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bravo franz

154 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Franz Müntefering ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

bravo franz

21.04.2005 um 04:14
@jever

DAS Kapital "schafft" gar nichts, wenn nicht Menschen arbeiten.

"Kapital" wird erzeugt, in dem Menschen nicht DAS erhalten, was ihre Arbeit Wert ist. Die Marx´sche Theorie vom "Mehrwert" wird ja nicht mal mehr von eingefleischten Kapiralisten bestritten.

Das gilt allerdings nur, wenn dem Kapital (Geldwert) auch ein realer Wert zugrunde liegt.

Für mich ist immer noch derjenige, der seine Arbeitskraft gibt, der Arbeitgeber! Aber lass es! Die Umwertung der Begriffe ist SO weit fortgeschritten, daß es keinen Sinn hat dagegen "anzustinken".

Man redet von "frei-setzen" (Kein Wunder, daß für Dich "frei sein" nur mehr als Arbeitslosigkeit vorstellbar ist!) wenn jemand seinen Job verliert. Von "Minuswachstum" wenn Verlust gemeint ist und so weiter und so fort. Das Ganze ist ein einziges Lügengebäude. Aber es ist der neue Katechismus des kleinen Mannes!

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)


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bravo franz

22.04.2005 um 09:19
@jafrael:
Da liegst Du, was mich anbelangt, falsch! Glaubst Du ernsthaft, die CDU/CSU könnte es besser machen? Ich nicht!

Ich denke bloß daß Menschen, die die wirtschafliche Situation den Arbeitgebern mit ihrem bösen Kapital zuschreiben und nicht einer undurchdachten, beinahe schon als chaotisch anzusehenden Rot-Grünen Regierung, der Nährboden sind für die ewig-gestrigen.

Wie kann man es einem Unternehmen denn übel nehmen, wenn es Kosten spart, die es sparen muß, um überhaupt am Leben zu bleiben?
Wenn bei uns die Lohnnebenkosten und Lebenshaltungskosten dank der bemerkenswerten Stillstands- und Rückwärtspolitik ständig steigen, dann muß das Unternehmen halt Inder mit ihren Familien ernähren und keine Deutschen!
600 Arbeitsplätze abbauen um 6.000 zu erhalten ist doch ok?

Ich würde ja Münte auch Recht geben, wenn sich der Axa-Vorstand die erzielten Einsparungen für die 600 Inder in die eigene Tasche stecken würde! Das tut er aber nicht!

Das sind keine Politiker, sondern Wirtschaftsbosse, die im Gegensatz zu den Politikern kalkulieren müssen!

Und da gibts halt leider die Kinder, die so einem unfähigem Flötenspieler hinterherlaufen und das Gedudel noch gut heißen!

Das macht mich nachdenklich

Gruß

The_Saint

Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es mit anderen teilt


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bravo franz

22.04.2005 um 10:13
Ja, ja da hat man sich in Deutschland (West) bis Anfang der 90er eine kleine Insel der Glückseeligen aufgebaut, sozial gut abgesichert und der Staat übernimmt die Haftung für alle und alles, damit´s ja keinem Arbeitslosen schlechter geht als nem Facharbeiter in Oberösterreich - Made in Germany - die drei Glücksworte, die allen, die in unseren Nachbarländern (Ost) bis dahin ein frustierendens Dasein geführt haben, wie Silberglöckchen in den Ohren hallt.
Und dann haben sie die Grenze geöffnet und die Heerscharen derer, die auch am Glanz der Silber- und Goldglöckchen teilhaben wollten, sind über uns hereingebrochen und nu isse drin, die Made - in Germania. Nicht mehr finanzierbar das gute Stück - und unsere Konzerne haben kurz drauf entdeckt, das die Arbeitskräfte in den armen Nachbarländern ja viel billiger sind als hierzulande - Qualität spielt bei diesen Lohnkosten keine Rolle mehr.
Hauptsache der Preis kann nach wie vor in der Höhe gehalten werden, in der er vorher war. Das dabei Millionen Arbeitslose produziert werden interessiert die Herren in den oberen Etagen nun wirklich nicht. Hauptsache die konsumfreude im Lande lässt nicht nach - aber wer soll das bezahlen ? wer hat noch soviel Geld ?? wie soll die Made, die durch Deutschland kriecht satt werden, wenn das Futter knapp wird ? Unsere Parteien sind nur gewohnt, ein Land zu regieren, das immer fetter und fetter wird. Wie soll man den Gürtel enger schnallen, wenn man am letzten Loch angekommen ist ? Wie soll man den hoffnungsfrohen Zuwanderern klarmachen, das wir keine Arbeit und erst recht keinen Reichtum bieten können ? Ja, Ja - Freunde aus SPD, CDU, FDP und Sonstige, macht weiter so, immer ein Schritt voran ... wir stehn bereits am Abgrund .... Mahlzeit


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bravo franz

22.04.2005 um 16:00
@norasitz

So kann man es natürlich sehen, aber, ich habs schonmal geschrieben, diese
Wirtschaftspolitik wurde schon Anfang der 80er begonnen! (Thatcher, Reagan und Kohl)

Die Grenzöffnungen haben das alles nur beschleunigt. Ändern kann das keine nationale Regierung.


DC

Das Fundament ist die Basis jeder Grundlage.


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bravo franz

22.04.2005 um 16:59
Anhang: angela-grimm.jpg (5,84 KB)
Ja, die haben damals das Geld mit vollen Händen rausgeschmissen. Deutschland der Zahlmeister der Welt und heute simmer Pleite - das reißt auch die CDU nicht rum. Wo sollen die das Geld hernehmen, und dazu noch so´ne Ossiwitzfigur als Bundeskanzlerin, da könnwer gleich dicht machen und uns aufm Mars ansiedeln.
... schau dir mal der ihr Gesicht an, so isse in Wirklichkeit -
... vielleicht sollte es auch heißen "Die Basis jeder Grundlage ist das Fundament"


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bravo franz

22.04.2005 um 17:02
die will uns noch mehr knechten, wenn ihr die wählt, werden wir vollends ausbluten und alle freien Gelder wandern in den Osten


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jever ehemaliges Mitglied

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bravo franz

23.04.2005 um 00:38
@norasitz: Hast Du Dich schonmal mit den wirtschaftlichen Folgen der Einheit bis 1995 beschäftigt? Scheinbar nicht. Im Osten wurden massenweise rentable Unternehmen oder Unternehmen, welche schnell rentabel gemacht werden könnten, dichtgemacht, da sie Konkurenz waren. Siehe Foron, gegen die eine aktive Stimmungskampagne durch Siemens, AEG und Co lief, inkl. Lügen! U.a. wurde den Grosshändlern geschrieben, der Kühlschrank würde explodieren! Heute verwenden die dieselbe Technik.
Die Zeit nach der Wiedervereinigung hat selbst den besten Wirtschaftskrimi als langweilig und öde deklassiert.
Und was ist für Dich Osten? Dresden? Zwickau? Leipzig/Halle? Jena? Oder Brandenburg? Die Unterschiede sind gigantisch. Hätten alle neuen Bundesländer das Geld so sinnvoll ausgegeben wie Sachsen, dann würde es auch anders aussehen. Aber seltsam schon, dass das einzige rein schwarz regierte Land am Besten dasteht.
Übrigens, das meiste Geld geht für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger drauf. Würde man also im Osten für Jobs mit kleinen Beträgen für Jobs sorgen, würden die grossen Beträge klein werden. Wirtschaftshilfe durch gezielte, sinnvolle Fördergelder und Infrastrukturprojekte kosten nur einen Bruchteil dessen, was Arbeitslose kosten. Aber da ist die Politik gefragt, und die regiert überall anders.
Also mach bitte den Osten nicht für das Versagen der westdeutschen Politik schuldig, denn die Gesetze wurden übernommen.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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bravo franz

23.04.2005 um 22:08
...und wenn ich nicht mehr weiter weiss, dann mach ich einen Arbeitskreis!

Hallo Franz,

gewitzt, gewitzt - das muss man dir schon lassen, du ausgebuffte Socke!

Hiess das nicht früher immer "Arbeitskreis Wahlen"?


Nach Münteferings Wirtschafts-Kritik sollen Taten folgen

Berlin (dpa) - Die SPD will der Kritik von Franz Müntefering an Auswüchsen des Kapitalismus nun Taten folgen lassen. So plant der Parteichef eine Arbeitsgruppe, die Gesetzesprojekte vorbereiten soll. Müntefering unterstrich in mehreren Interviews: «Wir müssen für Recht und Ordnung auf dem Arbeitsmarkt sorgen.» Unterstützung gibt es dafür von DGB-Chef Michael Sommer. Er forderte, die Kritik Münteferings müsse jetzt auch nachweisbare Folgen für die Politik der rot-grünen Bundesregierung haben.

"Recht und Ordnung" auf dem Arbeitsmarkt - ja wo simmer denn? Herrscht denn schon Anarchie?

Es wird Zeit, dass endlich wieder die 'Bundesrepublikanische Wahlurne' bespasst wird. Nicht zum Aushalten jetzt schon, was die Schwachlaffen der politischen Klasse sich derzeit leisten...


Gruß




Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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gsb23 ehemaliges Mitglied

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bravo franz

23.04.2005 um 22:09
....ups...nicht vergessen,

wenn morgen Wahlen wären: SPD 24,5% - die aber voll garaniert! ;-)

Bravo Franz!


Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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bravo franz

25.04.2005 um 09:23
Jever - da hat mal wieder einer was falsch verstanden. Unter Osten verstehe ich Polen, Russland (Kasachstan) - wir haben hier einige Millionen Spätaussiedler (haste seither schon mal unsere Kriminalstatistik angesehen Drogen, Raub, Mord, Schleuser, Geldfälscher - und Einbruch und Diebstahl ist zur normalen Alltäglichkeit geworden) über Rumänien bis Indien und vor allem China (Billiglohnländer) - fast die gesamte Bekleidungsindustrie und vieles mehr wurde komplett ausgelagert, und jetzt kannste den Ramsch, der dort produziert wird zum gleichen Preis -oder teurer- wieder kaufen wie früher - und die Differenz die dazwischen liegt, bleibt in den Konzernen hängen (neues Schlagwort: Anarchokapitalismus) - und dann dieser EURO-Beschiss: die Löhne sauber umgerechnet und die Preise 30 - 100% nach oben - das war der Flop des Jahrhunderts für die kleinen und Top des Jahrhunderts für die Großen.
Und dann wundern sich diese Idioten, warum die Deutschen
"Kaufzurückhaltung" üben, die haben nichts mehr zum ausgeben, es langt gerade mal für´n Lidl- oder Aldi-Einkauf am Wochende für normale Familien. Die Jungen können sich nicht mal mehr ne Familie leisten - 1.400,00 EURO für nen jungen Durchschnittsfamilienvater, das kannste ausgeben wie früher 1.400,00 DM .

Ossiland ist nicht "der Osten" und kein Billiglohnland, dazu isses zu unwichtig, da leben nur die, an denen die Wiedervereinigung scheinbar wirkunglos vorbeigegangen ist - warum ? weil die meisten nur dasitzen und auf einen neuen Erich warten, der ihnen das denken abnimmt (obwohl Marionetten eigentlich nicht denken können) - und jammern und sich selbst bedauern, jetzt könnt ihr die Merkel wählen, dann gehen wir vollends zusammen den Bach runter.
In ein Faß ohne Boden kannste soviel Geld reinwerfen wie du willst - da kommt nichts bei raus - selber anpacken ist gefragt, nicht auf Spenden und Almosen warten - ich war in den siebzgern und achzigern ein paarmal auf Tour in der DDR - Verwandtschaftsbesuche - also wenn ich da Firmen gesehen habe wie z.B. Robotron in Zella-Mehlis, also sowas heruntergekommenes hatte ich bis dato noch nicht gesehen - und haste damals (im Winter) schon mal in ner Stadt wie Erfurt übernachtet (im 12. Stock eines Hochhauses) konntste nicht mal ein Fenster aufmachen, da haste gemeint du schläfst direkt auf dem Schornstein des Einheitswärmekraftwerks, wabernde Abgaschwaden in den Straßen (auch "Industrienebel" genannt) - "Umweltverschmutzung kennen wir hier nicht, die kommt aus dem Westen", hieß es, aber das ist ein ganz anderes Thema. Pleite bis auf die Knochen war dieses System !


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bravo franz

25.04.2005 um 11:50
... und vielleicht war der Kühlschrank doch nicht ganz Serienreif und die Technik hatte Macken, die man einer kritischeren Kundschaft nicht unterjubeln konnte - die haben das wohl erst mal auf "Weststandard" bringen müssen ;-)
und mit nem Kühlschrank allein, kann man keine Volkwirtschaft aufwärmen.

Mir hat mal einer erzählt, die Ossis hätten den VW-Golf in Zwickau als Weiterentwicklung des Trabbi entworfen und die Wessis hätten ihn dann in Wolfsburg nachgebaut (der hat mir damals Bilder von nem golfähnlichen Fahrzeug gezeigt) , ich nehm mal an das war grad anders rum, da hat einer Zeichnungen vom damaligen Golf geklaut, sie in den Osten deportiert und die haben dann die Bildchen abgemalt und als Errungenschaft des Sozialismus verkauft - nur gebaut hammse dann nach wie vor den Trabbi - wie sollten sie auch, so´ne Zeichnung fährt halt nicht von alleine ... und der mir das erzählt hat, war ein ganz überzeugter Parteigänger ... nichts für ungut

Grüße von mir


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bravo franz

25.04.2005 um 12:24
@norasitz
Vorurteile über Voruteile. Ohne den Osten hätteste Deinen Quellekatalog und Aldi abschminken können. Wenn Du wüsstest, was alles im Osten ausschliesslich in den Export ging, nur damit dann solche verwöhnten Besserwisser sich hier gross als Westbekanntschaft aufspielen und zum Dank noch alles schlechtreden können.

Das mit der höheren Luftverschmutzung stimmt allerdings, war aber in der DDR eher peripher. Sicher, das System war heruntergekommen, aber im Erdloch hat noch keiner gehaust und verhungert ist auch keiner. Es waren nunmal 2 Welten mit total unterschiedlichen Ansichten und Prioritäten.

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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bravo franz

25.04.2005 um 15:54
Ich bin weder Quelle- noch Aldikunde, wenn sichs vermeiden läßt - igitt Aldi
- und wenn Quelle seine Kataloge in der ehemaligen DDR drucken ließ (was ich nicht weiß, ich gönn´s ihnen ja, dann haben sie wenigstens gesehen, was es im Osten alles nicht zu kaufen gibt) - wenigstens ein paar West-Devisen, wenn die eigene Währung schon nichts taugt - damals war eben die DDR Billiglohnland - heute nicht mehr, heute gibts keine Arbeit weil die Politik unseres "Dicken" mit seinen "blühenden Landschaften" absolut daneben lag. Ein griff in die Kloschüssel sozusagen. Und alle wollten sofort Westlöhne und Weststandard, und am besten noch 100.000,00 DM Begrüßungsgeld pro Kopf obendrauf, eben so geschenkt von den millionenschweren Brüdern und Schwestern im Westen, das man dafür 50 Jahre arbeiten muß (so es den Arbeit gibt) und auch dann nur wenige "reich" werden, hat dort am Anfang kaum einer kapiert .. - aber man merkt´s deutlich, seit man keine "Pakete" mehr schickt ist man auch nicht mehr gefragt im Osten - und -neben dem Golf- hätten wir auch Aldi der DDR zu verdanken ?? darauf hätten wir verwöhnte Besserwisser auch verzichten können - warum hat mans nicht gleich drüben aufgebaut ? - weil die Genossen unfähig waren und die "Freunde" im Hintergrund das Sagen hatten ? - ich mach ja der Bevölkerung keine Vorwürfe (die fühlen sich immer schuldig für die Zustände, die die "Genossen" zu verantworten hatten) - das System war katastrophale Scheiße. Man kann keinen Arbeiter- und Bauernstaat aufziehen, indem man durch Planwirtschaft den Markt kaputt macht, die Bevölkerung ausbeutet und sich selbst ein Wandlitz baut und Weltwirtschaft und Anschluß an den Weltmarkt ignoriert.

Eine andere Sache ist die, das nach dem Krieg alles was schnell genug laufen konnte und noch genug Geld hatte, seine Schäfchen im Westen ins trockene brachte und eben hier in "Freiheit" den Wiederaufbau vollzog - wer könnte es diesen Leuten übel nehmen. Da kann ich nur sagen, Pech gehabt, wer 45 Jahre Osten auf dem Buckel hat - hätt uns auch treffen können, wenn das System Ost "gewonnen" hätte - und wenn das "schwarze" Sachsen heute am besten dahsteht, liegt es eben daran, das es vor der "Wende" auch schon am besten "Dastand" und auch die besten Voraussetzungen für einen schnellen Wandel hatte und wohl auch die meisten Zuwendungen abbekommen hat - mich würde mal interessieren, was passiert wäre, wenn der Ostblock uns "übernommen" hätte - die Hälse hätte man uns durchgeschnitten, würd ich mal behaupten (und wir verwöhnten Besserwisser sollen eigentlich nur die Schnauze halten und zahlen) ...


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jever ehemaliges Mitglied

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bravo franz

25.04.2005 um 16:27
@norasitz: Wann warst du das letzte mal im Osten? Z.B. in Dresden oder in Leipzig? Da siehst Du, dass die Leute durchaus etwas aufbauen, wenn man sie nur lässt. Und hättet Ihr im Westen statt Marshall-Plan Reparationen gezahlt, wäre es auch nix mit dem Wirtschaftswunder geworden. Der Kühlschrank war btw technisch auf dem neuesten Stand, es war eine gezielte Verleumdung des Unternehmens, um unliebsame Konkurenz auszuschalten. Informiere Dich erstmal über die Arbeit der Treuhand, danach kannste nochmal darüber reden.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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bravo franz

25.04.2005 um 20:45
@norasitz
Ich weiss zwar nicht wo Du lebst? Aber wahrscheinlich in irgendeinem oberbayerischen Kuhkaff, wo Deine Welt noch in Ordnung war und Du Dich die ganzen Jahre nur mit "Kontraste" und "Kennzeichen D" und dem bolschewistischen Feindbild im Gepäck zugedröhnt hast.

Und auf Deinen gelegentlichen Ostbesuchen dann den grossen Gönner raushängen liessest. Warum dann nach der Wende der Kontakt beidseitig oft abbrach, kannste Dir folglich an 10 Fingern abzählen. Da bist Du, wenns Dich tröstet nicht der einzigste Fall und selber auch nicht ganz unbeteiligt, wenn Du selbstkritsich genug wärest. ;-)

Aber nur so kann ich mir diese äusserst verquere und realitätsferne Meinung erklären. Wenn noch mehr so wie Du sein sollten, dann wundert mich allerdings garnix. Habe aber zum Glück auch schon besser Erfahrungen mit Westdeutschen gemacht.

Net bös gemeint, aber wenn ich heutzutage immernoch sowas hören muss, wird mir nunmal der Hals mächtig dick. Ich denke nach 15 Jahren kann man etwas mehr Einblick und Interesse in und für die ganze Geschichte schon abverlangen.

Quelle und Aldi bezog sich auf Produkte und Export, waren nur eins von zig Beispielen, die Du mit Sicherheit auch in den meisten anderen Läden über nette West-Speditionsfirmen und Zwischenhändler ganz unbewusst erworben hast.

Ja selbst nicht wenige Fleischwaren. Das weiss ich sogar ganz persönlich. Hatte ne zeitlang jeden morgen die riesigen Deutranslaster für Belgien, Holland und BRD beladen, (Ferienarbeit auf dem Schlachthof), Hinten an standen unsere Fleischer mit ihrem W50 und bekamen dann was übrig blieb. Nur mal so als ein Beispiel von vielen. Das meiste haben wir bei uns nie zu kaufen bekommen, was dann bei euch sprichwörtlich auf dem Ramschtisch landete.

Ich war übrigens bei den Montagsdemos aktiv dabei. Und da hiess es "Wir sind DAS Volk", nicht "Wir sind ein Volk", wie es gern für irgendwelche Sündenbockzuweisungen von den Medien umbenannt wurde. An der ganzen Misere solten sich wirklich beide Seiten, mal ganz stark an der Nase zupfen.

Und da beschönige ich keineswegs das DDR-System. Im Gegenteil. Ich bin bei solchen Äusserungen nichtmal nachtragend, weil ihr könnt es nicht verstehen und euch schon garnicht da wirklich reinversetzen, wie es tatsächlich war.
Für euch spielten immer schon völlig andere Werte und Priortäten eine Rolle.
Wir hatten zwar nicht so dieses Total-Konsum-Denken wie bei euch, dafür aber trotzdem nicht gelitten, wie es mancher sich vorstellt.
Doch mir persönlich stösst die Nach-Wendezeit viel stärker auf. Und gerade die Machenschaften und Treuhand, schamlose Ausnutzung und gezieltes Konkursgefahre und Abschröpfung. Da habt ihr euer Begrüssungsgeld tausendfach wieder reinghabt, wird nur geren unter den Tisch gekehrt.
Als wenn wir im Osten nicht gearbeitet hätten und auch keine Sozialabgaben gezahlt hätten. Ich glaub es pfeift. An manche Maschine hätte sich nicht mal ein Türke gestellt.

Und ja, andersrum wäret ihr jetzt in der gleichen Situation und würdet es wohl erst verstehen, was es heisst einen kompletten Systemwechsel durchzumachen und alles erlernte und anerzogene mit einem Schlag über den Haufen werfen und neue Werte des anderen Systems und Weltbildes sich nun so schnell wie möglich aneignen zu müssen, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Tja jeder hat dem halt nicht Schritt gehalten.

Und wie jever schon richtig sagte hattet ihr den Marshall-Plan mit Mrd-US-Stütze,ne wirklich nette Finanzspritze, während der Russe hier alle Firmen komplett bis auf die letzte Schraube und zugehörige Eisenbahn und selbst manche Strasse abbaute und nach Russland schipperte, um sich zu sanieren. Klar der Russe war selber durch Adi total ausgebombt und hatte daher nix zu vergeben.

Und wer besonders schnell in den Westen lief waren besonders viele Alt-Nazis... also tue bitte nicht so, als ob nur der dumme Pleps im Osten zurückgeblieben ist.

PS:
Ich komme aus Leipzig und ja es war auch vor der Wende schon etwas bessergestellt, als manche Kleinstadt, da Messestadt, aber noch lange nicht so
ein Präsentationsteller wie Ost-Berlin, wo die übrigen DDR-Bezirke stets zur Übererfüllung des Planes hinwirtschaften mussten. ;-)


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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bravo franz

25.04.2005 um 21:50
Hallo Leute,

diese Ost-West-Diskussionen bleiben unfruchtbar. Den Osten hat nicht der Franz verkauft, es war der Dicke. Der Franz, was dem seine Partei ist, also dem sein Kanzler, hat von der Flut profitiert. Und mal munkelt heute noch, dass irgendein unterdrückter Schleusenwärter drüben etwas nachgeholfen hätte....Aber egal. Bezeichnend ist doch, dass die SPD, also dem Franz seine Partei, es geschafft hat, in so einer beschissenen Lage, mit Aussicht auf eine Menge Probleme, wiedergewählt zu werden. Und nun haben wir sie weiterhin am Ruder, die Partei an der Macht, sie das unbeliebte Ding Jahrhundert-Reform zu wuppen hat. Sie legt vor und die CDU übernimmt dann wieder ganz locker und sammelt das Kapital hinter sich. Und das will der Franz verhindern, indem er das Kapital beschimpft. Klappt das?

Wenn Sonntag BT-Wahl wäre: SPD 24,5%....auf sicher... ;-)

Gruß

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bravo franz

25.04.2005 um 22:49
na ja , relict - soweit liegen unsere Ansichten nicht auseinander - jeder sieht das eben von seinem Standpunkt aus. Aber ganz unrecht habe ich nicht, wie du ja selbst sagst, ihr ward eben die, die sich mit dem Übriggeblieben vergnügen mußtet - weiß ich alles, habs ja selbst gesehen - ich kann das nicht ungeschehen machen und du auch nicht - ist die große Politik die uns auseinandergetrieben hat - und ich hab der Verwandschaft schon bei der Grenzöffnung gesagt das sowas nicht in 5 Jahren gleichzustellen ist - sie habens nicht geglaubt - jetzt sinds 15 Jahre und der Laden läuft immer noch nicht - so ist das


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bravo franz

25.04.2005 um 22:52
und ich bin kein Bayer - bin aus BaWü aber schon aus ner Gegend in der die Welt noch halbwegs in Ordnung ist - trotz der vielen "Spätaussiedler" ... wir nennen sie allerdings anders -


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jever ehemaliges Mitglied

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bravo franz

25.04.2005 um 22:54
@norasitz: Ja, leider. Verfehlte Politik ist daran schuld, nichtmal das Kapital oder der Ossi.
3,5 der 5 Bundesländer haben die Gieskanne genommen, eines hat gezielt gefördert nach dem Leuchtturmprinzip. Und was erfolgreicher sein würde in der Zukunft, war bereits vor 5 Jahren abzusehen, wenn nicht schon eher.
Seltsam nur, dass dieses 1,5 Bundesland schwarz regiert war, im Gegensatz zum Rest.

MfG jever

P.S.: Das ,5 ist Thüringen

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gsb23 ehemaliges Mitglied

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bravo franz

25.04.2005 um 23:03
Na gut, ich sehe schon - man kann das "Ost-Problem" nicht ausklammern...Dazu sei von meiner Seite gesagt, dass es mindestens eine Generation dauert, bis sich die Flutwellen wieder gelegt haben.

Was sagt ihr denn zu dem, grossartigen, wie ich finde, Coup der SPD, dass die Parteiführung nicht mehr in den Händen des Kanzlers liegt? Fällt doch auf, dass Münte Franz schwadronieren kann gegens "Kapital" und der Kanzler zB, in China, mit China, den Staatsmann raushängen lassen kann. Sowas hat die CDU nie hinbekommen.

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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