Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Zarathustra80 schrieb:Mit "von Außen nicht ersichtlich" meinte ich, dass man einer Person nicht ansieht, ob sie in ihrem Leben bereits Opfer einer Vergewaltigung geworden ist. Und wenn jetzt ein paar Dutzend Aktivistinnen Forderungen hinsichtlich des Themas Vergewaltigungen stellen würden, dann stellen sie diese vorrangig im eigenen Namen. Diese Forderungen müssen dann ja nicht zwangsläufig den Interessen anderer Vergewaltigungsopfer entsprechen.

Genau, aber das würde es doch dann erstmal fair und offen zu erörtern gelten.

Zarathustra80 schrieb:Alle Vergewaltigungsopfer, die ich kennengelernt habe und von denen ich weiß, dass sie sexuell missbraucht worden sind, sind cis-Frauen. Würdest du auf die Befindlichkeiten einer cis-Frau eingehen, die vergewaltigt worden ist und aufgrund dieser Erfahrung ein Problem damit hat, wenn Personen mit Penis unbekleidet neben ihr in der Damenumkleide stehen dürfen?

Wenn man über die Gefühle und Befindlichkeiten von Transfrauen spricht, dann sollte man auch ansprechen, dass auch cis-Frauen Gefühle und Befindlichkeiten haben, die wahrscheinlich genausowenig homogen sind wie die anderer Gruppen.

Meine Haltung ist wie gesagt, dass man auf die Bedürfnisse aller eingehen muss. Dazu gehören aber auch Cis Frauen. Man sollte diese Bedürfnisse tunlichst nicht gegeneinander ausspielen. So vonwegen "wegen der armen vergewaltigungsopfer darf es keine transfrauen in öffentlichen umkleiden gehen", so würde das natürlich nicht funktionieren.

Dann muss man nüchtern alle punkte, die einzuhalten sind , besprechen und eine lösung finden.

borabora schrieb:Soll es denn eine Grenze geben?
Wie ich einige verstehe, ist dem Folge zu leisten, was bestimmte Betroffene triggert oder in ihren Befindlichkeiten stört oder stören könnte u. damit sind ausschließlich schwarze Menschen gemeint.

Hab ich jedenfalls so verstanden.

Ich sehe das nicht so. Es gibt situation, wo nach abgleich aller bedürfnisse man zu den Ergebnis kommen kann, das eine Forderung nicht durchführbar oder unsachgemäß ist.

Aber nur, wenn man das ernsthaft durchspricht, durchspielt und offen ist, kann das zu einem konsens führen. Das Problem ist, das meist eine sehr starre und arrogante Haltung herrscht, deren meinungsbildung nur innerhalb der gruppen und oft nicht auf fakten fußend statt findet.

Dann wird aus "muslime würden gern in kantinen halal essen" ein kulturkampf im sinne von "die zwingen uns ihre regeln auf".
Und aus "Transfrauen wollen die Damentoilette nutzen" wird eine Diskussion um Vergewaltiger.

Das ist kein nüchterner interessensabgleich meiner Meinung nach, dazu müsste man erstmal wirklich halbwegs handfeste argument darüber haben, ob sich da wirklich sicherheitslagen verändern oder wie viele Frauen da wirklich Probleme mit hätten und überhaupt wie das realistisch aussehen wird, ferner einsehen, dass in den meisten fällen ohnehin keine geschlechtskontrolle auf toiletten stattfindet.

Zudem müsste man die transbedürfnisse mit einbeziehen, die ja slebst auch opfer von gewalttaten werden können, wenn sie auf eine Toilette gehen, nach der sie nicht aussehen.

shionoro schrieb:Dann wird aus "muslime würden gern in kantinen halal essen" ein kulturkampf im sinne von "die zwingen uns ihre regeln auf".

Okay, aber von mir kommen so Sprüche nicht.

shionoro schrieb:Es gibt situation, wo nach abgleich aller bedürfnisse man zu den Ergebnis kommen kann, das eine Forderung nicht durchführbar oder unsachgemäß ist.

So ist es ja manchmal leider.

shionoro schrieb:Zudem müsste man die transbedürfnisse mit einbeziehen, die ja slebst auch opfer von gewalttaten werden können, wenn sie auf eine Toilette gehen, nach der sie nicht aussehen.

Das wäre natürlich ein Problem, sollten sie tätlich angegriffen werden.
Wie das zu lösen oder zu verhindern wäre, weiss ich leider nicht.

shionoro schrieb:Aber nur, wenn man das ernsthaft durchspricht, durchspielt und offen ist, kann das zu einem konsens führen.

So sollte es sein, indem alle Meinungen ernstgenommen u. freundlich "abgeschmettert" oder zugestimmt werden.

borabora schrieb:Okay, aber von mir kommen so Sprüche nicht.

Nur find ich eben "Wenn Transfrauen Damentoiletten betreten dürfen, werden mehr Frauen vergewaltigt" auch nicht viel besser. Keine Ahnung, ob du das gesagt hast, aber das ist heute Teil der Diskussion.

borabora schrieb:Das wäre natürlich ein Problem, sollten sie tätlich angegriffen werden.
Wie das zu lösen oder zu verhindern wäre, weiss ich leider nicht.

Da wäre die Frage, ob denn wirklich glaubhaft oder plausibel ist, dass die naheliegende Lösung, sie auf die Toilette gehen lassen, nach der sie Aussehen, dieses problem nicht elegant und nachhaltig löst.

shionoro schrieb:Dann wird aus "muslime würden gern in kantinen halal essen" ein kulturkampf im sinne von "die zwingen uns ihre regeln auf".

Du machst es Dir zu einfach, beschäftige Dich doch mit der Problematik - natürlich soll jeder Essen was er will...nur "halal" Kochen ist in einer "gemischten" Kantine sehr kompliziert, Töpfe und Geschirr muss man trennen...so wird eine zweite Küche notwendig und automatisch kommt die Frage nach den Kosten.
Und dann passiert leider das was nicht passieren sollte, man überlegt Schweinefleisch nicht mehr anzubieten, ist zwar naheliegend aber die bescheuerste Lösung.

shionoro schrieb:"Wenn Transfrauen Damentoiletten betreten dürfen, werden mehr Frauen vergewaltigt" auch nicht viel besser.

Das habe ich weder behauptet, noch so gesagt.
Auch nicht, das Transfrauen irgendwelche Schuld hätten.

Der zitierte Beitrag von shionoro wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag

Es geht doch nicht darum, ob Schweinefleisch gesund ist oder nicht?


Hat mit dem eigentlichen Anliegen nichts zu tun.
Soll jeder das Essen, was er mag.
Inwieweit das in einem eher kleineren Rahmen (KiGa) umsetzbar ist, kann ich nicht beurteilen.

@borabora

Naja, es ist ganz einfach umsetzbar, wenn man halt Essen besorgt, das Halal ist. In vielen Kintergärten usw. macht man das problemlos so, ohne, dass es den Kindern überhaupt auffällt.

@shionoro

Ich meine nicht "nur" Halal, sondern auch andere Gerichte, wie veganes Essen z. B.
Vollkommen fettfrei usw.
Das kann keine Kantine leisten.

borabora schrieb:Ich meine nicht "nur" Halal, sondern auch andere Gerichte, wie veganes Essen z. B.
Vollkommen fettfrei usw.
Das kann keine Kantine leisten.

Also vegan kann man schon abieten, wenn man einfach das veggie gericht, was eh fast aqlle kantinen haben, vegan gestaltet.

shionoro schrieb:Also vegan kann man schon abieten, wenn man einfach das veggie gericht, was eh fast aqlle kantinen haben, vegan gestaltet.

Von mir aus, ich habe gewiss nichts dagegen.
Je nach Träger oder Anzahl von "unterschiedlichen" Menschen kann eine gewisse Vielfalt vermutlich nicht angeboten werden.
Hab mir auch mal Essen von zuhause mitgenommen (Henkelmann), geht auch mal.

@Abahatschi

Das sind doch vollkommen vorgeschobene Gründe. Als ob es an der Küchenausrüstung scheitert, dass Kantinen Halal anbieten. Erfinde doch bitte nichts.

Hier kann man sich angucken, wie so eine umstellung wirkt https://www.stern.de/familie/halal-streit-an-hamburger-schule--das-sagt-der-catering-chef-dazu-8355232.html

Letztere Schule hat laut Geschäftsführer Okan Saiti "vor gut sechs Jahren" als erstes eine Anfrage zu Halal-Fleisch gestellt. Dort habe sich die Umstellung auf halal sehr gelohnt, berichtet der Catering-Chef. Vorher hätten nicht einmal 30 Kinder in der Mensa gegessen, anschließend rund 200.

Gerade die Kinder, die in unserer Gesellschaft auf Schulessen angewiesen sind, sind häufig muslimische Kinder, denen man mit Halal die Möglichkeit gibt, in einer Schulkantine zu essen.

Wenn du einfach Halal anbieten würdest und es niemandem sagen würdest, es würde wohl kaum jemand merken:E s wird ein kulturstreit draus, weil muslime es sind, die das fordern. Und genau das ist der Rassismus daran.

Als würden irgendwelche kosten explodieren, wenn man halal und veggie anbieten und kein schweinefleisch.

shionoro schrieb:Als würden irgendwelche kosten explodieren, wenn man halal und veggie anbieten und kein schweinefleisch.

Man kann aber einer (bestimmten Gruppe) von Menschen das Recht auf bestimmtes Essen nicht zugestehen u. gleichzeitig den Anderen absprechen.

Gleiches Recht für alle ;)

borabora schrieb:Man kann aber einer bestimmten Gruppe von Menschen das Recht auf bestimmtes Essen nicht zugestehen u. gleichzeitig den Anderen absprechen.

Gleiches Recht für alle ;)

Gleiches recht für alle hieße dann, Muslime gehen leer aus?

shionoro schrieb:Gleiches recht für alle hieße dann, Muslime gehen leer aus?

Nein, sie sind unter "alle" miteingeschlossen.
Was meinst Du, woran es scheitern sollte..

@borabora

Ja aber was heißt das dann konkret?
Wie soll man das Mensaessen verteilen?

Das was vorher für die MOhrenapotheke galt, gilt jetzt auch für Muslime: Das interesse der muslime, ihre Religion einzuhalten, ist überwiegt ganz wesentlich das interesse der nichtmuslime, dass sie schweinefleisch essen können.
Das eine ist ein moralischer zwang, das andere ist aller höchstens, wenn überhaupt, eine vorliebe.

Deutsche lieben döner, der ist meistens halal, stört absolut niemanden. Aber jetzt soll es gleichwertig sein, lieber schweinefleisch statt halal rind zu essen verglichen mit der einhalt der eigenen Religion?

Das macht keinen Sinn, das ist keine gleichwertige güterabwägung.

shionoro schrieb:Gleiches recht für alle hieße dann, Muslime gehen leer aus?

Nein, es bleibt das Problem der Ausrüstung...und siehe weiter unten, 2 Sorten Rindfleisch??

shionoro schrieb:Wenn du einfach Halal anbieten würdest und es niemandem sagen würdest, es würde wohl kaum jemand merken:E s wird ein kulturstreit draus, weil muslime es sind, die das fordern. Und genau das ist der Rassismus daran.

Quark. Es ist bescheuert Rassismus zu konstruieren wenn es für andere angeblich zumutbar ist halal zu essen, aber für die Muslime ist anscheinend nichts zumutbar.
Ich rate Dir damit zu beschäftigen was halal Küche heißt, es ist nicht nur das Weglassen von Schweinefleisch. Rotweinsaucen kann man auch vergessen, wie Schade dass das gut zum Rind passt.
Äh ja, und das Rind muss geschächtet werden - ist das für Nichtmuslime auch hinnehmbar?