Groucho schrieb:Hältst du es für überzogen, oder siehst du es ein?
Beides. Da gibt es keinen Widerspruch.
Die Kritik kann man sowohl für überzogen halten, als auch einsehen, dass ihre Formulierungen jemand besonders sensibilisierten verletzen können.
Groucho schrieb:In einer Zeit, da man versucht Rassismen zu vermeiden, wo man kann, hältst du rassistische Witze und Wörter für ein gelungenes Stilmittel? Nicht nur für ein zulässiges, sondern tatsächlich für ein "gelungenes"?
Und es wird doch hier gar nicht wirklich über Rassismus diskutiert, sondern darüber wie "hysterisch" pc-ler sind und warum offensichtlich rassistische Wörter gar nicht schlimm sind, wenn eine Kunstfigur sie sagt.
Ich sehe keine rassistischen Witze. Nur Formulierungen, die aber in dem Kontext meiner Einschätzung nach dazu dienen, Rassisten überzeugend zu spielen - zu persiflieren. Die Pointen lagen nicht auf einer Verhöhnung von Ethnien. Das nur würde einen Witz rassistisch machen.
Dass die Formulierungen trotzdem rassistisch sind, und jemanden Verletzten
können (nicht müssen und schon gleich gar nicht sollen), ist noch mal eine andere Facette des ganzen.
Und ja, ich halte es für gelungen, weil es tatsächlich die Diskussion befeuert und somit auch das Anliegen der PC stützt, die Gesellschaft in der Hoffnung auf Progression zu sensibilisieren.
Ohne diese Diskussion und den Widerstand der proPC Fraktion gibt es weniger Menschen die man erreicht, und noch weniger, die sich überhaupt Gedanken dazu machen würden.
Ferner ist es ihr auch gelungen, so den schmalen Grat auszunutzen, dass es ihr selbst bis jetzt nicht geschadet hatte, und sie ihre Karriere fortführen kann. Das ist schon künstlerisch wertvoll wie ich finde, so den Zeitgeist aufzuwühlen, dass er sich selbst hinterfragen muss, ohne sich selbst zum nicht weiter nennenswerten Täter zu machen, und damit die Diskussion gleich im Keim zu ersticken.
Wenn man sie nämlich klar überführen könnte, wäre das Thema auch gleich vom Tisch.
Der Tenor hieße dann nicht, "sie ist eine umstrittene Künstlerin" sondern "sie ist bloß ein Arschloch", Ende der Durchsage.
Mal ganz davon ab, dass es nur ein kleiner Ausschnitt aus dem ist, was sie zur Sprache brachte.
Groucho schrieb:Ich ehe das diametral, sowohl Lisa Eckhardts Auftritte, als auch die Diskussion darüber und sind ein enttäuschender Rückschritt.
Es ist geradezu erschreckend, wie viele diese rassistischen und antisemitischen Sprüche verteidigen.
(Gut, man kennt sich ja hier in diesem Thread, überraschend ist andererseits nicht)
Un-fass-bar.
Ok. Muss ich wohl so akzeptieren.
CosmicQueen schrieb:Auch wieder falsch, es ging nicht nur um Weinstein, sondern um die Zeit vor 2 Jahren, als metoo auf dem Höhepunkt war und es teilweise groteske Anschuldigungen gab.
