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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

2.341 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, USA, Europa ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 14:24
Zitat von maydaymayday schrieb:Nein einfach so, allegmein, stellte ich die Frage, nicht auf dich bezogen :)
Ich weiß :D

und damit man auch sehen kann das die USA Jobs eingebüsst haben:

http://www.huffingtonpost.com/lori-wallach/nafta-at-20-one-million-u_b_4550207.html

Solche Dinge sind übrigens Grund dafür das der "nette Herr" Trump kein Freihandelsabkommen will, er hat das mal erkannt und angesprochen. Frau Clinton ändert ihre Meinung ja eh wie sie gerade gebaucht wird. Schade das die Amerikaner nicht erkennen das Sanders eine echte Chance sein "könnte"

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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 14:27
@Hawkster
Ja die Gewinner sind die "Global Players", Grossfirmen. Zwar mehr Handel, aber zu lasten von tieferen Löhnen, schlechteren Jobs..frohe Zukunft.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 14:31
@mayday

Aber das wird ja gerne abgestritten. Natürlich hat die EU bessere Karten als zb Mexiko, aber ahn Ende werden diverse Standards fallen....nach Möglichkeit nur auf unserer Seite des grossem Teiches...


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 14:32
@mayday

Jo, NAFTA, vor allem Mexico USA zeigt sich eine neuverteilung. Warum keiner USA Kanada erwähnt liegt woanders

Die Frage ist aber eben ob der Gesamtvolkswirtschaftliche Wohlstand gestiegen ist. Solche Auswertungen sind durchaus Komplex.

Was Mexikanische Arbeiter mit NAFTA zu tun haben ist fraglich, weil es da eigentlich nicht um Einwanderung ging.

Auch andere Entwicklungen würde ich nicht mit dem NAFTA Abkommen automatisch in Korrelation setzen.

Interessanter sind die Entwicklungen von TTP.
Zitat von maydaymayday schrieb:Die USA überfluteten den mexikanischen Markt mit hoch subventionierten landwirtschaftlichen Produkten und übten so vor allem auf die drei Millionen kleinen einheimischen Mais-Produzenten enormen Druck aus.
Auch das gehört eben zum Fortschritt dazu. Im Gegensatz muss man eben sehen das die Mexikaner gesunke Lebensmittelkosten haben.

Problematisch ist eben das der NIveauunterschied zwischen Mexico und den USA ernorm größer ist

BTW, bezweifle ich da sich diese "Industriejobs" gehalten hätten.

Denn in den letzten 20 Jahren ist so einiges hinzugekommen. Chinas Aufstieg.


Wenn ich an Länder denke die Protektorismus fahren , dort geht es meist noch schlechter siehe Venezuela, Argentinien, Russland.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 14:42
@Fedaykin

Naa, dann mal was zu Kanada:
Hat also irgendjemand etwas durch Nafta gewonnen? Die Antwort lautet: ja, Investoren und Konzerne. Ziel des Abkommens ist nämlich neben dem Abbau von Zöllen und anderen Handelsbarrieren auch der Schutz von Auslandsinvestoren vor Enteignungen und anderen Willkürakten des jeweiligen Gastlandes. Wozu das führt, zeigte als Erstes die Ethyl Corporation: Das US-Unternehmen hatte die kanadische Regierung 1997 vor einem Nafta-Schiedsgericht auf Schadenersatz verklagt, weil das kanadische Importverbot von Benzin mit dem giftigen Zusatzstoff MMT einer Enteignung gleichkomme. Kanada hob darauf das Verbot auf und zahlte im Rahmen eines Vergleichs eine Millionenentschädigung.

Solche Investorenklagen hat es seither viele gegeben. Erst 2012 forderte etwa die US-Firma Lone Pine von der kanadischen Provinz Quebec 250 Millionen US-Dollar Entschädigung wegen eines Fracking-Moratoriums.

(Quelle: http://www.taz.de/!5051711/ )


oder eben auch in diesem Artikel:

http://finanzmarktwelt.de/ttip-investorenschutz-kanadanafta-offenbart-die-praxis-8545/

oder eben hier etwas zu allen beteiligten:

http://www.tagesspiegel.de/politik/wirtschaftsbeziehungen-20-jahre-nafta-das-netz-des-geldes/11082792.html

Aber hier, bei uns wird natürlich alles anders, besser und fairer für die Bürger... nicht!


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 14:50
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Aber das wird ja gerne abgestritten. Natürlich hat die EU bessere Karten als zb Mexiko, aber ahn Ende werden diverse Standards fallen....nach Möglichkeit nur auf unserer Seite des grossem Teiches...
Und selbst dann ist es Fraglich ob die USA hier großartig hinzugewinnen.

Man muss eben schauen wie sehen die Alternativen aus.

Denn einfach zig Entwicklungen von 20 Jahren Weltwirtschaft auf NAFTA zu schieben ist so eine Sache.

Das Freihandel dazu dient Löhne zu steigen oder dergleichen ist etwas viel Verlangt nur für eine Erleichterung des Handels

Das auch NAFTA nicht grundsätzliche Strukturprobleme beheben kann liegt auf der Hand.

Das gehen die Chinesen etwas besser an. Wobei gerade in Mexico noch viele andere Probleme hat die Einwirken.

Was Industriejobs angeht also die klassische Fertigung angeht so sollte man auch den Technischen Fortschritt seit 1994 berücksichtigen.

Das sehen wir wohl auch in der Deutschen Industrie.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 15:20
@mayday
Zitat von maydaymayday schrieb:Netto seien in den zehn Jahren 750 000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Auch das Wirtschaftswachstum bleibe seit Gründung der Nafta mit durchschnittlich etwa 1,6 % pro Jahr deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Das muss ja nun nicht zwingend kausal mit dem Nafta Abkommen zusammenhängen. Und das...
Zitat von maydaymayday schrieb:Profitiert haben in erster Linie exportorientierte Unternehmen. US- Firmen, aber auch deutsche Konzerne wie Bayer, Siemens und BASF haben ihre Präsenz in Mexiko verstärkt, um von niedrigen Kosten und dem günstigen Zugang zum US- Markt zu profitieren. „Wir haben uns schon sehr früh in Produktion und Organisation auf den Nafta- Markt ausgerichtet“, sagt der Chef von BASF-Mexiko, Nicolás José Ivandic. Auch für Volkswagen de México, das zwei Drittel seiner Autos in die USA verkauft, ist die Existenz des Abkommens „ein eindeutiger Standortvorteil“.
...spricht eigentlich eher dagegen, man darf wohl davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit und das Wirtschaftswachstum ohne die obigen Präsenzen der Unternehmen noch weiter gesunken wären.

Es gibt aber immer Vor und Nachteile bei solchen Abkommen, da muss man am Ende schaun was überwiegt und dann entscheiden.

mfg
kuno


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 15:23
@Hawkster

Die Fälle mal genau durchlesen.

Aber letzendlich reden wir da doch über KLeckerbeträge. Die Enschädigung bzgl Fracking war durchaus angebracht.Denn dann hätte man eben nicht so vorschnell die Erlaubniss erteilen können.

Wie siehst du das wenn ich dir eine Baugenehmigung gehe du investierst und ich leg dir den Bau mal einfach Still für ein paar Jahre. Aber Der Prozess läuft noch.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Das US-Unternehmen hatte die kanadische Regierung 1997 vor einem Nafta-Schiedsgericht auf Schadenersatz verklagt, weil das kanadische Importverbot von Benzin mit dem giftigen Zusatzstoff MMT einer Enteignung gleichkomme. Kanada hob darauf das Verbot auf und zahlte im Rahmen eines Vergleichs eine Millionenentschädigung.
Etwas simpliziert.

http://www.international.gc.ca/trade-agreements-accords-commerciaux/topics-domaines/disp-diff/ethyl.aspx?lang=eng


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 16:18
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Die Fälle mal genau durchlesen.
Habe ich, selbstverständlich.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Aber letzendlich reden wir da doch über KLeckerbeträge.
Die Höhe der Forderung ist irrelevant. Hier wird im "Namen der Steuerzahler" per Vertrag die Möglichkeit gegeben Steuergelder abzusahnen.
Die Sache mit dem Investorenschutz ist sinnvoll bei instabilen (willkürlichen) Regierungen, aber nicht zwischen Nationen wie den USA und der Gemeinschaft namens EU
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Etwas simpliziert.
Sicher, dennoch beweist das irgendwo etwas das du immer abstreitest: Es kann in die Gesetzgebung eingegriffen werden...
Aber egal, dann ist es eben schädlich, was soll es.... schliesslich ist Geld anhäufen wichtiger als Gesundheit (ja, ich weiss das es polemisch klingt, aber so stellt es sich für mich dar und das mach mich übelst sauer)
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wie siehst du das wenn ich dir eine Baugenehmigung gehe du investierst und ich leg dir den Bau mal einfach Still für ein paar Jahre. Aber Der Prozess läuft noch.
Da hast du vielleicht was falsch verstanden. Die Brücke ist uralt und gehört einem US-Amerikaner. Der will nun Geld dafür das Kanada eine eigene Brücke bauen will.
Dieser US-Brückenbesitzer will nun 3,5 Millarden, weil Kanada ihn nicht gefragt hat ob sie eine Brücke bauen dürfen (überspitzt ausgedrückt)... mal im ernst, geht's noch?
Und, auch wenn ich es jetzt mal "zufällig" nennen möchte: Mexiko und Kanada sind vor diese Schiedsgerichte gezerrt worden und "verurteilt" worde, die USA sind nicht einmal "schuldig" gesprochen worden.
Da geht selbstverständlich alles mit rechten Dingen zu...obwohl: Würden die USA bezahlen? Ich denke nicht, die erkennen andere offizielle internationale Gericht schliesslich auch nicht an, wenn es gegen die USA geht.... aber das ist ein anderes Thema :D
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und selbst dann ist es Fraglich ob die USA hier großartig hinzugewinnen.
Da kann ich selbstverständlich nur spekulieren, aber wenn man sich andere Aktivitäten der USA anschaut, dann liegt es für mich nah das die USA nur dann unterschreiben wenn deren Bedingungen erfüllt werden. Die veröffentlichen Akten haben doch gezeigt das die USA nach 3 Jahren noch immer auf die Maximalforderung besteht und keinen Millimeter davon abweichen will... das hat mit verhandeln nichts zu tun. Auch die Drohnung mit der Automobilbranche ist der total Dreck, denn Erpressung und Verhandlung sind verschiedene Dinge. Ich hoffe sehr das die EU nicht, wie zu erwarten, einknickt.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Denn einfach zig Entwicklungen von 20 Jahren Weltwirtschaft auf NAFTA zu schieben ist so eine Sache.
Grundsätzlich: Ja, hst recht. Aber :) Es gibt Bereiche in denen die Entwicklungen mit Inkrafttreten von NAFTA erst Dinge ihren Lauf nahmen. Vor allem auf dem Agrarsektor. Übrigens: Auch das ist eine Industrie, wenn auch nicht im klassischen Sinn :D
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das Freihandel dazu dient Löhne zu steigen oder dergleichen ist etwas viel Verlangt nur für eine Erleichterung des Handels
Freihandel soll keine Löhne steigen lassen, aber er darf auch nicht zum Lohndumping führen. Ich mag hier nicht über deutsche Löhne diskutieren, aber der Mindestlohn (der ja heute wieder ein neues Schlupfloch bekommen hat) hierzulande führt zu einer Schicht von Menschen die nicht nur während ihres Arbeitslebens "arm" sind, sondern auch im Alter... Um im Alter eine "Mindestrente" zu bekommen, müsste der Mindestlohn bei ca. 11,40 Euro liegen... aber Freihandel und Globalisierung führen eben in eine andere Richtung. Wobei: Beides ist nicht grundsätzlich schlecht.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das auch NAFTA nicht grundsätzliche Strukturprobleme beheben kann liegt auf der Hand.
Sehe ich ähnlich, aber durch derartige Abkommen konnen Strukturprobleme entstehen, vor allem wenn ich den "Investoren" derartige Instrumente geben.
Kleines Beispiel, also wie ich das sehe: Nach TTiP will die Regierung aufgrund von absoluter Notwendigkeit den Mindestlohn auf 10 Euro anheben... wird nicht mehr gehen, da dann alle US-Investoren ein Verfahren wegen Gewinn-/Umsatzverlust anstreben könnten... wo also bleibt die soziale Gerechtigkeit? Eben, nirgends.... und auch hier wieder: Egal, Geld ist wichtiger als Menschen...oder wie war das.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Was Industriejobs angeht also die klassische Fertigung angeht so sollte man auch den Technischen Fortschritt seit 1994 berücksichtigen.

Das sehen wir wohl auch in der Deutschen Industrie.
Volllommen richtig. Es wird immer wieder Fortschritte geben die gewisse Jobs überflüssig macht, oder eine ganze Branche an den Rand der Existenz führt (zB das Druckergewerbe), aber es gibt auch immer wieder neue Jobs, also neue Beruf die für neue Arbeitsplätze sorgen... keine Frage, das ist so, das war so und das bleibt so.... aber die Maisbauern in Mexiko, die ihre Höfe schliessen musste, weil der Mais aus den USA den MArkt überschwemmt hat, sind nicht Opfer eines Fortschrittes, sondern von verbindlichen Verträgen der NAFTA-Partner. Der US-Arbeitsmarkt bekam (soweit ich weiss) auch "billige" Arbeitskräfte aus Mexiko, die die "billigen" Jobs machten und damit waren ca. 1Mio US-Amerikaner mehr ohne Job. Hier auch ohne Opfer des Fortschritts zu sein.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 16:32
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das muss ja nun nicht zwingend kausal mit dem Nafta Abkommen zusammenhängen. Und das...
Ja nur sagt diese Studie es hat was damit zu tun. Nun ist nicht ausgeschlossen, dass diese falsche Rückschlüsse zieht, beurteilen kann ich das nicht, aber es kann auch nicht ignoriert werden. Es sagt auch keiner, dass dadurch neue Jobs geschaffen wurden, also sind zumindest die Haup-Versprechen von damals "neue Jobs" nicht eingetreten, das lässt sich auch nicht schönreden.

NAFTA’s 20 Year Legacy and the Fate of the TransPacific Partnership"
Rather than creating the promised hundreds of thousands of U.S. jobs, NAFTA has contributed to an enormous new U.S. trade deficit with Mexico and Canada, which had already equated to an estimated net loss of one million U.S. jobs by 2004

This figure, calculated by the Economic Policy Institute (EPI), includes the net balance between jobs created and jobs lost. Much of the job erosion stems from the decisions of U.S. firms to embrace NAFTA’s new foreign investor privileges and relocate production to Mexico to take advantage of its lower wages and weaker environmental standards

EPI calculates that the bal looning trade deficit with Mexico alone destroyed about seven hundred thousand net U.S. jobs between NAFTA’s implementation and 2010. This toll has likely grown since 2010, as the non-oil U.S. trade deficit with Mexico has risen further.
Public Citizen http://www.citizen.org/documents/NAFTA-at-20.pdf
"Rising trade deficits lead to significant job displacement and declining job quality for the United states"
by Robert E. Scott, Economic Policy Institute" http://s2.epi.org/files/page/-/old/briefingpapers/173/bp173.pdf (Archiv-Version vom 12.06.2015)


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 16:39
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Die Höhe der Forderung ist irrelevant. Hier wird im "Namen der Steuerzahler" per Vertrag die Möglichkeit gegeben Steuergelder abzusahnen.
Ich dachte du hättest das durchgelesen? Und abgesahnen würde ich Schadenersatzforderungen bzgl geltenden Gesezten nicht nennen.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:kann in die Gesetzgebung eingegriffen werden...
Aber egal, dann ist es eben schädlich, was soll es.... schliesslich ist Geld anhäufen wichtiger als Gesundheit (ja, ich weiss das es polemisch klingt, aber so stellt es sich für mich dar und das mach mich übelst sauer)

Nein, es geht darum das die Gesetzgebung eben mehr Dinge berücksichtigen muss.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Da hast du vielleicht was falsch verstanden. Die Brücke ist uralt und gehört einem US-Amerikaner. Der will nun Geld dafür das Kanada eine eigene Brücke bauen will.
Dieser US-Brückenbesitzer will nun 3,5 Millarden, weil Kanada ihn nicht gefragt hat ob sie eine Brücke bauen dürfen (überspitzt ausgedrückt)... mal im ernst, geht's noch?
Oh war das nicht ehe der Fracking Fall? Na dann haben wir noch einen anderen.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Und, auch wenn ich es jetzt mal "zufällig" nennen möchte: Mexiko und Kanada sind vor diese Schiedsgerichte gezerrt worden und "verurteilt" worde, die USA sind nicht einmal "schuldig" gesprochen worden.
Äh schau mal nach wie so Schiedgerichte aufgebaut sind.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Freihandel soll keine Löhne steigen lassen, aber er darf auch nicht zum Lohndumping führen. I
Auch das halt ich für übertrieben als könnte man das durch Zölle wirklich umgehen.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Ich mag hier nicht über deutsche Löhne diskutieren, aber der Mindestlohn (der ja heute wieder ein neues Schlupfloch bekommen hat) hierzulande führt zu einer Schicht von Menschen die nicht nur während ihres Arbeitslebens "arm" sind, sondern auch im Alter... Um im Alter eine "Mindestrente" zu bekommen, müsste der Mindestlohn bei ca. 11,40 Euro liegen.
Klar wenn alle das Subventionieren wollen. in den USA gibt es btw Regionale Mindeslöhne.

Aber ob ein hoher Mindestlohn und damit gar keine ARbeit an der Situation soviel ändert sei dahingestellt
Zitat von HawksterHawkster schrieb:aber Freihandel und Globalisierung führen eben in eine andere Richtung. Wobei: Beides ist nicht grundsätzlich schlecht.
Frage der Perspektive, aus Chineischer Sicht sieht das mit der Lohnentwicklung schon ganz anders aus.

Die Globalisierung "abzuschaffen" ist genauso lächerlich wie den "Ackerbau und Sesshaftigkeit" abzuschaffen oder die Industrielle Revolution. Globalisierung fand schon immer Statt. Ist ne Logische Konsequenz vom Technischen Stand.
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Sehe ich ähnlich, aber durch derartige Abkommen konnen Strukturprobleme entstehen, vor allem wenn ich den "Investoren" derartige Instrumente geben.
Instrumente? Was denn das man Zollfrei die Grenze überschreiten kann. Bedenke mal den EU Binnenmarkt als Vergleich


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 16:51
Zitat von HawksterHawkster schrieb:keine Frage, das ist so, das war so und das bleibt so.... aber die Maisbauern in Mexiko, die ihre Höfe schliessen musste, weil der Mais aus den USA den MArkt überschwemmt hat, sind nicht Opfer eines Fortschrittes, sondern von verbindlichen Verträgen der NAFTA-Partner.
Nein, auch sie sind in Grunde opfer eines Käufermarktes

Wer hat die Mexicaner wen auch immer dennn gezwungen den günstigen Mais und co zu kaufen?

Die Frage ist auch, wie hoch ist der Gesamtnutzen. Und dann ist eben die Frage ob man für das erhalten veralteter Strukturen zwingend das Volk eben mehr zahlen lassen will.

Spricht auch nix gegen Suventionen wenn man seine Landwirtschaft erhalten möchte usw.

Gibt verschiedene Möglichkeiten. Aber wehe der Weltmarkt exportiert mal nicht, dann gehen die Hungersnöte los wenn alle nur noch Lokale Märkte bedienen.

Das wäre das andere Extrem


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 16:56
Zitat von maydaymayday schrieb:the job erosion stems from the decisions of U.S. firms to embrace NAFTA’s new foreign investor privileges and relocate production to Mexico to take advantage of its lower wages and weaker environmental standards
ist wohl klar. Wie gut das man dafür Freihandel braucht, man stelle sich vor in Deutschland hätte die Textilindustrie so gehandelt.
Zitat von maydaymayday schrieb:EPI calculates that the bal looning trade deficit with Mexico alone destroyed about seven hundred thousand net U.S. jobs between NAFTA’s implementation and 2010. This toll has likely grown since 2010, as the non-oil U.S. trade deficit with Mexico has risen further.
So gleicht sich das eben aus mit komperativen Vorteilen. Mexico hat seine Handelbilanz im Plus

damit sind sie auf einen besseren weg als Griechenland. Dort liegt die schuld natürlich auch nur am Euro und Binnenmarkt EU.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 17:03
Zoll wird immer nur negativ behaftet, Unternehmen wollen keinen Zoll, schon klar..guckt es mal von der anderen Seite an; der Zoll beschäftigt Arbeitsplätze und Zoll bedeutet Steuereinnahmen! Zoll färdert je nachdem die Regionalität. Jemand muss letztens den Staat auch bezahlen, die Frage ist nur wie die Last verteilt wird.

Das Problem ist, keiner will Steuern zahlen, um Unternehmen anzulocken werden Geschenke gemacht. Wir driften in eine Welt der privilegierten Konzerne, der Eliten ab und auf der anderen Seite der Arbeiterunterschicht. Gerade in den USA beobachtbar, Trump Protestwähler und Sanders Linke Zustimmung haben etwas damit zu tun.

Ich lehne Handelsabkommen nicht kategorisch ab, aber wenn über 90% der Mitwirkenden bei den Verträgen Wirtschaftslobbysten sind, kommt dabei nicht unbedingt etwas raus, das förderlich für das Allgemeinwohl ist.

Was ebenfalls in den Hintergrund rückt ist die Ökologie. Anstelle beim Bauer um die Ecke kaufen, gibt es die Eier aus den USA..und umgekehrt in den USA Käse aus der EU importiert. Wie sieht da die Co2 Billanz aus, bei Lebensmittel die tausenden Kilometer auf dem Buckel haben?

Eine Abschottung will niemand, aber das Tempo dieser absurden Waarentransporte quer um den Erdball, macht das alles Sinn bzw soll das Grenzenlos sein und werden wir uns das auch noch leisten können wenn 12 Millarden Menschen auf dem Erdball leben?


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 17:10
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Und, auch wenn ich es jetzt mal "zufällig" nennen möchte: Mexiko und Kanada sind vor diese Schiedsgerichte gezerrt worden und "verurteilt" worde, die USA sind nicht einmal "schuldig" gesprochen worden.
So richtig verstehe ich die Aufregung über die Schiedsgerichte nicht, vermutlich resultiert sie aus Unwissenheit. Private Schiedsgerichte sind eine deutsche Erfindung Ich meine das war 1959. Deutschland hat ca. 130 Abkommen wobei über die Hälfte eine Klagemöglichkeit der Unternehmen vorsehen. Man kann davon ausgehen, dass dies nicht zum Nachteil deutscher Unternehmen umgesetzt wurde. Von daher ist es schon ein wenig heuchlerisch, wenn man so tut als seien es amerikanische Besonderheiten. Übrigens gibt es im Ceta zwischen der EU und Kanada auch private Schiedsgerichte, dort hat es aber keinen Interessiert. Wer Schiedsgerichte möchte, der muss auch die bitte Pille der Niederlage im Zweifelsfall schlucken können.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 17:12
Zitat von maydaymayday schrieb:Zoll wird immer nur negativ behaftet, Unternehmen wollen keinen Zoll, schon klar..guckt es mal von der anderen Seite an; der Zoll beschäftigt Arbeitsplätze und Zoll bedeutet Steuereinnahmen!
Tja sieht amn Griechenland wo der HAken ist wenn man alles als "Staatsdienst" Deklariert.

Sorry das ist kein Argument für Zölle.
Zitat von maydaymayday schrieb:Jemand muss letztens den Staat auch bezahlen, die Frage ist nur wie die Last verteilt wird.
Ja, aber etwas zu einfach gedacht mit Zoll und Co. Du willst echt mit dem Merkantilismus kommen?
Ich lehne Handelsabkommen nicht kategorisch ab, aber wenn über 90% der Mitwirkenden Wirtschaftslobbysten sind, kommt dabei nicht unbedingt etwas raus, das förderlich für das Allgemeinwohl ist, eher im Gegenteil.
Mmh etwas frühr für so ein Urteil. Und Handel betrifft in erste Linie die Unternehmen, logisch das die da mit drinsitzen.

Als Konsument hast du eh die Wahl, aber diese Macht nutzt ja keiner. Vor allem legt man seine Mündigkeit in die Hände des Staates.
Zitat von maydaymayday schrieb:Was ebenfalls in den Hintergrund rückt ist die Ökologie.
Das ist doch bestenfalls Heuchelei. Wobei auffalend ist das in den Industrieländern die Standards höher sind als bei den "Sozialisten" oder solche die sich so nennen.
Zitat von maydaymayday schrieb:Anstelle beim Bauer um die Ecke kaufen,
Etwas naive Vorstellung von der heutigen Welt? Sorry aber das ist so oder so nicht von TTIP betroffen. Als würde derjenige der die Teueren Eier direkt beim Hersteller kauft (Ich bin sicher 2 Mal die Woch fährt ganz Berlin zu den Freilaufhühnern in Brandenburg um Eier zu kaufen) jetzt plötzlich die billigeren aus den USA kaufen.

Aber wie erwähnt Konsumententscheidung.
Zitat von maydaymayday schrieb:gibt es die Eier aus den USA..und umgekehrt in den USA Käse aus der EU importiert
Oh ja so einfach wird das sein.

oh interessant, dein Beispiel ist genau Spiegelverkehrt


http://www.welt.de/wirtschaft/article144600125/Wie-die-USA-den-deutschen-Eier-Markt-leerkaufen.html


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 17:14
@xxrabiatorxx


es ist gut Möglich das bei TTIP die Schiedsgerichte durch ander Institutionen ersetzt werden.

Der Punkt ist sicherlich Strittig, aber keinesfalls schon beschlossen.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 17:23
@Fedaykin Gut möglich, aber ich gehe nicht davon aus, dass Schiedsgerichte automatisch ausschließlich etwas Negatives sind. Natürlich bleibt auch bei mir ein ungutes Gefühl, wenn man sich ein Worst Case Szenario vorstellt. Ich kenne jetzt nicht die vorläufigen Umsetzungsvorschläge der Leaks.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 17:46
@xxrabiatorxx

Da verstehst du mich vielleicht nicht richtig:

So wie ich das verstehe sind Schiedsgerichte (Inverstorenschutz) eingeführt worden um zB deutsche Investoren vor der Willkür und/oder politischer Instabilität in bestimmten "wachligen" Staaten zu schützen.
So konnten Gelder in Länder inverstiert werden, in denen ansonsten kein vernunftbeganter Mensch sein Geld investiert hätte. Dazu gehörten sicher einige Länder aus zB Afrika oder Südamerika.
Bis hier ist das in Ordnung...
Aber "zivile Schiedsgericht" die im Grunde oberhalb nationaler Gericht zwischen stablen Industrienationen entscheiden sollen ob ein Unternehmen durch eine Gesetzesänderung weniger Umsatz/Gewinn macht, dies dann per "Gerichtsentscheid" zu Zahlungen (teilweise in Mrd-Höhe) durch den Staat führt, ist mMn nicht in Ordnung.
Hier wird dem Unternehmer sein unternehmerisches Risiko abgenommen (wenigstens teilweise) und auf die Schultern des Staates gelegt. Hierdurch könnten zB notwendige nationale oder EU Gesetze gekippt oder sogar von Anfang an blockiert werden.

Irgendwo hier im Thread gab es einen Bericht/Interview oder so, in dem gesagt wurde das man bei gewissen Gesetzesfindungen/-änderungen die entsprechenden Lobbyisten hinzuziehen soll, um so das Gesetz gleich "mitgestalten" zu können. Sollte das tatsächlich Umsetzung finden, dann ist in manchen Teilen nicht mehr der Bürger ausschlaggeben, oder was gut für diesen wäre, sondern nur noch die Lobbyisten/Konzerne.

mMn wird hier ausschliesslich ein Vertrag für die Konzerne abgearbeitet.
Der Aufschrei war bei CETA übrigens auch nicht wirklich kleiner, aber aufgrund von intensiver Geheimhaltung wurde es erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt. Leider.


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Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

25.05.2016 um 17:49
Sorry wer von CETA nix wusst hat sich einfach nicht interessiert.

Wo waren die Aufschreie 2009. Liegt eher daran das man Kanada nicht so politisch instrumentalisieren kann wie die USA.

Vielleicht fielen auch keine die "Horrorgeschichten" ein.


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