Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@mayday

mayday schrieb: Auf jeden Fall, ich würde es sogar anders machen, die EU gibt nicht nur Geld, sondern schickt Personal hin+Logistik,Küstenwache-Schiffe. Es ist aller Interesse. In der Finanzkrise hat die EU über 680 Milliarden zur Rettung der Banken ausgegeben..die EZB Mario Dragi pumpte 1 Billion Euro ins System..und geht es nun konkret um das Flüchtlingsproblem, wird geknausert.

Wie?! Jetzt schickst Du Personal hin und nimmst den Griechen Arbeitsplätze weg, wieso seid ihr Schweizer immer so gemein?! :-)

Banken und Flüchtlinge kann man nicht miteinander vergleichen.

Das Geld soll Schrittweise ausgezahlt werden, da bin ich fest davon überzeugt dass sehr viele Augen auf die Regierung gerichtet sein wird, was mit dem Geld passiert.

& das mit den Visaerleicherungen war schon längst überfällig! Die gilt nur für Geschäftsmänner und Rentner, wenn man bedenkt dass sich die größte türkische Diaspora in Deutschland befindet.

Derobserver schrieb:Wie?! Jetzt schickst Du Personal hin und nimmst den Griechen Arbeitsplätze weg, wieso seid ihr Schweizer immer so gemein?! :-)

Ist nur Deutschland das auf uns abfärbt ;) Scherz beiseitige, in Griechenland helfen auch viele freiwillige ohne Lohn, Arbeitsplätze weg nehmen ist da glaube ich weniger das Thema, wenn Überforderung das Problem ist. Meine Idee, die ich da mal brachte ist, eine der grossen unbewohnten Griechischen Inseln zu kaufen (die zum Verkauf stehen) Infrastruktur errichten um direkt vor Ort ein Erstaufnahmezentrum zu eröffnen..von dort aus dann die Flüchtlinge auf Länder verteilt werden, oder solche die keine echten sind, zurückgeschickt werden.

mayday schrieb:Bin ich auch dafür FALLS das Geld den Flüchtlingen zugute kommt. Wo ich Zweifel habe. Seltsamerweise hat sich davor keiner in der EU interessiert.

Die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen kostet Geld. Die Türkei muss diese Kosten so oder so tragen. Die Option mit dem Geld irgendetwas anderes zu machen gibt es gar nicht.

Was die Flüchtlingskrise angeht ist die Türkei für Deutschland ein viel besserer Partner als so manche EU Mitglieder.
Großbritannien mit seinem Witz von 20.000 Flüchtlingen, die sie aufnehmen wollen.

lukistar schrieb:Was die Flüchtlingskrise angeht ist die Türkei für Deutschland ein viel besserer Partner als so manche EU Mitglieder.

zweifelhaft, ob es auf Dauer so bleibt, denn rosig siehts da nicht aus:

(den Witz darin habe ich hervorgehoben)

Die türkischen Behörden müssen sich fragen lassen, warum tausende Syrer lieber ihr Leben aufs Spiel setzen, als in der Türkei zu bleiben.

Die Syrer wollen vor allem deshalb fort, weil sie in der Türkei keinen Flüchtlingsstatus erhalten, nicht arbeiten dürfen und nur eingeschränkten Zugang zum Schul- und Gesundheitssystem haben. Ankara erkennt grundsätzlich nur Flüchtlinge aus Europa als asylberechtigt an.

Obwohl viele Syrer seit Jahren in der Türkei leben und obwohl bereits rund 100.000 syrische Kinder in der Türkei auf die Welt gekommen sind, gibt es kaum Maßnahmen zur Integration der "Gäste". Vielen Syrern geht nach der langen Wartezeit in der Türkei das Geld aus – Europa erscheint als letzter Ausweg.

Einer Untersuchung des Migrationsforschers Erdogan aus dem vergangenen Jahr empfindet einer von zwei Türken syrische Nachbarn als störend und befürchtet, dass die "Gäste" den Türken die Arbeitsplätze wegnehmen; 30 Prozent sind sogar dafür, die Flüchtlinge wieder nach Hause zu schicken.

Eine überwältigende Mehrheit von 85 Prozent der Türken ist dagegen, die Syrer einzubürgern. Integrationsmaßnahmen, die zum Beispiel eine Besserstellung der Syrer auf dem Arbeitsmarkt beinhalten würden, wären angesichts dieser Stimmung in der Bevölkerung höchst unpopulär.

http://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtlingskrise-syrer-in-der-tuerkei-gaeste-ohne-rechte/12358234.html

catman schrieb:Ankara erkennt grundsätzlich nur Flüchtlinge aus Europa als asylberechtigt an

falls sich jemand fragt, warum das so ist:

Als die Türkei 1962 der UN-Flüchtlingskonvention beitrat, versäumte es die Regierung, die ursprünglich aus dem Zweiten Weltkrieg stammende, räumliche Einschränkung aufzuheben, durch die der Vertrag nur für europäische Flüchtlinge gilt. Deshalb haben Menschen, die über die südlichen oder östlichen Grenzen ins Land kommen, etwa Syrer, Iraker und Afghanen, keinen Anspruch auf Asyl oder auf einen regulären Flüchtlingsstatus. Ihre Verfahren können in der Türkei nur mit Blick auf eine zukünftige Umsiedlung in Drittstaaten bearbeitet werden, oder sie erhalten wie die Menschen aus Syrien temporären Schutz aus politischem Ermessen.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-10/human-rights-watch-fluechtlinge-tuerkei-kommentar

Nahtern schrieb:falls sich jemand fragt, warum das so ist:

interessant... und keinem ist das aufgefallen ?*facepalm*

naja das Gesetz wird wohl auch nicht geändert werden, da die Mehrheit das offensichtlich gar nicht will...hätt mich auch gewundert, wenns anders wäre

Man soll sich auch keine Illusionen machen.Die Türkei war bereit die Menschen aufzunehmen. Die Flüchtlings Camps in Syrien sind eine Katastrophe, die Menschen leben im Schlamm und Krankheiten.
Kein Vergleich zu den Flüchtlings Lagern in der Türkei. Wo die Menschen aufatmen können. Wo es medizinische Versorgung, Hygiene und sichere Unterkünfte gibt.
Sicher ist nicht alles perfekt und die Regierung wird stehts auch die Interessen der eigenen Bevölkerung beachten. Ich bin sehr für eine Integration der Flüchtlinge.
Aber das wird vermutlich nirgendwo in einem Ausmaß funktionieren wie man es gerne hätte. Viele werden weiter ziehen oder nach dem Ende des Bürgerkriegs zurückkehren müssen/wollen.

Die Bilder von Sprachkursen, wo Flüchtlingskinder erfolgreich Deutsch/Türkisch lernen gibt es hier und in der Türkei auch, die den Eindruck von erfolgreicher Integration erwecken können.
Auf der anderen Seite hat man bei vielen aber eine unverträgliche Mentalität und auch Kriminalität.

Naja ein Teil der Kinder kann nicht zur Schule, Arbeit geht nur schwarz.
Ja mag ihnen dort besser gehen, als in Syrien, aber eine Zukunft aufbauen kann man sich so auch nicht und so funktionierts sicher auch nicht mit der Integration.
Der "Asylstatus" der Syrer in der Türkei ist gar nicht auf Integration ausgelegt, sondern auf einen temporären Aufenthalt. Würde vermutlich logistsich gar nicht gehen, ist ja jetzt schon Wohnungsnot.
PS_ die Schwarzarbeit drückt auf die Löhne der eigenen Bevölkerung.

@Glünggi
@lukistar

Lasst uns mal eine gemeinsame Verständnisbasis schaffen.

Die Syrer in der Türkei werden vorübergehend "geduldet" - die werden untergebracht in Camps wo man sie versorgt. Man muss festhalten dass es jedoch nur ein kleiner Teil ist, der in Camps lebt. Es sind im Endeffekt Kriegsflüchtlinge, man sollte froh sein dass man überhaupt reingelassen wurde und überlebt hat.

Angeblich sollen die jetzt - wahrscheinlich auf Druck von Brüssel - eine Arbeitserlaubnis bekommen. So weit, so gut: das Problem - es haben sich in nahezu jeder größeren Stadt syrische Stadtteile gebildet, man bleibt unter sich, mit syrischen Läden etc.

Diese Leute sind nur sehr schwer, bis unmöglich zu integrieren - der Wille fehlt, wenn so viele unter sich sind.

Wie es bereits @lukistar erwähnt hat, fangen die Probleme auch bei der Mentalität dieser Menschen an. Es gibt einfach Kulturkreise, die etwas temperamentvoller sind und in denen der Mann eine etwas andere Rolle hat. Sowas kennen wir hier noch nicht.

Ich hoffe dass sich die "Flüchtlinge", sobald der Krieg in ihrem Land vorüber ist, auch wieder vom Acker machen, sonst werden wir uns hier in Deutschland über die besagte Mentalität noch sehr wundern.

Derobserver schrieb:Wie es bereits @lukistar erwähnt hat, fangen die Probleme auch bei der Mentalität dieser Menschen an. Es gibt einfach Kulturkreise, die etwas temperamentvoller sind und in denen der Mann eine etwas andere Rolle hat.

na ob das ausgerechnet in der Türkei auffällt ?

@Derobserver
Inwieweit unterscheidet sich denn die Mentailtät und Einstellung gegenüber Frauen eines YPG Kurden zu der eines PKK Kurden?
Ne mal ernsthaft.. da hats doch Verwandte auf beiden Seiten der Grenze.. nicht wenige haben doch bei ihren Verwandten Unterschlupf gefunden?

Mentalitätsprobleme gibt's auch mit türkischen Wirtschaftsflüchtlingen in Deutschland... sie dürfen trotzdem bleiben.

Ich denke die meisten der syrischen Flüchtlinge wär gerne zu Hause geblieben.
Sie sind sicher auch dankbar, dass sie überleben durften.... aber nach n paar Jahren hat man wohl das Bedürfnis zu leben, statt immer nur zu überleben.
Sowas ist ok wenns weniger als 5 Jahre dauert... aber irgendwann wird's fragwürdig.. wenn daraus ein Dauerzustand wird.
Man sich einfach keine Zukunft aufbauen kann und in den Tag hinein lebt... wenn man nicht dazu verführt wird, Schwarzarbeit nachzugehen, oder ins Verbrechen abschlittert.
So ist natürlich die Weiterreise durchaus eine Option...irgendwo hin wo man sich ne Zukunft aufbauen kann.

@Glünggi

Jetzt mach mal halb lang. Es gibt einen Unterschied zwischen den Nachkommen der Gastarbeiter und zwischen den angeblichen "Wirtschaftsflüchtlingen aus der Türkei" die tatsächlich Kurden sind, angeblich verfolgte in der Türkei, die hier ein besseres Leben suchen.

@catman

Die Tatsache dass ich darauf plädiere über Erdogan und die Türkei pragmatisch zu diskutieren, macht mich zu keinem Türken.

Wir haben in allen kulturellen, wirtschaftlichen sowie im politischen Bereich Türken, die sich ganz gut integriert haben. Die kamen aus einem reformierten und westlich gerichtetem Land nach Deutschland, was wir Atatürk zu danken haben.

Meines Wissen ist und war Syrien weder in den 60ern -als die Türken nach Deutschland kamen- und heute, westlich ausgerichtet.

Bei so einer hohen Anzahl der Türken die wir haben, gibt es natürlich immer Menschen an denen die Integration vorbeigegangen ist, auf diese Menschen in diesem Kontext zu verweisen halte ich für sehr fragwürdig und unpassend.

@Derobserver
Die Gastarbeiter hatte ich eigentlich im Sinn als ich von Wirtschaftsflüchtlingen sprach.
In Deutschland leben mehr Türken als Kurden, in Italien und der Schweiz siehts anders aus, dort sind die Kurden die grösste türkische Diaspora.
Und wenn in Deutschland die Mehrheit der Leute AKP wählt, kannst mir nicht sagen dass die nicht aus wirtschaftlichen Gründen hier sind.
Ich sehe einfach nicht ein, dass die Türkei Probleme mit der syrischen Mentalität kriegen sollte, wenn Deutschland mit der türkischen zurechtkommen muss.... darum gings mir
Und dass man sich nicht wundern braucht, dass Flüchtlinge negativ auffallen wenn man ihnen die Möglichkeit des legalen Erwerbs nicht bereitstellt.

@Glünggi

Ich denke es hat keinen Sinn diese Diskussion weiter zu vertiefen, bei deinem Wissensstand.
Die Türken haben wir damals eingeladen, weil wir keine Arbeitskräfte hatten. Nach Deutschland ist keiner aus wirtschaftlichen Gründen GEFLÜCHTET.
Es gibt einen Unterschied ob man die Leute einlädt oder ob die von alleine kommen, ohne eine Einladung.

Derobserver schrieb:Es gibt einen Unterschied ob man die Leute einlädt oder ob die von alleine kommen, ohne eine Einladung.

sagt über die Integrationswilligkeit garnichts aus und warum Syrer primär flüchten dürfte klar sein

edit: und Einladung hin oder her auch die Türken kamen aus wirtschaftlichen Gründen und nicht weil sie aus Nächstenliebe Deutschland aufbauen wollten

Derobserver schrieb:angeblich verfolgte in der Türkei,

lustig jeder der was gegen Erdogan sagt riskiert Knast

Derobserver schrieb:Die Tatsache dass ich darauf plädiere über Erdogan und die Türkei pragmatisch zu diskutieren, macht mich zu keinem Türken.

wo hast du das gelesen ? Oder schon wieder irgendwas eingebildet ?

Derobserver schrieb:Bei so einer hohen Anzahl der Türken die wir haben, gibt es natürlich immer Menschen an denen die Integration vorbeigegangen ist, auf diese Menschen in diesem Kontext zu verweisen halte ich für sehr fragwürdig und unpassend.

was ist an dem Satz eigentlich so schwer zu verstehen ?

catman schrieb:na ob das ausgerechnet in der Türkei auffällt ?

von Deutschland war nicht die Rede zumal das hier gar nicht Thema ist

catman schrieb:lustig jeder der was gegen Erdogan sagt riskiert Knast

so.ein.schmarrn.

aber ich mach dir keinen vorwurf dabei. wenn man es eben nicht besser wissen tut, kann man sich hier & da so eine aussage leisten ...