Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
06.09.2016 um 00:38Anzeige
Quiron schrieb:Also Erpressung. Was du beschreibst, ist das Gegenteil von Pressefreiheit, und ich kann kaum glauben, daß du so ein Vorgehen offenbar legitim findest.Wieso musst du immer irgendetwas unterstellen was ich nirgends geschrieben habe..nicht mal angedeutet. Wo ließt man bitte raus, das ich das legitim findet?
Quiron schrieb:Die Türkei bewegt sich auf ein Ein-Parteien-System zu. Andere Parteien werden nach und nach marginalisiert, unter anderem, indem ihre Vertreter kurzerhand wahlweise als Putschisten, Gülenisten oder PKK-"Unterstützer" diffamiert, verhaftet und aus dem Verkehr gezogen werden. Der Verdacht genügt ja, ob die Vorwürfe irgendwann einmal bewiesen werden können, wird dann kaum kemanden mehr kümmern. Die Presse wird auf die von @kintarooe beschriebene Weise eingeschüchtert, zur Not erfindet man einfach ein paar "Leichen im Keller".Das trifft doch nur auf die HDP zu und diese hat es halt versäumt, sich selbst von den PKK Unterstützern zu reinigen. Die anderen Parteien sehe ich in keinster Weise gefährdet.
Quiron schrieb:Erdogan hat übrigens auch Leichen im Keller, man erinnere sich nur an die Korruptionsvorwürfe. Nur liest der türkische Normalbürger davon nie wieder etwas in den Zeitungen. Die Redaktionen, die etwas darüber veröffentlichen würden, sind geschlossen, der Rest auf Linie. Das Volk ist der AKP-Propaganda ausgeliefert und kann sich über das politische Angebot nicht mehr informieren. Die AKP wird als DIE Bastion gegen den Terror, den echten und den erfundenen angepriesen. Faire Wahlen sind unter diesen Umständen nicht mehr möglich.Auch das sind dreißte Lügen. Selbst im TV wurde tagelang darüber berichtet und jeder Mensch in der Türkei kennt diese Geschichte. Es besteht eben doch noch Pressefreiheit auch wenn sie eingschränkt ist. Es ist nicht so, das alle Zeitungen und TV Sender gleichgeschaltet sind, so wie es einige hier weißmachen wollen. Zudem gibt es das Internet, welches nicht kontrolliebar ist und den Menschen auch genügend Informationen bietet.
Quiron schrieb:Daß Erdogan autoritär regiert, wurde bereits eingestanden, daß er siene Anhänger mit nationalistsichen Parolen einpeitscht, ist offensichtlich. Der Ein-Parteien-Staat ist im Werden. Alles Kennzeichen für ein faschistoides System.das ich nicht lache...Man kanns auch übertreiben. Ich verstehe die Kritik an Erdogan und bin kein Befürworter von ihm. Doch so etwas wird nicht geschehen. Das schlimmste Szenario ist immer noch das Präsidial System, welche bisher immer noch nicht umgesetzt werden konnte.
kintarooe schrieb:Stimmt..die Spanier hatte ich vergessen..die haben ja den 2. Weltkrieg überlebt, waren aber das letzt faschistische Regime.Über Chile kann man sich Streiten, aber die Spanier waren ja nun auch nicht die Letzten. Portugal kann man wenigstens bis in die 70er hinein durchaus ebenfalls als faschistisch bezeichnen evtl. auch Argentinien.
kintarooe schrieb:Zudem gibt es das Internet, welches nicht kontrolliebar ist und den Menschen auch genügend Informationen bietet.So wie in China?
kintarooe schrieb:das ich nicht lache...Man kanns auch übertreiben.Was ist daran übertrieben? Alle drei Punkte treffen zu, alle drei Punkte sind Kennzeichen eines faschistoiden Systems.
kintarooe schrieb:Das schlimmste Szenario ist immer noch das Präsidial System, welche bisher immer noch nicht umgesetzt werden konnte.Nein, noch nicht. Aber, daß er den Plan für dieses in deinen Worten "schlimmste Szenario" hat und ihn immer noch durchsetzen will, gibst du doch zu? Hier zählt allein die Absicht.
cheroks schrieb:Ich gebe mal ein konkretes Beispiel:Staatsgeheimnisse?
es wurde z.b. gegen Can Dündar (ehemaliger Chefredakteur der Cumhuriyet) vorgegangen, weil er Staatsgeheimnisse veröffentlich hatte und somit gegen das Gesetz verstoßen hatte. Aus diesem Fall wollen und haben z.b. viele abgeleitet, dass es schlecht um die Presse Freiheit in der Türkei stünde.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkischer-geheimdienst-soll-waffen-an-al-qaida-geliefert-haben-a-1013499.html
Vor bald einem Jahr, am 19. Januar 2014, stoppte die Gendarmerie in der türkischen Provinz Adana drei Lastwagen auf dem Weg nach Syrien. Die Kontrolleure hatten einen Hinweis erhalten, dass Waffen transportiert wurden. Staatsanwalt Aziz Takci unterschrieb einen Durchsuchungsbefehl.
Der Vorfall sickerte an die Öffentlichkeit. Aber mehr als das Gerücht, dass es sich bei der Fracht um Waffen für Extremisten gehandelt habe, wurde zunächst nicht bekannt, denn kurz darauf wurde eine Nachrichtensperre verhängt. Man registrierte den Fall als eines von vielen Beispielen von Waffenschmuggel nach Syrien, über die zurückhaltend berichtet wurde. Der damalige Premierminister und heutige Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan erklärte öffentlich: "Sie dürfen keinen Lastwagen des (Geheimdienstes - d. Red.) MIT stoppen, Sie haben dazu keine Befugnis! Diese Lastwagen transportierten humanitäre Hilfsgüter."
Das Protokoll der Gendarmerie, das den Stempel "GIZLI", also "GEHEIM" trägt, und das eine Hackergruppe, die unter @LazepeM twittert, diese Woche veröffentlichte, erzählt eine andere Geschichte. Das zum Teil handschriftlich verfasste Dokument verstärkt den Verdacht, dass die Regierung Extremisten unterstützte, um damit dem verhassten syrischen Herrscher Baschar al-Assad zu schaden. Demnach war die Fracht für al-Qaida bestimmt, heißt es dort: Waffen, Raketen und Munition. Der Konvoi wurde von Geheimdienstlern in einem Audi begleitet.
17.01.2015http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Hat-der-tuerkische-Geheimdienst-Waffen-an-alQaida-geliefert/story/17907469
Dass Ankara im syrischen Bürgerkrieg sich klar als Gegner von Machthaber Bashar al-Assad positioniert, ist kein Geheimnis. Auch wird bereits seit langem vermutet, dass die Türkei Assads Gegner – unter ihnen auch Extremisten – aktiv unterstützt. Laut einem Bericht von «Spiegel Online» sind jetzt im Internet erste Beweise für diese Unterstützung aufgetaucht: Eine Hackergruppe, die unter @LazepeM twittert, hat diese Woche geheime Gendarmerieprotokolle veröffentlicht, die den Verdacht türkischer Waffenlieferungen an Islamisten stärken.
Die Veröffentlichung geheimer Erkenntnisse des Bundesinnenministeriums über die Unterstützung der Türkei für bewaffnete Islamisten schlägt hohe Wellen. Der Vorwurf gegen Ankara ist allerdings nicht neu: Kritiker werfen der türkischen Regierung seit langem vor, Dschihadisten im eigenen Land und im Nachbarland Syrien zu dulden oder nach Kräften zu unterstützen.http://www.bz-berlin.de/welt/vorwurf-der-unterstuetzung-fuer-islamisten-durch-ankara
Solche Vorwürfe sind teils durch konkrete Vorfälle untermauert: So veröffentlichte die renommierte türkische Oppositionszeitung „Cumhuriyet” bereits im Mai 2015 ein kompromittierendes Video. Es zeigt Lastwagen des türkischen Geheimdiensts MIT, die im Januar 2014 Waffen für die Dschihadistenmiliz „ISIS“ über die Grenze nach Syrien liefern sollten.
Der starke Mann der Türkei, Präsident Recep Tayyip Erdogan, sprach von „Verrat”, erstattete persönlich Strafanzeige gegen die Zeitung und versicherte, deren damaliger Chefredakteur Can Dündar werde „einen hohen Preis bezahlen”.
Vor Dündar liegen die Zeitungen des Tages. Es sind die der Konkurrenz. Die Aufmachung wechselt, die eine setzt mehr auf Bilder, die andere eher auf Text. Ihre Botschaft bleibt die gleiche. „Erdogan. Erdogan. Erdogan.“ Fast auf jedem Titelblatt ist der Präsident. Männlich, mächtig, mutig. Er, der Kanzlerin Merkel droht. Deutschland bestrafen will, weil Berlin es wagte, den Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg zu verurteilen. Er, der die Kurden gängelt. Er, der gegen alle vorgeht, die sich ihm in den Weg stellen. Fast alle Medien sind gleichgeschaltet, gehören zum weitverzweigten Netzwerk der durch ihn Begünstigten. Wer nicht spurt, riskiert seinen Job und bald auch sein Dasein.http://www.news.at/a/fakten-erdogan-kritiker-can-duendar-muss-fliehen-7088040
Der Ehefrau des ehemaligen Chefredaktors der regierungskritischen türkischen Zeitung «Cumhuriyet» ist die Ausreise aus der Türkei verwehrt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, die Polizei am Istanbuler Atatürk-Flughafen habe den Reisepass von Dilek Dündar eingezogen, als sie am Samstag nach Berlin habe fliegen wollen.http://www.nzz.ch/international/europa/tuerkei-ehefrau-des-ex-chefredaktors-von-cumhuriyet-darf-nicht-ausreisen-ld.114720
Dilek Dündar habe den Flughafen daraufhin wieder verlassen. Ex-Chefredaktor Can Dündar kritisierte auf Twitter: «Sie haben meine Frau als Geisel genommen.» Der Journalist sprach vom «Gesetz des Dschungels», das inzwischen in der Türkei herrsche.
cheroks schrieb:Berühmte Schauspieler solidarisieren sich mit der Türkei, dem türkischen Volk und verurteilen den Putschversuch, was das Volk verhindert hat, der Titel lautet "der Sieg der Wille des Volkes":Jason Statham und Jessica Alba haben anlässlich des Erscheinens des Films "Mechanic:Ressurrection" dem Magazin "Skylife" (offensichtlich das Bordmagazin einer türkischen Fliggesellschaft) Interviews gegeben:
Aktualisiert am 06. September 2016, 10:37 Uhr
Neues Zeichen der Annäherung zwischen Deutschland und der Türkei: Nach "Spiegel Online"-Informationen hat das Verteidigungsministerium umfangreiche Investitionen für die Luftwaffenbasis Incirlik freigegeben.
Nach monatelangen Querelen richtet sich die Bundeswehr darauf ein, ihre Mission zur Unterstützung der Anti-IS-Koalition in der Türkei fortzusetzen. Nach Informationen von "Spiegel Online" hat Ursula von der Leyens Staatssekretär Gerd Hoofe jetzt ein Investitionsbudget von insgesamt 58 Millionen Euro für den deutschen Einsatz auf dem türkischen Stützpunkt in Incirlik freigegeben.
kintarooe schrieb:das ich nicht lache...Man kanns auch übertreiben. Ich verstehe die Kritik an Erdogan und bin kein Befürworter von ihm. Doch so etwas wird nicht geschehen. Das schlimmste Szenario ist immer noch das Präsidial System, welche bisher immer noch nicht umgesetzt werden konnte.Aber auf dem besten Weg ist dazu, der Putsch war von demher wirklich ein Geschenk des Himmels für Erdogan,
Die von der Türkei und den USA unterstützten FSA-Milizen bestehen aus unterschiedlichen Gruppen, die von säkularen bis zu dschihadistisch-islamistischen Kämpfern reichen. Eine dieser Gruppen ist die sogenannte Sultan-Murad-Brigade, in der sich hauptsächlich syrische Turkmenen zusammengefunden haben.http://www.taz.de/Tuerkei-im-Syrien-Krieg/!5333220/
Was meinte Erdogan mit dem Handzeichen?http://www.bz-berlin.de/welt/was-bedeutet-das-handzeichen-von-erdogan
Erdogan zeigt so seine Solidarität mit den islamistischen Muslimbrüdern.
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Bei den Pro-Erdogan-Kundgebungen fällt ein weiteres Handzeichen immer wieder auf: der sogenannte „Wolfsgruß“ der Grauen Wölfe.
Er sei von seinem Peiniger als "CIA-Spion" beschimpft worden, fuhr Loyd mit Blick auf den US-Geheimdienst hinzu. "Nun scheint es so, als arbeite er selbst mit ihnen zusammen." Die US-Armee reagierte demnach in den vergangenen Tagen nicht auf eine Anfrage der Times, wie es sein könne, dass "so ein bekannter Kidnapper mit Verbindungen zu Extremisten die US-Sicherheitschecks besteht".http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-09/syrien-entfuehrung-anthony-loyd-extremist-usa-tuerkei
Dass Hakim Abu Dschamal, der auch unter den Namen Abdel Hakim al-Yasin und Hakim Anza bekannt ist, ein gefürchteter Geiselnehmer ist, war zahlreichen westlichen Geheimdiensten bekannt. Loyd schreibt, der britische MI6 und der türkische Geheimdienst MİT hätten Bescheid gewusst. Auch Abu Dschamals Verbindungen zu Extremisten seien bekannt gewesen. So hätten zwei seiner Brüder sich der islamistischen, von Al-Kaida unterstützten Al-Nusra-Front angeschlossen. Die New York Times hatte zudem bereits im Jahr 2012 über ein Kriegsverbrechen von Hakim Abu Dschamal berichtet.
Die Grenzstadt Al-Rai war in der Vergangenheit auch vom IS als Durchgangspunkt benutzt worden. Mitte August jedoch eroberten syrische Rebellen sie zurück. Verkündet hatte das damals unter anderem Ahmad Othman, Kommandeur der von der Türkei unterstützten Rebellengruppe Sultan Murad. Wenige Tage später eroberten diese Rebellen Dscharabulus vom IS zurück und stießen anschließend zügig voran. Unterstützt wurden sie vom türkischen Militär sowie von Luftangriffen der US-geführten Militärkoalition gegen den IS.
Ideologisches Sammelbecken
Die Rebellengruppe Sultan Murad ist auch als "syrische Turkmenenbrigade" bekannt und deckt ideologisch ein breites Spektrum ab. Anhänger eines säkularen türkischen Nationalismus sind unter ihren Mitgliedern ebenso zu finden wie Islamisten. Hakim Abu Dschamal hat in der Gruppe den Rang eines Unteroffiziers ("sub-commander") inne, wie Loyd schreibt.
aero schrieb:wir sind durch die gewaltigen ausmaße die diese aktion der menschlichkeit durch die aufnahme der flüchtlinge mit sich bringt, auch auf die hilfe anderer nationen angewiesen.Niemand in Europa wird sich Deutschland mehr unterordnen, nachdem es seine Nachbarn in der Flüchtlingskrise geradezu düpiert und über seine Köpfe hinweg entschieden hat. Da könnt ihr so sehr gegen die egoistischen, ergo vernünftigen, Interessen eurer Nachbarn wettern wie ihr wollt, den gekränkten Mann spielen und drohen.
Wenn jemand diese situation so ausnützt das es vor allem seinen eigenen interessen gilt, oder in dieser für uns deutsche "daumenschraubensituatuion" an seinen landesgrenzen den starken mann spielen will, ist das AUCH für andere so zu erkennen.
Und wir deutschen sind auch im nicht-vergessen äußerst gründlich, wenn es darum geht im geiste dinge zu behalten wo jemand deutschland kränken wollte als deutschland helfen wollte.......
Fabs schrieb:Niemand in Europa wird sich Deutschland mehr unterordnen, nachdem es seine Nachbarn in der Flüchtlingskrise geradezu düpiert und über seine Köpfe hinweg entschieden hat. Da könnt ihr so sehr gegen die egoistischen, ergo vernünftigen, Interessen eurer Nachbarn wettern wie ihr wollt, den gekränkten Mann spielen und drohen.Der Fehler lag in mangelnden Zahlungen an Länder wie Libanon, Jordanien, Türkei, die am meisten Flüchtlinge innerhalb kürzester Zeit beherbergten. Daran ist ganz Europa schuld, nicht nur DE.
Fabs schrieb:Niemand in Europa wird sich Deutschland mehr unterordnen, nachdem es seine Nachbarn in der Flüchtlingskrise geradezu düpiert und über seine Köpfe hinweg entschieden hat. Da könnt ihr so sehr gegen die egoistischen, ergo vernünftigen, Interessen eurer Nachbarn wettern wie ihr wollt, den gekränkten Mann spielen und drohen.Glaub mir das ende der 80er, anfang der 90er jahre, viele dieser nationen auch sehr große bedenken hatten das es zu einer deutsch-deutschen "wiedervereinigung" käme.
smokingun schrieb:Hitler wurde auch demokratisch gewählt .Und täglich grüßt das Murmeltier: Hitler wurde NICHT demokratisch gewählt!