Sollte Prostitution in Deutschland verboten werden?

@lilit

Wer sagt, dass die Männer sich rüpelhaft verhalten? Die allerwenigsten Freier sind so, schließlich wollen sie eine gute Dienstleistung erhalten. Man lese sich doch einfach die Berichte über manche "Damen" durch, diese zocken jeden ab, der vorbeikommt. Und wenn man Service verspricht und nicht einhält, dann ist es einfach asozial. Oder ist es ok, wenn man bei McDonalds ein großes Menü kauft, es bezahlt und stattdessen nur eine kleine Pommes bekommt? Weil der Burger und das Getränk plötzlich 10 € mehr kosten? Aus meiner Sicht ist es mehr oder weniger das Gleiche. Entweder man erbringt die Leistung, die man versprochen hat oder man gibt dem Mann das Geld zurück, weil die Leistung - warum auch immer - doch nicht erbracht werden kann. Betrug ist einfach nicht in Ordnung. In dieser Branche kommen die schwarzen Schafe aber mehrmals täglich davon.

@mostellaria

mostellaria schrieb:Die Frauen sind nicht (nur) Opfer,

Die Frauen sind in der Regel ohnehin keine Opfer.
Sie arbeiten freiwillig, der Job ist einfacher als ihr angestamter und besser bezahlt. Besser bisschen blasen und ficken als für 5 € den Boden als Putze schrubben oder für 6 € dementen Opas den Arsch abwischen oder als Roma in Rumänien für NULL € die Fliegen im slum zählen. Die meisten wissen gar nicht was ab geht.

@_Themis_
Der Leiter vom LKS Niedersachsen behauptet das, hat dafür aber weder Beweise noch Belege oder überprüfbare Zahlen vorgelegt. Eine Behauptung ist noch lange kein Beweis.

@lilit

lilit schrieb:Die Prostituierten sind nur da, weil Du und Deine Gleichgesinnten behaupten, dass Eure Sexualität es fordert, ständig Zugang zu Sex zu haben, wann immer es Euch passt.

Was ist das für eine Verdrehung von Tatsachen? Stand das in der EMMA oder wie? :D Fakt ist, Prostitution ist das älteste Gewerbe der Menschheit. Prostituiert_Innen verdienen in Deutschland nicht schlecht. Statistisch liegt der Stundenlohn bei 115 Euro.

Und wer auch immer diesen Text da oben geschrieben hat, sie nimmt sich für äußerst wichtig. Ja, Sex ist bei Männern ins Kleinhirn eingebaut. Aber dazu braucht man keine Prostituiertin. Mit zwei gesunden Händen kann man es sich selber machen, und das kostet nicht mal was.

lilit schrieb:mehr an Euren sexuellen Bedürfnissen interessiert seid als an dem Verhältnis, in dem diese sexuellen Ausschweifungen stattfinden

Die Prostituiertin wird bezahlt. Das ist ein Job wie jeder andere. Sie verwendet sogar ähnliche Körperteile wie zum Beispiel ein Bauarbeiter: ihre Hände.

Und jetzt komme mir niemand mit Ekel oder ähnlichen Sachen. Wenn die Frau im Schlachthof arbeiten würde, müsste sie auch ihren Ekel ablegen. Ach nein, ich vergaß, Frauen arbeiten ja gar nicht im Schlachthof. Derlei Tätigkeit überlässt man lieber den Männern.

Ich frage mich ja, wie das eigentlich mit der Selbstachtung von Prostituierten aussieht?

Denke, eher wenige können sich wirklich aussuchen, mit wem sie rummachen.
Nein, sie müssen auch die widerlichen Typen nehmen, die Besoffenen, die Junkies, die Gewalttätigen, Leute, die sonst keine Frau abbekommen.

Da zweifel ich stark dran, dass dies in irgendeiner Weise schön ist.

,,Nur ein Job", tja... Aber ein Job, der die Selbstachtung zerstört, wenn man mich fragt...

Kc schrieb:,,Nur ein Job", tja... Aber ein Job, der die Selbstachtung zerstört, wenn man mich fragt...

so wie für 3 euro haare schneiden? oder für 5 euro schweine zerlegen?

@muselhumanist

muselhumanist schrieb:In Schweden oder Frankreich werden nicht die Frauen, sondern die Männer sanktioniert.

Das tut man natürlich nur der Frauen wegen, oder? Ist es nicht vielmehr so, dass durch die Sanktionierung von käuflichem Sex der Anreiz steigt, sich in eine Beziehung zu begeben?

Und gerade auch Schweden ist überhaupt kein Musterbeispiel. Hier ist generell der Mann schuld. Wenn zum Beispiel das Kondom verrutscht, und der Frau hat der Sex sowieso nicht gefallen, dann kann sie den Mann wegen Vergewaltigung anzeigen (siehe der Fall Assange).

Die extrem hohe Vergewaltigungsrate in Schweden rührt nicht etwa daher, dass schwedische Männer extrem triebhaft wären. Und sie rührt schon gar nicht daher, dass die Frauen von Migranten vergewaltigt werden, wie es rechte Hetzpresse gern darstellt. Nein, die hohe Vergewaltigungsrate in Schweden liegt daran, dass praktisch alles als Vergewaltigung gesehen wird, was außerhalb der Ehe stattfindet.

@kravmaga

Dass ich einem Leiter eines LKA in seiner Einschätzung (da er von berufswegen die Zahlen wohl wesentlich besser einschätzen kann) mehr Glauben schencke als deiner Behauptung, das sollte wohl verständlich sein.
Alleine schon wenn man bedenkt dass es in ganz Deutschland gerade mal knapp 50 Prostituierte gibt die ihr Gewerbe sozialversicherungspflichtig angemeldet haben

@Kc

Kc schrieb:ein Job, der die Selbstachtung zerstört, wenn man mich fragt...

Diesen Punkt würde ich gern näher diskutieren, aber ich brauche dazu mehr Input.

@KillingTime

Das ist halt meine Meinung dazu.

Normalerweise haben Menschen ein Selbstwertgefühl, Selbstachtung, denke ich.

Das ist sehr schwer konkret zu beschreiben.

Man kann es vielleicht umschreiben als:,,Selbstrespekt. Ich bin ich. Dies und jenes mache ich nicht, ich bin mir selbst mehr wert. Ich will niemals dies und jenes tun."


Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wirklich so viele Frauen mit allen möglichen Typen bumsen MÖCHTEN, selbst wenn das richtig üble Gestalten sind. Sie tun es aus Geldnot, weil sie nichts anderes können, weil sie sich selbst vielleicht auch nichts mehr wert sind aufgrund früheren Missbrauchs...

Aber gut kann das nicht sein, glaube ich. Ich denke, es wirkt sich sehr negativ auf die Psyche aus.

@_Themis_

_Themis_ schrieb:Dass ich einem Leiter eines LKA in seiner Einschätzung (da er von berufswegen die Zahlen wohl wesentlich besser einschätzen kann) mehr Glauben schencke als deiner Behauptung, das sollte wohl verständlich sein.

Warum ?
Ich kannte zig Prostituierte...geschäftlich, persönlich, privat.
Die haben alle gesagt, der Job sei besser, als ihr vorheriger. Nicht der Job ist ein Problem,allenfalls die gesellschaftliche Ächtung, Alkohol, Drogen usw...

@Kc

Kc schrieb:,,Selbstrespekt. Ich bin ich. Dies und jenes mache ich nicht, ich bin mir selbst mehr wert. Ich will niemals dies und jenes tun."

Aber ist das nicht irgendwie in jedem Arbeitsverhältnis so? Man macht einen Job, ob er Spaß macht oder nicht. Auch wenn man ihn als unter seiner Würde empfindet. Zum Beispiel Müllmänner. Die müssen den ganzen Tag stinkenden Dreck durch die Straßen karren. Der Geruch geht selbst mit Duschen nicht weg. Die sagen sich vielleicht auch, "ich will das nicht machen", und machen es trotzdem. Bei Prostituiert_Innen ist es nun sogar so, dass sie gutes Geld verdienen. Da kommen u.U. mehrere hundert Euro pro Nacht zusammen. Davon können andere Branchen nur träumen.

Kc schrieb:mit allen möglichen Typen bumsen MÖCHTEN, selbst wenn das richtig üble Gestalten sind

Mach dir doch mal den Spaß, und geh Abends durch deine Stadt, wo die Nutten herumstehen. Einige werden dich anquatschen (außer du siehst aus wie Frankenstein oder wirkst uninteressiert). Sprich mal eine von denen an. Tu so, als wenn du interessiert wärst, oder quatsche einfach so mit ihr. Biete ihr eine Zigarette an. Mach ein bisschen Smalltalk. Vielleicht wirst du dabei merken, dass viele von ihnen ganz normale Mädels sind, teils auch Studentinnen, die sich was extra nebenbei verdienen.

Kc schrieb:Ich denke, es wirkt sich sehr negativ auf die Psyche aus.

Inwiefern? Weil Sex dadurch in gewisser Weise "wertlos" wird?

@Kc

Kc schrieb:Aber gut kann das nicht sein, glaube ich. Ich denke, es wirkt sich sehr negativ auf die Psyche aus.

Nun, gut ist relativ. Bei manchen stimmt das, aber bei den meisten gemäss meiner Erfahrung nicht. Ausserdem..JEDER Job hinterlässt Spuren. Akkord-arbeit in der Fabrik, Schichtarbeit für Hungerlohn ????

@Kc

Kc schrieb:Ich frage mich ja, wie das eigentlich mit der Selbstachtung von Prostituierten aussieht?
Denke, eher wenige können sich wirklich aussuchen, mit wem sie rummachen.
Nein, sie müssen auch die widerlichen Typen nehmen, die Besoffenen, die Junkies, die Gewalttätigen, Leute, die sonst keine Frau abbekommen.Da zweifel ich stark dran, dass dies in irgendeiner Weise schön ist.

Unterstellt DU hättest recht. Vergleich das mal mit den Jobs, in denen die Frauen vorher gearbeitet haben. Waren DIE Jobs schön ????? Und besoffene und stinkende Freier sind die Ausnahmen und kann eine Frau in der Regel ablehnen.

@KillingTime

Tut mir Leid, ich halte ganz einfach nichts von Prostitution ^^

Es schädigt das Menschenbild, welches ich habe. Vielleicht hat das religiöse Gründe, was weiss ich.

Ich verdamme keine Prostituierten oder bezeichne sie als wertlos, das fiele mir auf keinen Fall ein.

Ich habe nur die feste Überzeugung: Sie sollten es nicht tun, weil sie dadurch den Respekt vor sich selbst verlieren.

Wenn ich sie als ,,Geschöpfe Gottes" ansehe, dann möchte ich nicht gutheissen, dass sie sich, nach meinem Verständnis, selbst kaputt machen als Werk Gottes.

@Kc

Kc schrieb:Tut mir Leid, ich halte ganz einfach nichts von Prostitution ^^

Hm...ok, das ist was grundsätzliches.

@kravmaga

kravmaga schrieb:Unterstellt DU hättest recht. Vergleich das mal mit den Jobs, in denen die Frauen vorher gearbeitet haben. Waren DIE Jobs schön ????? Und besoffene und stinkende Freier sind die Ausnahmen und kann eine Frau in der Regel ablehnen.

Also gerade Zwangsprostituierte können das wohl eher nicht.

Die kriegen sonst eine gescheppert vom Zuhälter, weil sie eine Gelegenheit haben ziehen lassen, Geld zu verdienen.


Nee, also man mag das von mir aus engstirnig oder konservativ oder rückwärtsgewandt nennen - ich bin gegen Prostitution und ich glaube, es tut den Menschen nicht gut.

@Kc

Kc schrieb:Also gerade Zwangsprostituierte können das wohl eher nicht.Die kriegen sonst eine gescheppert vom Zuhälter, weil sie eine Gelegenheit haben ziehen lassen, Geld zu verdienen.

Zwangsprostituierte sind Ausnahmen und Einzelfälle...genau so wie Zuhälter, die ihre Frauen prügeln.

@Kc

Kc schrieb:Ich habe nur die feste Überzeugung: Sie sollten es nicht tun, weil sie dadurch den Respekt vor sich selbst verlieren.Wenn ich sie als ,,Geschöpfe Gottes" ansehe, dann möchte ich nicht gutheissen, dass sie sich, nach meinem Verständnis, selbst kaputt machen als Werk Gottes.

Wenn DU die Alternative hättest, in Rumänien als Roma-Frau NICHTS zu verdienen, weil du keinen Job bekommst oder hier für 5 € die Stunde buckeln, schuften und schrubben würdest vielleicht auch DU anders denken ?

@Kc

Kc schrieb:Es schädigt das Menschenbild, welches ich habe. Vielleicht hat das religiöse Gründe, was weiss ich.

Wenn du aus religiösen Gründen Prostitution ablehnst, dann kann ich das akzeptieren (wenngleich ich selbst nicht religiös bin).

Kc schrieb:Ich habe nur die feste Überzeugung: Sie sollten es nicht tun, weil sie dadurch den Respekt vor sich selbst verlieren.

Diesen Punkt jedoch sehe ich kritisch. Es gibt bestimmt Prostituierte, die komplett abschalten müssen. Aber man sollte nicht soweit gehen, und sagen, sie verlieren den Respekt vor sich und können sich am nächsten Tag nicht mehr in den Spiegel sehen.

Kc schrieb:Wenn ich sie als ,,Geschöpfe Gottes" ansehe, dann möchte ich nicht gutheissen, dass sie sich, nach meinem Verständnis, selbst kaputt machen als Werk Gottes.

Wie gesagt, ich akzeptiere deinen Hintergrund. Und ich möchte auch nur ungern die Prostitutionsdebatte auf der religiösen Schiene weiterfahren. Aber wenn der Glauben der einzige Punkt ist, dann sollten wir es komplett lassen.