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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 15:59
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Ich wollte auf folgendes hinaus:

es gibt nicht DIE Community. Es gibt Einzelmeinungen und vielleicht eine Stellungnahme von einer ganz bestimmten Organisation.

Formulierungen wie Transgender-Community ist so sinnvoll wie Atheisten-Community.
Ja, okay, das ist nun aber eine ziemliche Binsenweisheit. Die Leute die das vorbringen sind zumindest so einflussreich bzw. so gefestigt al Community-Führungspersonen dass das wiederum in anderen Kreisen als Problem aufgefasst wird, eben z.B. bei den Leuten die man allgemein wohl als TERF bezeichnet.


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09.07.2022 um 16:08
@Bishamon noch mal von einer anderen Seite beleuchtet (ich möchte echt nicht als "transphob" rüber kommen) -
es wird da (anscheinend) nicht zwischen einem Urteil über "andere" und einem Urteil über einen selbst unterschieden.

Und so was ist im Kontext "Selbstermächtigung" (also finden der eigenen Identität) extrem bedenklich.
(Da geht es eher genau darum, "Innen" (selbst) und "Außen" (andere) auseinander halten zu können.)

Es nutzt halt auch keiner Transsexuellen Person irgendwas, so was durchgehen zu lassen.
Eine "Identität" bildet sich nicht dadurch, über wen anders Macht ausüben zu können.
(Auch wenn das für die Identität eines Patriarchen typisch gewesen sein mag.)
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Wo habe ich etwas über "junge Lesben" und "Gruppendruck" gepostet?
Das hier: https://www.bbc.com/news/uk-england-57853385
(Hab ich mich doch gestern schon ausführlich drauf bezogen.)
Zitat von BishamonBishamon schrieb:es gibt nicht DIE Community.
Naja, es gibt "DIE Community", in der ich drin bin.

Und wenn eine Transfrau weder in ihrer Community, noch auf einer Datingplattform eine Partnerin findet,
dann kann sie das zwar traurig finden, aber keinen Anspruch daraus ableiten, der mit "sonst ist das Diskriminierung" funktioniert.
(Diese beiden "Problemfelder" wurden in dem link genannt, Plattformen und die Bezugsgruppe.)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:13
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich frage dich.
Deine persönliche Definition bzw dein Standpunkt dazu interessiert mich.
Ich halte sowohl „gender“ als auch „sex“ für eine soziale Konstruktion, die Unterscheidung dazwischen auch nicht unbedingt zielführend. Darum gibt es aus meiner Sicht keine „tatsächlichen“ Frauen und macht es auch wenig Sinn darüber zu debattieren ob Transfrauen nun tatsächlich Frauen sind oder nicht.
Im persönlichen Bereich respektiere ich ganz schlicht jede Selbstzuschreibung, solange sie mir halbwegs verständlich ist (mir sind schon Menschen begegnet die sich für Elfen, Engel oder Aliens hielten - da bin ich dann doch eher raus).
Meine Erfahrungen mit Personen die sich als Trans o.ä. bezeichnen ist allerdings auch sehr gering, von daher spielt das für mich im Grunde keine Rolle. Wie bei vielen PC Debatten ist das für mich rein akademisch. Darum sind Erfahrungsberichte aus erster Hand für mich da besonders wertvoll, wichtiger als theoretische Erörterungen wer wie wo genannt werden will oder sollte. Versteht man die Menschen, wird das meist ziemlich einfach, ganz ohne ideologischen oder theoretischen Überbau.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es ist meine Haltung zum Thema.
Jedem seine Meinung.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:21
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Gibt es zB schwarze Communitys, denen man sagen soll/kann, dass es nicht rassistisch ist, wenn weiße Frauen einen schwarzen Mann ablehnen?
Lehnt sie ihn ab, weil sie ihn nicht sexuell attraktiv findet, oder als Mensch? Ich glaube, diese zwei Punkte muss man trennen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:28
Nachtrag:
Zitat von BishamonBishamon schrieb:und vielleicht eine Stellungnahme von einer ganz bestimmten Organisation.
Anscheinend fehlt aber genau diese Stellungnahme. (Dass "Diskriminierung" für Transfrauen Lesben gegenüber als Argument um sie ins Bett zu bekommen unmoralisch oder zumindest logisch nicht konsistent ist.)
Weil "Menschen" so nicht funktionieren; wenn man die Konstrukte über "innen" und "außen" nicht auseinander halten kann, besteht keinerlei Chance auf eine (erwachsene) "Identität". (Wäre jetzt meine "Stellungnahme" zu dem Thema.)

Und ich kenne derartige "Stellungnahmen" halt von früher (bin ja in den 60ern geboren), ohne diese Stellungnahmen
zu den Rechten, die ich als Frau habe, hätte ich nicht in diese reinwachsen können.

In der Sexuellen Revolution wurde ja nicht nur "freie Liebe" gepredigt, es ging ja auch gerade darum, dass sich nicht nur Männer sexuell austoben dürfen, sondern ich als Frau ebenfalls das Recht habe, einen Partner zu wählen, bzw. abzulehnen.

Dass man als Frau eben keine "Schlampe" ist, wenn man vor der Ehe Sex hat und andere Männer dann einen "Anspruch" auf sie haben könnten, ohne dass die Frau das Recht hat, was dagegen zu sagen.

Darum meine erstaunte Reaktion - was ist mit diesen Schwestern los?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:29
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Natürlich gibt es dafür keinen "Beleg". Ist aber auch nicht das Problem.
doch, das genau ist es, denn es gibt nix "Offizielles", dass dem so wäre, Du erwartest aber, dass sich davon distanziert wird. Irgendwie komisch, findest Du nicht?
Übrigens, hier schon zig mal zitiert:
However, in a statement, chief executive Nancy Kelley likened not wanting to date trans people to not wanting to date people of colour, fat people, or disabled people.

She said: "Sexuality is personal and something which is unique to each of us. There is no 'right' way to be a lesbian, and only we can know who we're attracted to.

"Nobody should ever be pressured into dating, or pressured into dating people they aren't attracted to. But if you find that when dating, you are writing off entire groups of people, like people of colour, fat people, disabled people or trans people, then it's worth considering how societal prejudices may have shaped your attractions.

"We know that prejudice is still common in the LGBT+ community, and it's important that we can talk about that openly and honestly."
Quelle: https://www.bbc.com/news/uk-england-57853385
aus dem link, den Du gerade geposted hast.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Es geht nicht darum, dass dies "allgemein gefordert" würde, es geht darum, dass es anscheinend nicht klar genug ist, so dass sich einzelne Personen gegen diesen Diskriminierungsvorwurf erwehren müssen.
ja, weil womöglich andere einzelne Personen dann von Diskriminierung anfangen, das hat aber immer noch nichts damit zu tun, warum die LGB Alliance (und darum ging es ja) trans*feindlich ist, denn das ist sie - immer noch. Die ganze Diskussion ist komplett verrutscht, weil es eben plötzlich um einzelne lesbische cis-Individuen geht, die von einzelnen lesbischen Trans*Individuen unter Druck gesetzt worden sein sollen, mit ihnen Sex haben zu müssen, weil es sonst Diskriminierung wäre.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:noch mal von einer anderen Seite beleuchtet (ich möchte echt nicht als "transphob" rüber kommen) -
es wird da (anscheinend) nicht zwischen einem Urteil über "andere" und einem Urteil über einen selbst unterschieden.
es geht mehr um die Aussagen, die bewertet werden ;) zumindest halte ich es so


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:33
She said: "Sexuality is personal and something which is unique to each of us. There is no 'right' way to be a lesbian, and only we can know who we're attracted to.

"Nobody should ever be pressured into dating, or pressured into dating people they aren't attracted to. But if you find that when dating, you are writing off entire groups of people, like people of colour, fat people, disabled people or trans people, then it's worth considering how societal prejudices may have shaped your attractions.

"We know that prejudice is still common in the LGBT+ community, and it's important that we can talk about that openly and honestly."
Das halte ich für ein rhetorisch schon recht starkes Stück... Es gibt keinen richtigen Weg lesbisch zu sein, aber wenn du Gruppe X, Y und Z nicht für attraktiv hältst stimmt irgendwas nicht mit dir, denn das bist eigentlich gar nicht du, sondern das sind Vorurteile die dir nur von der Gesellschaft anerzogen wurden und die du sonst gar nicht hättest.

In einer Community, die historisch stark von Vorurteilen betroffen war und Wert darauf gelegt hat diese zu überwinden oder zu brechen ist da schon sehr stark die unterschwellige Aussage drin, dass man jetzt gefälligst auch seine eigenen Vorurteile zu überwinden hat und dann eben doch Sex mit X, Y und Z dazugehört eine vollwertiges Community-Mitglied zu sein.

Aber das ist jetzt halt auch nur wieder mein Eindruck als Außenstehender.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:42
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das halte ich für ein rhetorisch schon recht starkes Stück... Es gibt keinen richtigen Weg lesbisch zu sein, aber wenn du Gruppe X, Y und Z nicht für attraktiv hältst stimmt irgendwas nicht mit dir, denn das bist eigentlich gar nicht du, sondern das sind Vorurteile die dir nur von der Gesellschaft anerzogen wurden und die du sonst gar nicht hättest.
das sagt sie so nicht, meine Güte, es wurde jetzt schon 2mal übersetzt.


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09.07.2022 um 16:47
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das sagt sie so nicht, meine Güte, es wurde jetzt schon 2mal übersetzt.
Ich erkenne darin halt typische Muster wie man sie auch aus Missbrauchsverhältnissen kennt... Es ist deine freie Entscheidung, aber wenn du mich liebst würdest du es tun, und so weiter. Ich sehe auch nicht, wie man diesen Satz hier anders interpretieren kann:
"Nobody should ever be pressured into dating, or pressured into dating people they aren't attracted to. But if you find that when dating, you are writing off entire groups of people, like people of colour, fat people, disabled people or trans people, then it's worth considering how societal prejudices may have shaped your attractions
Meiner Meinung nach gehört hinter:
Nobody should ever be pressured into dating, or pressured into dating people they aren't attracted to.
Einfach ein Punkt, und kein But und eine relativierende Erklärung.

Sie sagt ja:
Niemand sollte jemals unter Druck gesetzt werden Menschen zu daten, oder Menschen zu daten zu denen man sich nicht hingezogen fühlt. Aber: wenn man feststellt das man ganze Gruppen an Menschen von vorneherein ausschließt/abschreibt wie z.B. People of Colour, fette Menschen, Menschen mit Behinderung oder Transpersonen, dann sollte man überdenken ob soziale Vorurteile die eigenen Vorlieben geprägt und geformt haben.
Kannst du mir mal deine Interpretation/Übersetzung verlinken?

Das kann man schon zumindest auch so interpretieren, das wirst du nicht abstreiten können. Wenn das bei vielen Empfänger so ankommt war halt mindestens mal die Formulierung schlecht oder missverständlich gewählt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:50
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Kannst du mir mal deine Interpretation/Übersetzung verlinken?
Deine jetzt ist richtig und unterscheidet sich massiv von dem hier:
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das halte ich für ein rhetorisch schon recht starkes Stück... Es gibt keinen richtigen Weg lesbisch zu sein, aber wenn du Gruppe X, Y und Z nicht für attraktiv hältst stimmt irgendwas nicht mit dir, denn das bist eigentlich gar nicht du, sondern das sind Vorurteile die dir nur von der Gesellschaft anerzogen wurden und die du sonst gar nicht hättest.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Einfach ein Punkt, und kein But und eine relativierende Erklärung.
das ist nicht relativierend, sondern das sind dann ggf. Vorurteile und darüber kann man ja mal nachdenken, reflektieren.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:50
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ist aber auch nicht das Problem.
doch, das genau ist es, denn es gibt nix "Offizielles", dass dem so wäre, Du erwartest aber, dass sich davon distanziert wird. Irgendwie komisch, findest Du nicht?
@Tussinelda ich habe jetzt mehrmals dargelegt, warum ich im Kontext (Geschlechts)"Identität" eine Stellungnahme, eine ausdrückliche, gegen eine eventuelle Argumentation in diese Richtung erwarte.
Ich habe dies begründet. Und du wiederholst nur links, deren Aussagen nicht tragfähig sind.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die ganze Diskussion ist komplett verrutscht,
Es geht halt grad weniger darum, wer "die Bösen" sind und mehr darum, was "richtig" wäre.
Dass beide Seiten Fehler haben liegt in der Natur der Sache, da "Gruppen" aus Menschen bestehen.

Eine "Identität" bekommt man nicht davon, mit so vielen verschiedenen Menschen wie möglich Sex, der nicht der Fortpflanzung dient, zu haben. Eine Identität bekommt man dadurch, dass man lernt, dass jeder "Vorurteile" hat und man sie braucht, um sich unter den Millionen von Möglichkeiten überhaupt zurecht zu finden. Die legt man im Grunde auch nie ab, (einzelne Vorurteile schon, aber nie das "Vorurteile haben"), man unterscheidet halt nur genauer, bzw. lernt, sie andern nicht aufzuzwingen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:53
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:ich habe jetzt mehrmals dargelegt, warum ich im Kontext (Geschlechts)"Identität" eine Stellungnahme, eine ausdrückliche, gegen eine eventuelle Argumentation in diese Richtung erwarte.
nur kannst Du die nicht erwarten, versteh das doch mal endlich. Keine Gruppe zwingt irgendwen mit irgendwem anders Sex zu haben. Oder überhaupt Sex zu haben. Wer also soll bitte irgendein ominöses statement abgeben? Die LGB Alliance ist trans*feindlich, darum ging es hier. Weil sie Trans*personen nicht als das anerkennt, was sie sind, ganz unabhängig davon, wer mit wem Sex hat.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Eine "Identität" bekommt man nicht davon, mit so vielen verschiedenen Menschen wie möglich Sex, der nicht der Fortpflanzung dient, zu haben.
ach nee, echt?
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Eine Identität bekommt man dadurch, dass man lernt, dass jeder "Vorurteile" hat und man sie braucht, um sich unter den Millionen von Möglichkeiten überhaupt zurecht zu finden. Die legt man im Grunde auch nie ab, (einzelne Vorurteile schon, aber nie das "Vorurteile haben"), man unterscheidet halt nur genauer, bzw. lernt, sie andern nicht aufzuzwingen.
kannst Du das irgendwie belegen, dass so eine Identität entsteht? Ich hätte das gerne noch einmal von wem anders quasi erklärt. Danke


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 16:54
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das ist nicht relativierend, sondern das sind dann ggf. Vorurteile und darüber kann man ja mal nachdenken, reflektieren.
Ja, sicherlich. Streite ich auch nicht ab. Man muss aber ggf. auch akzeptieren dass dabei rauskommen kann dass das Vorurteil sich bestätigt; es kann ja sein dass man z.B. wirklich einen absoluten Dealbreaker hat wie z.B. dass einem Geschlechtsverkehr mit einem Penis eine Horrorvorstellung ist, oder dass man unbedingt eigene biologische Kinder mit dem Partner will und deshalb eine Transfrau einfach kein realistischer Partner für eine lebenslange Beziehung für einen ist, das muss dann ebenfalls akzeptiert werden. Ich halte nichts davon wenn beim Überdenken schon implizit die Forderung mitkommt wie dann gefälligst das Ergebnis der Überlegungen auszusehen hat. Ich gestehe aber zu, dass ich da vermutlich schon zu viel reininterpretiere was im Text so nicht explizit gemacht wird.


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09.07.2022 um 17:04
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:aber keinen Anspruch daraus ableiten,
Sehe ich auch so.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Anscheinend fehlt aber genau diese Stellungnahme.
Im BBC-Artikel hast du ja die Stellungnahme von Nancy Kelley von Stonewall gelesen.

Stonewall selbst sagt nicht: ihr dürft Transpersonen nicht als Sexpartner ablehnen. Sie sagen generell nicht, wer mit wem ins Bett soll und wer nicht.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

09.07.2022 um 17:04
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ich gestehe aber zu, dass ich da vermutlich schon zu viel reininterpretiere was im Text so nicht explizit gemacht wird.
ich denke, dass ist nicht nur Dich betreffend das Problem. Sollte es so sein, wie von Dir beschrieben, wäre doch dann wieder dieser Teil der Aussage relevant:
"Sexuality is personal and something which is unique to each of us. There is no 'right' way to be a lesbian, and only we can know who we're attracted to.

"Nobody should ever be pressured into dating, or pressured into dating people they aren't attracted to.
Quelle: s.o.


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09.07.2022 um 17:14
Zitat von PallasPallas schrieb:Lehnt sie ihn ab, weil sie ihn nicht sexuell attraktiv findet, oder als Mensch?
Vermutlich gibt es eine ganze Reihe von Gründen, die sogar in Kombination vorkommen.

Es gibt zB das Vorurteil vom gewalttätigen/kriminellen männlichen Afroamerikaner, und der faulen, dominanten Schwarzen:
the predominant modern stereotypes are the violent, brutish African-American male and the dominant, lazy African-American female - the Welfare Mother (Peffley Hurwitz & Sniderman, 1997).

Recent research has shown that whites are likely to hold these stereotypes especially with respect to issues of crime and welfare.
https://www.ferris.edu/HTMLS/news/jimcrow/links/essays/vcu.htm
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:biologische Kinder mit dem Partner will und deshalb eine Transfrau einfach kein realistischer Partner
Manche Transfrauen lassen genau aus diesem Grund ihr Sperma einfrieren.


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09.07.2022 um 17:19
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Manche Transfrauen lassen genau aus diesem Grund ihr Sperma einfrieren.
Ich bin jetzt von mir als Mann ausgegangen, da bringt mir das nix wenn der Partner sowas macht. :D


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09.07.2022 um 17:57
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das ist nicht relativierend, sondern das sind dann ggf. Vorurteile und darüber kann man ja mal nachdenken, reflektieren.
Jep, ganz allein. Und wenn ein Gegenüber damit kommt -
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Es ist deine freie Entscheidung, aber wenn du mich liebst würdest du es tun, und so weiter.
ist man immer noch allein auf weiter Flur.
Insofern fehlt mir da immer noch die "Stellungnahme" (dass es eben kein "Vorurteil" sei, wenn eine Lesbe einen Schwanz ablehnt).
Von Transfrauen, die einen tragen, egal, mit wem sie in absehbarer Zeit sexuelle Kontakte pflegen wollen.
So für alle Fälle, damit klar ist, dass da keine "patriarchalen Strukturen" hintenrum eingeschleppt werden.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:kannst Du das irgendwie belegen, dass so eine Identität entsteht?
Indem man darüber orientiert ist, was "Vorurteile" sind und dass alle die haben?
Entschuldige bitte, aber ich kann nicht nachvollziehen, dass du annimmst, es bestünden Zweifel daran, dass dieses Wissen zu einer "erwachsenen Identität" gehört. Trollst du?
Ersetze "bekommt" durch "beinhaltet" - das müsste doch hoffentlich reichen, immerhin hast du ja grade noch dafür gestimmt, es individuell mal zu reflektieren. Ich sag nix anderes, als dass das allgemein gilt.
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Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:aber keinen Anspruch daraus ableiten, der mit "sonst ist das Diskriminierung" funktioniert.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Sehe ich auch so.
Moment, den Anspruch, mit ihrer Trauer darüber ernst und wahr genommen zu werden möchte ich niemandem nehmen, der wär wichtig. Aber das geht ja auch unter bei diesem unseligen Diskriminierungsvorwurf.

Der durch die Aussage von Nancy Kelley ja auch gar nicht relativiert, sondern eben indirekt bestätigt wird.
Weil der Fokus nicht wirklich auf die sexuelle Identität, die Schwänze ablehnt (Lesben) gelegt wird,
sondern auf das Gegenüber, das den Schwanz hat (Transfrauen).
Da wird aus dem Vorurteil der Lesbe der Vorteil der Transfrau gestrickt, "gleichberechtigt" geht anders.

Es geht doch gar nicht um eventuelle Vorurteile gegenüber dem Geschlechtsteil, es geht um die Selbstverständlichkeit, nach der einmal getroffenen Entscheidung, sich lesbisch zu identifizieren, nicht nochmal jedem einzelnen Schwanzträger, egal ob männlich oder weiblich, erklären zu müssen, dass es nix persönliches ist. Es ist als "getroffenes Urteil" zu respektieren und nicht als "Vor-Urteil" zu framen. Und solange sie (N.K.) statt dessen doch über "Vorurteile", die man dem Geschlechtsteil gegenüber haben könnte räsoniert,
füttert das in meinen Augen eher das Problem als die Lösung.

Dieses "Vorurteil" darf frau als Lesbe haben, das ist eine "intellektuelle Vulva", in die halt kein Schwanz gehört.
Und es ist nicht "Transphob" darauf hinzuweisen, dass Lesben ein absolutes Recht haben, diese Entscheidung eben nicht nochmal explizit in jedem Einzelfall zu reflektieren. (Klarer Fall von "Kann, muss aber nicht".)

In den letzten 50+ Jahren konnte ich zusehen wie es gelang, es als gesellschaftlichen Konsens für Cis-Männer zu etablieren, ein "Nein" von einer Frau zu respektieren. Wenn Alt-Lesben genervt darauf reagieren, damit konfrontiert zu werden, dass man jetzt wieder einzelnen (transsexuellen) Männern, nur weil diese sich "als Frau fühlen", erklären muss, dass das nicht persönlich gegen sie, sondern für (alle) weibliche Personen geschieht, kann ich eine gewisse Gereiztheit durchaus nachvollziehen.
(Und daraus leite ich dann auch ab, dass der Wunsch nach Statements über einen sorgsamen Umhang mit "safe spaces" nicht unbedingt Transphobie sein muss.)


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09.07.2022 um 18:07
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Es geht doch gar nicht um eventuelle Vorurteile gegenüber dem Geschlechtsteil, es geht um die Selbstverständlichkeit, nach der einmal getroffenen Entscheidung, sich lesbisch zu identifizieren, nicht nochmal jedem einzelnen Schwanzträger, egal ob männlich oder weiblich, erklären zu müssen, dass es nix persönliches ist. Es ist als "getroffenes Urteil" zu respektieren und nicht als "Vor-Urteil" zu framen. Und solange sie (N.K.) statt dessen doch über "Vorurteile", die man dem Geschlechtsteil gegenüber haben könnte räsoniert,
füttert das in meinen Augen eher das Problem als die Lösung.
ich würde mal sagen, über das Geschlechtsteil räsonieren machst Du, nicht Nancy Kelley. Und genau das ist das Problem hier. Es geht nämlich der LGB Alliance nicht nur darum, dass "Schwänze" abgelehnt werden, sondern sie Trans*personen an sich ab. ich weiß nicht, wie oft man das noch schreiben muss.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:In den letzten 50+ Jahren konnte ich zusehen wie es gelang, es als gesellschaftlichen Konsens für Cis-Männer zu etablieren, ein "Nein" von einer Frau zu respektieren. Wenn Alt-Lesben genervt darauf reagieren, damit konfrontiert zu werden, dass man jetzt wieder einzelnen (transsexuellen) Männern, nur weil diese sich "als Frau fühlen", erklären muss, dass das nicht persönlich gegen sie, sondern für (alle) weibliche Personen geschieht, kann ich eine gewisse Gereiztheit durchaus nachvollziehen.
und das ist trans*feindlich formuliert.


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09.07.2022 um 18:10
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Genaugenommen sagt sie, dass du, wenn du feststellst, dass du beim daten ganze Menschengruppen ausschließt,darüber nachdenken solltest, wie gesellschaftliche Vorurteile mitprägen, wen/ was du attraktiv/anziehend findest.
Das hat absolut nichts mit dem zu tun, was hier untetstellt wird z.B. dass von jungen Lesben gefordert wird, die müßten sich gegen ihren Willen von trans*Frauen mit Prnis penetrieren lassen,sonst seien sie transphob.
Das will ich auch gar nicht behaupten. Mir geht es nur darum, dass Lesben eben ans Herz gelegt wird, ihre sexuelle Orientierung zu hinterfragen, indem man eine Penis-Ablehnung zum Vorurteil deklariert. So wird zumindest Druck auf solche Lesben aufgebaut. Und das sollte man in meinen Augen nicht tun, wenn man deren Identität respektiert.

Und dass Lesben seit Menschengedenken ganze Menschengruppen aus ihrem Datingpool ausschließen, hat eben auch mit ihrer Identität als Lesben zu tun.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:es gibt nicht DIE Community. Es gibt Einzelmeinungen und vielleicht eine Stellungnahme von einer ganz bestimmten Organisation.

Formulierungen wie Transgender-Community ist so sinnvoll wie Atheisten-Community.
Und deshalb habe ich hier zu Beginn der Diskussion geschrieben, dass es Sinn macht, neue Organisationen zu bestehenden wie LGBT Stonewall zu gründen, um so die Vielfalt der Community insgesamt besser vertreten zu können.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Race/Rasse/Ethnie gehört zu den wichtigsten Kriterien bei der Partnerwahl. Vor Bildung und Religion:

Partner race is the most highly selected preference chosen by users when creating their online profiles, ahead of both educational and religious characteristics.

Wikipedia: Race and sexuality#White women

Würdest du das Diskriminierung nennen?
Ich halte es ohnehin für problematisch, Menschen nach Race oder Ethnie zu sortieren. Und deshalb bin ich auch gegen die Einführung solcher Kategorien in Deutschland. Aber das hat wenig mit dem Fall von Lesben zu tun, die niemanden mit Penis daten wollen. Mich wundert eher, warum dieser Vergleich herangezogen wird.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nur kannst Du die nicht erwarten, versteh das doch mal endlich. Keine Gruppe zwingt irgendwen mit irgendwem anders Sex zu haben. Oder überhaupt Sex zu haben. Wer also soll bitte irgendein ominöses statement abgeben? Die LGB Alliance ist trans*feindlich, darum ging es hier. Weil sie Trans*personen nicht als das anerkennt, was sie sind, ganz unabhängig davon, wer mit wem Sex hat.
Wenn LGTB-Stonewall Lesben, die keinen Bock auf Penisse haben, deswegen Vorurteile unterstellt, dann akzeptieren sie solche Lesben eben nicht vollumfänglich. Das kann man auch als homophob werten: Lesben eben einzureden, die Gründe für ihre sexuelle Orientierung zu hinterfragen.


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