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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

211 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Gesellschaft, Demokratie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 14:23
Zitat von spielmitmirspielmitmir schrieb:Wie soll das funktionieren ?
Sich selbst verwaltende Kollektive, die sich föderal vernetzen. Da gibt es konkrete Beispiele aus der Geschichte.

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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 14:41
Das mag ja funktionieren@paranomal und sicherlich auch produktive, aber das ist doch jetzt was ganz anderes als Anarchismus


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 15:27
Zitat von spielmitmirspielmitmir schrieb:aber das ist doch jetzt was ganz anderes als Anarchismus
Nein,das ist Anarchismus.Du verwechselst Anomie mit Anarchie. Was Du meinst ist Anomie.
Landläufig wird Anarchie auch mit einem durch die Abwesenheit von Staat und institutioneller Gewalt bedingten Zustand gesellschaftlicher Unordnung, Gewaltherrschaft und Gesetzlosigkeit beschrieben und vor allem in den Medien häufig im Schlagwort „Chaos und Anarchie“ verwendet.
Die tatsächliche Bezeichnung für einen solchen Zustand ist jedoch Anomie.
Wikipedia: Anarchie
"Zur Beschreibung einer Anomie wird umgangssprachlich und irreführend häufig auch das Wort Anarchie (Abwesenheit von Herrschaft) benutzt."
Wikipedia: Anomie


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 15:39
@eckhart

Beantwortet aber in keinster weise was eine dezentrale anarchistische Gesellschaftsform einer hierarchisch,mafiösen global agierenden Organisation entgegenstellen könnte ohne dabei ihre grundlegende Prinzipien aufzugeben.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 16:13
Zitat von alphakaiomegaalphakaiomega schrieb am 21.07.2014:Danke cRAwler23 :) du erklärst das Thema recht gut, das selbst der Laie es verstehen kann, ganz deiner Meinung, leider denke ich nur das dies hier das falsche Forum ist um politische Dinge zu thematisieren, da die meisten Menschen wohl nicht gewillt sind überhaupt einmal zu lesen sowie selbständig nach zu denken und diese moderne Verschwörungsmentalität, all ihr Gemüt erfüllt hat und bestimmend unter der ganzen konformistischem Schutzhülle in welcher sie aufwuchsen den Wald (das Elend) vor lauter Bäumen (staatlicher Ideologie) nicht mehr sehen können.
Ja in der Hinsicht habe ich auch schon etwas resigniert, jedoch gibt es keinen richtigen oder falschen Ort für solche Themen, die Menschen und Orte kann man sich in einem öffentlichen Rahmen nicht wirklich aussuchen, es findet sich einfach. Kommunikation und Dialoge helfen der Aufklärung und Vernetzung von Menschen um eben irgendwann alle Ideologien zu überwinden, sie gar obsolet werden zu lassen :)
Zitat von alphakaiomegaalphakaiomega schrieb am 21.07.2014:"seine zentralistischen Gebilde überleben und dezentrale Strukturen schaffen die eben dieses Prinzip verändern können."

nur wie soll man damit anfangen? ich versuche seit Tagen einer guten Freundin zu erklären das es falsch ist, weder Israel noch die Hamas zu verteidigen. Sie ist selber eindeutig anti-autoritär und antinationalistisch, hat bereits selbst begriffen das der Zionismus eine faschistische Ideologie darstellt, streitet dennoch mit Muslimen darüber das Israel gar nicht so schlecht sei. Medikamente an die Palästinenser schicken würde etc. ich weiß nicht ob dieses Thema in diesen Thread hinein passt?
Hauptsächlich geht es ihr wohl darum den Hass vieler Muslime auf jüdische Menschen zu entkräften,
indem sie Israel verteidigt und dessen angebliche "humanitäre" Aktionen hervorhebt.
Diese Hilfsorganisationen einiger Israelis sind jedoch auch nicht gleichzusetzen mit dem Staat Israel.
Welchen Lösungsvorschlag für den Konflikt dort könntest du vorschlagen?
Das ist ein eigenes Thema aber auch hier wäre der Anarchismus eine mögliche "Lösung", denn nicht Muslime, der Islam oder das Volk Israels sind hier die schuldigen, sondern einzelne Eliten die eine Agenda und Ideologie in die Köpfe der Völker spritzen. Es ist wie mentales Gift, welches aus Feindbildern besteht.

Die Lösung des Konfliktes besteht aus einer ganz einfachen Erkenntnis, das man auf die Interessen beider Eliten auf beiden Seiten im wahrsten Sinne des Wortes "scheißen" kann. Denn die Menschen wollen im Grunde nur ein stabiles Umfeld, ein soziales Gefüge und eine vitale Infrastruktur. Auch im ganzen Nahen Osten liegt der Schlüssel in der Dezentralisierung von Macht. Generell sind Muslime eigentlich sehr freundliche Menschen, es sind die wenigen radikalen unter ihnen die den Frieden stören und für Kriege sorgen. Auch die Israelis mit ihrer Weltoffenheit und ihrem hohen Bildungsgrad (im Durchschnitt) sind nicht das Problem. Da sind es wie du schon richtig erkannt hast auch wieder nur die kleinen Kreise der Zionisten und der Regierung die eine Quelle des Problems sind.

Es wäre so einfach wenn dieses Bewusstsein in den Köpfen reifen würde und sie nicht mehr blind wären durch ihre Ideologien. Und auch schon Mohammed hat es ganz richtig erkannt:

"Zwischen anderen Versöhnung und Frieden herbeizuführen,
ist wertvoller als alles Beten und Fasten des Menschen."
~Mohammed


Das sollte ein jeder dort, aber auch hier zu Herzen nehmen. Inschallah.
Zitat von spielmitmirspielmitmir schrieb:Anarchie ---->>>> ohne Herrschaft, ohne Obrigkeit, ohne Staat.
Im Anarchismus gibt es eine vernetzte Struktur, das bedeutet nicht das es keine Räte und Versammlungen gibt bei denen Entscheidungen getroffen werden, der Anarchismus wäre im Prinzip eine Räte-Demokratie aus kommunalen Netzwerken. Was du meinst ist die Anomie.

Anarchismus = eine gesunde Ordnung im Verbund
Anomie = totales Chaos durch Willkür einzelner
Zitat von spielmitmirspielmitmir schrieb:Wie soll das funktionieren ?
Beispiel, die Zapatistas (EZLN) in Mexiko. Dieses Prinzip könnte auch in größeren Volkswirtschaften funktionieren, jedoch müsste man dafür Macht dezentralisieren und gleichmäßiger verteilen/vernetzen. Die Tools gibt es schon, sei es Kommunikationstechnologie wie das Internet/Intranet oder sogar das Börsensystem (zumindest deren Netzwerke und Server).
Zitat von LooRLooR schrieb:Mm nach würde eine anarchistische Gesellschaft realistischen Problemen wie einer Pandemie oder der organisierten Kriminalität in Form von Mafia ähnlichen Geheimgesellschaften innerhalb der Gemeinschaft aufgrund der Organisationsstruktur fast völlig hilflos gegenüberstehen.
Ein sehr gutes Beispiel war das Hochwasser im vergangenen Jahr, an der Elbe wurde durch völlig dezentrale Informationsnetze eine der bisher effektivsten Hilfsmechanismen überhaupt erschaffen. Keine Befehlshaber haben das ermöglicht, sondern die Vernetzung selbst, denn die Stellen die zu viele Helfer hatten, konnten umverteilt werden an die Stellen wo zu wenige waren. Informationsnetzwerke sind das Stichwort. Das lässt sich auch im Bezug auf die Kriminalität übertragen. Übrigens auch im Anarchismus gäb es noch polizeiähnliche Organe, nur hätten diese eine geringere Willkür wie man z.B. in den USA oder in despotischen Staaten erkennen kann.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 16:20
@cRAwler23
Ich selbst denke das die parlamentarische Demokratie nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, zu träge ist und viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, außerdem trägt die Spaltung in Parteien und politische Lager immer für gesellschaftliche Spannungen und Konflikte bei die zum Zeit- und Energieverlust führen.
Da muss ich dir zustimmen, die Form der Demokratie wie sie seit langer Zeit praktiziert wird ist auf jeden Fall nicht mehr Zeit gemäß. Viele Bundestags-Abgeordnete die per direkt Mandat gewählt wurden folgen z.B. eher „Parteizwängen“ als eigenen Versprechungen die sie gemacht haben und handeln so entgegen ihrer Wählerschaft. Es ist auch zu beobachten das der Bürger teils Wahlmüde geworden ist, jedoch sich nach Selbst- und Mitbestimmung sehnt.

Die Wahlmüdigkeit resultiert eben daraus, dass der Bürger seine Interessen nicht vertreten sieht und so glaubt als Wähler nichts mehr bewirken zu können. Ein weiteres Problem ist da natürlich auch der Kapitalismus und der Lobbyismus der eben auf die Politik abgefärbt hat. Arbeitgeber sind ja schließlich genauso eine Interessengemeinschaft wie der Arbeitnehmer.

Wenn ich es richtig verstanden habe sind Volksentscheide auf Bundesebene nicht möglich. Sie sind nur dazu da um über eventuelle Neugliederungen von Bundesländern abzustimmen und auch nur dann dürfen die einheimischen Bürger der betroffenen Bundesländer abstimmen.
Quelle: Wikipedia: Volksentscheid#Volksentscheide auf Bundesebene

Hier kann man nur spekulieren warum Volksentscheide lediglich in dieser Form im Grundgesetz verankert sind. Vlt. will man auch so einen möglichen Sturz der Regierung durch Volksenstcheid verhindern ? Ich verstehe ja, dass man als Otto-Normal-Bürger sich nicht erdreisten sollte über steuerrelevante Gesetze abzustimmen. Es gibt jedoch gewisse Themen über die eine Regierung seine Bevölkerung abstimmen lassen sollte.
Der Anarchismus richtet sich nur gegen das Herrschaftsprinzip und den Druck von oben, sei es auf politischer, religiöser oder wirtschaftlicher Ebene.
Anarchie ist meiner Meinung nach jedoch aktuell nicht durchführbar. Der Mensch ist für diese Art von Politik noch nicht bereit. Jeder Versuch in einer anarchistischen Welt zu leben würde im absoluten Chaos enden und wir wären ruckzuck zurück im Zeitalter der Feudalherrschaft.

Ein Staat sollte heutzutage versuchen ein möglichst sozial-demokratisches Gebilde darzustellen, dass sich nicht ausschließlich auf den „Wirtschaftsstandort“ fokussiert. Religiöse Interessen sollten auch in den Hintergrund rücken. Beides sind meiner Meinung nach Bremsen der Forschung und Gesellschaft.

Hier könnte auch mal überlegt werden religiöse Feiertage gesetzlich abzuschaffen. Man könnte sich vlt. als Arbeitnehmer und Schüler an diesen Tagen extra frei nehmen als Anhänger der entsprechenden Religionen, ein sakulärer Staat sollte es jedoch unterlassen religiöse Feiertage per Gesetz zu erlassen.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 16:32
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Denn... ;und das ist mein eigentlicher Einwand; es wird immer Menschen und Gruppen geben, die zusätzlich nach "mehr" streben oder sich über andere erheben wollen. Seien es mafiöse Gruppen, seien es "Clankönige" die eher nach Macht streben oder wie auch immer.
Richtig.Was hindert sie aktuell daran, so zu handeln? Nichts!
Diese Menschen oder Gruppen "machen" sich ihre eigenen "Gesetze".
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Der geneigte "Otto-Normal-Anarchosyndikalist" ist einer möglichen Gewalt von Aussen dann hoffnungslos ausgeliefert oder wird seine gerechte Welt verteidigen müssen.
Ja so ist der Jetztzustand.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Chaos... das ist dann vorprogrammiert.
In einer Anarchosyndikalistischen System hat jedoch der Mächtige oder die Mächtigen nichts mehr zu sagen.
Denn es ist eine herrschaftslose Gesellschaft,
die nach gemeinschaftlich demokratisch erarbeitetenGesetzen und Regeln funktioniert
und die Einhaltung dieser Gesetze und Regeln in Form der gleichen Gewaltenteilung auf dem Papier -wie sie jetzt schon existiert- sanktioniert,
Gesetze und Regeln, die aber kein Mensch oder keine Gruppe zu ihrem Eigennutz umdefinieren kann. (Herrschaftslosigkeit)
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Und es bleibt auch der Gedanke hängen, wie wird eine gerechte Verteilung funktionieren?
Verteilungsgerechtigkeit?
Das ist eine Frage, um die sich wohl keiner, der dem Anarchsyndikalismus zuneigt,
Gedanken macht.
Erst wenn trotz Herrschaftslosigkeit Verteilungsungerechtigkeit bestehen würde,
würde ich mir Gedanken darüber machen.

@Gwyddion
Ich habe selbst fast 2 Jahrzehnte in einem Großkonzern gearbeitet in denen ich meine in dieser Zeit 5 wechselnden "Chefs" jeweils nur einzweimal im Leben gesehen habe.
Ich habe völlig eigenständig Bauvorhaben bis in Millionengröße mit Auftragnehmerfirmen realisiert. Teilweise bis zu 10 gleichzeitig.
Den Auftrag dazu haben mir auf elektronischem Wege schlecht bezahlte Disponenten(Servicecenter) gegeben.
Die Fremdfirmen hat mir ein eigenständiger Einkauf(Investment-center) zugewiesen.
Ich habe geplant und vorveranschlagt. Andere haben geplant und vorveranschlagt.
Realisiert hat immer jenand anders.
Brauchte ich Monteure, habe ich sie im Servicecenter angefordert.Verantwortung für sie hatte ich jedoch keine.
Kontrolliert hat mich fachlich niemand.
Lediglich kaufmännische Unplausibilitäten wären
-jedoch wieder keinem Chef!- aufgefallen, sondern dem Costcenter.

Und das massenhaft ! So funktioniert das Center-Konzept:
Wikipedia: Profitcenter
Wikipedia: Costcenter
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/investment-center/investment-center.htm
Wikipedia: Servicecenter
Wikipedia: Divisionale Organisation
Das funktioniert doch fast schon anarchosyndikalistisch - wenn die Herrschaft weg wäre.

Die "Herrschaft" sind Aktionäre, Hedgefonds und Schattenbanken
und Chesfs gibt es doch nur noch in kleinen Klitschen.

Ists um diese Herrschaft schade ?


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 16:48
Zitat von LooRLooR schrieb:Beantwortet aber in keinster weise was eine dezentrale anarchistische Gesellschaftsform einer hierarchisch,mafiösen global agierenden Organisation entgegenstellen könnte ohne dabei ihre grundlegende Prinzipien aufzugeben.
Du meinst, wenn man mit Verbrechern umgeht, müsse man selbst zum Verbrecher werden ?
Ich bin ja praktisch in eine Divisionale Organisation hineingewachsen.
Ich kam nicht zu ihr - Sie kam zu mir.
Am Anfang hieß es:
"Du bekommst es mit -gelinde gesagt- Gaunern zu tun.
Du bist verpflichtet, es ihnen zu sagen, wenn sie Fehler zu ihren eigenen Ungunsten machen.Sie sind jedoch -umgekehrt- nicht dazu verpflichtet.
Also mache keine Fehler.Handle als gesetzestreuer Gauner.Verschenke keine Freiräume.

Geht
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ein sehr gutes Beispiel war das Hochwasser im vergangenen Jahr, an der Elbe wurde durch völlig dezentrale Informationsnetze eine der bisher effektivsten Hilfsmechanismen überhaupt erschaffen. Keine Befehlshaber haben das ermöglicht, sondern die Vernetzung selbst, denn die Stellen die zu viele Helfer hatten, konnten umverteilt werden an die Stellen wo zu wenige waren. Informationsnetzwerke sind das Stichwort. Das lässt sich auch im Bezug auf die Kriminalität übertragen. Übrigens auch im Anarchismus gäb es noch polizeiähnliche Organe, nur hätten diese eine geringere Willkür wie man z.B. in den USA oder in despotischen Staaten erkennen kann.
Dem kann ich nur beipflichten.]


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 17:21
@cRAwler23
@eckhart

Ihr habt jetzt beide völlig am Thema vorbei argumentiert, was den Schluss zu läst das ihr euch der Antwort entziehen wollt und selbst keine Antwort habt. Also nochmal es geht nicht um Hochwasser und es geht auch nicht darum selbst kriminell zu agieren, also stellt euch bitte nicht doof.

Also wie und auf welcher Grundlage wären die polizeiähnlichen Organe organisiert, was dürfen sie was dürfen sie nicht sind sie absolut zu jeder zeit transparent oder sind sie es nicht, dürfen sie sich Geheimdienstlicher Methoden bedienen oder nicht. Nicht Abstrakt sondern im Detail erklärt.

Also bitte klärt mich auf ich bin wirklich interessiert wie eine auf absolute Freiheit des einzelnen bedachte anarchistische Gesellschaftskonform eine mafiöse Organisation die keiner moralischen Selbstbeschränkung unterliegt, alle anarchistischen Organe von innen Infiltrieren kann und im geheimen global agiert effektiv ausgelöscht werden kann ohne Freiheitsrechte des einzelnen einzuschränken.

Bitte nicht wieder ausweichen und drumherum reden sondern ganz konkret beantworten


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 17:27
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:und Chesfs gibt es doch nur noch in kleinen Klitschen.

Ists um diese Herrschaft schade ?
Ich komme aus dem Handwerk. Muß dort auch eigenständig arbeiten. Jedoch gibt es immer einen Chef und kann damit gut leben, solange er mich auch finanziell leben läßt.
Warum sollte ich ihn nicht mehr wollen? Viel mehr wie ich kann sich so ein Klitschenkapitän auch nicht leisten.. und er trägt das volle Risiko.

Was Großkonzerne angeht.. Hedgefonds, Aktionäre ect. pp, da bin ich bestimmt auf Deiner Seite.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Denn es ist eine herrschaftslose Gesellschaft,
Das ist mir schon bewußt.
Doch das menschliche Naturell wird bei einigen durchaus bestrebt sein, MEHR zu erreichen, doch in eine Art des "herrschens" aufzusteigen...


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 17:59
Ich komme aus dem Bauhandwerk insofern hat dein Modelle was @cRAwler23
Das Handwerk insgesamt braucht mehr Flexibilität, nach meiner Meinung …. hmmm lese mich da mal rein. Danke

…. Jedoch sehe ich Politisch keine,kaum Möglichkeiten da von außen zu leicht angreifbar.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 18:48
Zitat von LooRLooR schrieb:Also wie und auf welcher Grundlage wären die polizeiähnlichen Organe organisiert, was dürfen sie was dürfen sie nicht sind sie absolut zu jeder zeit transparent oder sind sie es nicht, dürfen sie sich Geheimdienstlicher Methoden bedienen oder nicht. Nicht Abstrakt sondern im Detail erklärt.
Anarchosyndikalismus existiert faktisch noch nicht.
Dass er von außen zerschlagen werden kann,
ist ein berechtigter Vorwurf an ihn:

"Die stärkste anarchosyndikalistische Organisation jener Tage war die spanische CNT, in der sich Ende der 1930er Jahre etwa zwei Mio. Mitglieder vereinigten, bevor es dem spanischen Faschismus gelang, sie zu zerschlagen und in den Untergrund zu zwingen."

Schützen kann ihn lediglich:
Dass die damit einhergehenden soziale Veränderungen nicht gegen den Willen der Mehrheit erfolgen dürften und dass er dadurch unbedingt eine breite Basis hat.
So lange gilt es sich in Geduld zu üben.
Auf die Vernunft dieser breiten Basis würde ich vertrauen,
dass sie demokratisch darüber bestimmt, wie die Sicherheit dieses Systems gewährleistet werden kann. Ganz sicher mit der Beibehaltung der Wikipedia: Gewaltenteilung
Warum sollte sich eine abgeschlossene Anarchosyndikalistische Gesellschaft nach außen hin nicht als Staat repräsentieren können?
Mehr Details existieren noch nicht.
Zitat von LooRLooR schrieb:Also bitte klärt mich auf ich bin wirklich interessiert wie eine auf absolute Freiheit des einzelnen bedachte anarchistische Gesellschaftskonform eine mafiöse Organisation die keiner moralischen Selbstbeschränkung unterliegt, alle anarchistischen Organe von innen Infiltrieren kann und im geheimen global agiert effektiv ausgelöscht werden kann ohne Freiheitsrechte des einzelnen einzuschränken.
Das geht vermutlich nicht.
Denn nach meiner Erfahrung klingeln Polizisten bei Zugriffen immer an falschen Wohnungstüren,
was ja immer die absolute Freiheit unbeteiligter beeinträchtigt. ;)

Und wenns um echt um infiltrierung geht, z.B. um Bestechung der Mächtigen des Anachosystems,
dann brauchen wir eben den Überwachungsstaat. ;)
sind sie absolut zu jeder zeit transparent oder sind sie es nicht, dürfen sie sich Geheimdienstlicher Methoden bedienen
ja sicher ! ;)


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 18:58
Zitat von eckharteckhart schrieb:um Bestechung der Mächtigen des Anachosystems
wenn sie denn herausfinden, wer die Mächtigen sind ...


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 19:04
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Auf die Vernunft dieser breiten Basis würde ich vertrauen
Also sind wir wieder beim Utopia Menschen würden mehrheitlich rational nein sogar gleich geschaltet denken.
Zitat von eckharteckhart schrieb:dass sie demokratisch darüber bestimmt, wie die Sicherheit dieses Systems gewährleistet werden kann
Also bestenfalls Diktatur der Mehrheit, die im zweifel mittels Gewalt ihre Ansichten dem Rest aufzwingt? Was hat das dann noch mit Anarchie zu tun die per definition hierarchie-, zwangs- und gewaltfrei gedacht ist?
Zitat von eckharteckhart schrieb:dann brauchen wir eben den Überwachungsstaat

nicht vereinbar mit einer Anarchie solange nicht 100% alle Menschen dieser Meinung sind, oder werden diejenigen die anderer Meinung sind dann bekämpft, ausgelöscht oder umerzogen?


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 19:10
@LooR
All die Ironiesmieys (3) lassen Dir Raum für eigene Vorschläge.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 19:19
@eckhart

Es liegt doch aber nicht an mir diese mehr als offensichtlichen Widersprüche zwischen Theorie und Praxis aufzulösen sondern an denjenigen die ein solches System propagieren.

Wen jemand meint Raubtiere zu Veganern machen zu können muss er zweifelsfrei beweisen wie das möglich sein soll und darf dabei natürlich nicht von unhaltbaren utopischen Annahmen ausgehen bzw. sie sogar als gegeben annehmen.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 22:12
Zitat von LooRLooR schrieb:Wen jemand meint Raubtiere zu Veganern machen zu können muss er zweifelsfrei beweisen wie das möglich sein soll und darf dabei natürlich nicht von unhaltbaren utopischen Annahmen ausgehen bzw. sie sogar als gegeben annehmen.
Und wenn man propagiert, dass alles so bleibt, wie es ist (wie ich es im Bereich Bekämpfung von mafiösen Organisationen die keiner moralischen Selbstbeschränkung unterliegen, und alle anarchistischen Organe von innen Infiltrieren können und im Geheimen global agieren, getan habe,
ist es wohl angebracht, Demokratie "Diktatur der Mehrheit" zu nennen?
Und dann ist es wohl angebracht, davon zu sprechen, dass diejenigen, die JETZT anderer Meinung sind, bekämpft, ausgelöscht oder umerzogen werden ?Passiert das wirklich jetzt?Wenn man partiell mal vorläufig irgendwas so lässt, wie es ist?

Anarchosyndikalismus hat sich selbst auferlegt, dass er erst dann beginnt, wenn eine möglichst große Basis gibt, die ihn wirklich will.
Daraus ergibt sich, dass es ein langer Prozess ist, der -mit schwersten Rückschlägen- bereits vor über 100 Jahren angefangen hat und dessen Dauer in der Zukunft offen ist.
Zitat von LooRLooR schrieb:Raubtiere zu Veganern
LOL
Ich würde erst mal anfangen, von Wachstum unabhängig zu werden.
Immer eins nach dem Anderen!

Links dazu habe ich ja bereits geliefert.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

02.11.2014 um 23:28
@eckhart

Es ist schwer erkennbar was du mit deinem letzten Post eigentlich ausdrücken willst, außer meine Äußerungen entstellenden zu zitieren.

Was aber feststellbar ist das du dich weiterhin von einer ernsthaften Beantwortung meiner Frage drückst und einfach nicht erklären kannst wie ein so geartetes System mit dem Faktor Mensch funktionieren soll.
Wen es eine Konstante in der Menschheitsgeschichte gibt, ist es die uns allen inhärente Irrationalität aufgrund von Gefühlen und darauf ableitenden Handlungsweisen, guten wie schlechten.
Daran haben auch weder Jahrtausende an technologischem Fortschritt, Erkenntnisgewinn und Bildung irgendetwas systemisch geändert. Der Lack der Zivilisation ist eben immer noch im nu ab und die Leute ticken grundlegend nicht anders als vor 400, 4000 oder 40.000 Jahren.
Ohne den Menschen also so grundlegend zu ändern, ihn eben quasi vom Raubtier zum Veganer zu machen, ist ein anarchistisches System ohne Hierarchien, Zwängen und Gewalt eben völlig utopisch und eben nicht einmal theoretisch denkbar. Außer eben man negiert den menschlichen Faktor und verschiebt die Beantwortung dieser zentralen Frage in eine, richtig, utopische Zukunft.

Versteh mich nicht Falsch, es mag ja anstatt sich einer noch deutlich irrationaleren Religion zuzuwenden deutlich sinnvoller sein einem solchen Gesellschaftlichen Ideal nachzustreben.
Es aber ernsthaft durchzusetzen bevor die inhärenten Probleme gelöst sind endet mM nach in viel mehr Leid & Chaos als der Status quo und hat vor allem so gut wie nichts mit diesem hypothetischen Ideal zu tun.
Da halte ich persönlich bei weiter voranschreitender Technologisierung einen echten Kommunismus (wie z.B. bei der Sternenflotte in Star Trek angedeutet) und nicht nur reellen Sozialismus aber mit vielen der heute vorhandenen Hierarchien, Zwängen und Gewalt(Androhungen) bei Zuwiderhandlung für deutlich realistischer umsetzbar. Einfach weil er so dem menschlichen Naturell wenigstens in teilen entgegen kommt und ihm nicht völlig widerspricht wie beim Anarchismus.


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

03.11.2014 um 18:29
Zitat von spielmitmirspielmitmir schrieb:Das mag ja funktionieren@paranomal und sicherlich auch produktive, aber das ist doch jetzt was ganz anderes als Anarchismus
Ne, genau das ist Anarchismus. Jedenfalls der kollektive und nicht rein individualistisch ausgerichtete (Anarcho-Kapitalismus, Anarcho-Nihilismus, etc.).


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Anarchismus und Anarchosyndikalismus

03.11.2014 um 22:10
Zitat von LooRLooR schrieb:Da halte ich persönlich bei weiter voranschreitender Technologisierung einen echten Kommunismus (wie z.B. bei der Sternenflotte in Star Trek angedeutet) und nicht nur reellen Sozialismus aber mit vielen der heute vorhandenen Hierarchien, Zwängen und Gewalt(Androhungen) bei Zuwiderhandlung für deutlich realistischer umsetzbar.
Nun, vielleicht würde ich genauso denken, wenn ich nicht in die DDR hineingeboren worden wäre.
Das sollte ja -so wurde es uns gelehrt- Sozialismus auf dem Weg in den Kommunismus sein.
Mit dieser Aussage und vor allem ihren inneren Widersprüchen habe ich mich auf alle Fälle über 30Jahre hinweg immer wieder auseinandergesetzt. (Ich wusste ja nicht, dass ich ein "danach" erlebe.)
Ich denke zu wissen, wie die DDR hätte funktionieren können und warum sie nicht funktioniert hat.

- Nicht funktioniert hat sie,
weil "Hierarchien, Zwänge und Gewalt(Androhungen) bei Zuwiderhandlung" das Denken der in der DDR lebenden bestimmt und die Kreativität derselben gelähmt hat.

- Funktionieren hätte sie können,
wenn um die DDR (und den Ostblock) drumrum ebenfalls dieser Betonkopfsoziokommunistalinismus geherrscht hätte und nicht Kapitalismus:
Dann wären Stacheldraht und Mauer obsolet gewesen.

Für mich Horror !

Zu Aussichten auf Erfolg der DDR unter den gegebenen Umständen hätte mindestens gehört:
Ehrlichkeit, Ehrlichkeit und noch mal Ehrlichkeit.
Statt blödsinniger Propagandalügen, hätte man vieles mindestens sagen müssen:
z.B.
"Uns rennen die Leute weg.
Wir werden noch lange brauchen, bis wir genügend Anreize zum Bleiben bieten werden können."
"Aber wer bleibt und Geduld für eine lange Zeit der Entbehrungen aufbringt, wird den Aufbau einer humaneren Gesellschaft mitbestimmen können."
Dabe wäre der letzte Satz schon wieder Lüge gewesen.

Denn unter der SED gabs gar nichts mitzubestimmen.
Da wurde Erfindungen geplant in der Neurerbewegung.
während manche Erfinder mundtot gemacht wurden.
Aber auch im Grossen:
Die Tschechen bauten Strassenbahnen.
Die Ungarn bauten Busse.
Die Rumänen Kleintransporter.
usw.Egal ob Voraussetzungen und Traditionen da waren oder nicht.
Dekrete ohne Sinn und Verstand. Die Ergebnisse waren oft verheerend.

In der DDR und den anderen Ostblockländern gab es so viel gute Fachleute, so viel Intelligenz !
Aber nein! Die Parteizugehörigkeit ging über alles !
Nein nein! Von Hierarchien, Zwängen und Gewalt(Androhungen) bei Zuwiderhandlung habe ich endgültig die Nase voll !
Zitat von LooRLooR schrieb: Einfach weil er so dem menschlichen Naturell wenigstens in teilen entgegen kommt und ihm nicht völlig widerspricht wie beim Anarchismus.
Ja, die kommunistische Idee kommt in Teilen dem menschlichen Naturell entgegen, das sehe ich auch so.
Nicht jedoch ihre bisher gewesene Umsetzung durch Diktatur Unehrlichkeit und Zwang

Ich kann nicht einsehen, warum Herrschaft dem menschlichen Naturell dienlicher sein soll.
Zumal die modernsten Managementkonzepte des Kapitalismus ebenfalls eine immer mehr zunehmende Herrschaftslosigkeit(Belegschaftselbstverwaltung) vom Kleinunternehmen bis hin zum Großkonzern propagieren

Das sind keine Theorien! Das wird schon seit zwanzig Jahren praktiziert.

Wenn also schon im Kapitalismus Selbstverwaltete Unternehmen immer mehr zunehmen,
erledigt sich ein großer Teil des Weges vom Anarchosyndikalismus von selbst.

Was dem im Wege steht, sind lediglich nur noch die Eigentümer.
Jedoch braucht jetzt keiner zu denken, ich würde Enteignungen fordern.
Die geschehen von selbst. Dauernd.

Selbstverwaltete Unternehmen können sehr gut mit Eigentümergeführten Unternehmen koexistieren.
Das ist mittlerweile Alltag im Kapitalismus - also drängt gar nichts.

Viele Startups starten gleich mit flachen Hierarchien(Vorteil: hochengangierte Mitarbeiter, die sich für alles zuständig fühlen)

Nach Unternehmenspleiten bieten sich Belegschaftsselbstverwaltungen an.

Der zunehmenden Inbesitznahme durch Hedgefonds und Schattenbanken muss sowieso ein Riegel vorgeschoben werden.
Also, alles Dinge die nichtvon Anarchosyndikalisten angestoßen werden, aber ihnen nützen.

Ein quasi gleitender tiefgreifender Wandel, der -das muss ich zugeben- nicht vor Fehlentwicklungen gefeit ist.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich komme aus dem Handwerk. Muß dort auch eigenständig arbeiten. Jedoch gibt es immer einen Chef und kann damit gut leben, solange er mich auch finanziell leben läßt.
Warum sollte ich ihn nicht mehr wollen? Viel mehr wie ich kann sich so ein Klitschenkapitän auch nicht leisten.. und er trägt das volle Risiko.
Dagegen habe ich ja auch gar nichts. @Gwyddion

Doch auch bis hin zum Kleinstunternehmen kann eine teilweise Belegschaftsselbstverwaltung
Vorteile für den Chef bringen. Klitschenkapitäne leiden so gut wie ausnahmslos unter krankmachendem Dauerstress. Eine Verteilung auf mehr Schultern der vorhandenen Mitarbeiter hilft dagegen.

Gut, ich weiß, dass das nicht jedermanns Sache ist. Deshalb wird auch jetzt schon Belegschaftsselbstverwaltung nie vollständig praktiziert. Jeder kann selbst bestimmen, wieviel Verantwortung er tragen will.
Und das sollte meiner Meinung nach immer so bleiben !
Gute Orientierung bietet meiner Meinung nach das „Das Semco-Wörterbuch“
Spoiler„Das Semco-Wörterbuch“
Ausbildung

Semco fordert die Mitarbeiter auf, nachzudenken, was sie in fünf Jahren arbeiten wollen und motiviert sie zu einer dahin führenden Ausbildung.
Bevormundung

Semco trennt strikt zwischen Arbeitsplatz und Privatleben. Darum gibt es im Unternehmen beispielsweise keinen Swimmingpool oder Fitnessraum. Eine Krankenversicherung wird angeboten, aber darum kümmern muss sich der Mitarbeiter selber. Die Mitarbeiter werden nicht an der Leine geführt, sondern als Erwachsene angesehen, die fähig sein müssen, Entscheidungen, ihre Arbeit und ihr Leben betreffend selbständig zu erledigen.
Bewertung von unten

Bevor eine Führungsposition besetzt wird, muss sich der Kandidat allen, die er leiten soll, in einem Vorstellungsgespräch vorstellen. Daraufhin wird er von ihnen bewertet, akzeptiert oder abgelehnt. Alle Semco-Manager werden alle sechs Monate von den, von ihnen geleiteten Kollegen anonym bewertet, die resultierenden Noten werden in den Betrieben öffentlich ausgehängt. Es ist zwar nicht offiziell geregelt, aber von jenen, die weniger als 80 der möglichen 100 Punkte erreichen, trennt sich Semco früher oder später.
Bosse

Mit der zunehmenden Demokratisierung der Arbeit sank der Bedarf an nötigen „Aufsehern" und wurde deren Zahl reduziert. Dies nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Verwaltung resp. bei Rechtsberatung, Buchhaltung und Marketing. Unter anderem wurden die Abteilungen Datenverarbeitung, Ausbildung und Qualitätskontrolle gänzlich abgeschafft, aber auch Speisesäle für leitende Angestellte oder reservierte Parkplätze.
Demokratie

Die repräsentative Demokratie im Unternehmen ist durch Werkskomitees und die Managerbewertungen stark verankert, bei wichtigen Entscheidungen, beispielsweise Werksverlegungen stimmen alle Mitarbeiter mit.
Familiensilber

Bei Stellenausschreibungen werden Mitarbeiter von Semco, sofern sie 70 % der Anforderungen erfüllen, automatisch in die engere Wahl genommen.
Fertigungszellen

Arbeitsplätze am Fließband wurden abgeschafft oder bei Betriebserweiterungen gar nicht erst eingeführt. Die Mitarbeiter stellen die Geräte komplett in Gruppenarbeit her, etwa eine ganze Waage, Geschirrspülmaschine, Mischmaschine oder ein andere Maschine der Erzeugungspalette. Das führt zu mehr Selbständigkeit und Verantwortung, das „macht sie glücklicher und unsere Produkte besser". Die Fabrikarbeiter beherrschen mehrere Fachgebiete (beispielsweise Elektriker und Schlosser) und dürfen Rohmaterialien und Einzelteile selbst bei den Zulieferern einkaufen. Die Produktionsquoten werden oft von den Mitarbeitern selbst festgesetzt und sie entwickeln Verbesserungen ohne ein Bonifikationssystem.
Gehaltsspiegel

Vergleichswerte für Löhne und Gehälter werden von betroffenen Semco-Mitarbeitern (Fabrikarbeiter und Büroangestellte) selbst bei branchenähnlichen Unternehmen erhoben.
Gewinnbeteiligung

Ein Viertel der Unternehmensgewinne wird an die „Arbeiter" ausbezahlt, die selbst demokratisch bestimmen, wer wie viele Anteile erhält.
Gleitzeit

Nicht nur Büroangestellte, sondern auch Fabrikarbeiter dürfen mit der Gleitzeit ihre Arbeitszeit selbst bestimmen. Auch wenn das zu Störungen innerhalb der Gruppenarbeit führen kann, regelt jede Gruppe solche Probleme intern für sich.
Größe

Bei Semco sollen sich alle Mitarbeiter untereinander kennen, um ihr Potential am besten entfalten zu können. Damit keine Entfremdung eintritt, werden Unternehmensbereiche, deren Mitarbeiterzahl eine kritische Größe von rund 150 überschreitet, prinzipiell aufgeteilt.
Großreinemachen

Zweimal im Jahr wird im Unternehmen ausgemistet, der Betrieb macht „für einen Nachmittag dicht" und in den Büros werden überflüssige Akten weggeworfen, Fabrikarbeiter beseitigen Schrott und angehäuften Unrat, es ist „niemand davon ausgenommen und nichts davor sicher".
Hepatitis-Urlaub

So nennt man bei Semco einen flexiblen Bildungsurlaub, der für jeden Mitarbeiter alle ein bis zwei Jahre für Wochen oder Monate möglich ist, um sich neue Kenntnisse oder Fertigkeiten anzueignen, um den Arbeitsplatz umzugestalten oder nur um neue Kräfte zu sammeln. Benannt nach dem Zwangszustand, wenn jemand Hepatitis bekäme und sich zwei Monate davon erholen müsste.
Hilfspersonal

Unbeliebte Jobs ohne Aufstiegschancen wurden bei Semco abgeschafft, so etwa sämtliche Empfangsdamen, Sekretärinnen und persönliche Assistenten. Wer einen Kaffee oder frischen Fruchtsaft haben will, bereitet und holt ihn sich selber und wäscht auch danach das Geschirr ab. Briefe und Berichte werden selbst getippt, Kopien selbst erstellt und Besucher selbst abgeholt.
Kerntruppe für technische Innovation

In dieser Gruppe arbeiten vor allem Kreative, Tüftler und Bastler, sie sind von den täglichen Produktions- oder Verwaltungsaufgaben freigestellt. Sie können und sollen sich ausschließlich der Aufgabe widmen, Produkte, Marketing-Strategien oder Geschäftszweige zu verbessern oder neu zu entwickeln oder dies bei Methoden zur Leistungssteigerung und Einsparung von Kosten zu tun.
Korruption

Leute, auch amtliche Inspektoren, die Semco erpressen wollen, werden angezeigt. Das führte zwar zu einer Menge Ärger mit deren Kollegen, aber Semco will weder den Mitarbeitern noch den Kunden signalisieren, dass Unlauterkeit toleriert wird.
Kreisförmige Organisation

Das vorher pyramidal aufgebaute Managementsystem mit 12 Hierarchieebenen wurde auf eine Organisationsstruktur aus drei fließenden konzentrischen Kreisen (im Unternehmen gibt es kein Organigramm) zurückgestutzt, darin gibt es Funktionen, die in vier verschiedenen Titeln manifestiert sind:

Mitglieder des Verwaltungsrates koordinieren die allgemeinen Richtlinien und Strategien,
Partner leiten die Unternehmensbereiche,
Koordinatoren und Vorarbeiter, wobei erstere üblicherweise die erste Managementebene in Abteilungen wie Marketing, Vertrieb und Produktion leiten und Vorarbeiter dies in den Bereichen Montage und Technik,
und die übrigen Kollegen.

Semler vergleicht die Organisationsform mit dem Zustand, als die Frühmenschen noch Jagd machten: Den Weg gab ein Anführer vor, wer das Wild entdeckte, galt als Späher, und wer es am ehesten erlegen konnte, als Schütze.
Management durch Herumwandern

Semco bevorzugt Büros ohne Wände, nichts soll die Mitarbeiter voneinander trennen, manchmal werden ganz bewusst einzelne Abteilungen vermischt. Arbeitsplätze werden durch „einen Wald aus lauter Pflanzen voneinander getrennt“. Es gibt keine Kleidungsvorschriften, und wenn ein Kollege sich in eine Zeitung vertieft, stört das auch nicht, solange er seinen vereinbarten Job sonst zufriedenstellend macht.
Natürliches Unternehmen

Mit diesem Begriff beschreibt Semler die Reduktion der Unternehmensorganisation auf das Wesentliche „zu produzieren, zu verkaufen, Rechnungen auszustellen und das Geld einzutreiben". Was schicke Büromöbel, eine Betriebsküche, Speisesäle für leitende Angestellte und sonstige überflüssige Vergünstigungen und Privilegien, „die das Ego kitzeln aber die Bilanz belasten"ausschließt. Die Mitarbeiter werden als Partner des Unternehmens gesehen, sie dürfen selbst entscheiden in welcher Klasse sie im Flugzeug fliegen oder wie viele Sterne ihr Hotel haben muss.
Risikogehalt

Ungefähr ein Drittel des Semco-Personals kann dieses freiwillige Programm wählen. In einem schlechten Jahr erhalten die darin eingebundenen Mitarbeiter nur 75 % ihres Gehalts ausgezahlt, in einem guten Jahr 150 % des normalen Einkommens. Damit lassen sich die Personalkosten in einem gewissen Rahmen den Gewinnen und Verlusten anpassen.
Satelliten-Programm

Eine Methode des Outsourcing von Herstellungsprozessen. Anstatt Geschäfte mit Fremdfirmen zu tätigen, werden Start-ups von Firmenmitarbeitern mit Beratung, Aufträgen und auch mit der günstigen Überlassung von Produktionsmaschinen gefördert. Dabei werden die Mitarbeiter zu Geschäftspartnern gemacht.
Schlagzeilenmemo

Die Länge sämtlicher Aktennotizen ist ohne Ausnahme auf eine Seite begrenzt, wobei auch eine schlagzeilenähnliche Überschrift erwartet wird, die die Sache auf den Punkt bringt.
Selbstbestimmtes Einkommen

Beinahe 25 % der Mitarbeiter bzw. die meisten der Koordinatoren setzen ihr Gehalt selber fest (das dann wie jedes Gehalt bzw. jeder Lohn am schwarzen Brett veröffentlicht wird). Selten wird eine mehr als zehnprozentige Steigerung gewünscht.
Sicherheit des Arbeitsplatzes

Semco gab – im Gegensatz zu anderen Großunternehmen – nie ein Versprechen auf einen sicheren Arbeitsplatz und musste daher nie so ein Versprechen brechen.
Stellenrotation

Etwa ein Viertel der Manager tauscht seine „Jobs“ untereinander, und dies wird vom Unternehmen gefördert, da keiner länger als fünf Jahre einen bestimmten „Job“ erledigen soll. Diese Stellenrotation

zwingt die Leute etwas Neues zu lernen,
verhindert den Aufbau von Machtbereichen,
die Mitarbeiter bekommen ein umfassenderes Bild vom Unternehmen und von den Problemen ihrer Kollegen,
an einem Arbeitsplatz ist meist mehr als eine Person eingearbeitet
und es bietet zusätzliche Entfaltungsmöglichkeiten, die in einer strengen Hierarchie mitunter nicht so gegeben sind.

Streiks

Streiks sind in Brasilien üblich,

aber alle Beteiligten werden wie erwachsene Menschen behandelt,
es wird von beiden Seiten niemand bestraft, wer einen Streik (unter)bricht.
Die Streikenden werden nicht namentlich erfasst,
die Polizei wird nie gerufen
und keine Streikkette gewaltsam durchbrochen,
es bleiben alle Vergünstigungen aufrecht,
es wird keiner aus der Fabrik hinausgesperrt,
es gibt während Streiks oder danach keine Entlassungen.

Transparenz

Praktisch alle Informationen über das Unternehmen werden veröffentlicht: Gehälter, Strategien, Produktionsstatistiken und Gewinnspannen. Für Arbeiter werden Kurse veranstaltet, damit diese die Finanzdokumente (Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnung) verstehen lernen. Die Manager beantworten alle Anfragen und Mitarbeiter bekommen keine Probleme, wenn sie Daten an die Presse weitergeben.
Verloren im Weltall

Unter den Auszubildenden werden einige ausgesucht und an die lange Leine genommen. Diese dürfen in den ersten 12 Monaten in mindestens 12 Abteilungen arbeiten, bevor sie sich für eine bestimmte Abteilung entscheiden.
Vorschriften

Die Hauptregel ist Gebraucht Euren gesunden Menschenverstand. Sonstige Regeln wie Kleiderordnungen oder für Reisetätigkeiten und auch die interne Qualitäts-Prüfstelle wurden abgeschafft. Es gibt ein Regelwerk, das hier weiter unten wiedergegeben wird.
Werkskomitees

In direkter Demokratie wählen bestimmte Gruppen von Mitarbeitern unterhalb der Manager-Ebene, beispielsweise Büropersonal, Maschinisten, Lagerarbeiter, Wartungskräfte, technische Zeichner und sonstige Mitarbeiter, Repräsentanten für Komitees. Die Topmanager besprechen mit den Komitees in regelmäßigen Abständen sämtliche Arbeitsplatzprobleme und unternehmenspolitischen Fragen. Die Komitees dürfen die Geschäftsbücher prüfen, die Managementanordnungen in Frage stellen oder Streiks ausrufen.
Zu Hause arbeiten

Die Mitarbeiter werden ermutigt zu Hause zu arbeiten, „Damit lassen sich Konzentration und Produktivität steigern, und es macht die Menschen auch flexibler.".
„Das Überlebens-Handbuch"

Die einzigen Regeln, die es bei Semco gibt.
Organigramm

Führer wird man nur aufgrund der Achtung der Geführten. Ein Organigramm des Unternehmens existiert absichtlich nicht.
Einstellung

Die Mitarbeiter eines Bereichs haben das Recht Neueinzustellende oder Personen, die befördert werden, zu befragen und zu bewerten.
Arbeitszeit

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, die flexiblen Arbeitszeiten festzulegen und einzuhalten. Nicht alle Menschen arbeiten im Laufe des Tages und sonst gleich schnell und Semco kommt dem entgegen.
Arbeitsplatz

Jeder Mitarbeiter kann, in Rücksicht auf die Gruppe, seinen Arbeitsplatz so gestalten, wie er möchte, mit Pflanzen, Wandfarbe, Einrichtung, Maschinen oder Dekoration.
Kleidung und Aussehen

Wie jemand gekleidet ist oder aussieht, hat bei Semco keinen Einfluss darauf, ob die Person eingestellt oder befördert wird. Kleidung und Aussehen spielen keine Rolle.
Autorität

Auch bei Semco gibt es hierarchische Autorität, aber Machtmissbrauch jeder Art, jeder Versuch der Unterdrückung von Untergebenen oder ihre Unsicherheit oder Angst bei der Arbeit als Druckmittel zu nutzen, wird nicht geduldet.
Gewerkschaften

Arbeitnehmer können sich einer Gewerkschaft anschließen und sie werden deswegen nicht verfolgt. Trotz gelegentlicher Gegensätze und Probleme herrscht beiderseitige Achtung und man bleibt immer im Gespräch.
Streiks

Streiks gelten als ein legitimes demokratisches Mittel und bei Semco als etwas ganz normales.Niemand wird wegen Streiks verfolgt, solange diese transparent bleiben. Wer wegen eines Streiks von der Arbeit fernbleibt gilt als entschuldigt, das Fehlen zieht keine Konsequenzen nach sich.
Wandel

Semco hält Wandel für gesund und positiv, auch wenn gelegentlich größere Veränderungen erfolgen.
Aktive Beteiligung

Die Meinung aller Mitarbeiter ist interessant, auch wenn sie niemand gefragt hat. Die Mitarbeiter sollen sich nicht zurücklehnen, sondern ihre Meinung frei äußern und sich an allen Wahlen und Abstimmungen beteiligen und sich um ein Weiterkommen bemühen. Seien Sie nicht bloß ein x-beliebiger Mitarbeiter.
Werkskomitee

Die Mitarbeiter werden durch die Werkskomitees gegenüber der Geschäftsleitung vertreten und haben ein Anrecht und Garantie dazu und sollen deren Arbeit auch mitverfolgen. Konflikte mit den Werkskomitees sind für die Geschäftsleitung dabei gesund und notwendig.
Bewertung durch Untergebene

Zweimal im Jahr werden „die Bosse“ von den Untergebenen beurteilt, das soll offen und ehrlich erfolgen.
Arbeitsplatzsicherheit und Alter

Jeder der das 50. Lebensjahr überschritten hat und mehr als drei Jahre bei Semco ist, genießt einen besseren Entlassungsschutz und damit mehr Sicherheit. Erst nach einer Anzahl von Anhörungen darf eine Entlassung, die auch bei Semco vorkommt, ausgesprochen werden.
Vorschläge

Jeder soll und darf Meinungen, Vorschläge, und Anregungen vorbringen, ein Belohnungssystem gibt es aber dafür nicht.
Die Semco-Frau

Bei Semco gibt es verschiedene Programme, die auch in Brasilien existierenden geringeren Beschäftigungs-, Aufstiegs- und finanziellen Möglichkeiten für Frauen zu verbessern.
Urlaub

Niemand ist unersetzbar. 30 Tage Urlaub im Jahr für jeden ist für Ihre Gesundheit genauso wichtig wie für das Wohlergehen des Unternehmens. Urlaubstage können nicht für später angesammelt werden.

Wikipedia: Das Semco System#.E2.80.9EDas Semco-W.C3.B6rterbuch.E2.80.9C
Ähnlich arbeiten z.B:
- Beratungsunternehmen Kessels & Smit
- CPP Studios in Offenbach
- Schweizer Maschinenbauer Mikron
- Semco S/A (Brasilien)
- Unternehmensberatung partake
- Valve
- Softwarfirma GitHub
- W.L. Gore


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