Darum darf man Deutsche als "Köter-Rasse" titulieren

@kofi

Das mag ja sein, aber er/sie sollte zu seinem Satz schon selber Stellung beziehen. Nun da du es vorformuliert hast, ist es umso einfacher für ihn/sie.
Mir ist schon die bewusst wie die verschiedenen Formulierungen mit "Hund" zu verstehen sein können. Aber danke für die Erklärung :D

Nachtrag @kofi

Nun ist sein/ihr Beitrag eh gelöscht... :D

@Tripane

Ach, ich weiß....^^

Ich finde ed aber trotzdem immer nett, bisschen was aus der Praxis rein zu bringen. Sowas wie "Bin ich halt ein Köter, stört mich nicht" oder "kann mich persönlich nicht treffen" oder sowas okay? Graue Theorie, aber auch bedauerlich. Ich persönlich finde einfach, dass hier auf Allmy zum Beispiel durchaus nette Deutsche mitschreiben, die nix gegen Migranten oder deren Kinder per se haben. Man muss sie nicht mit beleidigen.

Ich weiß was mit "Köter" gemeint ist, vielleicht verdienen manche Deutsche (aus migrantischer Sicht) diese harte Beleidigung. Aber @Warhead zum Beispiel, der gerade schreibt, nicht. Auch wenn er sich nicht wehrt gegen sowas, tun das andere für ihn, die diese Sprache verstehen und einordnen können. Und nebenbei gerne in D leben und per se nix gegen Deutsche haben.

@tuctuctuc

Erkläre doch mal deine steile These 

@Hawkster

Wie geschrieben, ich kenne tuctuc nicht, ich weiß aber, was der allgemeine Diskussionsstrang in der migrantischen community ist. Es ist im Prinzip immer dasselbe. Ich kann mich mancher Kritik anschließen, aber manch anderer Kritik nicht.

Zum Beispiel der Vorfall in Bonn, eine junge Frau wurde vergewaltigt, der Freund war dabei. Der Vergewaltiger hatte ne Machete und hat das Mädchen und den Freund in Schach gehalten. Sind es jetzt "die Deutschen", die "ehrlos"sind und zu kucken, wie die eigene Freundin vergewaltigt wird, oder kann man das gar nicht so sagen. Wir wissen im Endeffekt nicht, warum der Freund gar nichts gemacht hat, um seine Freundin zu verteidigen. Aber aus manchen Augen ist das nunmal (als Beispiel) "ehrlose, schwache Deutsche".

@kofi

kofi schrieb:"Du Hund" ist im muslimisch-arabischen Raum vergleichbar mit "Du Hurensohn" oder ähnlich sehr beleidigendes. In diesem Sinne ist "Köterrasse" aus muslimisch arabischer Sicht eines der schlimmsten Beleidigungen, die es geben kann. Karabulut hat in gewissem Sinne sehr heftig beleidigt.

Richtig.

Ebenso wie die Beschimpfung, "Du Sohn einer räudigen Hündin". Das passt dann auch besser auf "Köter" und "Rasse". ;)
In den Ländern (u.a. auch Spanien, Türkei), wo diese Beschimpfung benutzt wird, galten/gelten (Straßen)Hunde als unreine Tiere, die sich schmutzig, verlaust, verwurmt, verfilzt, etc. auf den Plätzen/Gassen herumtrieben und mit Stöcken und Steinen vertrieben wurden.

Er ist doch bestimmt Deutscher, hat doch bestimmt die Saatsbürgerschaft also Deutscher.
Vermutlich zuviel im Spiegel angeschaut.
Da hilft dann nur noch eine Gesichtstransplantation oder ein Seelenklempner

@buntervogel

Ja. Natürlich definieren die Deutschen selber ihren Diskussionsstand. Migrantische Personen innerhalb der community und ihren Subcommuntie auch.

Ich lebe mit der Beleidigung ein "Hausmigrant" oder "Onkel Tom" zu sein, weil ich wie wahrscheinlich viele andere gegen jemanden wie Karabulut argumentiere.

Obwohl ich seine vermutlichen Argumente durchaus nachvollziehen könnte. 

Die Bevölkerungszusammensetzung, auch in Hamburg, spiegelt sich in der Tagespolitik kaum wieder. Hamburg ist weniger nach oben hin türkisch geprägt, als es eine Chancengleichheit eigentlich ermöglichen sollte. Das wird mit Diskriminierung erklärt, und dann kommt sowas wie Armenienresolution, antitürkische Stimmung in Deutschland. Da kommt dann das Gefühl aus dem Bauch heraus, dass die Deutschen einfach "Köter" sind. Sie behandeln Türken und andere migrantische Leute schlecht.

Das Große ABER: Ich hab auf vielen SPD Veranstaltungen Deutsche mit Herz erlebt,Karabulut bei den Grünen doch auch. Die SPD und die Grünen haben tausende Mitglieder in D, die ich nie gern als "Köter" bezeichnen würde. Bei aller Aufregung.

Ich sehe hier auch auf Allmy: Wenn man da einzelne zum Ersten Bürgermeister von Hamburg zum Beispiel machen würde...dann wäre ein Turkeytown nach dem Vorbild Chinatown absolut möglich. Mit vielen Deutschen geht eine Zusammenarbeit, sogar überraschend tiefgreifend. In manchen Punkten Besorgnis erregend tiefgreifend. Da kannst dann Hamburg Horn auf dem Basar verhökern, Blankenese zu einer autonomen Region erklären.

@kofi
Hausmigrant,was ist das denn,hab ich noch nie gehört...ich bin anscheinend im falschen Umfeld unterwegs

@Warhead

Wenn ich zum Beispiel als Migrant oder Migrantenkind gegen ein Integrationsministerium bin und damit den Befürwortern und Interessenvertretern quasi in den Rücken falle, dann wird das hier und da als "den Deutschen anbiedern" interpretiert. Hausmigranten reden nahezu wie Deutsche oder folgen der deutschen Diskussion. Philip Rösler ist nach diesem Denken ein assimilierter Hausmigrant. 

Die nähere, engere Interpretation habe ich aber selbst nicht so gaaanz verstanden.

Es wird gesagt, dass Deutsche sehr gerne auf erzogene, nach ihren Wünschen geformte und angepasste Hausmigranten zurückgreifen. Da machen SPD und Grüne keinen Unterschied laut Vorwurf. Die ehemalige, einzige Migrantin als Integrationsministerin von BaWü unter grün-rot hat kritische Töne über die Migrationspolitik verloren, und gegen die eigenen, türkischen Leute. Dann hieß es halt:" Die ist keine von uns, das is ne erzogene Hausmigrantin". Eine Verräterin. Hausmigranten verleugnen laut Anklage ihre Wurzeln.

Ich persönlich mag auch solche Denke nicht. Ich hab den Eindruck, dass wir aber durch das Threadthema in diesem Denkmilieu gelandet sind. Türkischstämmige Abgeordnete, die für die Armenienresolution gestimmt haben, zum Beispiel.

@kofi
Ähh...aber du bist doch hier geboren und sozialisiert,was für Rösler im Grunde genommen auch zutrifft,der kam in Windeln her.
Ne Freundin kam mit acht aus Korea her,die spricht und schreibt perfekt deutsch,so perfekt das sie koreanisch glatt verlernte,also ist sie ne Deutsche,das Umtopfen war erfolgreich

@Warhead

Ja, genau. Danke dir. 

Jetzt kommt mal der tiefgründigere Kontext des Threadthemas heraus. 

Unter anderem ausländischstämmige Rechte,die andere migrantische Menschen unter Druck setzen und verleumden. Nur weil jene sich in D heimisch fühlen. 

Ich fühle mich nicht verpflichtet, Karabulut beizupflichten, weil "wir Ausländer zusammenstehen müssen". Wie du schreibst bin ich kein Ausländer, außerdem finde ich seine Äußerung  (bei aller Kritik an Deutschen) unter aller Sau. Das (mutmaßliche) Denkmilieu dahinter, wie wir es gerade erörtert haben, finde ich genauso übel. Deswegen schreibe ich ja, ausländischstämmige rechte Personen sollten zum allgemeinen "Kampf gegen Rechts" schon irgendwo dazu gehören.

@kofi

kofi schrieb:ausländischstämmige rechte Personen sollten zum allgemeinen "Kampf gegen Rechts" schon irgendwo dazu gehören.

Bei diversen Diskussionsrunden im TV (und auch bei Auftritten im Bundestag) haben sich u.a. türkischstämmige Politiker doch sehr deutlich zu diesem Thema geäußert und z.B. von wachsendem nationalistischem Fanatismus und "türkischer Pegida" gesprochen. Ich denke es lag einigen auf der Zunge eigentlich vor der Ausweitung islamistisch/nationalistischer Bestrebungen zu warnen. Aber da haben sie sich dann doch lieber zurückgenommen und es mit "nationalistisch" gut sein lassen.

@Warhead

Und wie ich es mir denke, hättest du zum Beispiel wahrscheinlich wenig gegen mehr türkischstämmige in der deutschen Tagespolitik, also entsprechend der Bevölkerungszusammensetzung vor Ort. Oder Polizistinnen mit Kopftuch. Also was sollen diese pauschalen Beleidigungen, die sie sich für sich selbst auch nicht wünschen.

@buntervogel

Ja. Ich beschreibe im Wesentlichen meine bisher gemachten Erfahrungen auf SPD Veranstaltungen, die mich teilweise echt erschüttert haben.    

Rassismus, Rechtsextremismus, Vorurteile äußern sich eben nunmal für mich nicht per se in der gefühlten Weigerung der Deutschen, Stadtteile formal und offiziell türkisch oder kroatisch oder sonstwie umzubennenen. Das sind für mich souveräne Entscheidungen der hiesigen Bevölkerung, ob sie sowas möchte oder nicht.Das Thema hab ich nie vergessen. Was hat das denn mit Integration oder Chancengleichheit zu tun. Karabulut würde wahrscheinlich Gründe finden, warum das alles rechtsextrem und achso typisch in D ist, diese miesen Deutschen wollen nicht oder sowas. Aber ich sehe es nicht. Ich würde niemanden "Köter" nennen, weil der Stadtteil so weiter heißen soll wie bisher. Ist ja auch nicht nur gegen türkisch, es gibt bisher auch kein italytown oder sowas.

kofi schrieb: Deswegen schreibe ich ja, ausländischstämmige rechte Personen sollten zum allgemeinen "Kampf gegen Rechts" schon irgendwo dazu gehören.

Alles andere wäre auch völlig abwegig. Man wird sich mit solchen Phänomenen in Zukunft noch intensiver zu befassen haben. Schließlich manifestieren und radikalisieren sich solche nationalistischen Strukturen -z.B. aus dem Lager Erdoğan- gerade erst so richtig. Dazu kommen noch Islamisten, die ebenfalls als rechtsradikal oder rechtsextrem bezeichnet werden müssen. 

@Aldaris

Die Stadtgesellschaften sind durchaus angewiesen auf Dialog und Zurückhaltung. Das "noch intensiver befassen" bedeutet dem ein  oder anderen auf die Füße treten, was Mut zu einer eventuellen Eskalation braucht.
Wer aber hat den Mut? Der Duisburger Oberbürgermeister wird an die Landesregierung von NRW oder an die Bundesregierung vielleicht ein Brandbrief schreiben, dass Eskalation das ist, was seine Stadt auf jeden Fall nicht braucht.

Aber will sich denn eine Gesellschaft erpressen lassen? Die Lage in Städten wie Duisburg kann eskalieren wie in den französischen Vororten, muss sie aber nicht und gewisse Themen gehören halt mal besprochen. 

@kofi
Nö Kopftuch muss nicht sein,aber mehr türkischstämmige Bullen oder schwarze Feuerwehrmänner würden Sinn machen.
Einstweillen leisten Leute wie Shermin Langhoff,Nurkan Erpulat oder Feridun Zaimoglu die Kärrnerarbeiten

Wie können wir von unseren (türkischen) Mitbürgern erwarten, dass diese sich integrieren und irgendwann sich als Deutsche fühlen wollen wenn wir uns es Höchstrichterlich ok finden selbst als Köterrasse bezeichnen zu werden und es von einigen Usern hier als ganz ok und nicht so schlimm empfunden wird?
Noch dazu mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen wie z.B. ein Hund hätte ja in Deutschland einen positiven Stellenwert.


Ich finde es richtig und vernünftig, dass sich der Einzelne von diesem Ausdruck nicht provozieren lassen soll.
Aber ist es nicht Aufgabe des Staates und der Gerichte als übergeordnete Instanz dies zu missbilligen?

Was bei der Gerichtsentscheidung nicht berücksichtigt wurde ist ganz einfach die Motivation die mit diesem Ausdruck verfolgt wurde, nämlich deutsche Bürger zu beleidigen.
Und das ist der wesentliche Unterschied zur Polizei die den Ausdruck Nafri verwendet hat. Die Verwendung des umgangssprachlichen Begriffs wurde zurecht kritisiert, aber die Motivation der Polizei war sicherlich nicht die Personengruppe mit diesem Begriff zu beleidigen, zumal er ja auch nicht an die Personen gerichtet war. Im Gegensatz zu "Köter-Rasse" .

Darf das Gerichtsurteil jetzt so zu verstehen sein, dass Türken pauschal als Ziegenficker bezeichnet werden?
Das zumindest hoffe ich nicht.

Roniz schrieb:dass diese sich integrieren und irgendwann sich als Deutsche fühlen

Davon war und ist nie die Rede. Und sollte es auch nicht sein. Ein Türke, Franzose, Ägypter oder Sudanese kann/darf und soll sich nie als Deutscher sehen. Sonst würden sie ihre eigene Identität verlieren.
Du würdest dich auch nie als Kubaner sehen, nur weil du dort 20 Jahre lebst. Du kannst nur sagen, du hast dich integriert und dort eingelebt.
Und das finde ich ebenso wichtig. Integration ja, aber nicht seine eigenen Wurzeln verpflanzen sondern Triebe wachsen lassen.

Gut, bei dem Thema scheiden sich die Geister, was das Urteil angeht. Ich vermute mal, würde ich zu einem Türken sagen, er kommt von einer "Ziegenfickerrasse" oder zu einem Franzosen "die Froschfesserrasse" oder zu einem chinesen "Hundefresser" oder zu einem Belgier "Kinderfickerrasse"... Vermutlich hätte ich ein Verfahren wegen Beleidigung. Diese wird regelmäßig von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Die haben sich nun wirklich mit wichtigerem zu befassen. Ich komm ja aus dem Bereich.

Volksverhetzung würde ich aber ehrlich gesagt auch nicht sehen. Klar, ich beleidige ein ganzes Volk. Joa, ist scheisse. Aber Volksverhetzung impliziert einen Ausruf, dieses Volk "auszumerzen". 
Die Wohnwagenschaukler und Käseroller nerven mich hier im Grenzgebiet auch. Und? Die fahren halt scheisse Auto :D 

Keine Ahnung aber, wie es aussieht, wenn ich einen Türken "Muselmanen" nennen würde oder einen Sudanesen als "Neger". Diese Worte wurden zwar "verbannt". Aber ist es dennoch strafbar, diese zu nutzen?

Und wir sind nunmal "Weißbrote", "Krauts", "Kartoffeln" und jetzt auch "Köterficker". Die einen eben Köterficker, die anderen Ziegenficker, dann die Froschficker, nicht zu vergessen die schlitzäugigen Walficker, dazu die Robbenficker... Mein Gott, ist die Libido auf der Welt flexibel.

@DunklesHell
Was ist denn die deutsche Identität??
Ksnn man das essen wie ein Wiener Schnitzel??

@DunklesHell
Dann lass mich meine Aussage präzisieren:
Wenn ein Mitbürger türkischer Herkunft die deutsche Staatsbürgerschaft erwirbt dann erwarte schon, dass er bzw. spätesten seine Kindeskinder sich zwar weiterhin Ihrer Wurzeln bewust sein können aber doch soweit integriert haben und sich als Deutsche fühlen.
Was sonst wäre eine Integration?
Auch Einwanderer in den USA definieren sich über ihre Herkunft aber sehen sich in erster Linie als Amerikaner.

Wenn Türken Ziegenfickerrasse genannt werden würden, da habe meine erheblichen Zweifel, dass ein solches Verfahren einfach nur eingestellt werden würde.