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Theater

213 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Theater, Subventionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Theater

06.04.2005 um 01:22
Heute probten wir die Massenszene. Die recht zahlreiche Kleindarstellergruppe unseres Theaters, die während der vorigen Unterrichtsstunden artig auf den hinteren Bänken geses-sen hatte, rückte nach vorn. Sie waren wieder erstaunlich diszipliniert, heute jedoch verblüff-ten sie uns nicht nur, sondern rührten uns einfach durch ihre Einstellung zur Sache, ihren Ar-beitseifer und ihr Wissen. An diesen einfachen Mitarbeitern konnten wir Schauspieler uns eine Scheibe abschneiden. Wir sahen, wie sich Arkadi Nikolajewitsch über das leichte Arbei-ten mit ihnen freute. Sie wußten alles schon von selbst. Da brauchte ihr Regisseur und Lehrer nur noch auf abzustellende Fehler und Klischees aufmerksam zu machen, brauchte nur die guten Stellen hervorzuheben, die sie behalten sollten. Die Kleindarsteller arbeiten zu Hause, und das Getane bringen sie mit, um es überprüfen und bestätigen zu lassen. Wir aber bekom-men alles in der Unterrichtsstunde vorgesetzt, verlieren es jedoch wieder und behalten es nicht einmal bis zur nächsten Stunde. Arkadi Nikolajewitschs Übungen bestanden darin, daß er Fragen stellte, die einer der Kleindarsteller, den sie dazu ausgewählt hatten, beantwortete.
»Kennen Sie das Stück?« lautete Torzows erste Frage.
»Natürlich!« ging ihre militärisch anmutende Entgegnung durch den Zuschauerraum.
»Was haben Sie in der ersten Szene darzustellen und innerlich zu erleben?«
»Alarm und Verfolgungsjagd.«
»Kennen Sie die Eigenart dieser Handlungen und Zustände?«
»Ja!«
»Wir werden ja sehen. Aus welchen physischen und elementar-psychologischen Aufgaben und Handlungen setzen sich die Szenen des nächtlichen Alarms und der Verfolgungsjagd zu-sammen?«
»Noch schlaftrunken müssen wir erkennen, was geschehen ist. Müssen herausfinden, was niemand so recht weiß. Einander befragen, widersprechen, streiten, wenn uns die Antworten nicht befriedigen, eigene Ansichten von uns geben, Zustimmung äußern, Unbegründetes überprüfen oder zu beweisen suchen.
Konstantin Sergejewitsch Stanislawski, Die Arbeit des Schauspielers an der Rolle, S. 215


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Theater

06.04.2005 um 02:06
@neurotiker

DAS hast Du hoffentlich gelesen:

Cassiel schreibt:

<"Es stimmt mich jedenfalls sehr nachdenklich und sorgt für tiefe Runzeln auf der Stirn, wenn ich solche zu kurz gegriffene, populistische Beiträge wie Deinen in den Zeitungen lese oder an Stammtischen höre. Die Lobby, die diese Denke immer wieder reproduziert und lanciert, tut das, weil sie die Denkanstöße zu fürchten hat, die von - in diesem Sinne - anstößigem Theater ausgehen. Diese Lobby ist aber wahrhaft fürchterlich. Ihr liebt unsere Verblödung am Herzen.">

Er beschreibt das, was ich "Sperrfeuer aus dem Schützengraben des einst "gesundes Volksempfinden" genannten Kunstbanausentums" nennen würde. Denn ich würde Dir nicht zubilligen was Cassiel versöhnend SO beschreibt:

<"Ich gehe mal davon aus, dass Du ihr nicht angehörst, sondern Deinen oben zitierten Beitrag ganz ohne nachzudenken aus dem hohlen Bauch heraus formuliert und hier ins Forum gesetzt hast.">

ICH gehe davon aus, weil ich NICHT so ein feiner Mensch wie Cassiel bin, daß DU sehr genau und überlegt provoziert hast. Ich kenne jede Menge Beiträge von Dir in anderen Bereichen, die mich das nicht nur vermuten lassen.

Leute wie Deinesgleichen, waren es, die den braunen Bilderstürmern, Bücherverbrennern und der sog. "Deutschen Kunst" applaudierten. Ohne diese "gesund Kunstempfindenden" hätte es jene nicht gegeben.

Es freut mich ungemein, daß fast 10 Seiten lang kaum jemand Deine Position und Kritik übenommen hat.

Meinen Dank an alle, die weniger polemisch als ich es nun tat Dir widersprochen haben.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Theater

06.04.2005 um 02:23
Jafrael,

deine Polemik trifft das Tor. Natürlich lässt sich weder ein Theaterliebhaber, noch ein misepetriger Ignorant von deinen schnellen Einwürfen und deinem astreinen Dribbling beeinflussen. Aber, wie du sicher schon mitbekommen hast, geschätzter Neukotzikus mit der Spielernummer 00 weilt in diesem Spiel, nach relativ kurzer Anwesenheit im Tor, nicht mehr. Schön aber, dass er durch sein Posaunen einer Idee den Laufpass gab. Und der Pass wird gespielt! Solange es vernunftbegabte Menschen mit Horizont im 16ner Raum gibt, wird sich dieses Match ereignen...Spielstand, 10:0. Rückrunde offen....

Gruß:)

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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Theater

06.04.2005 um 02:24
Theater trennt die Spreu vom Weizen, menschenverächtlich ausgedrückt.
Doch nicht immer und überall, eingeladen sind sie alle, doch wer kann verstehen, wer will denn.
Es sind die, die sich öffnen, es sind die, die begreifen, die im Kleinen Großes zu entdecken vermögen möchten.
Nun gibt es im Leben oft zweierlei Mass, es ist sogar die Maschinerie der Natur der Menschen, auf ein Ja sollte es auch ein Nein geben dürfen.

Und vergeßt nicht den Neid und den Hochmut, auch sie spielen bei der Diskussion um das liebe Theater eine wichtige Rolle.

In Zeiten der Verblödung braucht´s mehr kreativer Energie, einen Ausgleich...

Gehört ein Carl Valentin eigentlich nicht auch einmal erwähnt?

q.






Errare humanum est, perseverare diabolocum, corrigere divinum!


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Theater

06.04.2005 um 02:26
schnell aus dem C ein K machen muss..



Errare humanum est, perseverare diabolocum, corrigere divinum!


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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Theater

06.04.2005 um 02:36
Quentin,

erwähne Karl und er ist mit dabei! Aus geheimer Quelle weiss ich zu berichten, dass selbst Lisl nichts dagegen einzuwenden hätte. Obwohl Karl ihr immer ganz schön auf die Mütze gab...

Unserem Threadstarter gings ja nur ums schöne Geld. Alles Theater sei Verschwendung, so seine unmassgebliche Meinung. Eine bessere Idee hatte er nicht. Neid? Armut? Hilflosigkeit? Im Theater hätte er diese Argumente vergessen können. Vielleicht spielt er, wie von Jafrael angedeutet, nur eine Rolle. Blöder könnte er sich selbst nicht outen. Wer zieht die Fäden bei ihm? Ist wohl eine Frage des richtigen Fragens. ;)

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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syrch ehemaliges Mitglied

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Theater

06.04.2005 um 08:24
@all

Jafraels Kommentar: "Es freut mich ungemein, daß fast 10 Seiten lang kaum jemand Deine Position und Kritik übenommen hat. "

Dem kann ich mich nur anschliessen!! Und bestätigt ausserdem meinen eigenen Eindruck von Theater und Publikum, was ich Neurotiker ja anfangs immer wieder versucht habe klarzumachen.

Mittlerweile hat sich Neurotiker ja ohnehin aus dieser Diskussion ausgeklinkt.



Lg
Syrch



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neurotiker Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Theater

06.04.2005 um 13:19
@jafrael

Was verstehst du eigentlich unter Provokation?
Willst du mich etwa auf eine Stufe mit irgendwelchen Threadstartern stellen ,die irgendwelche hohlen Threads wie z.B über irgendeine "jüdische Weltverschwörung" eröffnen?
Da tickst doch nicht ganz richtig!!
Ich bin von meiner Meinung keinen Zentimeter abgerückt, und alles, was ich gesagt habe, hat für mich noch immer seine Gültigkeit, nur irgendwann ist mir dieses Thema zu langweilig geworden.

Ich und Kunstbanause! Hör du weiter deine Marschmusik, alter Greis!
Da bist du besser aufgehoben!
Leute mit "gesundem" Kunstempfinden hören sich so eine Scheiße nämlich nicht mehr an!

>>Leute wie Deinesgleichen, waren es, die den braunen Bilderstürmern, Bücherverbrennern und der sog. "Deutschen Kunst" applaudierten. Ohne diese "gesund Kunstempfindenden" hätte es jene nicht gegeben.<<

Subventionen streichen mit Bücherverbrennungen zu vergleichen -
alter Mann ,du hast sie nicht mehr alle!

>>Es freut mich ungemein, daß fast 10 Seiten lang kaum jemand Deine Position und Kritik übenommen hat.<<

Das liegt nur daran, daß allen das Theater am Arsch vorbeigeht, nur nicht diesen paar Theater-Freaks, die sich auf den Schlips getreten fühlen. So sieht es aus.
Und bestätigt auch wieder meine Meinung vom Theater als Angebot für eine selbstgefällige sich selbst als intellektuelle Elite betrachtende Minderheit.


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syrch ehemaliges Mitglied

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Theater

06.04.2005 um 14:15
Er lebt noch...

Neurotiker mit deinen Beleidigungen zeigst du wieder mal deutlich auf welchem Niveau du dich befindest.

Deine Meinung vom Theater als Angebot einer sich selbst elitär betrachtenden Minderheit kann und will ich natürlich wieder mal nicht teilen. Vielleicht betrachtest du sie als elitär, weil du offensichtlich nix davon verstehst.

Zugegeben Atomwissenschaftler wirken auf mich auch elitär... aber davon versteh' ich ja auch nix.

Trotzdem finde ich es schön, dass du dich als Threadstarter auch selbst wieder an der Diskussion beteiligst.

Lg
Syrch



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Theater

06.04.2005 um 17:20
Der getroffene Hund bellt...

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Theater

23.04.2005 um 14:32
Link: en.wikipedia.org (extern)

Hier noch mal zwei Links für alle, die sich über das Theater etwas genauer informieren wollen:

Wikipedia: History of theater
Wikipedia: Thespis;

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Theater

23.04.2005 um 14:54
Danke! Sind z.T sehr interessante Infos.


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Theater

14.06.2005 um 16:55
Apropos, zum Thema:

Wer zieht eigentlich hier die Fäden?

(Gratulation, kluge Frage, gsb23! Hut ab!)

Ein kleines Stück Theaterliteratur muss hier einfach noch hinein.

Georg Büchner, DANTONS TOD, II,3; Auszug;
aus: ders. Werke und Briefe, Dramen Prosa, Briefe, Dokumente,
dtv Gesamtausgabe, München 1967, Seite 30f.

EIN ZIMMER
Danton. Camille. Lucile.
CAMILLE. Ich sage euch, wenn sie nicht alles in hölzernen Kopieen bekommen, verzettelt in Theatern, Konzerten und Kunstausstellungen, so haben sie weder Augen noch Ohren dafür. Schnitzt einer eine Marionette, wo man den Strick hereinhängen sieht, an dem sie gezerrt wird und deren Gelenke bei jedem Schritt in fünffüßigen Jamben krachen - welch ein Charakter, welche Konsequenz! Nimmt einer ein Gefühlchen, eine Sentenz, einen Begriff, und zieht ihm Rock und Hosen an, macht ihm Hände und Füße, färbt ihm das Gesicht und läßt das Ding sich drei Akte hindurch herumquälen, bis es sich zuletzt verheiratet oder sich totschießt - ein Ideal! Fiedelt einer eine Oper, welche das Schweben und Senken im mensch-lichen Gemüt wiedergibt wie eine Tonpfeife mit Wasser die Nach-tigall - ach, die Kunst!
Setzt die Leute aus dem Theater auf die Gasse: die erbärmliche Wirklichkeit! - Sie vergessen ihren Herrgott über seinen schlechten Kopisten. Von der Schöpfung, die glühend, brausend und leuch-tend, um und in ihnen, sich jeden Augenblick neu gebiert, hören und sehen sie nichts. Sie gehen ins Theater, lesen Gedichte und Romane, schneiden den Fratzen darin die Gesichter nach und sagen zu Gottes Geschöpfen: wie gewöhnlich! - Die Griechen wußten, was sie sagten, wenn sie erzählten, Pygmalions Statue sei wohl lebendig geworden, habe aber keine Kinder bekommen.
DANTON. Und die Künstler gehn mit der Natur um wie David, der im September die Gemordeten, wie sie aus der Force auf die Gasse geworfen wurden, kaltblütig zeichnete und sagte: ich erhasche die letzten Zuckungen des Lebens in diesen Bösewichtern.

Danton wird hinausgerufen.


Gruß!



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Theater

15.09.2005 um 23:01
SOLI INVICTO



DANTONS TOD

von Georg Büchner
Premiere am 11.03.2006

Thalia Theater Hamburg
Regie Michael Thalheimer

Es spielt in den letzten zwei Wochen vor der Hinrichtung Dantons, der zusammen mit Robespierre zu den führenden Köpfen der französischen Revolution gehörte. Den Rufen des Volkes nach Verschärfung des Terrors und Vermehrung der Hinrichtungen will Danton nicht weiter nachgehen.

Der Held der Revolution ist müde geworden – er ist erfüllt von Ekel. Es ist der Ekel vor dem Leid, das mit dem menschlichen Dasein unlösbar verbunden ist, Ekel vor dem Fatalismus der Geschichte, Ekel vor dem Muss, unter dem jeder Handelnde leidet – und die Sehnsucht nach der Ruhe des Nichts.

Robespierre hingegen sieht seine Macht gefährdet und veranlasst die Verhaftung seines ehemaligen Freundes. Danton ergreift trotz frühzeitiger Warnungen nicht die Flucht und findet sich kurze Zeit später vor dem Revolutionstribunal wieder. Fast gelingt es ihm, die Stimmung des Volkes zu seinen Gunsten zu beeinflussen, doch seine Ankläger haben für den Ausgang der Verhandlung gesorgt: Danton und seine Gefährten werden zum Tod durch die Guillotine verurteilt. Es siegen die mörderischen Ideologien mit dem guten Gewissen, die Techniker der Macht und der politische Schauprozess.


SOLI INVICTO


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Theater

16.09.2005 um 08:44
Ich gehe gerne ins Theater und die Oper, auch mal Musical. Von daher kann man nicht sagen das nur "alte Knacker" dort zu treffen sind. Zum Beispiel meine Familie hat eine eigene Loge. Und Schockierendes habe ich noch nicht erlebt. Gut manches mal finde ich schockierend was aus einem guten Stück gemacht wird. Aber dies liegt am Regieseur.

Da man als Politiker ohnehin nie weiß, wie das, was man tut, sich auswirken wird, kann man gleich das Anständige tun.
(Winston Churchill)



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yoyo ehemaliges Mitglied

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Theater

04.05.2009 um 21:23
Hab gerade gehört, dass in Köln ein Theaterstück - Samson et Dalila - aufgeführt werden soll, das wohl sehr gewalttätig ist. Deshalb haben sich schon der halbe Chor und mehrere Schauspieler krank gemeldet und auf sonstige Weise abgeseilt. Finde ich gut, einige Leute übertreiben es mit der künstlerischen Freiheit.

http://www.koeln.de/koeln/premiere_von_samson_et_dalila_in_koeln_wird_verschoben_160886.html


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Theater

04.05.2009 um 21:33
@yoyo
Das ist ne Oper, naja eigentlich ist jedes Stück von Shakespeare blutiger und Castorf veranstaltet aus jedem Stück ein Schlachtfest

Wikipedia: Samson et Dalila


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Theater

04.05.2009 um 21:39
Oper gehört zum Musiktheater ;)


Ich könnte mir so ein Gemetzel nicht ansehen. Es ist irgendwie ein Unterschied, ob man Shakespeare liest oder inszeniert erlebt. Wenn man empfindlich ist, liest man über grausige Stellen schneller hinweg, schätze ich mal. Aber beim Theater kann man nicht 'vorspulen' sozusagen.


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Theater

04.05.2009 um 22:01
@yoyo
Dann geh nie in eine Inszenierung von Schlingensief oder Peymann


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Theater

04.05.2009 um 22:03
Keine Sorge, ich gehe grundsätzlich nie ins Theater, zu viele Menschen auf einem Haufen ^^


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