Integration in Deutschland - Top oder Flop?

Tussinelda schrieb:ja, man darf, aber man sollte wissen wann und vor allem wie beharrlich

Na ja, das "wann" beschreibst Du das nicht so klar, nur noch eine Frage wegen "die" und "wir":
so wie ich das lese ist es negativ nur wenn die Frage von Deutschen kommt, Ausländer oder Bürger mit Migrationshintergrund müssen sich nicht dran halten?

nanusia schrieb:Nö, das geht nicht aus deinem Beitrag hervor wie oft dieses "ständig" ist.

der bei jeder dritten Taxifahrt, jeder zweiten Zugfahrt und bei jedem Arztbesuch folgenden Dialog bestreiten muss:

nanusia schrieb:Ich komme aus Deutschland, meine Mutter ist Deutsche, mein Vater ist Amerikaner?

daran ist gar nichts schwer, aber warum sollte man diesen Fragen ausgesetzt sein, warum wird erwartet, sie zu beantworten und auch wenn man dazwischen geht ist die Frage schon gestellt und zeigt dem Kind/der Person, DU gehörst offensichtlich nicht selbstverständlich dazu Du siehst nämlich "anders" aus.

Tussinelda schrieb:daran ist gar nichts schwer, aber warum sollte man diesen Fragen ausgesetzt sein, warum wird erwartet, sie zu beantworten und auch wenn man dazwischen geht ist die Frage schon gestellt und zeigt dem Kind/der Person, DU gehörst offensichtlich nicht selbstverständlich dazu Du siehst nämlich "anders" aus.

Ja. So tickt der Mensch nunmal. Ist etwas / jemand anders, reagiert er mit Neugierde. An und für sich ein positives Ding. Nur Du stellst es die ganze Zeit als verwerflich hin. @Tussinelda

Abahatschi schrieb:das "wann" beschreibst Du das nicht so klar

zum Beispiel nicht dann, wenn man sich vollkommen fremd ist. Und dies die erste Frage ist.

Abahatschi schrieb:so wie ich das lese ist es negativ nur wenn die Frage von Deutschen kommt, Ausländer oder Bürger mit Migrationshintergrund müssen sich nicht dran halten?

es ist immer anstrengend und anmaßend. Die Motivation ist dann aber eine andere.

Tussinelda schrieb:eijeijei, dazu sage ich lieber nix. Nur so viel: Es gibt Hunderassen aber keine Menschenrassen ;)

Es gibt aber nun mal sichtbare Unterschiede und die sind auch der Grund, wieso dein Kind ab und zu gefragt wird.

und selbst wenn es keine sichtbaren Unterschiede gibt (sagen wir Holländer und Österreicher) gibt es Unterschiede in der jeweiligen Geschichte und Kultur des Herkunftslandes.

Tussinelda schrieb:Die Motivation ist dann aber eine andere.

Ich weiss es nicht - und kann es nicht einordnen.
Die Deutschen fragen um zu spalten, welche Motivation haben denn die anderen?

@Tussinelda

Also betrifft das jetzt dich und dein Kind oder diesen ominösen Jonas der katholisch aussieht?

Du kannst niemandem die Fragen oder das Interesse verbieten, sehr wohl aber dein Kind bzgl. Hautfarbe, Herkunft, anzusprechen wenn du dabei bist.
Meine Wurzeln sind deutsch-amerikanisch, sollte als Antwort genügen! Man muss nicht jedes Mal ein Fass aufmachen und Rassismus oÄ wittern. Manche Menschen sind von Natur aus neugieriger, manche wieder nicht. Es liegt an einem selbst wie man mit solchen Fragen umgeht. Und die tatsächliche Herkunft ist nun mal so wie sie ist, in manchen Fällen auch offensichtlich.

Tussinelda schrieb:DU gehörst offensichtlich nicht selbstverständlich dazu Du siehst nämlich "anders" aus.

weil der Mensch so ist. Wenn etwas anders aussieht und sich anders verhält (von der jeweiligen Mehrheit abweichend) dann wird es anders behandelt bzw fällt mehr auf.

Ich finde die Frage gut, dann kann ich es ja klar stellen und bin nicht auf den sprachlichen und geografischen Skills meines Gegenübers angewiesen der mich vielleicht einer anderen Herkunft zuordnet... das würde mir noch weniger passen.

nanusia schrieb:Also betrifft das jetzt dich und dein Kind oder diesen ominösen Jonas der katholisch aussieht?

der ominöse Jonas ist eine Analogie. Ich erwähnte es bereits. Es betrifft viele Menschen, die einzig aufgrund ihres Aussehens als "woanders herkommend" sortiert werden und demzufolge nach der Herkunft gefragt werden.

Abahatschi schrieb:Die Deutschen fragen um zu spalten, welche Motivation haben denn die anderen?

es muss ja nicht böswillig sein, aber es wird eben der Unterschied hervorgehoben zwischen "denen" und "uns", zuträglich zur Integration ist das nicht. Darauf wollte ich hinaus.

Erntemond schrieb:und sich anders verhält

wie kommst Du aufs Verhalten?

stereotyp schrieb:Nur Du stellst es die ganze Zeit als verwerflich hin. @Tussinelda

ICH stelle es als verwerflich hin? Wo denn bitte. Ich habe einen Beitrag zitiert und meine Meinung dazu gesagt. Von verwerflich sprichst hier DU, nicht ich. Das wollen wir mal festhalten. Jetzt haben wir also Menschen, die hier voll integriert sind, hier geboren sind, und denen dann immer wieder durch solche Fragen aufgezeigt wird, naja, irgendwie passt Du hier nicht so wirklich rein. Das ist nicht unbedingt zuträglich für die Integration, das ist alles, was ich sage.

Tussinelda schrieb:und denen dann immer wieder durch solche Fragen aufgezeigt wird, naja, irgendwie passt Du hier nicht so wirklich rein.

das ist auch deine Sichtweise. Anders heißt nicht nicht dazugehörig. Aber ofensichtliche Unterschiede völlig unerwähnt lassen; um bei deinem Beispiel zu bleiben, wenn der Vater Amerikaner ist, dann ist das doch ne wichtige Information oder die Person, oder nicht? Sowas will ich doch wissen, wenn ich jemanden kennenlerne. Also, ich würde auch fragen.

@Tussinelda

Wie oft ist denn "ständig"? Das hast du mir nicht beantwortet?
Eine Frage nach der Herkunft impliziert noch lange nicht, dass man nicht dazu gehört.

Das sollten wohl Eltern deren Kinder auch noch andere Wurzeln haben, ihnen beibringen und vor Augen halten, dass eben nicht böse ist danach gefragt zu werden. Denn nur das Kind kann den Umgang, nämlich seinen eigenen, mit solchen Fragen beeinflussen, nicht aber die fragende Person.

@stereotyp
Das kannst Du ja auch wissen, aber wäre es ein Weißer US Amerikaner, dann würdest Du es irgendwann erfahren, wenn es sich eben ergibt oder die Person (die betroffene), es mitteilen möchte. Du würdest gar nicht darauf kommen, zu fragen. Somit entscheidet nicht das Aussehen darüber, wie sehr Du als dazugehörend wahrgenommen wirst. Das macht einen Unterschied.

@Tussinelda

Es ist aber nicht immer sofort anzunehmen, dass mein Gegenüber, der vielleicht ne andere Hautfarbe oÄ hat hier geboren wurde, bestens integriert ist. Also ist ein normales Nachfragen ok.

Na eben, somit entscheidet nicht das Aussehen darüber wie sehr du als dazugehörend wahrgenommen wirst.

nanusia schrieb:Es ist aber nicht immer sofort anzunehmen, dass mein Gegenüber, der vielleicht ne andere Hautfarbe oÄ hat hier geboren wurde, bestens integriert ist. Also ist ein normales Nachfragen ok.

Warum? warum sollte die Person nicht bestens integriert sein?

@Tussinelda

Warum sollte sie das sein? Warum sollte man sofort davon ausgehen?

Die Frage nach der Herkunft bzw nach den Wurzeln bedeutet noch lange nicht, dass man annimmt, dass diese Person nicht integriert ist. Es ist eine einfache Frage, auf die man ganz einfach antworten kann.

nanusia schrieb:Warum sollte sie das sein? Warum sollte man sofort davon ausgehen?

ähm, bitte antworten und keine Gegenfrage stellen.

nanusia schrieb:Die Frage nach der Herkunft bzw nach den Wurzeln bedeutet noch lange nicht, dass man annimmt, dass diese Person nicht integriert ist.

erstens hast DU das geschrieben:

nanusia schrieb:Es ist aber nicht immer sofort anzunehmen, dass mein Gegenüber, der vielleicht ne andere Hautfarbe oÄ hat hier geboren wurde, bestens integriert ist.

weshalb dann das

nanusia schrieb:Die Frage nach der Herkunft bzw nach den Wurzeln bedeutet noch lange nicht, dass man annimmt, dass diese Person nicht integriert ist.

ein vollkommener Widerspruch zu dem ist, was ich davor von Dir zitierte

und zweitens geht es nicht darum, ob der Fragende denkt, man sei bestens integriert, es geht darum, dass dem Gefragten eine Integration schwerfällt, wenn er immer "anders" bleibt. Also machen kann, was er will und trotzdem nicht komplett dazu gehört.

Tussinelda schrieb:Sorry, solche Unterhaltungen gibt es ständig, mein Kind ist Schwarz, es wird ständig gefragt, wo es herkommt, ist hier geboren, hier aufgewachsen, der Vater ist Schwarzer US Amerikaner, ist das dann die Herkunft? Für mein Kind nicht.

Also...was ich schon mal mitbekomme, ist z.B. die Frage, ob die Person hier geboren ist. Aber die schleudert man auch keinen Unbekannten entgegen, sondern die Frage ergibt sich, wenn eh schon ein Gespräch stattfindet. So wie ich das erlebe, gibt es dann zwei Möglichkeiten. Bei der ersten bejaht die gefragte Person dies, erzählt vielleicht noch, aus welcher Stadt er/sie kommt und das Thema ist durch. Wenn kein gebürtiger Deutscher, wird meisten vom Gefragten von alleine erzählt, wo er bzw. seine Familie herkommen.
Und meistens auch nicht widerwillig, sondern sogar ganz begeistert, da die Menschen in der Regel stolz auf ihr Geburtsland sind und das nicht als Makel empfinden, der nicht erwähnt werden darf.

Aber wie gesagt, dieses aufgezwungene "Verhör" eines Fremden wie in deinem Zitat, habe ich so noch nicht erlebt.

Tussinelda schrieb:DAS ist eine Analogie. Rhetorisches Stilmittel?

nur blöd, wenn man das Stilmittel nicht erkennt ;), denn der Text gibt vor eine Analogie zu sein.

er ist aber keine Analogie sondern eine Persiflage.

Eine Analogie würde sich zb auf einen hellhäutigen Deutschen in einem anderen Land beziehen wo diese Person rein hautfarbenmäßig als fremde eingewanderte Person zu erkennen ist.

eine Analogie würde dementsprechend lauten

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein mitteleuropäischer Mann namens Andreas, der bei jeder dritten Taxifahrt, jeder zweiten Zugfahrt und bei jedem Arztbesuch folgenden Dialog bestreiten muss:

"Andreas, toller Name! Klingt so europäisch. Sind Sie aus Europa?"

"Nein."

"Aber Sie sehen irgendwie europäisch aus, vielleicht aus Deutschland? ich kenn mich ein bisschen aus. Ein Bruder von mir ist in Deutschland. Er lebt in München"

"Aha, trotzdem nein."

"Ihre Eltern vielleicht? Sie stammen doch nie im Leben aus dem Senegal!"

"Kennen wir uns?"

"Mich interessiert so etwas, ich bin eben neugierig!"

"Meine Oma..."

"HA, WUSST ICH'S DOCH! Wann waren Sie das letzte mal in Deutschland? München soll sehr schön sein, der FCB , Sie wissen schon. Was sagen Sie zu dem Trainerwechsel beim FC Bayern München?"oder "Wie sagt man Naka nga def (Wie geht es Ihnen) auf deutsch?")


....

sollte Andreas mit ein paar Sätzen in perfektem Wolof antworten oder die Kommunikation im Taxi vollständig in Wolof führen, darf er sich auch noch anhören " Sie sprechen aber gut wolof, wo haben Sie das denn gelernt?"

DAS, @Tussinelda wäre eine Analogie!

Tussinelda schrieb:der ominöse Jonas ist eine Analogie.

wie gesagt, das ist falsch