Wie war die DDR?

@ramisha

Nicht zu vergessen, daß in den Zeiten vor der Mauer gerade in Berlin die Westberliner ihre Westmark zu einem irren Kurs getauscht haben, und dann billig bei uns einkaufen gegangen sind - aber das will ja heutzutage keiner mehr wissen, oder wahrhaben :) .
Ich selber sogar habe noch als kleines Kind kennen gelernt, daß es Butter, Kartoffeln und sowas auf Marken bzw Strichlisten gegeben hat, damit eben wichtige Lebensmittel nicht weggekauft werden konnten :( , sondern nur für uns zu haben waren.

@martialis
Ist unsere Landesmutter Merkel nicht auch eine Geborene "Ossi"?
Weißte, mir ist das im Grunde egal und ich nehme an, dass jeder
seinen Grund hatte von hüben nach drüben zu wechseln, sei es
aus materiellen, familiären oder politischen Gründen.

ramisha schrieb:Ist unsere Landesmutter Merkel nicht auch eine Geborene "Ossi"?
Weißte, mir ist das im Grunde egal und ich nehme an, dass jeder
seinen Grund hatte von hüben nach drüben zu wechseln, sei es
aus materiellen, familiären oder politischen Gründen.

Geborene "Wessi" meinst du wohl? Ja, isse. Wer wo leben will, sollte man jedem selber überlassen. Das war leider in der DDR ab 1961 nicht mehr so einfach.

@Thalassa
Ausbluten ließen auch die "Grenzgänger" die DDR - diejenigen, die dort wohnten,
aber im Westen arbeiteten, die harte Währung 1 zu 5 gegen Ostmark eintauschten
und damit die Puppen tanzen ließen. Klar, dass sich viele nach solchen Jobs rissen,
im Osten Fachkräfte fehlten und die Wirtschaft geschwächt wurde.

@ramisha
lag das an den Grenzgängern oder am System? Da sollte man schon unterscheiden.....

@martialis
Klar - geborene "Wessi"!!!!

Man sah 1961 wohl keinen anderen Ausweg mehr, als den Mauerbau,
um das weitere Abwandern der Bevölkerung und die Schädigung durch
die "Grenzgänger" zu unterbinden, genau so wie die Schiebergeschäfte.

@ramisha

Ja, das war eben der feine Unterschied. Wir - also die DDR - bekam nicht, wie der andere Teil Deutschlands, mit dem Marshall-Plan Zucker in den Allerwertesten geblasen, sondern mußten auch noch unseren großen Bruder mitversorgen, der ja in der ersten Zeit alles weggeschleppt hat, was wegzuschleppen ging :) .

@Tussinelda
Was meinst du mit deiner Frage? Kannst du die genauer definieren
oder hat @Thalassa dir die soeben beantwortet?

@ramisha
was ich frage ist, lag es nicht eher am System, dass Menschen versuchen mussten, aus dem was sie hatten das meiste zu machen? Es hört sich hier so an, als ob die DDR ein Problem hatte, wegen den Menschen, die Grenzgänger waren oder Schiebereien machten und nicht das System an sich das ureigentliche Problem war.....das verstehe ich nicht

ramisha schrieb:Man sah 1961 wohl keinen anderen Ausweg mehr, als den Mauerbau,
um das weitere Abwandern der Bevölkerung und die Schädigung durch
die "Grenzgänger" zu unterbinden, genau so wie die Schiebergeschäfte.

Naja, das war nicht mehr zu vermeiden. Die beiden Systeme musste man von einander trennen.
Man erfährt ja heute sehr viel, was sich selbst nach dem Mauerbau noch so auf konspirativer Ebene zwischen West- und Ostberlin abspielte. Ohne Grenze hätten man sich vielleicht sogar früher oder später in einen neuen Krieg hereinmanövriert.

@Tussinelda
Die DDR musste sich selbst nach dem Krieg aus der Misere rauswursteln und
hatte keine Unterstützung durch reiche Besatzer, die am Wiederaufbau interessiert
waren. Nichts war augenfälliger, als in Berlin von Ost nach West zu wechseln und
den Unterschied wahrzunehmen. Und dass sich ein System entwickelt hat, wie von
den Sowjets gewollt, kann man einem besetzten Staat nicht vorwerfen.
Dass man den Lauf der Dinge ändern wollte, davon zeugt der 17. Juni 53.
Wer wie den Aufstand niederschlug ist allgemein bekannt.
Wem will man für den Lauf der politischen Entwicklung im Nachhinein die Schuld geben?

@martialis
@ramisha
@Tussinelda

Ich habs ja irgendwo schonmal geschrieben - wir als Deutsche hatten eben das Pech, mit dem Ende des II. Weltkriegs sozusagen das Bollwerk beider Systeme zu sein. Ich denke heutzutage, weder den Amis, noch den Russen ging es um die Menschen in der BRD bzw DDR.
Es ging denen einzig darum, ihre Überlegenheit zu demonstrieren, oder glaubt hier wahrhaft noch irgendjemand, daß die Amis aus lauter Humanität und Menschenfreude so großzügig in die BRD investiert haben?

Thalassa schrieb:oder glaubt hier wahrhaft noch irgendjemand, daß die Amis aus lauter Humanität und Menschenfreude so großzügig in die BRD investiert haben?

Die Amis hätten theoretisch nichtmal nen Grund gehabt, im WK II gegen Deutschland mitzumischen.
Denke mal mit Eintritt der USA als Alliierte, gab`s schon Pläne nach der Zerschlagung Hitlers, es auf Stalin bzw. den Bolschewismus abzusehen.

Die DDR war einer von vielen Staaten, der ideologisch verblendet und rückständig, wie viele andere Staaten, die von Zeit zu Zeit entstehen und an sich selbst zugrunde gehen. Und über die die Zeit hinweggeht.

Eigentlich müssten sich die Ossis in Deutschland mittlerweile wieder wohler fühlen. Nachdem nun eröffnet wurde, dass die Firma "Horch und Guck" ja von dem Amerikanern Weiterbetrieben wurde :troll:

@ramisha
ja aber der Bürger, egal welcher, der konnte doch nichts dafür, also kann man dem doch nicht vorwerfen, dass er versuchte, dass system irgendwie zu umgehen, Schiebereien zu machen etc, deshalb finde ich diesen Kommentar befremdlich

ramisha schrieb:Ausbluten ließen auch die "Grenzgänger" die DDR - diejenigen, die dort wohnten,
aber im Westen arbeiteten, die harte Währung 1 zu 5 gegen Ostmark eintauschten
und damit die Puppen tanzen ließen. Klar, dass sich viele nach solchen Jobs rissen,
im Osten Fachkräfte fehlten und die Wirtschaft geschwächt wurde.

dass man als Bürger die DDR "ausbluten" liess, wie viele waren denn sogenannte Grenzgänger?

Mal ein bißchen Geschichte: Seitens der SU gab es anfangs sogar die Überlegung, aus dem von ihr besetzen Teil Deutschlands einen reinen Agrarstaat zu machen. Im Zuge der Entwicklung erwies sich das jedoch als nicht wirklich durchführbar, und so bauten sie bei uns die Schwerindustrie auf - ohne daß es bei uns außer Braunkohle und Wismut irgendwelche Bodenschätze gab und wir noch mehr in ihre Abhängigkeit kamen ...

Helenus schrieb:Eigentlich müssten sich die Ossis in Deutschland mittlerweile wieder wohler fühlen. Nachdem nun eröffnet wurde, dass die Firma "Horch und Guck" ja von dem Amerikanern Weiterbetrieben wurde :troll:

Die Amigeheimdienste waren bestimmt nicht viel rückständiger als die Stasi, nur hat`s damals niemand mitgekriegt.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:dass man als Bürger die DDR "ausbluten" liess, wie viele waren denn sogenannte Grenzgänger?

Na, in den Grenzregionen und den beiden Teilen Berlins wird sich das schon mehr als bemerkbar gemacht haben, ganz abgesehen davon, daß es seitens der BRD und Westberlin sogar gern gesehen wurde, wenn die DDR geschwächt wurde.
Ich selbst kann mich noch daran erinnern, daß eine zeitlang vor dem Mauerbau sogar in der U-Bahn auf Schmuggelware kontrolliert wurde, wenn man von Ost- nach Westberlin fuhr.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:wie viele waren denn sogenannte Grenzgänger?

Zahlen kann ich dir nicht nennen, aber in meiner näheren Umgebung waren es etliche.
Günstig, weil grenznah und allzu verlockend, auf einfache Art und Weise viel Geld zu
machen, das mit vollen Händen auszugeben und die auf DDR-Territorium arbeitende
Bevölkerung alt aussehen zu lassen.

Und welche Regierung lässt sich schon gern hintergehen. Man sieht auch heute nicht
gern, wenn Steuern hinterzogen werden und Kapital in die Schweiz, nach Liechtenstein,
die Kaimans oder sonst wo hin verbracht wird.

@Thalassa
na klar wurde das gerne gesehen, verständlicherweise, aber darum geht es mir nicht.......es geht doch darum, dass der Bürger an sich keine Schuld daran hat, dass ein System einen quasi zwingt, illegal zu handeln, weil man sich dann eben mehr oder anderes leisten konnte, was man sonst nicht bekam, was es aber geben KÖNNTE oder man haben KÖNNTE, wenn man nicht quasi auf der "falschen" Seite wohnte. Genauso verständlich ist es, zu flüchten