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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

13.791 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Griechenland, 2015, Grexit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

04.05.2015 um 03:13
@Scox
Ich danke dir für diesen ausgesprochen bewundernswerten und informativen Beitrag! Wirklich. Ich werde eventuell die Tage mal noch darauf zurückkommen, nachdem ich mich noch etwas mehr eingearbeitet habe.

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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

04.05.2015 um 13:39
@armleuchter

Nach meiner Abhandlung über die kausalen Zusammenhänge des Euro-Desasters kam von dir...
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Meine beiden punkte beschrieben warum u.a griechenland günstigere zinsen bekam und mitnichten "Die Ursachen für die ganze Krise". Was ist an dieser these populistisch?
wobei der dafür entscheidende Zitatteil von dir weggelassen wurde. Du warst also plötzlich der Meinung, nicht die Ursachen für die gesamte Krise beschrieben zu haben. Steht ja da. Und doch hast du es getan, denn du schriebst...
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb am 30.04.2015:Trotzdem sollte man bei dieser geschichte nicht vergessen was die ursache des ganzen übels ist: die griechische haushaltspolitik!
...und OBWOHL du es oben noch leugnest, die Ursachen überhaupt beschrieben zu haben, bist du nun "von der Richtigkeit überzeugt?
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:bin aber noch immer von der richtigkeit überzeugt.
Offenbar weißt du entweder selber nicht, was von was du überzeugt sein willst, oder du windest dich hier absichtlich.
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:was soll das sein "qualitativ unterbewertete exporte" ?
Produkte aus DL genießen den Ruf eines hohen Qualitätsstandards. Gemessen daran sind sie dank der tiefgestaffelten Lohnstückkosten unterbewertet.
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Bzgl. aushebeln: deutschland steht aber nicht nur im wettbewerb zu GIPS staaten sondern weltweit. wäre deutschland schwächer wäre das für die GIPS staaten auch nicht hilfreich.
...was umso mehr zeigt, dass die Währungsunion eine nicht funktionelle Ideologie war und ist.
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Das ist ja alles nichts neues...
Wenn das für dich nichts Neues war, warum dann diese Frage? O_o
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb am 30.04.2015:was haben unsere konservativen damit zu tun wenn die griechen vom ihren reedern keine steuern wollen?
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:ja eben, wer zwingt einen zu ökonomisch irrationalem handeln? Das würde mich mal interessieren^^!
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:sehr trivial,aber immerhin nicht falsch. Aber wo seht da jetzt etwas über den zwang zu irrationalem handeln?
Das ist übrigens etwas anderes als die tatsache, dass individuell rationales handeln zu einem für die gesamtheit nachteiligen ergebnis führen kann.
Also besser als in dem Essay von Flassbeck hätte man's auch nimmer erklären können. Wenn dir das zu "trivial" ist, dann frag ich mich, wie man bei solchen Ansprüchen selbst an der mal wirklich "sehr trivialen" Darstellung, die Griechen sind's alle Schuld, so hartnäckig festhalten kann. Da fällt mir so ein Spruch mit 'nem Glashaus ein...
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Das volk hatte aber zuvor auch von der riesenkreditparty profitiert.
Du würdest dich wundern, wie oft allein DL von "Riesenkredit-Parties" profitierte. Der ganze Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg war kreditfinanziert. Wirtschaftsaufschwünge sind systembedingt immer kreditfinanziert.

Private Schulden sind auch nicht gleich Staatsschulden. Wenn sich hierzulande Millionen Bundesbürger für ihr unbedingt notwendiges Auto oder den Flatscreen verschulden, ist der Staat nicht direkt zahlungsunfähig. Die Staatsverschuldung bei Hellas schoss besonders zu dem Zeitpunkt um 2008 in die Mesosphäre, weil auf Grund von Subprime das Bankensystem gesichert werden musste. Warum findet dieser bedeutsame Mosaikstein im Krisen-Puzzle bei dir keine Erwähnung?

@libertarian

Danke. :)


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

04.05.2015 um 14:35
@Scox

nein, ich hatte überlesen dass du auch den absatz oberhalb der Punkte die für die niedrigeren zinsen verantwortlich waren kopiert hattest. Deswegen zunächst die antwort, dass diese doch nicht die ursache der krise beschreiben... .
Danach habe ich das gesehen und geantwortet dass ich nach wie vor hiervon
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb am 30.04.2015:Trotzdem sollte man bei dieser geschichte nicht vergessen was die ursache des ganzen übels ist: die griechische haushaltspolitik!
überzeugt bin.

Um Missverständnissen vorzeubeugen: selbstverständlich bin ich nicht der meinung dass griechenland für die weltweite finanzkrise oder auch nur für die krise des euros alleine bzw. hauptverantwortlich ist^^! Aber griechenland ist hauptverantwortlich für die auswirkungen der krise auf griechenland!

Ich denke damit ist dies hier
Zitat von ScoxScox schrieb:Offenbar weißt du entweder selber nicht, was von was du überzeugt sein willst, oder du windest dich hier absichtlich.
geklärt... .
Zitat von ScoxScox schrieb:Produkte aus DL genießen den Ruf eines hohen Qualitätsstandards. Gemessen daran sind sie dank der tiefgestaffelten Lohnstückkosten unterbewertet.
Die niedrigen lohnstückkosten sind der ausdruck einer hohen produktivität. Diese führt dazu dass zu wettbewerbsfähigen preisen exportiert werden kann. Wer entscheidet nun ob da etwas "unterbewertet" sein soll?
Zitat von ScoxScox schrieb:...was umso mehr zeigt, dass die Währungsunion eine nicht funktionelle Ideologie war und ist.
Da würde ich niemals widersprechen. Eine währungsunion hätte nur sinn gemacht NACH einer gemeinsamen wirtschaftspolitik. D.h ERST einheitliche wirtschafts - und steuerpolitik DANN eine gemeinsame währung. Das hatten alle ökonomen mit ahnung immer gefordert aber helmut wollte ja nicht hören. DAS ist der vorwurf an die deutschen konservativen, nicht die wirren vorwürfe von GaussNV.
Zitat von ScoxScox schrieb:Also besser als in dem Essay von Flassbeck hätte man's auch nimmer erklären können. Wenn dir das zu "trivial" ist, dann frag ich mich, wie man bei solchen Ansprüchen selbst an der mal wirklich "sehr trivialen" Darstellung, die Griechen sind's alle Schuld, so hartnäckig festhalten kann. Da fällt mir so ein Spruch mit 'nem Glashaus ein...
Dann zitiere doch mal die stelle(n) an denen flassbeck den zwang zum irrationalen handeln erklärt - bin gespannt!
Du würdest dich wundern, wie oft allein DL von "Riesenkredit-Parties" profitierte. Der ganze Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg war kreditfinanziert. Wirtschaftsaufschwünge sind systembedingt immer kreditfinanziert.
Natürlich kommt es aber entscheidend darauf an WIE man die kredite einsetzt. Die schaffung eines riesigen beamten- und staatsapparates war es jedenfalls nicht, die in D zu einem wirtschaftsaufschwung geführt hat genauso wenig wie ein 13tes und 14tes arbeitslosengeld... .
Zitat von ScoxScox schrieb:Private Schulden sind auch nicht gleich Staatsschulden. Wenn sich hierzulande Millionen Bundesbürger für ihr unbedingt notwendiges Auto oder den Flatscreen verschulden, ist der Staat nicht direkt zahlungsunfähig.
Logisch
Zitat von ScoxScox schrieb: Die Staatsverschuldung bei Hellas schoss besonders zu dem Zeitpunkt um 2008 in die Mesosphäre, weil auf Grund von Subprime das Bankensystem gesichert werden musste. Warum findet dieser bedeutsame Mosaikstein im Krisen-Puzzle bei dir keine Erwähnung?
Naja indirekt hatte ich das erwähnt durch meine aufzählung der gründe für die griechische krise. Natürlich war griechenland in keinster weise für die banken- und finanzkrise 2007/2008 verantwortlich. Aber griechenland war bei den folgen dieser krise (u.a vermiderte kreditvergabe) das schwächste gleid in der kette und dies war - s.o. - selbstverschuldet.... . 2008 konnte griechenland noch zu 7% staatsanleihen platzieren, 2010 waren es dann schon über 9%. Jeder Prozentpunkt zusätzlicher Zinsen ließ die staatsverschuldung weiter ansteigen.

Also nochmal: natürlich war griechenland auch opfer der "umstände" (subprime und spekulation). Aber warum war gerade griechenland das "opfer"? - aufgrund der selbst zu verantwortenden fehler in den jahren zuvor!


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

05.05.2015 um 09:18
Vielen Dank an die Protagonisten des threads, interessant, spannend und hochinformativ.

Trotz traurigen Themas sehr lesenswert.

MfG

Dew


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

05.05.2015 um 17:04
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:sehr trivial,aber immerhin nicht falsch.
Wenn Flassbeck für Dich zu trivial ist, aber immerhin nicht falsch liegt,
dürfte es für Dich nicht zu trivial klingen, dass die gesamte Weltwirtschaft inzwischen darauf angewiesen ist,
ihre Kunden anschreiben zu lassen. (auf Kredit zu verkaufen)das ist die Normalität geworden.Nix besonderes.
Das ist, seit er es angesprochen hat, auch nur noch schlimmer geworden.
Darin liegt (meine Meinung) jede Menge Irrationalität.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

05.05.2015 um 17:14
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Aber warum war gerade griechenland das "opfer"?
Weil Du Spanien, Portugal und Italien weglässt.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

05.05.2015 um 17:37
und noch ein Denkanstoß, @armleuchter :
Akteure, die eher dem politisch rechten Spektrum zugerechnet werden, neigen dazu, darauf zu beharren: "Selber schuld!" (Selbst wenn es an den Umstände liegt).

Akteure, die eher dem politisch linken Spektrum zugerechnet werden, lenken ihre Aufmerksamkeit zuerst auf die Umstände, und vernachlässigen dafür eher die Betrachtung der persönlichen Verantwortung.

Die Wahrheit liegt immer mehr oder weniger dazwischen !

Mit was kann man wohl Personen eher kränken?

Dass Griechen gekränkt werden, steht außer Frage.
Wir, Schweizer und Briten waren am nächsten dran, als Vermögen vor dem griechischen Staat "in Sicherheit" gebracht wurden.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 00:13
Einem Medienbericht zufolge drängt der IWF die Euroländer zu einem Schuldenschnitt für Griechenland. Nun hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dementiert. Dennoch könne „natürlich alles Mögliche passieren“.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/griechenland-krise-verwirrung-um-iwf-aussagen-zu-schuldenschnitt/11731090.html (Archiv-Version vom 07.05.2015)

*Räusper*

Meine Damen & Herren - die dramatische Helden-Komödie (geht das eigentlich?!?) aus toitsch-griechischer Geklüngel-Zusammenarbeit hätte damit einen kurzfristigen Höhepunkt erreicht. Das kann noch sehr heiter werden...


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 08:36
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wenn Flassbeck für Dich zu trivial ist, aber immerhin nicht falsch liegt,
dürfte es für Dich nicht zu trivial klingen, dass die gesamte Weltwirtschaft inzwischen darauf angewiesen ist,
ihre Kunden anschreiben zu lassen. (auf Kredit zu verkaufen)das ist die Normalität geworden.Nix besonderes.
Das ist, seit er es angesprochen hat, auch nur noch schlimmer geworden.
Darin liegt (meine Meinung) jede Menge Irrationalität.
Nichts gegen Flassbeck und seinen artikel. Ich finde das darin beschriebene eben trivial, so what? Das sollte hier ja nicht das diskussionsthema sein;-)! Die weltweite "kreditwirtschaft" gab es schon lange vor flassbecks artikel und das wurde auch schon "schlimmer" bevor er es beschrieben hat. Worauf ich immer noch warte - jetzt bist nicht du gemeint - ist dass mir jemand zeigt wo er etwas über den zwang zum irrationalen handeln zeigt. Auch den beispiel ist dafür denkbar schlecht. Natürlich gibt es schon immer irrationales handeln. In der wissenschaft oft diskutiert z.B. die dsikrepanz zwischen individuell rationalem verhalten und kollektiv schädlichen verhalten. Das können wir vielleicht demnächst in griechenland beobachten: Wenn die griechen - was individuell rational ist - ihr geld von der bank holen , wird dies für die gemeinschaft schädlich sein weil es zum zusammenbruch der banken führen wird.
Aber der hier angedeutete zwang zum irrationalen verwenden von krediten - der ist mir eher unbekannt. Er wird politischen ökonomie grob ausgedrückt gesagt, dass ein rational handelnder politischer akteur so handeln wird, dass er seinen nutzen maximiert (in dem fall wählerstimmen) auch wenn sein handeln langfristig bzw ökonomisch falsch ist. Zum beispiel indem er dem wahlvolk großzügige geschenke macht, 13te und 14 gehälter, beamtenjobs für familienangehörige und das unterlassen der steuereintreibung z.B.
Nur einen zwang gibt es auch hier nicht. Und erst recht gibt keinen zwang solche leute zu wählen. das gilt übrigens für jedes land - stichwort " blühende landschaften" ;-D
Zitat von eckharteckhart schrieb:Weil Du Spanien, Portugal und Italien weglässt.
Also erstens sind die ursachen für die krisen dieser länder durchaus unterschiedlich. Zweitens bleibt natürlich die frage: Warum eskaliert die situation besonders in griechenland? Weil man vor der krise besonders unverantwortlich agiert hat und nun in der krise ein beinahe infatiles verhalten an den tag legt und nicht die veranbtwortung tragen möchte für das handeln in den vergangenen jahren. Dieses handeln - bzw. mittlerweile muss man ja eher vom unterlassen (von reformen) sprechen - habe ich ja weiter oben ausführlich beschrieben.
Zitat von eckharteckhart schrieb:und noch ein Denkanstoß, @armleuchter :
Akteure, die eher dem politisch rechten Spektrum zugerechnet werden, neigen dazu, darauf zu beharren: "Selber schuld!" (Selbst wenn es an den Umstände liegt).

Akteure, die eher dem politisch linken Spektrum zugerechnet werden, lenken ihre Aufmerksamkeit zuerst auf die Umstände, und vernachlässigen dafür eher die Betrachtung der persönlichen Verantwortung.

Die Wahrheit liegt immer mehr oder weniger dazwischen !

Mit was kann man wohl Personen eher kränken?

Dass Griechen gekränkt werden, steht außer Frage.
Wir, Schweizer und Briten waren am nächsten dran, als Vermögen vor dem griechischen Staat "in Sicherheit" gebracht wurden.
Auch wenn ich mich nicht dem "rechten" spektrum" zuordnen würde (durch den wahlomat bestätigt :-D ) bin ich wie beschrieben der meinung "(weitgehend) selber schuld". Nur darf das bei der lösung der probleme eine nur untergeordnete rolle spielen. Es darf nicht darum gehen griechenland zu "bestrafen" ,insbesondere nicht wenn man damit auch andere schädigt. Allerdings darf man durchaus bedingungen stellen für weitere hilfspakete. Und dass diese bedingungen schmerzen ist unbestritten (allerdings nichts gegen die rosskur eines grexits imo).
Und insbesondere darf man sich von taschenspielern ähm spieltheoretikern wie varoufakis nicht erpressen lassen.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 12:05
Ich denke die EU hat auch ordentlich Schuld. Die fingierten Zahlen Griechenlands beim Eintritt ist keinem aufgefallen, was an Fahrlässigkeit grenzt.. Gemachte Gesetze sind nur heisse Luft, der Maastricher Vertrag wurde gebrochen.

Südliche Länder wie Griechenland, Spanien, Portugal, Italien können mit dem Euro nicht mehr abwerten, auch das wussten wir..alle sind gleich Produktiv/Wettbewerbsfähig kann nicht funktionieren. Man musste ja unbedingt den Euro zum Fundament der EU machen, obwohl Geschichtlich ein Bündnis aufgrund einer Währungsunion noch nie lange funktionierte. Aber der Euro ist ein Heiligtum..warum eigentlich?

Griechenland spart in eine Kriese, wie soll da Wachstum generiert werden?
Die EU musste ja unbedingt wachsen um jeden Preis, kleiner und feiner war nie ne Option. Nun können wir uns entscheiden zwischen einer Transferunion auf ewig, oder fangen wieder von vorne ab bzw. einige Länder müssen (temporär) aus dem Euro austreten..aber das passt keinem Politiker, also wird Zeit geschunden und die Schulden werden immer höher umso mehr Zeit vergeht, umso heftiger wir der Knall am Ende ausfallen!


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 13:54
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Also erstens sind die ursachen für die krisen dieser länder durchaus unterschiedlich. Zweitens bleibt natürlich die frage: Warum eskaliert die situation besonders in griechenland?
Die Usache für die Krise ist überall gleich, nur die Ausgangsbedingungen in den verschiedenen Staaten sind unterschiedliche. Also mir reicht die Eskalation in Spanien völlig.

Da wir nun bei den Ausgangsbedingungen sind, lasse ich mal einen Schweizer zu Wort kommen:

„Während die griechische Bevölkerung den Gürtel immer enger schnallen muss, wird die Armee vergleichsweise mit Glacéhandschuhen angefasst.
Davon profitieren die Sparvögte Deutschland und Frankreich.“
„Paradox ist, dass ausgerechnet jene Länder am stärksten von den Militärausgaben Griechenlands profitieren, die das Land zum Sparen zwingen: Deutschland und Frankreich.
Griechenland ist gemäss Mölling der grösste Rüstungsimporteur Europas.

Rund 40 Prozent des importierten Rüstungsmaterials kommt aus Deutschland.“

Merke: Irrationales Handeln ist nicht zu verwechseln mit sinnlosem Handeln !

Das was für Griechenland in höchstem Maße irrational ist, ist für Deutschland in höchstem Maße rational !

Wikipedia: Griechische Streitkräfte#Milit.C3.A4rbudget

Geld ist nie weg! Es hat immer ein Anderer !


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 14:04
Die Militärausgaben von vielleicht 2.5% des BiP sind nicht die grossen Probleme, aber wäre ein Anfang. Was u.a. auch Gregor Gysi um Bundestag scharf kritisierte. Eine der Auflagen an Griechenland hätte sein müssen, "runter mit dem Militärbudget." Warum in dieser Hinsicht nix passiert ist, liegt im Bereich Spekulation. Ich denke, damit hätte sich Brüssel bei der NATO unbeliebt gemacht und da traute sich keiner.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 14:09
Zitat von maydaymayday schrieb:Die Militärausgaben von vielleicht 2.5% des BiP sind nicht die grossen Probleme, aber wäre ein Anfang.
Vielleicht sollte man @armleuchter noch ein bisschen die Irrationalität verdeutlichen (aus dem gleichen Link):
Für Hunderte seiner Panzer fehlt der griechischen Armee wegen einer Mischung aus zeitweisem Sparwillen und organisatorischem Chaos seit Jahren die Munition. [...]
Die Pläne zum Kauf neuer Panzer entbehren nicht unfreiwilliger Komik – und das nicht nur wegen der leeren Kassen in Athen.
Die griechische Armee hat nicht einmal Munition für Hunderte der in Deutschland gekauften Panzer. Zwar wollten die Griechen bei KMW und der Bundesregierung 2003 und 2005 nicht nur die schließlich gut 350 Leopard-2-Panzer kaufen, sondern auch die dazugehörenden Granaten.
Doch nach langen Verhandlungen und gestiegenen Kosten strichen die Griechen den Kostenpunkt Munition schließlich ganz aus den Verträgen. "Tatsache ist: Die 353 modernsten Leopard-2-Panzer der griechischen Armee haben bis heute keine Munition, was ihren Wert auf Null reduziert", sagt er. "In den vergangenen acht Jahren hat es viele Anläufe gegeben, endlich ausreichend Munition für die Leopard-Panzer zu kaufen. Geklappt hat keiner.
Aber trotzdem für Deutschland überaus rational !


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 21:22
Ob der panzerkauf rational oder irational ist interessiert mich dabei erst an zweiter stelle.
Die erste frage ist: Kann griechenland das frei entscheiden? Übt irgendjemand einen wie auch immer gearteten zwang aus? Wäre für mich nicht ersichtlich, insofern wirkt das auf mich wie eine weitere unverständliche haushaltsentscheidung des griechischen staates.

Aber wie sollte die reaktion sein? Den griechen nichts verkaufen? das würde ja zumindest als unfreundlicher akt oder gar bevormundung gewertet werden.

Ich bin der meinung, dass der gläubiger dem schuldner - insbesondere wenn dieser ein souveräner staat ist - keine einzelmaßnahmen vorschreiben sollte, sondern lediglich vorgaben bzgl dem zu erzielenden saldo . Aber es ist durchaus zulässig zu prüfen ob dieser saldo mit den vom schuldner angekündigten haushalt - glaubhaft! - erreichbar ist.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.05.2015 um 22:56
Griechenland liefert sich ein Rüstungswettlauf mit der Türkei. Seit vielen Jahren machte insbesondere Deutschland und Frankreich gute Rüstungsgeschäfte mit Griechenland..nebst franz. FREMM Fregatten, Leopard2 Panzer und durch den Verkauf von dt. UBooten (Typ 214 mit Brennstoffzellen). Griechenland entscheidet dies wohl schon selbst, aber sie werden von beiden erwähnten Ländern gerne "ermuntert" dies zu tun. Ob es ansonsten anderswo Druck von aussen gibt dies zu tun, weis ich leider nicht.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

07.05.2015 um 08:22
Zitat von maydaymayday schrieb: Griechenland entscheidet dies wohl schon selbst, aber sie werden von beiden erwähnten Ländern gerne "ermuntert" dies zu tun.
Für diese behauptete "ermunterung" hätte ich gerne mal einen beleg.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

07.05.2015 um 08:31
hier mal ein recht aktueller artikel über den griechischen "rüstungswahn".


unglaublich, mir fällt da ein asterix-zitat über die römer ein :-D


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

07.05.2015 um 08:51
@armleuchter

Also, noch mal ganz kurz, denn ich verstehe es wirklich noch nicht ganz..

Wenn ich mich recht erinnere war die "Rettung der Griechen" vor einpaar Jahren noch alternativlos. Was hat man gejammert und allemöglichen Horrorszenarien herauf beschworen, wenn die Griechen pleite gingen. Das war natürlich schon ein enormer politischer Druck auf die Bewilligung weiterer Kredite, die damals schon völlig daneben waren, aber gut.. offenbar hoffte man noch das Beste, könnte man unseren Denkern und Lenkern unterstellen.

Jetzt, nachdem die involvierten Banken als Gläubiger draußen sind, sind auf einmal die Griechen die Irraltionalen... Nur der Staat und die Bürger waren schon vor Jahren so, also wieso drängte man drauf ihnen noch mehr Geld zu geben, und damals auch schon ohne Reformauflagen?

Die haben es alle gemeinsam so weit kommen lassen, und schieben es jetzt auf die Bürger und den unzulänglich Geregelten Staat, oder nicht?


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

07.05.2015 um 08:56
sorry hier der artikel:

http://www.welt.de/wirtschaft/article139643645/Griechen-leisten-sich-die-groesste-Armee-Europas.html


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

07.05.2015 um 14:16
@dunkelbunt
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Wenn ich mich recht erinnere war die "Rettung der Griechen" vor einpaar Jahren noch alternativlos. Was hat man gejammert und allemöglichen Horrorszenarien herauf beschworen, wenn die Griechen pleite gingen. Das war natürlich schon ein enormer politischer Druck auf die Bewilligung weiterer Kredite, die damals schon völlig daneben waren, aber gut.. offenbar hoffte man noch das Beste, könnte man unseren Denkern und Lenkern unterstellen.

Jetzt, nachdem die involvierten Banken als Gläubiger draußen sind, sind auf einmal die Griechen die Irraltionalen... Nur der Staat und die Bürger waren schon vor Jahren so, also wieso drängte man drauf ihnen noch mehr Geld zu geben, und damals auch schon ohne Reformauflagen?
Erkläre ich folgendermaßen:

1. jetzt da die schulden zu 80% bei der öffentlichen hand liegen ist die gefahr von bankenzusammenbrüchen natürlich geringer. Und die wirtschaftskraft der jetztigen gläubiger ist im vergleich zu den privaten gläubigern eben ein ganz andere. Traurig für uns steuerzahler ;-)

2. Inzwischen gibt es den ESM, der die schwächeren Eurotsaaten mit billigen notkrediten - z.B. im falle eines Grexit - unterstützen könnte. Dadurch soll u.a anderen von vornherein verhindert werden, dass die märkte auf den ausstieg weiterer schwacher Mitgliedsländer spekulieren. Deswegen gibt es z.B aktuell keine anzeichen für eine kapitalfliucht aus ländern wie portugal.


Insofern ist es schon so, dass ein ausscheiden griechenlands heute weinger gefährlich für die eurozone wäre als vor ein paar jahren.


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