Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Atrox schrieb:Ich verstehe beim besten Willen nicht, was du von mir möchtest.

Ich kann das BGH regulieren?

na pc mäßig darauf aufmerksam machen, dass es nicht das, sondern der BGH ist......aber ich hatte ja auch noch was gefragt.....
Ich finde es zum Beispiel äusserst eigenverantwortlich, wenn man als ältere Dame auf seinem Recht besteht und durch sämtliche Instanzen geht.

Tussinelda schrieb:na pc mäßig darauf aufmerksam machen, dass es nicht das, sondern der BGH ist......aber ich hatte ja auch noch was gefragt.....

Na da habe ich den Schwamm drüber gelegt. Ist ja nicht Thema hier, dass ich kein Fan der Planwirtschaft bin und für Eigenverantwortung plädiere.

Tussinelda schrieb:Ich finde es zum Beispiel äusserst eigenverantwortlich, wenn man als ältere Dame auf seinem Recht besteht und durch sämtliche Instanzen geht

Joa, ist ihr gutes Recht. Zur Eigenverantwortung gehört es manchmal auch Holzwege bis zum Ende zu gehen.

@Atrox
ach, dann hattest Du das mit Eigenverantwortung gemeint? Ich hatte das anders verstanden, aber dann sind wir da ja einer Meinung.....

@Atrox
Wer will den jetzt wieder die Staat haben, der Staat trägt doch keine Röcke.

PC ist für mich auch nicht ein Staatsauftrag. Auch wenn es mMn jedem frei steht sich vom Affen zu unterscheiden halte ich es nichts desto trotz für begründbar wünschenswert.

wichtelprinz schrieb:PC ist für mich auch nicht ein Staatsauftrag

Na da sind wir doch mal wirklich einer Meinung. Das sehe ich ganz genauso. Die Verantwortung dafür liegt bei der Gesellschaft.

Ich gehe jetzt eine Banane essen und erfreue mich an deinen plumpen Beleidigungen.

Atrox schrieb:Die Verantwortung dafür liegt bei der Gesellschaft.

Das hättest Du vielleicht gerne, diesen Rockzipfel der gesellschaftlichen Verantwortung, ich denke immer noch es obliegt einem selbst was da so aus dem Gesicht fällt.

@wichtelprinz

Schließt sich ja nicht aus. Eine Gesellschaft ist die Summe aller Individuen, die daran teilnehmen.

Atrox schrieb:Schließt sich ja nicht aus. Eine Gesellschaft ist die Summe aller Individuen, die daran teilnehmen.

So leids mir tut, die Verantwortung wie man sich Äussert ist nicht teilbar, da braucht man sich nicht hinter einer ominösen Gesellschaft verstecken wollen.

@wichtelprinz

Das hat nichts mit Verstecken zu tun. Gesellschaftliche Normen und Werte sind ja nichts negatives und tragen absolut zum Sprachgebrauch bei.

Natürlich ist die individuelle Verantwortung nicht teilbar, wenn es um Sprache geht. Trotzdem dürfte die Sprache im Mittel dem entsprechen, was die Gesellschaft als Norm akzeptiert.

Atrox schrieb:Trotzdem dürfte die Sprache im Mittel dem entsprechen, was die Gesellschaft als Norm akzeptiert.

Was nicht zwingend richtig sein muss. Sapere aude, dort liegt der Hund begraben was den Affen zum Menschen macht.

@wichtelprinz

Ein schönes Argument, wenn man eine differenzierte Diskussion scheut:

Wer nicht meiner Meinung ist, benutzt sein Denkstübchen nicht.

Weißt du, wie man es nennt, wenn man einfache Lösungen für komplexe Probleme anbietet? Richtig. Populismus.

@Groucho

Ich bin nach wie vor nicht der Meinung, dass Probleme dadurch entstehen, dass man über sie spricht.

Atrox schrieb:Wer nicht meiner Meinung ist, benutzt sein Denkstübchen nicht.

Du solltest nichts bejammern was nie eine Aussage war.
Hast Du ein plausibles Argument gegen das mutig zu sein und sich des eigenen Verstandes zu bedienen? Gesellschaftlichen Konventionen nachzudackeln kanns ja kaum sein.

wichtelprinz schrieb:Hast Du ein plausibles Argument gegen das mutig zu sein und sich des eigenen Verstandes zu bedienen?

Nein. Ich bin ein Fan davon den eigenen Kopf zu benutzen. Wenn viele Leute ihren Kopf benutzen, entstehen daraus gesellschaftliche Konventionen. Diese sind allerdings nicht starr, sondern sehr flexibel. Ich sehe also weniger ein Hinterherdackeln als viel mehr eine Mitgestaltung des gesellschaftlichen Konsens.

@Atrox
aha und das bedeutet, jede Veränderung schlecht zu machen, jeden Anspruch, auf Verbesserung kleinzureden, bei allem nur das Negative zu sehen....oder irgendwie anzudichten.....ich verstehe

@Atrox

Atrox schrieb: Wenn viele Leute ihren Kopf benutzen, entstehen daraus gesellschaftliche Konventionen.

Leider leider entstehen die auch wenn der eigene Verstand nicht benutzt wird. Es ist also überhaupt kein Garant, dass gesellschaftliche Konventionen darauf beruhen das viele Individuen ihren Verstand benutzt hätten. Ein fataler Rückschluss, so lehrts auf jedenfall die Realität der Geschichte.

Tussinelda schrieb:aha und das bedeutet, jede Veränderung schlecht zu machen, jeden Anspruch, auf Verbesserung kleinzureden, bei allem nur das Negative zu sehen....oder irgendwie anzudichten.....ich verstehe

Andere würden behaupten, dass ich den Blick fürs Wesentliche nicht verliere. Das kann man so oder so interpretieren, je nach eigener Auffassung. Der eine sieht einen großen Erfolg darin, dass die Universitäten ihre Ansprachen an "Studierende" richtet, der andere fände eben besser, wenn man Maßnahmen entwickelt, die mehr Frauen motiviert in die männerdominierten Studiengänge vorzustoßen und das generische Maskulinum etwas weiter hinten in den Prioritäten verstaut. Das halte ich für leigitim.

wichtelprinz schrieb:Leider leider entstehen die auch wenn der eigene Verstand nicht benutzt wird. Es ist also überhaupt kein Garant, dass gesellschaftliche Konventionen darauf beruhen das viele Individuen ihren Verstand benutzt hätten. Ein fataler Rückschluss, so lehrts auf jedenfall die Realität der Geschichte.

Da kommen wir wieder bei den verschiedenen Lebensrealitäten an. Der eine ist der ernsthaften Meinung, dass der "Neger ihm den Job klaut" und der andere, dass es tierisch ungerecht ist, wenn man von "Studenten" statt "Studierenden" spricht. Die Abweichung vom Konsens ist hier unterschiedlich groß und dementsprechend ist auch die gesellschaftliche Intervention anders.

Beide nutzen jedoch, auf ihre Art, ihren Verstand. Am Ende trifft man sich in einer mehr oder weniger bindenden Mitte, die man als Konsens für 80 Millionen Menschen nehmen kann. Behält man dies im Hinterkopf ist auch ein schwarz-weiß Denken kein Thema mehr. Hier wurde ja schon das ein oder andere Mal davon ausgegangen, dass man PC ja prinzipiell doof findet, wenn man nicht jede Maßnahme, die als pc-konform deklariert wird, abfeiert. Das sehe ich eben nicht so. Und da schließt sich eben auch der Kreis dahingehend, dass ja nur der seinen Verstand nutze, der der eigenen Meinung am nächsten ist. Und ich bin durchaus der Meinung, dass du deinen Verstand benutzt, lieber @wichtelprinz , zu unterschiedlichen Schlüssen kommen wir aber trotzdem.

Dass es da geschichtlich auch Beispiele gibt, wo der gesellschaftliche Konsens sehr schlimme Ausmaße genommen hat, kann man hier sicher nicht leugnen. Aber mit diesen Umständen beschäftigen sich zig Historiker seit Jahren. So trivial ist das alles nicht.

Atrox schrieb:wenn man Maßnahmen entwickelt, die mehr Frauen motiviert in die männerdominierten Studiengänge vorzustoßen und das generische Maskulinum etwas weiter hinten in den Prioritäten verstaut. Das halte ich für leigitim.

die gibt es schon längst, aber auch das ist eben nicht so einfach, dass es von einem auf den anderen Tag eine massive Verbesserung bedeuten würde.

@Tussinelda

Ja, ich weiß, dass das nicht so trivial ist. Auch, dass das nicht von einem auf den anderen Tag besser wird. Aber hier bewegt man wirklich im großen. In die andere Richtung ebenso, man muss auch Männer anstupsen, sich in den Frauendomänen zu versuchen. Ich denke das bringt auf lange Sicht (und wir können hier nur auf lange Sicht denken) einen signifikanten Anteil auf dem Weg zur kompletten Gleichstellung.

Atrox schrieb:Beide nutzen jedoch, auf ihre Art, ihren Verstand

Na gut, auch wer aus dem WC trinkt braucht dafür Verstand zu erst den Deckel zu heben.
So war der Mut inn zu benutzen nicht gemeint.

Natürlich kommts auf den Kontext drauf an. Aber jetzt mal ehrlich von Studenten auf Studierende zu wechseln bedarf extrem viel mühe? Und das nicht weils jemand fordert sondern weil einleuchtend ist?

wichtelprinz schrieb:Natürlich kommts auf den Kontext drauf an. Aber jetzt mal ehrlich von Studenten auf Studierende zu wechseln bedarf extrem viel mühe? Und das nicht weils jemand fordert sondern weil einleuchtend ist?

Nein, ich habe jetzt schon mehrfach erwähnt, dass ich die Mühe nicht für extrem halte. Ich halte aber ebenso die Verbesserung für nicht wirklich greifbar. Große Verbesserung erfordern in der Regel auch große Mühen. Das sind auch eher die Dimensionen in denen ich die Problematik gerne angegangen sehen würde.

wichtelprinz schrieb:Na gut, auch wer aus dem WC trinkt braucht dafür Verstand zu erst den Deckel zu heben.
So war der Mut inn zu benutzen nicht gemeint.

Ich weiß, dass du es nicht so meinst. Ich wollte lediglich verdeutlichen, dass es viele Schlüsse gibt, zu denen man kommen kann. Ganz abhängig vom Individuum. Und auch die Bewertung hängt sehr stark vom Individuum ab. Wichtig ist, dass es eine Mitte gibt, mit der alle klarkommen können. "Klarkommen" heißt in dem Fall nicht, dass man alles bekommt, was man will. Ich bekomme auch nicht alles, was ich will, denke aber trotzdem, dass ich es in Deutschland ganz gut habe.