Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Bishamon schrieb:Warum nicht? Ist PC nur Genderstern für dich?

Nein, es ist viel mehr. "PC" ist für mich ein unglückseliger Trend, der unter dem etwas plumpen Vorwand "das Gute für die Allgemeinheit im Schilde zu führen", eigentlich nur Gutes für sich selbst beabsichtigt, nämlich sich über die Gesellschaft zu erheben, auch um den Preis oder gar das Ziel, diese dabei zu spalten.

Tripane schrieb:Nein, es ist viel mehr. "PC" ist für mich ein unglückseliger Trend, der unter dem etwas plumpen Vorwand "das Gute für die Allgemeinheit im Schilde zu führen", eigentlich nur Gutes für sich selbst beabsichtigt, nämlich sich über die Gesellschaft zu erheben, auch um den Preis oder gar das Ziel, diese dabei zu spalten.

es spaltet die Gesellschaft, diskriminierungsfreie Sprache zu verwenden? Und wie kann pc etwas für sich selbst beabsichtigen?

Tussinelda schrieb:was genau könnte denn dagegen stehen, egal wen so anzusprechen, so zu benennen, wie die Person das möchte?

könntest Du dies bitte noch beantworten?

@Tussinelda
Wenn jeder angesprochen würde, wie er will, wäre das aber recht albern. Man heisst nun einmal, wie man heisst. Fertig.

shionoro schrieb:So wie eben auch höflichkeitsregeln entstanden sind, damit man ungefähr einen Leitfaden hat, was wohl andere menschen vor den kopf stößt.

Der Unterschied dürfte wohl sein, dass erfolgreiche Höflichkeitsregeln NICHT dadurch entstanden sind, dass ein Teil der Gesellschaft versucht hat, sie anderen einseitig zu diktieren, sondern man zwischendurch immer wieder mal versucht, einen Ausgleich zu finden, und Kompromisse zuließ.

@Tripane

Sicher? :p Ich glaub da hat schon die elterngeneration den kindern gesagt, was sie zu tun und zu lassen haben, obwohl die das vielleicht schon lange anders gesehen haben. Die sind da nicht von alleine drauf gekommen.

Da steht ein mir unbekannter Mensch auf der Brücke, den spreche ich doch nicht mit "Na, Uschi" an.
Er könnte es möglicherweise als Diskriminierung empfinden.
Aber das ist nicht der Grund, warum ich ihn so nicht anspreche.
Der Grund ist, ich kenne ihn gar nicht.
Ich sage möglicherweise. "Uih, der Fluss ist aber heute voll."

abberline schrieb:Man heisst nun einmal, wie man heisst. Fertig.

ja, und den Namen kann man sich selbst aussuchen bzw ändern lassen :)

abberline schrieb:Wenn jeder angesprochen würde, wie er will, wäre das aber recht albern. Man heisst nun einmal, wie man heisst. Fertig.

wieso, Du kannst doch hier auch jeden mit seinem nick ansprechen oder ist das albern?

Tripane schrieb:Der Unterschied dürfte wohl sein, dass erfolgreiche Höflichkeitsregeln NICHT dadurch entstanden sind, dass ein Teil der Gesellschaft versucht hat, sie anderen einseitig zu diktieren, sondern man zwischendurch immer wieder mal versucht, einen Ausgleich zu finden, und Kompromisse zuließ.

gib doch mal Beispiele bitte.

@Tussinelda
Da kenn ich die richtigen Namen ja nicht. Ansonsten sprech ich jeden mit seinem Namen an und fertig. Von Vornamen ändern halt ich nix. Man heisst, wie man ursprünglich heisst und fertig. Das kannst Du ja gerne anders sehen.

abberline schrieb:Da kenn ich die richtigen Namen ja nicht. Ansonsten sprech ich jeden mit seinem Namen an und fertig. Von Vornamen ändern halt ich nix. Man heisst, wie man ursprünglich heisst und fertig. Das kannst Du ja gerne anders sehen.

das ist keine Argumentation, sondern Trotz. Was machst Du denn, wenn Du den Namen nicht weißt oder wenn es um eine Bevölkerungsgruppe geht, die Du benennen willst? Denn um die geht es ja schlussendlich.

shionoro schrieb:Das ist nicht die Regel. Oder würdest du sagen, dass der meiste Teil der Diskriminierung in Deutschland so explizit ist? Dann bräuchten wir keine Gendersterne.

Wieso sollen denn gendersterne un-explizit sein (bzw. das, was man damit zu vermeiden sucht)?

shionoro schrieb:Das ist kein Strohmann, das ist schlichtweg ein sehr trifftiges argument.

Ja, ein Strohmann-Argument

shionoro schrieb:Was du machst, ist eine aussage wie 'entweder man ist ein guter mensch oder nicht' und wenn ich frage, was das ist, sagst du 'halt einer der sich ethisch verhält'.

das ist Quatsch mit Soße.
Die richtig Analogie wäre, wenn "sich ethisch verhalten" eine Bezeichnung wie EV hätte und dann jemand sagt ich versuche mich ethisch korrekt zu verhalten, bin aber gegen EV.

shionoro schrieb:Solange du nicht sehr eindeutig erklären kannst, was du damit meinst, ist das eine vollkommen wertlose Einteilung.

Willst du mir hier vor aller Augen tatsächlich erklären, du hats null Ahnung, was mit PC gemeint ist?

abberline schrieb:Von Vornamen ändern halt ich nix. Man heisst, wie man heisst und fertig.

und das "Man heisst, wie man heisst " steht im Ausweis.
aber vermutlich bist du da auf der "alternative Fakten"-Schiene ...

paxito schrieb:Ansonsten reicht der Wille niemanden diskriminieren zu wollen und ein ehrliches Interesse an seinem Gegenüber

Und zack bist du für pc.

Denn pc bedeutet nichts anderes als der Wille niemanden diskriminieren zu wollen.
Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

Man kann übrigens auch FÜR pc sein und sich trotzdem aus Versehen oder Unwissenheit mal un-pc äußern.
Nobody is perfect.

Groucho schrieb:Denn pc bedeutet nichts anderes als der Wille niemanden diskriminieren zu wollen.

Siehe oben.
PC bedeutet mehr als das - die Motivation mit der politischen korrekten Sprache ein Bewusstsein für Diskriminierung zu schaffen. Man kann also auch "nicht diskriminieren", ohne PC zu sein.

Groucho schrieb:Denn pc bedeutet nichts anderes als der Wille niemanden diskriminieren zu wollen.
Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

In Wikipedia steht aber:

In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Ausdruck politically correct die Zustimmung zu der Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können

Das ist für mich ein grosser Unterschied.
Ob ich nach eigenem Willen handele oder mit Zustimmung zu einer Idee von etwas, dass andere, die ich gar nicht kenne, formulieren.

@Gerlind
Deine Zustimmung geschieht ohne Deinen Willen?

Tussinelda schrieb:@Gerlind
Deine Zustimmung geschieht ohne Deinen Willen?

Ich denke nicht.
Ich stimme ja nicht zu.
Deswegen sage ich ja, ich versuche mich nicht-diskriminierend zu verhalten und gleichzeitig möchte ich mich einer Idee anderer nicht unterwerfen. Auch wenn es ähnlich klingt.

Groucho schrieb:Wieso sollen denn gendersterne un-explizit sein (bzw. das, was man damit zu vermeiden sucht)?

Weil es keine ganz offensichtliche diskriminierung wie durch den gebrauch von racial slurs ist, wenn man das generische maskulinum verwendet.

Groucho schrieb:das ist Quatsch mit Soße.
Die richtig Analogie wäre, wenn "sich ethisch verhalten" eine Bezeichnung wie EV hätte und dann jemand sagt ich versuche mich ethisch korrekt zu verhalten, bin aber gegen EV.

Nein, genau das machst du. Sonst könntest du mir ja ein genaues regelwerk liefern, wo alles genau drin steht, was diskriminierend ist und was nicht an wortäußerungen.
Denn dann könnte man ja einfach ein Wörterbuch diesbezüglich machen.

Kann mana ber nicht. Genausowenig wie es wirklich belastbare absolute einteilungen gibt, was moralisches verhalten ist und was nicht im einzelfall.

shionoro schrieb:Weil es keine ganz offensichtliche diskriminierung wie durch den gebrauch von racial slurs ist, wenn man das generische maskulinum verwendet.

Ist aber trotzdem explizit.

shionoro schrieb:Sonst könntest du mir ja ein genaues regelwerk liefern, wo alles genau drin steht, was diskriminierend ist und was nicht an wortäußerungen.
Denn dann könnte man ja einfach ein Wörterbuch diesbezüglich machen.

Sorry, aber das ist so ein unglaublicher bullshit.

1) Offensichtlich gibt es dann dMn gar keine PC (gibt ja kein Relegwerk)
2) habe ich ja einen vergleichenden Satz geschrieben, den du (offenbar um deinen bullshit nicht als solchen erkennen zu müssen) ignorierst.


Wenn dir jemand Sachen unterschiebt, die du so nie gesagt hast und er dazu noch die realität leugnet, hat eine Diskussion keinen Sinn.

Ich bin raus aus dieser Wahnsinns-Diskussion.
Da haue ich mir lieber mit dem Hammer auf den Daumen, als meine Zeit weiter mit derartigem argumentatorischen Dünnpfiff zu vergeuden.

@Bishamon
Klar steht der Name im Pass, wenn ich aber jemand unter anderem Namen kennengelernt hab und der kommt auf die Idee, statt Hans jetzt Franz heissen zu wollen, bleibt er für mich der Hans (ok, der Hans, der gern Franz wär). Das ist wie mit Ländern. Wenn irgendein Diktator mal wieder irgendwo eine Insel umbenennt, muss ich das ja nicht jedesmal mitmachen. 😉