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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

431 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Informationen, Täter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 15:04
Zitat von salzigerzuckersalzigerzucker schrieb:die Herkunft eines Täters ist für die Menschen in jedem Land auf dieser Erde wichtig.
Aber meistens nur dann, wenn man mitm Finger draufzeigen kann und sagt: "der kommt von [beliebiges Land, Region, Religion, Kultur einsetzen], der is nich so wie wir.

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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 15:06
@salzigerzucker

In jedem Land wird bei gewissen Tatbeständen auch von jedem Menschen eine Lynchjustiz gefordert.

Auch bei uns, obwohl wir uns von jeweiligen Ländern mit Todesstrafe und Lynchjustiz moralisch abheben.

Vorallem diejenigen, welche auf die Herkunft eines Täters bestehen, sind meistens die größten Heuchler...


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 15:06
Zitat von SergeyFärlichSergeyFärlich schrieb:Was ist aber bei beiden egal? Die vergewaltigte, tote Joggerin.
Ich finde es sehr gut, diesen Satz bereits auf der ersten Seite gelesen zu haben!
Das ist es nämlich, was mich daran stört, wenn Leute aus diversen politischen Lagern jetzt aufschlagen und sich darüber echauffieren, dass "Nichtdeutsche" (man setze hier ein, was man will) solche gräuslichen Verbrechen begehen - und das Ganze dann für ihre Propaganda benutzen.

Ich finde das auch übrigens höchst frauenverachtend, wenn einen bei der Argumentation das Gefühl beschleicht, dass das Verbrechen besonders schlimm sei, wenn der Täter kein strammer Deutscher ist. Die Realität, die ich nämlich erlebe, ist diese, dass es heißt, Frau sei selbst schuld sofern bekannt ist, dass der Täter ein Deutscher ist. Das ist doch ekelhaft, oder nicht?

Das Leid der Frau interessiert doch niemanden wirklich... im einen Fall wird die Ethnizität des Täters ausgeschlachtet, im anderen Fall ist die Frau selbst Schuld oder ähnlich verharmlosendes.

Davon unberührt ist es natürlich wichtig, gegen jegliche reaktionären Frauenbilder vorzugehen. Man sollte Misogynie niemals verharmlosen, egal aus welcher Ecke sie kommt.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 15:15
Zitat von blutfederblutfeder schrieb:zumal dann noch festgelegt werden müsste, ob die heutigen Grenzen rückwirkend gelten oder nicht. Wenn jemandes Großvater aus Ostpreußen stammt, gilt der dann als Deutschstämmig oder als Ponischstämmig?
...da sagste was.

Ich komme jetzt echt ins grübeln.....bei meinen UrUrvorfahren war doch auch mal was Richtung italienische Schweiz....demnach müsste ich ein Spagetti fressendes, deutsches Kartoffelgesicht mit überbackenem Schweizer Käse, sein. Gut, wenn man seine Wurzeln noch erkennen kann. :D


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 15:41
Zitat von SergeyFärlichSergeyFärlich schrieb:Wer ist sympathischer?
- Der afghanische Flüchtling vergewaltigt und tötet eine Joggerin.
- Der vor kurzem arbeitslos gewordene schwäbische Bankkaufmann mit Reihenhaus, liebender Frau und drei Kindern vergewaltigt und tötet eine Joggerin.
Allein schon interessant, wie das dargestellt wird. Die schwäbische Bankkauffrau hat natürlich immens viel Leid und Stress erfahren, das sie dazu gebracht hat durchzudrehen, dafür kann man schon mal Verständnis aufbringen und das schreibt man natürlich auch ausführlich in sein Beispiel mit rein.

Der afghanische Flüchtling, ist aber nur der afghanische Flüchtling, bei dem man logischerweise nicht erwähnen muss, dass er beispielsweise seine komplette Familie zurücklassen musste - ungewiss was mit ihnen passiert, er zusehen musste, wie viele Menschen direkt neben ihm umgebracht wurden, er unter grauenvollen Umständen seine Reise nach Deutschland antreten musste, etc.

Aber klar, da ist einem die Hausfrau mit ihren Luxusproblemen schon sympathischer, also warum auch auf die Lebensumstände und Erlebnisse eines Flüchtlings näher eingehen..?

Argh.. Bankkaufmann.. Verdammt :D Bleibt trotzdem dasselbe.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 15:44
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Davon unberührt ist es natürlich wichtig, gegen jegliche reaktionären Frauenbilder vorzugehen. Man sollte Misogynie niemals verharmlosen, egal aus welcher Ecke sie kommt.
Nur muss man dafür mal nach den strukturellen Ursachen von Misogynie fragen und sich nicht darauf beschränken die kulturspezifischen Vehikel zu "enttarnen". Denn sonst landet man leider genau da, wo viele Leute sich mit ihrer falschen Analyse bewegen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Sollte man dem mündigen Bürger Informationen vorenthalten? Was sagt das dann über den mündigen Bürger und über die, die die Informationen zurückhalten?
Ich zweifele sehr stark daran, dass so etwas wie Mündigkeit überhaupt existiert. Selbst an der Medienkompetenz scheitert das ganze ja schon.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:09
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ich zweifele sehr stark daran, dass so etwas wie Mündigkeit überhaupt existiert. Selbst an der Medienkompetenz scheitert das ganze ja schon.
Die Fiktion von Mündigkeit, wenn man es nur schafft, seinen Namen auszusprechen und 18 Jahre zu überleben, ist eben die Voraussetzung für unser Verständnis von Demokratie. Da müssen wir einfach durch, weil die Alternativen noch blöder sind.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:15
Fierna schrieb:
...Ach so...ich Dummchen suche immer nach Begründungen und Sinn und sowas, aber es ist mir in den letzten Tagen schon in mehreren Threads passiert, dass es darum nicht ging....
So geht es jedem, wenn sich mit einem Threadtitel nicht einmal beim besten Willen eine kausale Verknüpfung mit jedweder Sinnhaftigkeit - und sei sie auch noch so weit hergeholt - herstellen läßt.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:22
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die Fiktion von Mündigkeit, wenn man es nur schafft, seinen Namen auszusprechen und 18 Jahre zu überleben, ist eben die Voraussetzung für unser Verständnis von Demokratie. Da müssen wir einfach durch, weil die Alternativen noch blöder sind.
Problematisch wird es aber, wenn man hier den Fehler begeht den juristischen Status mit sozialer Realität gleichzusetzen. Und um letztere ging es ja an dieser Stelle.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:22
Ist von Fall zu Fall verschieden.
Bei einer Fahndung, lässt es sich sowieso nicht vermeiden, auf die äußerlichen Merkmale hinzuweißen.
Darüberhinaus gibt es sicherlich fälle wo es wichtig ist , den Kontext besser erahnen zu können, wenn der Täter gefasst wurde. Es gibt bestimmte arten von taten, die eher bestimmten Kulturen zuordnen zu sind. Einen sogenannten "Ehrenmord" ( was auch immer daran ein ehre sein soll ) wird ein Autochthoner deutscher eher nicht begehen. Da musst man das nicht extra erwähnen, zumal ein Mord innerhalb der Familie eh meistens als Familentragödie euphemistisch abgehandelt wird. Dass die Medien zb hier euphemistische Begrifflichkeiten stimmt zwar, unterscheiden sich diese von merkmal her schon, denn bei einem Ehrenmord ist es sehr oft der Fall, dass von einigen oder von der ganzen Familie geplant werden und diese Familientragödien eher eine Planung des Täters selber ist.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:30
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Problematisch wird es aber, wenn man hier den Fehler begeht den juristischen Status mit sozialer Realität gleichzusetzen.
Aber wie willst Du das Problem lösen? Wie willst Du eine Demokratie ohne die Fiktion der Mündigkeit etablieren?


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:30
@KMüller

Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, aber ich habe auf -> deine <- Aussage reagiert.
Diese Wortklauberei, ob das nun "wichtig" oder "interessant" sei, ist derart überflüssig, dass es mir schwer fällt, dafür Worte zu finden, deren Bedeutung wir dann diskutieren können.
Ich erwarte ja schon gar nicht mehr, dass ich von manchen Leuten Begründungen für ihre Aussagen erhalte, aber dann kann man es jetzt hier auch gut sein lassen.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:33
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber wie willst Du das Problem lösen? Wie willst Du eine Demokratie ohne die Fiktion der Mündigkeit etablieren?
Darum geht es mir doch gar nicht. Es geht mir (wenn überhaupt) um die Herstellung tatsächlicher Mündigkeit und nicht um die Abschaffung der juristischen. In Bezug auf das Thema wäre die Förderung eines angemessenen Umgangs mit Massenmedien vielleicht ein Anfang. Denn das herrschende Misstrauen gegenüber diesen beruht ganz eindeutig auf einer falschen Auffassung der Aufgaben und Möglichkeiten dieser.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 16:49
Zitat von KMüllerKMüller schrieb:Wenn Du damit Xenophobie per se meinst, stimme ich Dir vorbehaltlos zu.

Solltest Du dabei aber eher an die Früchte einer erfolgreichen Durchmischung von Kulturen denken, so muß ich Dir widersprechen.
Was ich meine und an was ich denke ist
Mit dem Begriff "Ethnopluralismus" bezeichnet die sogenannte Neue Rechte ein Theoriekonzept, das den für Rechtsextreme typischen Rassismus neu und weniger angreifbar begründen soll.
...
Wie klassische Rassisten behaupten auch Ethnopluralisten, es gebe grundsätzliche und unveränderliche Eigenschaften von Menschengruppen – und jede Gruppe sei umso besser und stärker, je ähnlicher sich ihre jeweiligen Angehörigen seien. Dabei vermeiden Ethnopluralisten aber biologistische Argumentationen, eine Abstammungsgemeinschaft oder genetische Homogenität wird von ihnen nicht mehr offen gefordert. Stattdessen behaupten sie, Völker besäßen unveränderliche kulturelle Identitäten, die vor fremden Einflüssen zu schützen seien. Dass sämtliche menschliche Kulturen das Ergebnis gegenseitiger Beeinflussung sind, wird dabei völlig ausgeblendet.

Auch der Ethnopluralismus ist also ein ausgrenzender Nationalismus.

http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/173908/glossar?p=17
Wikipedia: Ethnopluralismus
http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/8664 (Archiv-Version vom 01.09.2016)
http://www.zeit.de/campus/2008/03/nazis-studenten/seite-3
http://www.taz.de/!t5329447/ (Archiv-Version vom 03.06.2018)


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14.12.2016 um 17:00
@ eckhart

Danke, Du hättest dafür nicht Wiki oder sonstwas zitieren müssen. Den Begriff kennt doch jeder, und wenns aus der Krabbelgruppe ist.

Denkbar wäre auch, daß ein Neodefinitionismus um sich greift, der jeden, der sich abmüht, argumentativ zu arbeiten, mit scheinbar definitorischen Falschfakten zu hinterfragen versucht, auf Kosten der eleganteren Schlichtheit.

Und schon wären wir wieder beim Postfaktischen, es ist doch zum K.....


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Realo ehemaliges Mitglied

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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 17:01
Ich finde man soll es so halten wie bisher.

"Der 36-jährige Hubert K. ..."
"Der 28-jährige Mehmet K. ..."

Wahrscheinlich werden die meisten den 2. Fall neugieriger lesen als den 1., weil Mehmet ist ja kein richtiger Deutscher.
Und Pech für ihn, wenn er zwar Mehmet heißt aber trotzdem einen deutschen Pass hat. Das erfährt man dann nicht, aber natürlich ist die Herkunft mal wieder der ausschlaggebende Faktor.

Allerdings kann man den Medien keine Vorschriften hinsichtlich der politischen Korrektness machen, d.h. selbst wenn man sich darauf einigt, nicht auch erneut wieder den (Un-)Migrationshintergrund hervorzuheben - bei Hubert K. ist klar, er kann nur Deutscher, Schweizer oder Österreicher sein, das bleibt sich "gleich", die Herkunft ist aus dem Mutterleib, also braucht sie auch nicht erwähnt zu werden -, werden es sich rechte Blätter wie Bild, Welt, BZ oder Focus nicht nehmen lassen, bei Mehmet wieder genüsslich auf die Herkunft des Täters zu verweisen und seine Religion benennen.

Man kann es nicht ändern, Migranten ist das Reizthema des Jahrzehnts. Hinterher, wenn Papa, Mama und Sohnemann den Artikel gelesen haben, labert man nicht über die Tat und das Opfer, sondern über Türke oder Nordafrikaner und Islam, Islamismus und Terrorismus. Die ganze Palette, die "dazugehört", und natürlich über den Unsicherheitsstaat BRD und die unfähige Kanzlerin.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 17:07
@paranomal
ich rede doch gar nicht von der juristischen Mündigkeit. Sondern davon, dass man ja irgendwie festlegen muss, wer an der Meinungsbildung in einer Demokratie teil nimmt und wer nicht.


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Ist die Herkunft eines Täters für die Öffentlichkeit wichtig?

14.12.2016 um 17:11
Danke, Du hättest dafür nicht Wiki oder sonstwas zitieren müssen. Den Begriff kennt doch jeder, und wenns aus der Krabbelgruppe ist.

Denkbar wäre auch, daß ein Neodefinitionismus um sich greift, der jeden, der sich abmüht, argumentativ zu arbeiten, mit scheinbar definitorischen Falschfakten zu hinterfragen versucht, auf Kosten der eleganteren Schlichtheit.
Wenn der Begriff Ethnopluralismus "aus der Krabbelgruppe" sein soll,
stellt sich die Frage, warum Du ihn mit
Xenophobie per se meinst, stimme ich Dir vorbehaltlos zu.

Solltest Du dabei aber eher an die Früchte einer erfolgreichen Durchmischung von Kulturen denken, so muß ich Dir widersprechen.

verschwurbelst,
wenn Du nicht gezielt politische Desinformation zu betreiben versuchst? @KMüller


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