Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

821 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Putin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

30.11.2014 um 14:28
@sarasvati23
die dokumente hat ich vorhin verlinkt , yop
so klein gehalten , auch auf der offiziellen webseite , das es selbst kennern der sprache schwer fallen dürfte was drauf zu lesen .
die 500000 aus luhansk kommen von hier http://www.heise.de/tp/artikel/43/43227/1.html

Anzeige
melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

30.11.2014 um 14:41
@Jedimindtricks
Das gabs auch mal höher aufgelöst, sodass man lesen und übersetzen konnte.

Eins steht wohl fest, im Grunde muss noch mal in der Gesamtukraine gewählt werden, sowohl Präsident als auch Parlament. Im Letzteren sitzen eindeutig zu viele Nazis. Das ist mit europäischen Werten überhaupt nicht zu vereinbaren, im Gegenteil.


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

30.11.2014 um 15:45
Die Leichen eines Journalisten und Herausgebers der Zeitung "Verbrechensexpress"(?) und seiner Frau sind in der Nähe von Slawjansk, in von Kiew-kontrollierten Gebiet, mit Stichwunden aufgefunden worden.
http://fakty.ua/191890-ubit-redaktor-gazety-kriminal-ekspress-aleksandr-kuchinskij-i-ego-supruga
Für Journalisten wirds da echt ungemütlich (tödlich).


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

01.12.2014 um 14:53
Hier mal was zu den sehr schweren kämpfen vom Wochenende .

http://mobile.reuters.com/article/idUSKCN0JF1ZN20141201?irpc=932

Die Ukraine verdächtigt unter den Rebellen russische Soldaten die beteiligt sind . Wenn ich es nicht genauer wüsst würd ich sagen :ja, stimmt !
Donetsk hat vermutlich die heftigsten Kämpfe seit Ausbruch des Krieges erlebt in den letzten 3 Tagen . Laut Meldungen ist der alte Terminal weg und nurnoch ein Haufen Schutt . Gilt es aber noch auf Bilder und Bestätigung zu warten .


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

01.12.2014 um 16:15
Es ist ja kein Geheimnis, dass in der Ukraine russische Soldaten ohne sichtbare Zuordnung aktiv sind.


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

01.12.2014 um 16:19
@Eraz
joo , ich mach da auch kein geheimnis draus ....

nur donetsk war für mein geschmack eher so ne showfront die ganze zeit fürs TV . wenn da jetzt allen ernstes " spezielle " kräfte aktiv sind wäre das ne neue dimension in diesem kampf .
die verluste auf seiten der rebellen sollen aufjedenfall wieder hoch sein ,was nicht verwunderlich ist . auch dürften die ukrainer heftig gelitten haben , nur die können die lücken " legal " wieder stopfen .

im moment immernoch status quo und der auftrag liegt wohl darin die terminals zum einfallen zu bringen das sich da keiner mehr drin aufhalten kann .


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

01.12.2014 um 16:24
hier mal noch so ne typische rebellenstellung in donetsk , ist alles gesagt ....

https://www.youtube.com/watch?v=KqJdQYGe0sA


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

01.12.2014 um 17:38
@Jedimindtricks
Steht überhaupt noch was vom Terminal 1?


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

01.12.2014 um 17:45
@canales
dürfte noch alles soweit stehen . das ndsc hat vor etwas über einer stunde auch die meldungen dementiert das man den alten terminal hochgejagt hat

www.ukrinform.ua/eng/news/nsdc_denies_reports_of_blasts_at_donetsk_airport_terminal_327456
The Ukrainian anti-terrorist operation forces that are defending the Donetsk airport did not blow up the old terminal
He said that Ukrainian military use as the old terminal as a fortification, so it makes no sense to destroy it.

"Very fierce fighting is going on at the airport, and the old terminal is a protective structure for our military, and it makes no sense to blow up your defense," he said.
wer weiss wie lange noch ...


---
die position da oben hat man übrigens bereits geolocated

B3x29J4CQAATNP5

https://twitter.com/290381qwer/status/539436849467756545/photo/1


nehme an die UA ist genauso fix , allerdings sind bei soner stellung die hände gebunden ...

die grads gingen wohl auch nicht auf den airport sondern eher frontline petrovsky district


melden
def ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 07:55
Beim Spiegel hat man mittlerweile auch begriffen, dass die Rolle der NATO im Ukraine Konflikt besonders die des Brandstifters ist.

Natürlich kann auch der Spiegel es noch nicht lassen, Putin die Hauptverantwortung zuzusprechen... wohl aber mehr aus Angst vor "Putin-Versteher-Hetze" als aus Überzeugung.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-kommentar-zum-moeglichen-nato-beitritt-a-1006032.html
Kommentar zum Ukraine-Konflikt: Das gefährliche Gerede vom Nato-Beitritt

Ein Kommentar von Christoph Schult, Brüssel

Präsident Poroschenko spricht von einer Volksabstimmung zum Nato-Beitritt der Ukraine, Nato-Generalsekretär Stoltenberg springt ihm bei - doch sie helfen damit weder der Ukraine noch der Nato. Sie nützen Putin und spalten das Bündnis.


Damit kein Missverständnis aufkommt: Die Hauptverantwortung für den neuen Kalten Krieg zwischen dem Westen und Russland trägt der russische Präsident Wladimir Putin. Man muss das in diesen Zeiten wohl vorab klarstellen, um nicht mit jeder Kritik an der Politik des Westens sofort in das Lager der Putin-Versteher zu geschoben zu werden.

Wenn sich an diesem Dienstag die Außenminister der Nato in Brüssel treffen, steht zwar die Frage eines möglichen Beitritts der Ukraine nicht auf der Tagesordnung. Dass sie trotzdem das Treffen überschattet, ist die Schuld von zwei Politikern.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat im ZDF angekündigt, sein Volk irgendwann über eine Nato-Mitgliedschaft abstimmen zu lassen. Und der neue Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte daraufhin nichts Besseres zu tun, als Poroschenko zu unterstützen und vom Recht einer jeder souveränen Nation in Europa zu sprechen, sich für einen Nato-Beitritt zu bewerben. Damit nicht genug: Es gebe, so Stoltenberg an die Adresse Moskaus, kein "Vetorecht" eines Drittstaates.

Wer immer in dieser angespannten Lage über einen möglichen Nato-Beitritt der Ukraine spekuliert, spielt mit dem Feuer. Eigentlich hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel den ehemaligen norwegischen Premier als Chef der Allianz vorgeschlagen, weil der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Anders Fogh Rasmussen als besonnener Politiker galt. Doch ein Unterschied ist kaum zu erkennen. Und auch die Äußerungen des Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Philip Breedlove, tragen nicht gerade zur Beruhigung der Lage bei.

Warum müssen sich Nato-Offizielle überhaupt ständig zur Ukraine äußern? Seit Ausbruch der Krise vertritt das Bündnis die Meinung, der Konflikt lasse sich nicht militärisch lösen. Wenn dem aber tatsächlich so ist, sollten Stoltenberg, Breedlove & Co lieber schweigen.

Alles andere nutzt Putin und spaltet Europa. Es macht es dem russischen Präsidenten leicht, von einer Expansionspolitik des Westens zu faseln. Das trifft zumindest auf die EU nicht zu, schließlich hat Putin selbst einmal gesagt, Russland werde einen EU-Beitritt der Ukraine "wohl begrüßen". Es war der Kreml-Chef, der im vergangenen Jahr höchstselbst den Schalter umlegte, überraschend und rücksichtslos.


Aber einen Beitritt zur Nato hat Putin immer als rote Linie definiert. Auch wenn die Nato auf Verteidigung ausgelegt ist, bleibt sie ein Militärbündnis. Mächtig ist sie nur dann, wenn alle 28 Mitglieder einer Meinung sind. Mit der Aufnahme der Ukraine aber sympathisiert nur eine Minderheit, vor allem Balten und Polen. Die anderen verweisen auf das Prinzip, wonach jeder Beitritt nicht nur dem neuen Mitgliedsland, sondern auch der Gemeinschaft nutzen soll. Das ist bei der Ukraine derzeit nicht zu erkennen.

Insofern ist die einzige richtige Antwort, die man auf die ukrainischen Gedankenspiele derzeit geben kann, die des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier: "Für die Bündnisfrage gilt: Ich sehe partnerschaftliche Beziehungen der Ukraine mit der Nato, aber keine Mitgliedschaft."

Oder, noch kürzer: Diese Frage stellt sich nicht.
Interessieren würde mich hier, auf wessen Bestreben hin man diese Brandstifterei bei der NATO betreibt. Bei Breedlove ist mir das schon relativ klar... schließlich ist der Mann an der Leine des Pentagon. Aber Stoltenberg? Vorher als besonnen angepriesen ist er passgenau in die Fußstapfen seines Vorgängers, Rassmussen, getreten... was könnte der für Interessen haben, Moskau nun endgültig vors Schienbein zu treten?

Da fällt mir nur der Etat/ das Budget der NATO ein...


1x zitiertmelden
def ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 08:01
Und hier noch ein Artikel von Heise zu Poros ARD-Auftritt:

(Ziemlich viel Text, aber ich fand, dass sollte man dem Thread nicht vorenthalten.)

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43471/1.html
Poroschenko: "Ich weiß, dass die Wahrheit mit uns ist"

Florian Rötzer 01.12.2014

Nach Putin durfte auch Poroschenko in der ARD auftreten, kritische Nachfragen sind offenbar tabu

Das ARD-Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko war sicher auch dazu gedacht, das ausführliche Gespräch mit dem russischen Präsidenten (Das einfache schwarz-weiße Weltbild der deutschen Kanzlerin) zu kompensieren und so den ukrainischen Blick auf die Lage gleichwertig mit dem russischen zu stellen. Man will ausgewogen, bloß nicht putinfreundlich sein. Putin und Poroschenko gleichen sich - verständlicherweise? - darin, strikt den Blick nur auf den Gegner zu richten, um die eigene Politik lediglich als Reaktion auf die der anderen Seite darzustellen. Udo Lielischkies vermeidet es aber auch, selbst nur einmal kritisch den Antworten des Präsidenten nachzufragen. Das scheint mittlerweile Usus zu werden, womit die Medien zu Sprachrohren der Mächtigen geraten, egal ob sie Putin, Poroschenko oder Merkel heißen.

Poroschenko wies ganz Beginn wieder einmal darauf hin, dass er immer versucht habe, eine friedliche Lösung zu finden. Tatsächlich hatte er kurz nach Amtsantritt einen einseitigen Waffenstillstand erklärt, den er aber abbrechen musste, weil es nicht nur zu Kämpfen und Angriffen seitens der Separatisten kam, sondern er auch unter Druck der radikalen Kräfte aus der damaligen Regierung kam, die die Weiterführung des Kriegs wollten und nicht zu Verhandlungen bereit waren. Dass er daraufhin ankündigte, schnell und mit massiver Gewalt den Donbass von den Terroristen zu befreien, sagte er nicht (Poroschenko: "Wir werden angreifen!"). Damit fing der Krieg in der Ukraine wirklich an und geriet in die Eskalationsspirale, in der sich der Konflikt weiterhin befindet. Den Milizen auf der einen Seite standen die Milizen der anderen gegenüber, beide haben wenig Interesse an der Einhaltung von Vereinbarungen und verfolgen eigene Absichten. Für Poroschenko, der gequält wirkt und vor allem innenpolitisch als starker Mann punkten will, ohne es mit Merkel, Hollande und Co. verscherzen zu wollen, handelte es sich jedenfalls ab Anfang August um einen "realen Krieg" mit der russischen Armee, die die Grenze überquert habe, auf ukrainischem Gebiet.

Nur unter hohem Druck von europäischer Seite aus, wurde auch mit Separatisten verhandelt. Von vorneherein zog man in Kiew, natürlich beeindruckt von den Vorgängen auf der Krim, den Umweg über Moskau vor. Moskau wiederum setzte auf innerukrainische Verhandlungen, da dies die Separatisten aufwerten würde, die man unterstützte. Allerdings wären wohl frühe Gespräche zwischen Kiew und Donezk/Lugansk eine Möglichkeit der Deeskalierung gewesen, anstatt alle Menschen im Donbass, die gegenüber Kiew misstrauisch oder ablehnend waren, als Terroristen, Söldner, Verbrecher oder Fünfte Kolonne zu diskriminieren.

Alle Punkte des Anfang September geschlossenen Minsker Abkommen habe die Ukraine erfüllt, behauptet Poroschenko. Allerdings verletzen nicht nur die Separatisten schon den Waffenstillstand, sondern immer wieder auch ukrainische Streitkräfte oder Milizen, die Trennungslinie wurde nicht festgelegt und damit auch die schweren Waffen nicht abgezogen (Ukraine: Die Zeichen stehen auf Krieg). Damit kann der Waffenstillstand auch nicht eintreten, auch wenn immerhin Gefangene ausgetauscht wurden.

Die Separatisten haben schließlich, auch aufgrund fehlender Verhandlungsbereitschaft und dem Willen, sich von der Ukraine zu lösen, eine von Russland akzeptierte Wahl, zu der kaum "Parteien" zugelassen waren, gegen die Vereinbarung und nicht auf der Grundlage ukrainischen Rechts durchgeführt, damit zumindest scheindemokratisch legitimierte Vertreter präsentiert werden können. Allerdings war im Abkommen selbst kein Termin für die Lokalwahlen nach dem Gesetz für den Sonderstatus festgelegt worden, erst in letzterem hatte Kiew die Wahl auf den 7. Dezember gelegt. Wie sie überhaupt hätten durchgeführt werden sollen, auch wenn der Waffenstillstand von beiden Seiten eingehalten worden wäre, ist völlig unklar. Realpolitisch hätte man jedenfalls mit den wie auch immer legitimierten Vertretern einen realistischen Wahltermin für die offizielle Wahl anstreben können. Aber das scheint weder im Interesse der Separatisten noch von Kiew und Moskau zu sein. Alle scheinen eher auf die Verlängerung des Konflikts zu setzen. Die Separatisten, um den Konflikt auf gewohnte Weise einzufrieren, Moskau, um den Einfluss auf die Ukraine zu wahren, und Kiew, um mehr Hilfe und Rückendeckung einzufordern.

Auf den Vorwurf, dass die ukrainische Seite Clusterbomben eingesetzt hat, betreibt Poroschenko eine Weißwaschung, die sich allerdings nur auf die Armee zu beschränken scheint, nicht explizit auch auf die Nationalgarde und die Milizen, in denen sich die teils rechtsextremen Militanten der Maidanbewegung formiert haben. Den ukrainischen Milizen wurde aber von Human Rights Watch vorgeworfen, Streubomben verwendet zu haben (Streubomben und Hinrichtungen in der Ostukraine). Poroschenko hingegen:


Ich betone, dass in der ukrainischen Armee eine hohe Disziplin herrscht. Keine seriöse internationale Organisation hat jemals berichtet, dass die Ukraine das Minsker Protokoll nicht eingehalten hat. Die These über die Verwendung von Streubomben kommt nur in einem äußerst grausamen Informationskrieg, den Russland gegen uns führt, vor. Ich habe eine Bitte: Glauben Sie das nicht. Es gibt keine internationale Organisation, die behaupten würde, dass die Ukraine solche Waffen einsetzt oder dass sie die Minsker Vereinbarungen verletzt.

Auf die von Putin geäußerten Vorwürfe vor Neonazi-Tendenzen in der Ukraine, vornehmlich in den Milizen, die wie das Asow-Bataillon offen Nazi-Embleme tragen, versucht Poroschenko abzuwiegeln und setzt auf die Unkenntnis der Ausländer. Er bittet die ARD, solche "Elemente der rücksichtslosen propagandistischen Kampagne, die Russland gegen die Ukraine entfesselt hat", nicht zu verbreiten. Pro forma hat er fast recht, wenn er sagt:


Vor kurzem haben in der Ukraine Parlamentswahlen stattgefunden. Die nationalistischen Parteien haben es nicht ins Parlament geschafft. Dort ist heute keine nationalistische Partei mehr mit einer Wahlliste vertreten.

Allerdings ist die Radikale Partei im Parlament und haben die rechtsextremen Parteien wie Swoboda und der Rechte Sektor auch deswegen nur wenige Stimmen erzielt, weil weniger im Block Poroschenko, aber vor allem in der Volksfront von Jazenjuk und der Vaterlandspartei Kandidaten der Rechten, beispielsweise Milizkommandeure, zu finden sind.

Immerhin weist auch Poroschenko Gerüchte zurück, Putin habe ihn während eines Telefonanrufs gedroht. Das verbindet der innenpolitisch auch durch die Parlamentswahlen geschwächte Präsident aber mit dem Versuch, Stärke zu zeigen und rethorisch zu erklären:


Als Präsident eines der flächenmäßig größten europäischen Staaten würde ich es niemanden erlauben, auch keinem Präsidenten, mir oder meinem Land zu drohen.

Poroschenko behauptet, dass die "ganze Welt" Russland isoliert habe, was ganz offensichtlich nicht stimmt, da Putin nicht nur mit den BRICS-Ländern einvernehmlich handelt, sondern auch mit dem Nato-Mitgliedsland Türkei gute Geschäfte macht. Zynisch muss man die folgende Passage verstehen:


Aber die Menschen in den Gebieten von Donezk und Luhansk haben inzwischen ein furchtbares Verhältnis zu Russland und besonders auch zu den Rebellen. Die haben bewiesen, dass sie nicht imstande sind, elementare Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Dort gibt es kein Essen, kein Wasser, keine Heizung, kein Geld. Das wurde nämlich gestohlen. Dort herrscht eine humanitäre Katastrophe.

Tatsächlich werden die nicht bereits geflohenen Bewohner des Kriegsgebiets vermutlich mit den Lebensbedingungen unzufriedener werden. Ob sie allerdings das Fehlen elementarer Versorgung einzig auf die "Rebellen" zurückführen, ist schon weniger sicher. Sicher gibt es kriminelle Banden auch unter den Milizen, aber dass die Versorgung zusammengebrochen ist, verdankt sich auch dem Krieg, durch den auch die zivile Infrastruktur durch die ukrainische Armee zerstört wird. Die Bankverbindungen aus der Ukraine wurden von Kiew aus unterbrochen, es dürfen auch keine Renten, Sozialleistungen und Löhne mehr bezahlt werden, also auch denjenigen, die nicht mit den Separatisten sympathisieren, aber sich noch dort aufhalten. Und wenn Poroschenko sagt: "Obwohl sie von dort keinen Cent bekommt, liefern wir dorthin kostenlos Gas und Strom", dann ist auch das schief. Angekündigt wurde, dass man die Kosten dann, wenn der Donbass wieder bei der Ukraine ist, von den staatlichen Leistungen abziehen werde. Die Ukraine schickt, wie der Präsident sagt, zwar Hilfskonvois in die "befreiten" Gebiete, in die "Volksrepubliken" kommt aber nur russische Hilfe über die nicht von der Ukraine kontrollierte Grenze. Damit kann sich Russland als Helfer darstellen.

Gefragt, warum die Zahlungen eingestellt wurden, windet sich Poroschenko. Er spricht von "Massenprotesten", die es im Donbass angeblich gibt. Die "Banditen" sollen nach Russland zurückkehren, Der ukrainische Präsident will offenbar an den Bild festhalten, dass alles nur schlecht im Donbass ist, weil russische Banditen dort die Macht ergriffen haben. Wenn sie weg sind, wird alles gut, werden alle frohgemut zu Kiew und seiner Präsidentschaft überlaufen. Das erinnert an Fantasien, die George W. Bush hegte, bevor er Hussein stürzte:


All diese Dinge können nur dann passieren, wenn die Besatzungsarmee abzieht. Ich kann Ihnen versichern: Wenn diese Armee unser Territorium verlässt und die Grenze dicht gemacht wird, dann kehren Friede und Ruhe in der Ukraine binnen zwei bis drei Wochen ein.

Den Nato-Beitritt spielt Poroschenko herunter, hält aber an ihm fest, weil die Vereinten Nationen keine Sicherheitsgarantie bieten können. Blockfreiheit ist für ihn keine Lösung, die europäischen Werte sind dem milliardenschweren Oligarchen, der schon lange in der Machtelite mitwirkte, heilig. Wie der Oligarch mitsamt den anderen Oligarchen und alten Eliten, die nun an den Schalthebeln sitzen, die Korruption bekämpfen sollen, durch die sie reich und mächtig geworden sind, findet keine Erwähnung. Am Schluss langt er noch einmal richtig in die Propagandaklaviatur: "Ich weiß, dass Gott mit uns ist. Ich weiß, dass die Gerechtigkeit mit uns ist. Und ich weiß, dass wir siegen werden. Die Ukraine war noch nie so pro-europäisch. Die Ukraine und die Ukrainer waren sich noch nie so einig." Und dann nannte er die Ukraine auch noch "vielleicht das beste Land der Welt".



melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 09:01
@def

Der Spiegel schreibt die ganze Zeit ausgewogen und dann ist es ein Kommentar und vorweg steht auch noch ein klarer Satz.

Eventuell kannst Du Deine Sichtweise da mal erklären. Ich teile diese so nicht. Im Gegenteil. Die Ukraine ist ein souveräner Staat, da gibt es nicht zu debattieren und kann der NATO beitreten und diesen Willen auch bekunden. Merkel hast damals schon "gekniffen" und 2008 laut erklärt, sie sei dagegen, sehe das nicht.

Auch jetzt vor kurzem kamen da ähnliche Töne aus Berlin, mit dem Hinweis, das würde doch Putin provozieren, geht es noch? Was soll er denn tun, nach Kiew und Berlin ziehen? Er macht doch eh was er will. Also völlig falsches Signal an Putin, die NATO Offiziere machen es richtig, jeden Tag sollten sie darüber laut sprechen, ein klares Angebot an die Ukraine senden.

Einige haben hier noch immer die Denke, das Russland oder ein anderes Land da über die Ausrichtung angrenzender Länder ein Vetorecht hätten und da Vorgaben zu machen könnten, das war zur Zeit des kalten Krieges so, damit ist es vorbei.

Würde ja gerne mal Putin fragen, vor was genau er da denn Angst hat, wenn die Ukraine in der NATO wäre, dass die NATO Russland angreift? Oder schneller da ist und die von Russland angegriffenen Ländern helfen kann?

Da kommt nichts, auch pro-russische Stimmen schweigen da schnell und versuchen abzulenken. Keiner hat dazu wirklich mal Farbe gekannt. Klar, sie können ja nicht sagen, Putin hat Angst, ein Putin hat eben keine Angst und die Angst vor einem Angriff der NATO ist wohl auch den pro russischen Stimmen zu lächerlich.


1x zitiertmelden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 09:12
Zitat von defdef schrieb:Da fällt mir nur der Etat/ das Budget der NATO ein...
Könntest du mir mal das Budget der "NATO" zeigen und was da so läuft

(Nein, ich meine nicht die Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten sondern speziell dieses NATO Budget


melden
def ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 09:14
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Der Spiegel schreibt die ganze Zeit ausgewogen
Äh... nein...


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 09:23
Für den 5.12. ist mal wieder ne Waffenruhe vereinbart .....
Nonetheless, all agreed in principle to a total ceasefire along the entire line of contact between Ukrainian Armed Forces and those under control of the “LPR”, to be effective from 5 December. Members of the “LPR” insisted that they were in control of all Cossack units and that these units, too, would adhere to this proposal. They also agreed that the withdrawal of heavy weapons would start on 6 December
http://www.osce.org/ukraine-smm/128611


Skepsis ist angebracht .


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 11:22
Girkin philosophiert derweil über die Kunst des Krieges , den die Rebellen seiner Meinung nach am AirPort nicht gerecht werden

http://www.mk.ru/politics/2014/12/01/polkovnik-fsb-igor-strelkov-nazval-bessmyslennym-shturm-doneckogo-aeroporta.html (Archiv-Version vom 01.12.2014)


melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 15:03
Donetsk (Ukraine) (AFP) - Ukraine and pro-Russian separatist leaders on Tuesday agreed a truce around the airport in the eastern rebel stronghold of Donetsk that has been the focus of fighting for months.

"Today, we reached an agreement to halt fire at 6:00 pm Moscow time (1500 GMT) around Donetsk airport," the self-declared Donetsk People's Republic co-leader Andrei Purgin told reporters.
http://www.businessinsider.com/afp-ceasefire-at-donetsk-airport-in-east-ukraine-agreed-rebel-leader-2014-12?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter


Will ja nicht Unken , aber die Verluste der Rebellen in den letzten Tagen müssen enorm gewesen sein .
Anders kann ich mir das grad nicht erklären .


melden
melden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

02.12.2014 um 16:27
@nocheinPoet

jo , siehe ....

heute um 09:23
Nonetheless, all agreed in principle to a total ceasefire along the entire line of contact between Ukrainian Armed Forces and those under control of the “LPR”, to be effective from 5 December. Members of the “LPR” insisted that they were in control of all Cossack units and that these units, too, would adhere to this proposal. They also agreed that the withdrawal of heavy weapons would start on 6 December


http://www.osce.org/ukraine-smm/128611
die waffenruhe am airport ist nach inkrafttreten vor gut ner halben stunde gelinde gesagt fürn ar***

nach wie vor heftigst was da abläuft

( die schweren waffen aus luhansk werden einfach nach donetsk gefahren ... macht sinn )


1x verlinktmelden

Ukraine in die NATO - Konsequenzen?

03.12.2014 um 05:12
Da ihr ja den eigentlichen Ukraine Thread mit euren flame wars stillgelegt habt, parke ich diese News hier.

+++ Im Eilverfahren hat die Ukraine 3 Ausländer eingebürgt und zu Ministern ernannt. US-Amerikanerin wird neue Finanzministerin. +++
Im Eilverfahren hat die krisengeschüttelte Ukraine drei Ausländer eingebürgt und zu Ministern ernannt. Die US-Amerikanerin Natalie A. Jaresko (Finanzen) sowie der Georgier Alexander Kwitaschwili (Gesundheit) und der Litauer Aivaras Abromavicius (Wirtschaft) erhielten per Erlass die Staatsbürgerschaft der Ex-Sowjetrepublik, wie das Büro von Präsident Petro Poroschenko am Dienstag in Kiew mitteilte.
Seltsam was da vor sich geht, anderseits wenn man sich in der Welt so rumliest. Orban, Erdogan, Putin, Sarkozy oder Cameron, so schlimm steht es mittlerweile in der Politik.


Anzeige

melden