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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 08:31
Zitat von E.SchützeE.Schütze schrieb:Im Grunde redet er mit seinem Statement den überwältigenden Konsens der Wissenschaft bezüglich des Klimawandels klein. Die Vorstellung, dass sich gerade in diesem Bereich die Faktenlage grundlegend ändern könnte, ist absurd.
Die Faktenlage wird sich sicher nicht ändern. Die Wissenschaft hat mit hoher Wahrscheinlichkeit recht, in dem was sie hier postuliert, das ist ja auch die Position von Nuhr.

Er gibt nur sinngemäß zu bedenken, dass das politisch ganz sicher nicht so einfach ist, alles an gesellschaftlicher Realität über Bord zu werden, weil das auf der anderen Seite Probleme generieren würde, die in keinem Verhältnis zu dem Stehen, was man erreichen will. Begründet das mit großen wirtschaftlichen Depressionen, in denen Sitten und Verhältnisse verrohen, sich in Kriegen entladen usw.

So falsch scheint mir diese Position nun auch nicht zu sein. Unwissenschaftlich schon gleich gar nicht. Wer sich schon mal etwas genauer mit Geschichte und Ökonomie beschäftigt hat, weiß wie sich diese Dinge in der Vergangenheit entwickelten.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 09:08
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die Faktenlage wird sich sicher nicht ändern.
Ganz sicher wird sich die Faktenlage ändern , wenn sich Klima wandelt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 09:08
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ganz sicher wird sich die Faktenlage ändern , wenn sich Klima wandelt.
Dass sich das Klima wandelt ist die Faktenlage. ;-)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 09:11
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ganz sicher wird sich die Faktenlage ändern , wenn sich Klima wandelt.
haben sich zuerst die Fakten geändert oder erst das Klima gewandelt?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 09:12
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Dass sich das Klima wandelt ist die Faktenlage. ;-)
o.k.

Ein geändertes Klima birgt neue Fakten. Die Lage hat sich geändert.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 09:51
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ein geändertes Klima birgt neue Fakten. Die Lage hat sich geändert.
Die Messdaten in dem Kontext bleiben. Darum geht es. Dass sich ständig alles ändert, ist trivial. Darum geht es nicht.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 10:59
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die Messdaten in dem Kontext bleiben. Darum geht es. Dass sich ständig alles ändert, ist trivial. Darum geht es nicht.
Ähm. Ich wollte jetzt hier kein Fässchen aufmachen.
Der Kontext, das Klima, verändert sich aber.
Das schließt man aus veränderten Faktenlagen.
Aber , hier ist ja Politik, da will ich das mal nicht zu genau nehmen.
Wäre die Faktenlage der Parameter von Klima immer die Gleiche, würde darauf geschlossen das Klima sich - zumindest nicht immer- änderte.
Es ist aber umgekehrt: Durch Bestimmungen der jeweiligen Faktenlage in ihrer jeweiligen Zeit wird auf Klima und Klimaveränderung geschlossen.
Dabei sind Faktenlage und Klima als Begriffe konstituiert , die auf Fakten aufbauen.
Ändern sich Fakten ändert sich die Faktenlage und hier im Konkreten das Klima.
Das Meßdaten innerhalb eines Kontextes erhoben werden, finde ich jetzt nicht weniger trivial.
Dass ein Kontext dann aber auch mal neu formuliert werden muss, wenn die Faktenlage sich ändert, ist m.E. auch trivial.
Die Behauptung einer Ewigkeit eines Kontextes halte ich für "falsch".
Aber das hatten wir ja schon,
Und mir fällt ein, wir sind hier in Politik. Da gehts ja bloss ideologisch zu.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 14:32
Mir ging es eigentlich darum, dass heutzutage ziemlich schnell, ziemlich scharf geschossen wird.

Auf einen minimalen Nenner zusammengekuerzt: Wenn einer Kuenstlerin wie gesehen, aus einem bestimmten Blickwinkel (inflationaer) Antisemitismus/Rassismus/Homophobie auf Grund ihrer satirischen Kunst bescheinigt wird, dann muss das auch richtig stichhaltig sein. Wenn sie das dann entsprechend inflationaer beantwortet, habe ich dafuer irgendwie auch Verstaendnis. Wenn dann dieses (ihr) Verhalten wiederum skandalisiert wird und Vergleiche getaetigt werden, welche in ihrer Konsequenz schon sehr relativierend sind und letztlich ein Auftrittsverbot innig herbeigesehnt wird, dann sehe ich hier eine Selbstgerechtigkeit gedeihen, welcher man auch mal widersprechen muss.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Es ist Kunst. Wenn nicht sie polarisiert, auf Widersprüche hinweist, sie überzeichnet, und so konstruiert, dass sie streitbar werden, was dann? Ohne, wäre diese Kunst dann ohnehin langweilig.
Ich bin auch unbedingt fuer eine Streitkultur! Man muesste nur wieder die Kurve bekommen, jenseits des Fingerzeiges. Das wuerde mich freuen.

Ich glaube, dass einige schon das Interview in der TAZ mit Eckart gelesen haben. Ich finde es herrlich verschroben, ab und an in den Wolken und dann wieder messerscharf anregend. Sie kann am Besten ihr Anliegen selbst ausdruecken. Ich will es dabei belassen.

„Das Publikum hält mir den Spiegel“


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 15:02
@MokaEfti
danke. Den Artikel kannte ich noch nicht..


herrlich
!
Sind Sie trotzig und gendern deswegen nicht?

Nein! Ob ich Österreicherin sage oder Österreicher, ob ich das gender oder nicht, das gebietet die Metrik. Erlaubt mir der Satz die gegenderte Form von der Ästhetik her, oder nicht? Die Worte haben sich dem Rhythmus zu fügen und nicht meiner Identität. Der Sprache und nicht dem Sprecher.

Wenn es metrisch passt, würden Sie von Künstler:innen sprechen?

Ja. Man hat vor allem beim Reim diese Momente, wo man künstliche Pausen machen muss. Wenn es da passt, dann sag ich das. Das Binnen-I ist ja ein fantastisches Symbol, eine Abgrenzung wie eine Mauer. Ein sehr amüsantes Phallussymbol. Das ist euer orthografischer Umschnalldildo, der nur weiter weg führt vom Universalismus.
Quelle: https://taz.de/Lisa-Eckhart-ueber-Cancel-Culture/!5725928/

ich lupf den Hut! und habe eine besondere Passage hervorgehoben.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 15:12
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:danke. Den Artikel kannte ich noch nicht..
Gerne, man muss sie nicht moegen um sich zu amuesieren, aber ganz ehrlich, es faellt mir immer schwerer...
Vielleicht gehen Leute auf Distanz, weil man sich bei Ihnen nicht sicher ist?

Wessen ist man sich nicht sicher?

Seiner selbst?

Ja, ja, sie haben so ein Sicherheitsbedürfnis, im wirklichen und auch im übertragenen Sinne, da ist alles ambivalent. Es muss bereinigt werden, das muss sich ganz klar formen, es muss sich Haltung zeigen. Amüsant, es ist mir erst kürzlich aufgefallen, dass jene Kabarettisten, die sehr groß in ihrer Haltung sind, tatsächlich die schlechteste Haltung besitzen.
Quelle: https://taz.de/Lisa-Eckhart-ueber-Cancel-Culture/!5725928/


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12.01.2021 um 15:15
@MokaEfti
Ich muss zugeben, das Interview ist wirklich gelungen und lustig. Ohne Fan von ihr zu sein, aber es hat etwas augenzwinkernd kauziges, das wirklich schmunzeln lässt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 17:48
Andere Stimmen zum Thema
Dazu schreibt der ehemalige Journalist Krsto Lazarević auf Twitter: »In dem Video werden rassistische und antisemitische Stereotype bedient, ohne danach gebrochen zu werden. Stumpfes Nach-unten-Treten ist keine Satire. Spannend auch, dass sich der Intendant des WDR sofort entschuldigt, wenn ein paar Nazis vor dem Sender stehen, nicht aber, wenn Jüdinnen und Juden auf Antisemitismus bei Nuhr aufmerksam machen.«
Quelle: https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/judenhass-im-deckmantel-der-satire/

Oder
»Die Freiheit der Kunst und Meinungsfreiheit rechtfertigen keine Gewissenslosigkeit. Ob getanzt, gesungen oder parodiert, die Verbreitung judenfeindlicher Stereotype ist und bleibt Antisemitismus. Deswegen fordere ich, dass das Video aus der Mediathek genommen wird«, sagte Becker, der zugleich Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) ist, der Jüdischen Allgemeinen.
Quelle: ebenda

Oder
RIAS Der Bundesverband RIAS (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus) verurteilt den Auftritt der Kabarettistin ebenfalls scharf. »Lisa Eckhart macht in ihrem Beitrag keine Witze über Antisemitismus oder Antisemiten, sie gibt vielmehr antisemitische, rassistische, sexistische und behindertenfeindliche Stereotype wieder. Die Stereotype werden dabei in keiner Form ironisch gebrochen, die Komik soll sich durch den vermeintlichen Tabubruch ergeben«, teilte RIAS auf Anfrage mit.
Quelle: ebenda


usw. usf.....


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 18:46
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:ich lupf den Hut! und habe eine besondere Passage hervorgehoben.
Diese Passage finde ich jetzt aber echt mal lustig. :D
"orthografischer Umschnalldildo" 😅

Was solls', laut Lisa Eckhart ist das Pulver schon verschossen, das Canceln hat nicht geklappt, ihr kann nichts mehr passieren.^^
Wie gehen Sie mit Versuchen um, Ihnen die Plattform zu entziehen?

Mir wird die Plattform ja nicht entzogen. Das monieren jetzt manche: „Die Eckhart ist ja immer noch da, der Nuhr ist ja immer noch da. Wo ist denn da Cancel-Culture?“ Dass es die gibt, wird geleugnet. Und den Leugnern nützt es, sich Ziele auszusuchen, die quasi nicht zu canceln sind. So können sie froh verleumden und sich in ihrer Ohnmacht sonnen. In deren Welt ist Machtlosigkeit Bedingung, sich äußern zu dürfen. Hätte ihr Canceln Erfolg, wäre das für sie fatal. Was mich betrifft: Niemanden freut es, wenn ihm Antisemitismus, Rassismus, Homophobie, Trans- und generell Menschenfeindlichkeit vorgeworfen werden. Aber all diese Vorwürfe haben ihre Agenda geschwächt, weil sich jetzt auch Laien denken müssen: Unwahrscheinlich, dass die Eckhart ein Kaleidoskop aller Unsäglichkeiten der Menschheit ist.
Das war strategisch unklug?
Was soll noch kommen, außer der Vorwurf, Frau Eckhart hat heute Morgen vor dem Hotel einen abgestochen? Sie haben all ihr Pulver verschossen. Ich bin noch recht lange da, hoffentlich.


https://taz.de/Lisa-Eckhart-ueber-Cancel-Culture/!5725928/


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 19:18
Aber all diese Vorwürfe haben ihre Agenda geschwächt, weil sich jetzt auch Laien denken müssen: Unwahrscheinlich, dass die Eckhart ein Kaleidoskop aller Unsäglichkeiten der Menschheit ist.
Da möchte ich der Eckhardt aber widersprechen.

Nicht die Vorwürfe haben irgendeine Agenda geschwächt, sondern die Zahl der Menschen, die blind für Antisemitismus und Rassismus sind und diese Vorwürfe deshalb abstreiten.

Und wegen der Vorwürfe muss niemand denken, "unwahrscheinlich, dass...."
Wenn tatsächlich Menschen, so etwas denken, ohne sich überhaupt mit ihrem Programm beschäftigt zu haben, dann sind da nicht die Zahl der Vorwürfe das Problem, sondern Menschen, die sich SO ihre Meinung bilden.

Aber wo ich mit ihr übereinstimme, dass bei ihr die "cancel culture" die beste Werbung war, die sie sich nur hat wünschen können.
Wie ich vor Seiten schon sagte, die ist besser im Geschäft denn je, scheint mir jedenfalls.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 19:25
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Aber wo ich mit ihr übereinstimme, dass bei ihr die "cancel culture" die beste Werbung war, die sie sich nur hat wünschen können.
ganz sicher nicht. Es gibt bessere Art der Werbung.
Denn ich glaube, dass notwendiger Polizeischutz gegen einen wütenden Mob niemals das Ergebnis von pc sein sollte und kein Künstler sich eine derartige Situation wünscht, Auch nicht als PR.

Hier so harmlos zu tun wie: "na, ihr ist ja nichts passiert, also war es nicht schlimm. " passt nicht zu political correctnes.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 19:30
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Es gibt bessere Art der Werbung.
Es gibt vielleicht elegantere oder schönere Werbung, aber die beste Werbung ist die, die Publikum anzieht.
Wie gesagt, seit dem sehe und lese ich mehr von ihr als je vorher.
Insofern: Die beste Werbung.


Das Witzige ist ja, sie widerlegt ständig ihre Verteidiger.
Hier auch wieder so eine Passage (hier im Forum wurde sie ja damit verteidigt, sie würde dem Publikum nur den Spiegel vorhalten wollen):
Diese Floskel des Kabaretts, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten – na, das trägt nicht mehr. In so einer Selfie-besessenen Gesellschaft ist das ja mittlerweile das Schlimmste, was ich für sie tun kann. Sie sind so in ihr Selbstbild vernarrt, dass ich den Spiegel lieber weglege. Ich hab sowieso immer gesagt, wenn wer gespiegelt wird, dann bin das ich.
Quelle: https://taz.de/Lisa-Eckhart-ueber-Cancel-Culture/!5725928/


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

12.01.2021 um 19:48
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wie gesagt, seit dem sehe und lese ich mehr von ihr als je vorher.
Das ist, wie man sieht, auch nicht gerade das Dümmste.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das Witzige ist ja, sie widerlegt ständig ihre Verteidiger.
Hier auch wieder so eine Passage (hier im Forum wurde sie ja damit verteidigt, sie würde dem Publikum nur den Spiegel vorhalten wollen):
Ja, das ist in der Tat witzig. Ich zb habe aber auch gar nicht den Anspruch wie Eckart zu denken! Ich kann nur interpredieren. Gerne auch mal falsch...

Und gerade die von dir zitierte Passage, ihr Publikum (zu dem ich mich aktuell noch nicht zähle) immer wieder neu zu widerlegen, genau das, scheint ihr Anspruch zu sein. Ist auch irgendwie logisch in ihrem Metier. Sie schreibt sich derzeit immer weiter, gerade durch die Offenheit und Offenlegung ihres Denkens, aus dem eigentlichen Topic heraus. Zumindest sehe ich das so.


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12.01.2021 um 22:06
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich muss zugeben, das Interview ist wirklich gelungen und lustig.
Ja wie lustig, da gibt sie ein Interview. Ein Statement auf Anfrage der Jüdischen Allgemeinen hat sie bis heute nicht gegeben. Da hört der Spaß dann wohl bei ihr auf.

Zitat:
Eine Anfrage dieser Zeitung an Lisa Eckhart, ob sie sich zu den Antisemitismusvorwürfen aus großen Teilen der jüdischen Gemeinschaft äußern wolle, ließ die Künstlerin bislang unbeantwortet.
Aus dem verlinkten Artikel im Beitrag von @Groucho Beitrag von Groucho (Seite 664)


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