Philosophische Frage - Ja oder Nein?

accrec schrieb:Mein Weg war es die möglichen Fragen also ganz ausser Acht zu lassen und einfach meiner Assoziation für Ja und Nein zu folgen.

Also ich assozieire "Ja" nicht prinzipiell mit "moralisch richtig". "Ja" ist einfach nur "Ja", das man also sagt, das der andere Recht hat.

accrec schrieb:Denn dann kann ich mich immer noch umentscheiden.

Und wenn es mal wieder die konstellation "negative Antwort"-"positive Folge" war, braucht man stets mehr als nur ein paar "Neins" um das wieder gut zu machen. Ich habe irgenwo mal gehört, das jedes unüberlegte Ja zu hundert Neins führt, die man braucht, um das wieder auszubügeln. Auch wenn das natürlich übertrieben ist, so braucht man doch in der Regel mehr Aufwand, sich umzuentscheiden, als sich vorab für das statistisch wahrscheinlicherere zu entscheiden.

@Taln.Reich
Naja, das ist wohle ebenso individuell. Ich persönlich vertraue mehr meinem Herzen, als einer Statistik.

accrec schrieb:Naja, das ist wohle ebenso individuell. Ich persönlich vertraue mehr meinem Herzen, als einer Statistik.

Und das sagt dir, einer unbekannten Frage tendenziell ein Ja-Sager zu sein?

Mit "Ja" verbindet man wohl eher eine Verpflichtung, etwas, dem man zustimmt (ohne vielleicht die Konsequenzen vorhersehen zu können).
Für mich persönlich zumindest.

Mit "Nein" kann man doch noch mal zurück treten, besser gar nichts machen.
Meiner Meinung nach werden die Fragen so gestellt á la "Würdest du einen Menschen umbringen?" und nicht "Würdest du nicht einen Menschen umbringen?" ;)

Da man die Frage nicht kennt, vermute ich zumindest eine "bösartige" Fragestellund dahinter, wie oben genannt, ob man jemanden umbringen würde.

@accrec

Oder, um das ganze mal von der anderen Seite anzugehen: wenn der andere erst meine Zustimmung braucht, wird es mit sicherheit nichts unumschränkt positives sein, den sonst würde er es einfach tun.

Keiner fragt einen kollabierten "möchten sie, das ich ihnen helfe?", er tut es einfach.

Soley schrieb:Mit "Ja" verbindet man wohl eher eine Verpflichtung, etwas, dem man zustimmt (ohne vielleicht die Konsequenzen vorhersehen zu können).
Für mich persönlich zumindest.

Mit "Nein" kann man doch noch mal zurück treten, besser gar nichts machen.
Meiner Meinung nach werden die Fragen so gestellt á la "Würdest du einen Menschen umbringen?" und nicht "Würdest du nicht einen Menschen umbringen?"

Da man die Frage nicht kennt, vermute ich zumindest eine "bösartige" Fragestellund dahinter, wie oben genannt, ob man jemanden umbringen würde.

Zustimmung.

accrec schrieb:Mein Weg war es die möglichen Fragen also ganz ausser Acht zu lassen und einfach meiner Assoziation für Ja und Nein zu folgen. Also egal welche Frage da kommt, ich tendiere zu Ja, bis die Frage nicht mehr unbekannt ist. Denn dann kann ich mich immer noch umentscheiden. Und da ich Ja mit Positiv assoziiere, wähle ich so lange die Frage unbekannt ist das Ja.

accrec schrieb:Es geht mir dabei weder um Moral, noch um immer Ja sagen, sondern rein um den phillosophischen Umgang mit der Gegebenheit "Unbekannte Frage, Antwort Ja, Antwort Nein".

Ich sag es mal anders: So lange die Frage unbekannt ist kann ich mich geistig nicht entscheiden, da es keine Entscheidungsgrundlage gibt. Was mir zur Verfügung steht sind zwei Antworten, die ohne die dazugehörige Frage keine Bedeutung haben, ausser der die ich ihnen zuordne. Bei mir ist das die zuordung: Ja = Positiv, Nein = Negativ. Ich bin grundsätzlich positiv eingestellt, also wähle ich das Ja. Die letzendliche Entscheidung findet aber erst statt wenn die Frage nicht mehr unbekannt ist :)

Gar keine. So bekloppt bin ich ja nun auch nicht.

Ich würde zuerst ja sagen, wenn es etwas ist was Negativ wäre könnte man immer noch nein sagen. Kommt halt drauf an ob es noch ginge was Negatives zu umgehen. Wenn das eben nicht mehr möglich wäre, sollte es halt so sein.

accrec schrieb:Bei mir ist das die zuordung: Ja = Positiv, Nein = Negativ.

Ja, aber nur bei dir.

Ich kenne sonst niemanden, der automatisch "Ja"="positiv" setzt. viel häufiger wird Ja=Zusage oder ja=Selbstverpflichtung assoziiert.

Katori schrieb:Ich würde zuerst ja sagen, wenn es etwas ist was Negativ wäre könnte man immer noch nein sagen. Kommt halt drauf an ob es noch ginge was Negatives zu umgehen. Wenn das eben nicht mehr möglich wäre, sollte es halt so sein.

"Ja" ist in der Regel eine Selbstverpflichtung zu etwas, "Nein" der Verzicht auf so etwas.

Ich jedenfalls finde, man kann sich viel einfacher aus einen unüberlegten Nein als aus einem unüberlegten ja herauswinden.

@Taln.Reich finde ich nicht, wenn mir was nicht paßt sag ich das auch ganz konkret, wie ich dann da steh ist mir egal.

Ja oder Nein zum 0 Tarif gibts bei mir nicht.

@Taln.Reich

Genau, meine persönliche Zuordnung.

Aber wieso herauswinden?
So lange die Frage unbekannt ist resultiert doch weder aus dem Ja, noch aus dem Nein irgendwas. Es fehlt doch die Entscheidungsgrundlage vollkommen ;)

Erst wenn die Frage bekannt ist, kannst du letztendlich eine Entscheidung treffen, die bindend ist.

"Nein."
Begründung: Vorsichtsmaßnahme.

Intuitiv ergreife ich das "Nein".

Vorzugsweise erwählt, da es den höchsten
Widerspruch zum Ausdruck bringt, reine
Negationsvorsorge.

Natürlich mit Ja, alles andere wäre unhöflich!

Ein Ja kann "Ja", "Nein" oder "Geile Titten" bedeuten oder auch nicht.
Solang ich die Frage nicht kenn, weiß ich auch nicht, was mein Ja bedeutet.
Bei manchen Fragen will ich es auch gar nicht wissen.
Das ist das Problem des Fragestellers.

Das Ja hat die Menschheit bisher weiter gebracht als das Nein.
Wir können auch wieder mehr Ja gebrauchen, den das brächte uns mehr Ehen, Bahnhöfe und billigeren Strom. Griechenland kann auch mit milliardenfachem Ja nicht gerettet werden und den Euro wirds auch nicht retten.

Du vergisst, sowohl als auch, weder noch, jein, vielleicht, unter Umständen, also nö lass mal... ich enthalte mich daher der Stimme :king:

Nein!

Begründung: Weil ich kein Ja-Sager bin...

stopje schrieb:Wir können auch wieder mehr Ja gebrauchen, den das brächte uns mehr Ehen, Bahnhöfe und billigeren Strom. Griechenland kann auch mit milliardenfachem Ja nicht gerettet werden und den Euro wirds auch nicht retten.

Eigentlich könnten wir mehr Nein gebrauchen. Ich hab gestern eine Diskussion im Radio gehört, wo es um die Schattenseite der ständigen Erreichbarkeit übers Handy ging. Immer mehr Arbeitgeber rufen ihre Angestellten auch in der Freizeit, oder am Wochenende an und wollen etwas von ihnen. Und weil den meisten Menschen der Mut zum Nein-Sagen fehlt, wird das allmählich zu einem Problem, denn die Bosse nutzen das natürlich schamlos aus. Eine Anruferin berichtete, dass ihr Chef sogar die Frechheit besaß, sie um 3 Uhr nachts aus dem Bett zu klingeln. Und es geht hier nicht um Berufe, die einen Bereitschaftsdienst erfordern, sondern um solche, wo den Arbeitnehmern das Recht zusteht, in ihrer Freizeit nicht mit Arbeit belästigt zu werden.

Und ganz besonders wenn es um Politik und Wirtschaft geht, ist es sehr wichtig, Nein zu sagen. Die würden doch sonst tun, was sie wollen, und das Volk verraten und verkaufen. Tatsächlich nützt oft nicht mal ein Nein, um sich gegen staatliche Willkür zu wehren. Es braucht oft sehr viele Nein's.

Also ich sehe an "Ja" überhaupt nichts positives, sondern die Gefahr, mir durch Zustimmung selbst zu schaden.

aus vorsicht "nein"

[x] ich enthalte mich einer antwort