abberline
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Wie gesagt, kannst du ja so sehen, sehen viele Leute anders. Aber es ist klar, dass immer gesellschaftlich darüber diskutiert wird, was ok ist und was nicht.abberline schrieb:Selbst schuld wer zu "Events" von Leuten geht, die sich als Frisurenpolizei aufspielt
Inwiefern war das denn illegal, was FFF gemacht hat? Gab es da ein Urteil? FFF (bzw. ein chapter davon, ist ja kein konformer verein) verlangt, dass die Künstler, mit denen sie kollaborieren, bestimmte Richtlinien erfüllen. Daz gehört offenbar, dass sie als weiße keine dreadlocks tragen, weil viele in diesem chapter das als anstößig empfunden haben. Darum wurde sie ausgeladen und das wars. Ist vollkommen in Ordnung, wenn man legalistisch denkt.Abahatschi schrieb:Du kannst Dich dumm stellen, hilft aber nichts.
Arbeitgeber verlangt ein bestimmtes Aussehen: gesetzlich und durch Urteile abgesichert, er muss aber begründen.
FFF cancelt und begründet es mit etwas was nicht nachweisbar ist, vor Gericht würden sie mit der Argumentation verlieren, speziell als Auftragsgeber einer Sängerin wo sie bei der Buchung schon wussten wie sie aussieht.
das wirkt auf mich wie die Argumentation einiger, dass es früher "Schwarze Menschen" ja auch nicht gestört hat, wenn man sie N***r nannte. Die haben ja angeblich nix gesagt.....da ist wohl erstens die Frage, hört man den Menschen zu, haben sie eine Stimme und warum müssen sich eigentlich Betroffene lautstark positionieren, kann man nicht von selbst drauf kommen, dass Geisha in sexy und dann auch noch "chinesisch" vielleicht echt anmaßend, herabwürdigend, ignorant und rassistisch ist?shionoro schrieb:da wäre aber immer noch die Frage zu klären, ob wirklich japaner in deutschland ein Problem damit haben, wenn Geishakostüme getragen werde oder überhaupt sich an vielen dingen stoßen. Das sollte man jetzt nicht vermischen. dass es rassismus gegen asiaten gibt, ist mir klar.
damit müssen in anderen Ländern auch Frauen leben, die einen zu kurzen Rock tragen oder vor der Ehe Geschlechtsverkehr haben. Ächtung ist ja eher etwas, was in stark religiöses und patriarchalen Gesellschaften praktiziert wird. Und viele woke Konzepte erinnern auch an religiöse Glaubenssätze. Da ist es nur logisch, dass man sich aus dem Werkzeugkasten der religiösen Schamkulturen bedient.shionoro schrieb:Ja, aber dann musst du ggf. damit leben, dass du andauernd hörst, dass du da etwas anstößiges tust.
Wenn sie auf Ausfall geklagt hätte, hätte sie recht bekommen.shionoro schrieb:Inwiefern war das denn illegal, was FFF gemacht hat? Gab es da ein Urteil?
Find ich schwierig, in D lebende Japaner, die aus einer ersten Welt nation kommen, die selbst kolonialisiert hat und in D keine Geschichte der Unterdrückung hat, damit zu vergleichen, wie Schwarze in den USA und Europa behandelt worden sind, die hier häufig als flüchtlinge oder wenigstens klar unterdrückte minderheit herkamen.Tussinelda schrieb:das wirkt auf mich wie die Argumentation einiger, dass es früher "Schwarze Menschen" ja auch nicht gestört hat, wenn man sie N***r nannte. Die haben ja angeblich nix gesagt.....da ist wohl erstens die Frage, hört man den Menschen zu, haben sie eine Stimme und warum müssen sich eigentlich Betroffene lautstark positionieren, kann man nicht von selbst drauf kommen, dass Geisha in sexy und dann auch noch "chinesisch" vielleicht echt anmaßend, herabwürdigend, ignorant und rassistisch ist?
Es ist in jeder gesellschaft so, egal wie offen. Auch in sehr offenen gesellschaften wie in skandinavien gibt es dinge, die eher tabu sind.Zarathustra80 schrieb:damit müssen in anderen Ländern auch Frauen leben, die einen zu kurzen Rock tragen oder vor der Ehe Geschlechtsverkehr haben. Ächtung ist ja eher etwas, was in stark religiöses und patriarchalen Gesellschaften praktiziert wird. Und viele woke Konzepte erinnern auch an religiöse Glaubenssätze. Da ist es nur logisch, dass man sich aus dem Werkzeugkasten der religiösen Schamkulturen bedient.
Behauptest du jetzt einfach, ohne beleg. Aber was genau weißt du eigentlich darüber, wie viel Geld Frau Maltzahn für den Auftritt bekam oder ob sie das pro bono gemacht hat? Und wie das rechtlich da alles aussieht?Abahatschi schrieb:Wenn sie auf Ausfall geklagt hätte, hätte sie recht bekommen.
Ein Ausladen gibt es nur bei vorherigen Buchung…und FFF darf natürlich eigene Regel aufstellen, aber nicht im Nachhinein ändern.
Sonst kannst Du den bestellten Handwerker auch nach Hause schicken wenn Dir sein Schnurrbart nicht passt.
Sofern du nicht den Wortlaut des Vertrags kennst und ob da irgendwelche Rücktrittsfristen für eine einseitige Stornierung aufgelistet waren - bei Bettelvereinen die nie wissen ob sie das Geld für Events zusammenkriegen nicht unüblich - kannst du das mit der Finalität nicht sagen, kann ja durchaus sein dass es eine solche Regelung gab, oder von vorneherein nur eine Option oder ein Vorvertrag vorlagen, also bessere/formalere Absichtserklärungen, und noch kein festes Engagement.Abahatschi schrieb:Wenn sie auf Ausfall geklagt hätte, hätte sie recht bekommen.
Ein Ausladen gibt es nur bei vorherigen Buchung…und FFF darf natürlich eigene Regel aufstellen, aber nicht im Nachhinein ändern.
Auch nur so lange wie das nicht in die Bereiche der üblen Nachrede, Rufschädigung, Beleidigung, bewusster Geschäftsschädigung und so weiter geht, nicht in höherwertige Schutzgüter eingreift, und noch ein paar Bedingungen mehr. Dass man das "darf" kannst du auch nicht pauschal sagen.shionoro schrieb:Der Punkt ist, natürlich darf man Menschen canceln für ihr Auftreten und ihr Verhalten, das war auch nie anders. Das darf die gesellschaft über gesetze und richtlinien tun, das darf sie auch informell über cancelling und shaming.
Ich gebe Dir recht, was deine Differenzierung angeht. Es kommt darauf an, was geächtet werden soll. Beim Konzept der kulturellen Aneignung werden Kleidungs- und Verhaltensregeln an den Stammbaum einer Person geknüpft. Das ist extrem reaktionär und ein gesellschaftlicher Rückschritt.shionoro schrieb:Es ist in jeder gesellschaft so, egal wie offen. Auch in sehr offenen gesellschaften wie in skandinavien gibt es dinge, die eher tabu sind.
Wie gesagt, das war bei uns auch (und ist noch stigmatisiert) das kopftuch an schulen. Es ist immer ein gesellschaftlicher kompromiss, der ausgehandelt wird. Es gibt immer gesellschaftliche ächtung, egal wie offen oder patriarchal.
Beispielsweise ist es heute auch wesentlich geächteter, frauenfeindliche witze zu machen, obwohl das legal ist. Das bringt uns nicht näher ins patriarchat.
Biologistischer Essentialismus... Ein Schwarzer der in Deutschland aufgewachsen ist darf dann nach Sichtkontrolle irgendwelche afrikanischen Gewänder tragen, auch wenn die vielleicht nochmal traditionell einer ganz anderen afrikanischen Volksgruppe gehören oder in den USA erfunden und re-kontextualisiert worden sind, ein Weißer der in Japan geboren und aufgewachsen ist und dort japanisch erzogen worden ist macht sich dann aber der Sünde der Appropriation schuldig wenn er in seinen Alltagsklamotten hier rumläuft.abberline schrieb:Reaktionär und gefährlich nah an rassistischer Ideologie. Du darfst dies und jenes nicht tragen, weil Dein Stammbaum usw...
Du sollst doch nicht verstehen, Du sollst glauben was man Dir sagt. Geht auch nicht anders, denn mit Logik sind diese Sachen ein Fail.bgeoweh schrieb:Das verstehe wer will.
Das finde ich nicht. Es geht hier nicht um "stammbaum", es geht da ja häufig eher um Fragen wie beinfdlichkeiten der Opfer von Kolonialisierung gegenüber der Kultur, die diese Kolonialisierung zu verantworten hatte.Zarathustra80 schrieb:Ich gebe Dir recht, was deine Differenzierung angeht. Es kommt darauf an, was geächtet werden soll. Beim Konzept der kulturellen Aneignung werden Kleidungs- und Verhaltensregeln an den Stammbaum einer Person geknüpft. Das ist extrem reaktionär und ein gesellschaftlicher Rückschritt.
Darin genau liegt das Problem... Man kann nicht einerseits sich als Moralapostel und Wegweiser einer neuen Gesellschaft aufspielen undshionoro schrieb:Aber auf ihren events dürfen diese Aktivisten dann trotzdem auch Menschen ausschließen
Mit Verlaub, das ist so was von egal - es ist eine Frisur.shionoro schrieb:Finden die Schwarzen in deutschland, dass weiße keine Dreadlocks tragen sollten in eine größeren Anzahl?
Auch das ist vollkommen egal.shionoro schrieb:Falls ja, ist das Tragen von Dreadlocks Deutschen unheimlich wichtig?
Ja, nennt sich Demokratie und persönliche Freiheit.shionoro schrieb:eine Kompromisslösung
Kann man schon. Ob man damit eine große Zahl von menschen hinter sich hat, entscheidet dann die Gesellschaft. Das ist auch erstmal in Ordnung so.Gwyddion schrieb:Darin genau liegt das Problem... Man kann nicht einerseits sich als Moralapostel und Wegweiser einer neuen Gesellschaft aufspielen und
dann einen Menschen dessen Songs zum eigenen Anliegen absolut passend sind, aufgrund einer seltsam kruden Ansicht von kultureller Aneignung dann ausladen. Das ist doppelmoralisch. Und für mich ein weiterer Grund diese verwöhnte FFF Gesellschaft noch stärker abzulehnen.
Kann dir ja egal sein, aber wenn es einem großen Teil der gesellschaft nicht egal ist, wird eben gecancelt und das ist dann halt so. Meinungsfreiheit und so.Abahatschi schrieb:Mit Verlaub, das ist so was von egal - es ist eine Frisur.
Ja offensichtlich doch. Man kann ja auch auf völlig bescheuerte Art und Weise einen Rassenkonflikt bzw. Gegensatz der hauptsächlich aus den USA und aus der Karibik kommt hierher importieren, indem man komplett stumpf von Schwarzen in Deutschland verlangt dass sie sich zum Thema Dreadlocks positionieren und ihre Meinung kundtun, was Weiße damit tun und lassen dürfen - weil es ja anscheinend kein Problem ist, wenn sich Asiaten oder sonstwer Dreadlocks machen, und natürlich Dreadlocks auch voll was sind womit alle Schwarzen schon immer zu tun haben und nicht etwa hauptsächlich das Symbol einer spezifischen regionalen Bewegung und Religion die noch keine 100 Jahre alt ist und mit der die meisten in Europa lebenenden Schwarzen nicht mehr oder weniger in Berührung gekommen sind wie die europäischen Weißen, nämlich hauptsächlich durch Musik, TV und Freizeitgestaltung. Die großartige tiefenreligiöse und -traditionelle Bedeutung der modernen Dreads gibt es kaum, die kommerzialisierte Variante hat da mittlerweile deutlich mehr Jahre auf dem Buckel als die religiöse...Gwyddion schrieb:Man kann nicht einerseits sich als Moralapostel und Wegweiser