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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 20:24
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Wenn ich mit einem Wort dass ich in einer Situation für richtig halte und für nicht diskrimnierend und der andere sich nicht diskriminiert fühlt, habe ich nicht diskriminiert m.E.. Egal wer da irgendwelche Inhärenzen in ein Wort hereintheoretisiert.
So einfach ist das nicht. Früher gab es zeiten, wo der Chef anzügliche Bemerkungen über die junge neue Mitarbeiterin machen konnte, ohne irgendwelchen gegenwind. Selbst wenn die MItarbeiterin sich denkt 'is halt so,w as soll's' und da keiner ein Problem sieht, ist das trotzdem diskriminierend.

Denn hier wird ja eine norm etabliert, in der junge mitarbeiterinnen so behandelt, und damit auch nicht ernstgenommen, werden.

Diskriminierung ist komplex, sie kann auch da stattfinden, wo sich keiner diskriminiert fühlt, aber eben trotzdem reale effekte die zu diskriminierung führen verstärkt werden.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Richtig. Für mich bedeutet "politische Korrektheit", sich einer jeweils vorherrschenden politischen Richtung anzubiedern, sie zum Zeitgeist zu erheben und (wie man sieht) streckenweise bis ins Groteske zu überdehnen.
Naja, das passiert, wenn man es falsch macht :p


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 20:29
Zitat von shionoroshionoro schrieb:So einfach ist das nicht. Früher gab es zeiten, wo der Chef anzügliche Bemerkungen über die junge neue Mitarbeiterin machen konnte, ohne irgendwelchen gegenwind. Selbst wenn die MItarbeiterin sich denkt 'is halt so,w as soll's' und da keiner ein Problem sieht, ist das trotzdem diskriminierend.

Denn hier wird ja eine norm etabliert, in der junge mitarbeiterinnen so behandelt, und damit auch nicht ernstgenommen, werden.

Diskriminierung ist komplex, sie kann auch da stattfinden, wo sich keiner diskriminiert fühlt, aber eben trotzdem reale effekte die zu diskriminierung führen verstärkt werden.
Das ist mir dann eben zu pädagogisch, zu theoretisch. Und das ist ja meine Kritik.

Auch wenn sich niemand von einem Wort in einer Situation diskriminiert fühlt, ist es diskriminierend ?
Das verstehe ich nicht. Tut mir ja leid.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 20:36
@Gerlind

Sieh es mal so: Stell dir vor, du fängst als junge mitarbeiterin in einem Büro an und der Chef macht dauernd anzügliche kommentare. Dir gefällt das nicht. Aber wenn dud ich quer stellst, bist wirst du als berufsempört gesehen. Das ist diskriminierend, ein Mann wird so nicht behandelt.

Und DASS das so passiert wird zum teil dadurch begünstigt (oder wurde, bevor man da sensibler wurde), dass sich so ein verhalten jahrzehntelang eingeschlichen hat. WEnn die Frauen vor dir, oder neben dir, da kein Problem mit haben, dann heißt das nicht, dass sie nicht dennoch diskriminiert werden. Sie finden das nur in ordnung.

So wie auch eine Frau in einem Drittweltland es vielleicht in ordnung findet, dass sie kein auto fahren darf. Diskriminiert wird sie aber dennoch, weil ein normalzustand dadurch gestärkt wird, der eben eine Frau deutlich anders behandelt als einen mann.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 20:40
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Nur weil ich an Gott glaube ,
bist du religiös (Du musst schon die richtige Analogie nehmen, nicht die, die dir hilft. ;-)

Bist du nun gegen diskriminierende Sprache, ja oder nein?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 20:54
Zitat von shionoroshionoro schrieb:@Gerlind

Sieh es mal so: Stell dir vor, du fängst als junge mitarbeiterin in einem Büro an und der Chef macht dauernd anzügliche kommentare. Dir gefällt das nicht. Aber wenn dud ich quer stellst, bist wirst du als berufsempört gesehen. Das ist diskriminierend, ein Mann wird so nicht behandelt.

Und DASS das so passiert wird zum teil dadurch begünstigt (oder wurde, bevor man da sensibler wurde), dass sich so ein verhalten jahrzehntelang eingeschlichen hat. WEnn die Frauen vor dir, oder neben dir, da kein Problem mit haben, dann heißt das nicht, dass sie nicht dennoch diskriminiert werden. Sie finden das nur in ordnung.

So wie auch eine Frau in einem Drittweltland es vielleicht in ordnung findet, dass sie kein auto fahren darf. Diskriminiert wird sie aber dennoch, weil ein normalzustand dadurch gestärkt wird, der eben eine Frau deutlich anders behandelt als einen mann.
Warte mal.
Es ging mir um politisch korrekten Worteaustausch als Methode einer Bewegung "politische Korrektheit".

Worte sind m.E. neutral , solange sie keinen Begriff bezeichnen.
Menschen bilden sich Begriffe und verbinden ein Wort damit.
Sie übernehmen auch ähnliche Begriffe mit dem selben Wort aus ihrem Umfeld in das sie hereinwachsen.
Der Begriff ändert sich aber nicht durch einen Wortwechsel.
Den Begriff den ich eben noch Baum nannte ändert sich ja nicht, wenn ich gesagt bekomme, ich solle nun Blume zum Baum sagen und Blume zum Baum sage.

Und vor allen Dingen, weiß ich mich gut zu benehmen ohne mich einer Bewegung "politischer Korrektheit" zu unterwerfen.

Ich werde doch meine Erfahrungs -und Gefühlswelt nicht einem pädagogischen Projekt opfern, dass nach hinten losgehen könnte.

Um dieses , was ich mit "Nachhintenlosgehen" meine, müsste man sich aber über Begriffe unterhalten. Das gilt aber meiner Meinung nach als zu "philosphisch" fürs Thema und meine Sprache darüber zu sprechen gilt als zu individuell.


Ich will es mal sehr grob verkürzt wiedergeben , wie ich es sehe:

Eine Leugnung (Absehen von, Diskriminierung) des Individuellen zugunsten irgendwelcher "Universalien" ist es was ich kritisch sehe bei "Bewegungen".
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:bist du religiös (Du musst schon die richtige Analogie nehmen, nicht die, die dir hilft. ;-)

Bist du nun gegen diskriminierende Sprache, ja oder nein?
Ja. Aber ich sehe das Diskriminierende im Begriff und nicht im Wort.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 21:04
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Aber ich sehe das Diskriminierende im Begriff und nicht im Wort.
Ja, ist mir schon aufgefallen, dass du da einige Probleme mit der Sprache auf mehreren Ebenen hast.
Aber nur weil du etwas nicht siehst, heißt das nicht, dass es nicht da ist.

Und wenn du gegen diskriminierende Sprache bist, bist du automatisch auch für PC.

Tut mir ja leid für dich, ist aber so. :D


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 21:08
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ja, ist mir schon aufgefallen, dass du da einige Probleme mit der Sprache auf mehreren Ebenen hast.
Aber nur weil du etwas nicht siehst, heißt das nicht, dass es nicht da ist.

Und wenn du gegen diskriminierende Sprache bist, bist du automatisch auch für PC.

Tut mir ja leid für dich, ist aber so.
Ist nicht so.


Retourkutsche:

Ist mir schon aufgefallen, dass du Probleme mit der Akzeptanz Andersprechender/Andersdenkender hast.

:)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 21:57
Zitat von GerlindGerlind schrieb:dass du Probleme mit der Akzeptanz Andersprechender/Andersdenkender hast.
Ich hab Probleme mit dem Fehlen von Argumenten.

Bist du nun gegen diskriminierende Sprache, oder nicht?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 22:07
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich hab Probleme mit dem Fehlen von Argumenten.

Bist du nun gegen diskriminierende Sprache, oder nicht?
Zum Zweiten: Ja.
Allerdings nicht im methodischen Sinne politischer Korrektheit, wo ich Sprachveränderung durch Wortewechsel favorisiert sehe .
Ich favorisiere mehr ein Änderung der Sprache durch jeweiligen Dialog über individuelle Begriffe die in Situationen je Worten zu Grunde liegen.

Ich ordne mich nicht der "politischen Korrektheit" zu.
Und wenn du dich auf den Kopf stellst.

Achso: Retourkutsche: Mir scheint du hast Probleme mit der Wahrnehmung von Argumenten, die deine Weltanschauung nicht stützen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 22:10
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Ich ordne mich nicht der "politischen Korrektheit" zu.
Wenn du tatsächlich keine diskriminierende Sprache benutzt, habe ich schlechte Nachrichten für dich: Dann bist du pc (und "gehörst also dazu")
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Und wenn du dich auf den Kopf stellst.
Kopfstand konnte ich leider noch nie.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.12.2020 um 22:11
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Gerlind schrieb:
Ich ordne mich nicht der "politischen Korrektheit" zu.
Wenn du tatsächlich keine diskriminierende Sprache benutzt, habe ich schlechte Nachrichten für dich: Dann bist du pc (und "gehörst also dazu")
Noch ein Kritikpunkt mehr: Zwangsrekrutierung.

:)


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29.12.2020 um 23:43
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nein, das ist keine Notwendigkeit.
Das ist nur dann notwendig, wenn du diskriminieren willst.
Ich sagte es an anderer Stelle, nicht Worte sind diskriminierend, sondern deren Nutzung. Das Sprache notwendig diskriminierend ist, sieht man an der Nutzung der Sprache, sie wurde immer und zu allen Zeiten genau dafür genutzt. Der Glaube das ändern zu können ist m.E. fromm, aber dumm.
Verbiete Worte (oder Gebiete das man bestimmte Worte nutzt), ändere die Regeln der Sprache und das einzige was sich ändern wird ist die Wortwahl mit der diskriminiert wird. Nicht aber das Ausmaß, nicht die Härte, nicht die Häufigkeit. Welchen Sinn soll das haben?
Vor allem im Vergleich zum Aufwand und den (nicht matriellen) Kosten dieser Aktion.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

30.12.2020 um 02:03
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das Sprache notwendig diskriminierend ist, sieht man an der Nutzung der Sprache, sie wurde immer und zu allen Zeiten genau dafür genutzt.
Im Prinzip ist das richtig, tatsächlich aber ist es aber um einiges diffenzierter. Es gibt nicht eine deutsche Sprache, sondern Dutzende, vielleicht hunderte nebeneinander.
Eine Spache der bürgerlichen Mittelschicht. Das ist die offizielle Hochsprache die im Duden steht. Es gibt aber auch Jugendsprache ( die sich alle 15, 20 Jahre völlig gewandelt hat ), Unter- und Oberschichtensprache, Handwerkersprache, Dialekte, Sprachen von Berufsgruppen (z.B. Ärztesprache, Jägersprache) usw. usw.
Alle haben ein Repertoir von Wörtern die nur in dieser Sprache vorkommen und von Wörtern aus der Hochsprache, die eine andere Bedeutung haben. Das ist aber nicht alles. Neben dem Wortgebrauch gibt es auch deutliche Unterschiede in der Betonung und Aussprache der Wörter und teilweise winzige, kaum merkbare Unterschiede in Körperhaltung und Mimik beim Sprechen.
Das führt zu einer Abgrenzung. Sprache als Erkennungsmerkmal und gleichzeitg als Mittel andere als Nichtgruppenmitglieder zu erkennen und auszuschließen. Wer aus einer Malocherfamilie kommt wird es schwer haben mit einer Karriere im diplomatischen Dienst. Und ein Richter der jugendsprachenmäßig mit "Eh, Alter" angeredet wird wird mit ziemlicher Sicherheit sehr ungnädig reagieren und die Strafe fällt höher aus.
Mein Sohn hat sich die Handwerkersprache und -Manieren seines ersten Bildungsganges zumindest teilweise abgewöhnen müssen seitdem er im sozialen Bereich arbeitet.
Ich wage mal zu behaupten dass es auch eine Männer- und Frauensprache gibt. Auf jeden Fall gibt es auch deutliche Unterschiede aus welcher Ecke der Welt man kommt. Süditaliener unter sich machen ständig den Eindruck als ob da gleich eine Schlägerei ausbricht. Dabei ist alles in bester Ordnung. Es wird nur lauter gesprochen als hierzulande und die Worte werden durch Gestik betont. Die wenigsten werden sich das wohl ganz abgewöhnen können auch wenn sie schon 20 Jahre hier wohnen.
Sprache definiert also Gruppen innerhalb einer Gesellschaft. Dass damit eine gewisse Diskriminierung derjenigen, die "das Sagen haben" gegenüber denjenigen die mehr am Rande stehen einhergeht, halte ich für wahrscheinlich.
Man kann es - etwas verkürzt - so sehen, dass die Frauenemanzipation inzwischen so weit ist, dass sich die Frauen in der Spache als relevante Gruppe wiederfinden wollen. Und an anderer Stelle eben eine Menge anderer Gruppen die sich ebenfalls wiederfinden wollen. Es geht nicht so sehr um Diskriminierung sondern es ist ein allgemeiner emanzipatorischer Akt entsprechend dem Zeitgeist.
Das Dumme ist nur dass unsere deutsche Sprache so wie sie im Moment ist das nicht leisten kann. Und auch nicht will. Sowohl unsere Schriftsprache als auch die gesprochene Sprache sind sehr schwer wandelbar was die Grammatik angeht. Ich habe es vor einger Zeit schon mal geschrieben: Seit Einführung des ß und der Umlaute vor etwa 400 Jahren hat sich da gar nichts mehr getan. Anderes sieht es mit neuen Wörten und dem Wandel von Wortbedeutungen aus. Da herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Was aber gar nichts nutzt wenn es darum geht einem Substantiv eine Bedeutung zu geben die allein durch die Schreibweise erkennen lässt dass damit sowohl Männer als auf Frauen gemeint sind. Geschweige dann noch zusätzlich diverse Menschen. Das ist Grammatik. Das ist gesellschaftliches Fundament. Und jede Veränderung daran ist für sehr viele Menschen zunächst einmal "komisch" und "doof".
Scheitern ist vorprogrammiert. Man erinnere sich an die Rechtschreibreform vor etwa 20 Jahren und in ihrem Schlepptau der Versuch die Groß- und Kleinschreibung abzuschaffen. Grandios gescheitet. Da redet heute keiner mehr drüber.
Den Sternchen, Bindestrichen usw. droht ein ähnliches Schicksal. Das nur vermieden werden kann wenn der Druck zur Veränderung sehr lange aufrechterhalten wird und sich schließlich eine Mehrheit findet da mitzumachen.
Oder wenn es angeordnet wird. Was freilich nur bei der Schrift erfolgen kann, die gesprochene Sprache folgt ihren eigenen Gesetzen.
Wobei sich dann noch die Frage stellt was geändert werden soll und wie. Da gibt es ganz offenbar keine Patentlösung und keinen Königsweg und es sind nach wie vor überzeugende Lösungen gefragt.
Sonst bleibt vom ganzen Thema nur "die Studierenden" über. Das scheint sich durchgesetzt zu haben.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

30.12.2020 um 05:00
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:diskriminierende Sprache
Bei manchen Wörtern bzw. Aussagen ist es ja klar.
Aber, ist es in weiten Teilen nicht eher Auslegungssache, ob sich jemand diskriminiert, ungleich behandelt fühlt oder auch nicht?

Man kann also quasi nichts Allgemeingültiges meiner Auffassung nach festlegen bzw. ändern, was eh schon unter der Gürtellinie ist.
Also ist oder wäre Pc eher eine Gängelei, die das "Problem" nicht aus der Welt schafft.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:falsch
Das magst Du so auffassen. Wenn ich z. B. einen kleinen Menschen von hinten seh, würde ich als erstes ein Kind vermuten, tatsächlich kann es sich um einen kleinwüchsigen Menschen handeln.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:nicht, wenn man es offensichtlich nicht weiß und/oder offensichtlich nicht erkennen kann
Da magst Du Recht haben, man weiß es nicht, was man meint, zu erkennen oder zu sehen, steht auf einem anderen Blatt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

30.12.2020 um 06:10
Zitat von boraboraborabora schrieb:tatsächlich kann es sich um einen kleinwüchsigen Menschen handeln.
Die Statur, die Kleidung, die Stimme und der Gang können ein Hinweis auf eine erwachsene Person sein.

Ein Kind spricht man mit "du", statt mit "sie" an: da sehe ich nicht die große Tragik.
Und ein "suchst du deine Mama?", "die Kinderabteilung ist im 1. Stock" und "Kinder sind hier verboten!" ist arg konstruiert ...


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

30.12.2020 um 06:13
Ich las hier zum ersten mal von jemand der sich
als transexueller vampir sah, der leben möchte in ein buddhistischer tempel, weil ein buddhist so nett gelächelt hat.

Ehrlich, da dachte ich, ob das zuviel schauen im Computer gut tut. So ein junger mensch, der her nur geschrieben hat.

Da ich selbst erkrankte... möchte ich mich bedanken bei Menschen die gearbeitet haben und etliches aufrecht gehalten haben.

Mein leben ging doch irgendwie weiter dank euch.

Mal ein danke an die in erste instanz normalen ;-)

Die sollen wir auch nicht vergessen, und wenn ihr dann noch Kinder habt und abends müde auf die Couch föllt und nichts mit bekommt, ich nehme es euch nicht übel ;-)

Kann es nicht beurteilen sowass überlasse ich dann ein psychologe. Aber komisch kam mir das schon vor.


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30.12.2020 um 08:06
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Worte sind m.E. neutral , solange sie keinen Begriff bezeichnen.
Menschen bilden sich Begriffe und verbinden ein Wort damit.
Sie übernehmen auch ähnliche Begriffe mit dem selben Wort aus ihrem Umfeld in das sie hereinwachsen.
Der Begriff ändert sich aber nicht durch einen Wortwechsel.
Den Begriff den ich eben noch Baum nannte ändert sich ja nicht, wenn ich gesagt bekomme, ich solle nun Blume zum Baum sagen und Blume zum Baum sage.
Aber du würdest doch schon auch sehen, dass wortwahl etwas ändert.
Ob ich zu dir sage "sei still" oder ob ich zu dir sage "ich brauche kurz bitte einmal ruhe" ist ein unterschied.

Denn da steckt etwas implizities drin, was da mit ausgesagt wird. Bei 'sei still' steckt da implizit drin, dass ich von dir genervt bin und dir einen Befehl gebe, mich also über dich stelle.
Bei "ich brauche kurz bitte einmal ruhe" hat man das so weit es geht zurückgenommen. Es ist indirekter. Ich brauche bitte einmal ruhe, es ist eine bitte, kein befehl (selbst, wenn es so gemeint ist). Es macht es dem gegenüber einfacher, ohne ein negatives gefühl jetzt still zu sein.

Das wäre selbst dann der Fall, wenn man genau dasselbe meint. Es gibt Menschen, die andere ungewollt vor den kopf stoßen, weil sie sich einer groberen sprache bedienen (eben z.b. diesen befehls ton), obwohl sie damit nichts böses meinen.

Genauso ist es bei der Frage, ob man Schwarzer oder Neger sagt. Es ist so aber auch bei der Frage, ob man nun 'studenten' oder 'studierende' sagt.
Die Frage ist nicht nur, was du meinst. Die Frage ist auch, was ankommt und welchen effekt das hat. Das hat nichts mit Pädagogik zu tun. Wenn man von vornherein z.b. bei studenten davon ausgeht, dass es wohl männer sein werden (oder frauen), dann legt man eine Norm fest. Und das wollen wir eigentlich vermeiden, weil eine solche Norm für diejeniegen, die ihr nicht entsprechen, letztendlich ein hindernis darstellen kann.

Eben z.B. wenn auf einer arbeitststelle es norm ist, dass eben die frau den kaffee macht. Das mögen die meisten frauen okay finden oder gefunden haben, aber sobald es eine nicht tut, wird man diese norm nutzen, um sie zum kaffeemachen zu bringen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

30.12.2020 um 09:06
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Was aber gar nichts nutzt wenn es darum geht einem Substantiv eine Bedeutung zu geben die allein durch die Schreibweise erkennen lässt dass damit sowohl Männer als auf Frauen gemeint sind. Geschweige dann noch zusätzlich diverse Menschen. Das ist Grammatik. Das ist gesellschaftliches Fundament. Und jede Veränderung daran ist für sehr viele Menschen zunächst einmal "komisch" und "doof".
Mehr noch, es würde nichts ändern. Das ist doch der Punkt. Selbst wenn man gegen diese Beharrungskräfte zunächst Schreibweisen ändert und damit langfristig vielleicht (!) auch das gesprochene Wort, würde es die Diskriminierung von Frauen in der Sprache nicht ändern. Sie würde nur neue Formen annehmen. Ein riesiger Aufwand für ein Ergebnis das gegen 0 geht.
Bei anderen Versuchen die Sprache moralisch "korrekter" zu machen, etwa beim Thema Rassismus sieht es noch viel düsterer aus.
Diese Blindheit, dass man autoritäre Methoden verwenden will um Emanzipation zu bewirken und dabei praktisch nichts erreicht, macht mich immer wieder fassungslos. Das kann ich mir nur über ideologische Verblendung und eine Gruppendynamik erklären. Im Klartext: das angeblich politisch korrekte Sprechen und Schreiben ist nichts anderes als eine weitere gruppenspezifische Sprache mit der man sich von anderen abgrenzt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

30.12.2020 um 09:20
Zitat von paxitopaxito schrieb:würde es die Diskriminierung von Frauen in der Sprache nicht ändern. Sie würde nur neue Formen annehmen
Wie würde sich das denn ändern? Wenn wir alle Diskriminierungsfaktoren aus der jetzigen Sprache entfernen, welche neuen entstehen deiner Meinung nach dann?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

30.12.2020 um 09:37
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Wenn wir alle Diskriminierungsfaktoren aus der jetzigen Sprache entfernen
Allein dieser Ansatz ist verrückt, pervers, obszön. Das mal ganz klar dazu gesagt.
"Wenn wir alle XYZ aus der jetzigen Sprache entfernt haben." Setze für XYZ entsprechend der Ideologie ein. Alles nicht-arische, alles islamfeindliche, alles unkommunistische. Auf welchen Abwegen wandelt ihr da? Aber zu deiner Frage:
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:welche neuen entstehen deiner Meinung nach dann?
Ich bin kein Wahrsager (mehr), den Menschen fällt immer was ein. Siehe die Verwendung von "Schizo" zur Diffamierung von psychisch Kranken. Meine 10 Jährige Tochter benutzt das Wort "Holz" als Beleidigung: "Du Holz!" im Sinne von hohl, dumm.
Wenn jemand mit Sprache verletzen will, wird er schon Wörter finden, denn andere zu verletzen (und diskriminieren) ist eine grundlegende Funktion der Sprache. Daran ändert alle politische Korrektheit nix.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Wie würde sich das denn ändern?
Was genau meinst du?


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