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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

1.072 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Weltmacht, Chinas Zukunft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 09:55
Demo­kratie und Menschenrechte, die in verschie­de­nen Phasen von Chinas jünge­rer Geschich­te eine wichtige Rolle spielten, werden gezielt ver­schwiegen:
https://www.swp-berlin.org/10.18449/2019A70/

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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 11:04
Zitat von lmnoplmnop schrieb:Warum ist das täglich Thema in den Medien? Propaganda oder hat auch die Stastsführung ernsthafte Befürchtungen, von den USA militärisch angegriffen zu werden bzw plant selber einen millitarischen Einsatz?
Natürlich geht es um die Angst vor einem Angriff durch die USA, die sich bis in höchste Regierungskreise zieht. In der aktuellen Druckausgabe des SPIEGEL steht zum Beispiel, dass General Mark Milley, der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff, seinen chinesischen Gegenpart General Li zweimal anrufen musste (während der Proteste der BLM-Bewegung nach dem Tod von George Floyd und nach dem Sturm auf das Kapitol) um ihn zu beruhigen, weil ihm Geheimdienstinformationen vorlagen, dass die Chinesen befürchteten, die USA könnten kollabieren und zur Ablenkung von ihren inneren Konflikten einen Krieg mit China anzetteln.

Unter Biden ist die Lage nicht wesentlich besser geworden. China ist derzeit eine Hochburg der Prepper.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 11:41
Stell dir vor, du bist Chinese und blickst auf die USA. Was siehst du? Ein Land, das erst den durchgeknallten Politclown Trump gewählt hat, der derzeit an seinem Comeback arbeitet, dann den dementen Rentner Biden. Ein Land, dessen Wirtschaft die letzten zwanzig Jahre lang nur noch künstlich über Wasser gehalten wurde, indem die Gelddruckmaschinen unentwegt ratterten, dem aber nun in Form einer Hyperinflation die Quittung dafür droht, gegen die es keine Gegenmittel mehr hat. Ein Land, in dem plündernde und brandschatzende Mobs ganze Städte beherrschen, in dem ernsthaft erwägt wird, der Polizei ihr Budget zu streichen. Ein Land, in dem der Korridor der zulässigen Meinungen noch enger ist als in China, weil ein eifernder "woker" Pöbel dafür sorgt, dass Abweichler ihre Jobs verlieren und öffentlich geächtet werden, dass Bücher zensiert werden, dass große Autoren nicht mehr gelesen werden, weil sie weiße Männer waren, in dem 1+1 nicht mehr gleich 2 sind, weil auch Mathematik und Physik das subjektive Erlebnis diskriminierter Minderheiten widerspiegeln müssen. Ein Land, in dem ein paar ungewählte Milliardäre eine ungeheure Machtfülle auf sich vereinen und die Zukunft gestalten: Musk kümmert sich um das Thema Transport, Cook um die Technik unseres Alltags, Gates um Impfungen, Zuckerberg um zwischenmenschliche Kontakte, Schwarzman um die Wirtschaftspolitik. Ein Land, dessen Geschäftsmodell derart fragil ist, dass ein Virus wie Covid oder ein einziges havariertes Containerschiff dafür sorgen kann, dass die Lichter ausgehen.

Dieses Land ist kein Vorbild für den Rest der Welt, sondern ein strauchelnder Riese, der durchaus blindlings um sich schlagen könnte.


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08.11.2021 um 11:45
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Stell dir vor, du bist Chinese und blickst auf die USA. Was siehst du? Ein Land, das erst den durchgeknallten Politclown Trump gewählt hat, der derzeit an seinem Comeback arbeitet, dann den dementen Rentner Biden. Ein Land, dessen Wirtschaft die letzten zwanzig Jahre lang nur noch künstlich über Wasser gehalten wurde, indem die Gelddruckmaschinen unentwegt ratterten, dem aber nun in Form einer Hyperinflation die Quittung dafür droht, gegen die es keine Gegenmittel mehr hat. Ein Land, in dem plündernde und brandschatzende Mobs ganze Städte beherrschen, in dem ernsthaft erwägt wird, der Polizei ihr Budget zu streichen. Ein Land, in dem der Korridor der zulässigen Meinungen noch enger ist als in China, weil ein eifernder "woker" Pöbel dafür sorgt, dass Abweichler ihre Jobs verlieren und öffentlich geächtet werden, dass Bücher zensiert werden, dass große Autoren nicht mehr gelesen werden, weil sie weiße Männer waren, in dem 1+1 nicht mehr gleich 2 sind, weil auch Mathematik und Physik das subjektive Erlebnis diskriminierter Minderheiten widerspiegeln müssen. Ein Land, in dem ein paar ungewählte Milliardäre eine ungeheure Machtfülle auf sich vereinen und die Zukunft gestalten: Musk kümmert sich um das Thema Transport, Cook um die Technik unseres Alltags, Gates um Impfungen, Zuckerberg um zwischenmenschliche Kontakte, Schwarzman um die Wirtschaftspolitik. Ein Land, dessen Geschäftsmodell derart fragil ist, dass ein Virus wie Covid oder ein einziges havariertes Containerschiff dafür sorgen kann, dass die Lichter ausgehen.

Dieses Land ist kein Vorbild für den Rest der Welt, sondern ein strauchelnder Riese, der durchaus blindlings um sich schlagen könnte.
Ich hatte mich gerade beim Lesen der obigen Posts bis zu dem letzten im Zitat gewundert, ob das eine gute Mischung sei, ein "hochparanoides China" gepaart mit 'Allweltsanspruch' - und mich gefragt, wieso man teils so "paranoid" wirkt.

Aber ich sage mal "westliche Kulturferne" + Medienferne und dann eben genau dieser plakative Blick auf das Land von außen... ja gut. Tatsächlich nachvollziehbar, aus externer Sicht.

Mensch, es wird teils sogar aus "innerwestlicher Sicht" nachvollziehbar, wie ich persönlich finde. Nicht zwingend, dass die USA im lost cause um sich schlagen und Kriege anzetteln - aber dass es gewisse Probleme im Land da gibt ist wohl zweifelhaft gegeben. Dass ich je nach Sicht und Standpunkt dann auch an der pol. Führung oder gesellschaftlichen Kohärenz zweifle, halte ich für plausibel, wenn man es so so plakativ aufzählt und mal kurz verinnerlicht.


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08.11.2021 um 11:46
@VanDusen
Ist das nicht etwas einseitig von Dir beschrieben? Siehst Du das auch so wie der besagte Chinese?
Und wie sollen das die Chinesen denn überhaupt richtig beurteilen können, wenn sie keinen Internetzugang zum Westen haben und jede ihrer Bewegungen im Internet observiert wird?

Letztlich hat ja das Rechtssystem in den USA funktioniert, trotz Trump und seinen radikalen, demokratiefeindlichen Anhängern. Trump wurde ja sogar heimlich die Vollmacht für den "roten Knopf" entzogen, als er noch US-Präsident war.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 11:51
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ist das nicht etwas einseitig von Dir beschrieben? Siehst Du das auch so wie der besagte Chinese?
Und wie sollen das die Chinesen denn überhaupt richtig beurteilen können, wenn sie keinen Internetzugang zum Westen haben und jede ihrer Bewegungen im Internet observiert wird?

Letztlich hat ja das Rechtssystem in den USA funktioniert, trotz Trump und seinen radikalen, demokratiefeindlichen Anhängern.
Es ist ja aus chinesischer Sicht noch einfacher: Wieso sollte man die potentiellen Missstände in den USA unterdrücken wenn man das prima zur Vermarktung der KPCh nutzen kann? Davon ab kämen mir aber auch "Auslandschinesen" die reisen oder dauerhaft im Ausland leben in den Sinn, dazu "word of mouth", Mundpropaganda und Meinungsaustausch.

Ich muss aber auch sagen, dass manche Vorgänge oder Entwicklungen auch aus 'westlicher Sicht' nachvollziehbar oder kritikwürdig erscheinen - und man nicht zwingend "mindsetfremder Chinese" o.Ä. sein muss.

Meine Sicht: Westliches System im Grunde ja, also bejahend, aber das heißt nicht dass ich mir nicht bei manchen Entwicklungen denken kann bzw. mich frage, ob man da Lack gesoffen hätte oder sonst keine Probleme hat.

Ich will mit dem Punkt aufzeigen: Wenn man "intern" oder westlich schon an diesem oder jenen zweifeln kann, dann ist es aus einer externen, fremden, "genormten Sicht" (durch dortige Medien, die Partei, etc) nochmal einfacher ein gewisses Bild aufzubauen, dass auch mit Furcht und Ängsten gefüttert und befeuert werden kann.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 11:56
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich will mit dem Punkt aufzeigen: Wenn man "intern" oder westlich schon an diesem oder jenen zweifeln kann, dann ist es aus einer externen, fremden, "genormten Sicht" (durch dortige Medien, die Partei, etc) nochmal einfacher ein gewisses Bild aufzubauen, dass auch mit Furcht und Ängsten gefüttert und befeuert werden kann.
Ja, in Europa gab es ja unter Trump auch viele Ängste, was Trump noch alles anrichten könnte. Trump ist total ver-rückt. Aber Trump steht NICHT für die Demokratie, ganz im Gegenteil will er die Demokratie umstürzen und in eine Autokratie verwandeln.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 11:56
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ist das nicht etwas einseitig von Dir beschrieben?
Ich wollte niemanden kränken, sondern lediglich plakativ beschreiben, warum die westliche Maxime des "Ihr sollt so werden wie wir", um die es ja bei dem Gerede von Demokratie als summum bonum im Kern geht, in weiten Teilen der Welt, nicht nur in China, einfach nicht mehr zieht.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Und wie sollen das die Chinesen denn überhaupt richtig beurteilen können, wenn sie keinen Internetzugang zum Westen haben und jede ihrer Bewegungen im Internet observiert wird?
Zumindest jede*r, den ich kenne, entzieht sich erfolgreich dieser Zensur und Kontrolle. Die sind bestens darüber informiert, was hier abläuft.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 11:59
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ja, in Europa gab es ja unter Trump auch viele Ängste, was Trump noch alles anrichten könnte. Trump ist total ver-rückt. Aber Trump steht NICHT für die Demokratie, ganz im Gegenteil will er die Demokratie umstürzen und in eine Autokratie verwandeln.
Das ist aus externer Sicht aber fast egal wenn man sieht wie so jemand das höchste Amt in den USA erreichen kann - und folglich immer noch einen gewissen Einfluss ausüben kann, zeitweise oder nachhaltig, wenig oder viel.

Ich will nicht die USA bashen und hier gehts eher um China, das ich in etwaigen Bereichen genau so oder anders kritisch sehe - aber ich als Europäer stelle auch in den USA andere generelle Entwicklungen da in Frage, unabhängig von Trumps Präsidentschaft.

Das macht eigentlich den Aspekt hier sogar noch schwieriger:
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ich wollte niemanden kränken, sondern lediglich plakativ beschreiben, warum die westliche Maxime des "Ihr sollt so werden wie wir", um die es ja bei dem Gerede von Demokratie als summum bonum im Kern geht, in weiten Teilen der Welt, nicht nur in China, einfach nicht mehr zieht.
Kommt halt (noch) schlechter im nicht-westlichen Ausland an, wenn manche Dinge intern (westlich) schon kritisch gesehen werden oder man sich da uneins ist.


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08.11.2021 um 12:08
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Zumindest jede*r, den ich kenne, entzieht sich erfolgreich dieser Zensur und Kontrolle. Die sind bestens darüber informiert, was hier abläuft.
Dann wissen sie hoffentlich auch, wie großartig die Schweizer Demokratie ist und dieses Demokratie-Modell auch im Großen funktionieren könnte. Ansonsten wäre ja z. B. Deutschland ein gutes demokratisches Vorbild, das es schaffte, den Nationalsozialismus abzustreifen und eine Demokratie zu installieren, dies in wenigen Jahren.

Die Europäer sind die Letzten, die Krieg wollen mit China. Die NATO würde das nie unterstützen. Die USA bekäme dafür keine positive Reaktion aus Europa. Auch nicht von der UNO. Es käme sogar eher zu einem eurasischen Schulterschluss, um dies zu verhindern, denn China galt bisher als schlafender, gutmütiger Riese. Der Buddhismus hat auch großen Einfluss auf die Europäer. Doch das Aufrüsten von China ist auch für Europa sehr besorgniserregend.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 12:25
Unter Trump wäre ein spontaner Atomschlag, weil er was in die falsche Kehle gekriegt hat, denkbar gewesen, der war verrückt genug dazu. Unter Biden nicht, der wäre blöd wenn er nicht wüßte, daß er für so eine Aktion von allen Nationen der Welt gekreuzigt würde. Und Biden mag senil sein, aber blöd war er nie.

Wenn die chinesische Regierung die Pferde/eigene Bevölkerung scheu macht mit Rufen "Der böse Ami kommt!", dann deutet das eher auf eine Vorbereitung für einen euphemistisch so genannten "präventiven Angriff" hin. Was zumindest wir ja aus der deutschen Geschichte kennen: Wikipedia: Präventivkriegsthese
In einer Zeit, in der "heißer" Krieg für die Bevölkerungen einiger Länder, auch China, ein für das eigene Land ziemlich undenkbares Szenario ist, muß die jeweilige Regierung die eigene Bevölkerung erst mal auf diese Option einstimmen, wenn sie tatsächlich Krieg plant. Und wie geht das besser als durch das Aufbauen von Feindbildern, wenn der böse Nazi, Russe, Ami angeblich schon die Messer wetzt.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 12:57
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:In einer Zeit, in der "heißer" Krieg für die Bevölkerungen einiger Länder, auch China, ein für das eigene Land ziemlich undenkbares Szenario ist, muß die jeweilige Regierung die eigene Bevölkerung erst mal auf diese Option einstimmen, wenn sie tatsächlich Krieg plant. Und wie geht das besser als durch das Aufbauen von Feindbildern, wenn der böse Nazi, Russe, Ami angeblich schon die Messer wetzt.
Ja, so sehe ich das auch und nur so macht es Sinn im Kontext zur jetzigen politischen Lage, wo Trump weg von der Weltbühne ist. Unter Trump hätte ich solche Ängste noch eher verstanden. Aber jetzt unter Biden undenkbar.


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08.11.2021 um 13:11
Augenöffnend war für mich mitunter dieses Video (wenn ich mich nicht täusche wurde es zumindest kürzlich nicht hier gepostet):

Youtube: No, China Won't Rule the World
No, China Won't Rule the World
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Es ist immer schwierig bei solchen Formaten einzuschätzen, ob relevante Informationen zur künftigen Entwicklung fehlen, also selektiv ein Narrativ vermittelt wird, während die Realität vlt. andere Einschätzungen begünstigt. Soll heißen, vielleicht kommts auch anders und "besser" für China.

Aber vielen Aspekten kann ich im Video nur zustimmen; sie wirken nachvollziehbar. Und es scheint fraglich, ob China wirklich die USA in dem Sinne als "leading nation" ablösen wollen, wenn sie denn können. Natürlich ist da ein starker ökonomischer Trumpf als "Fabrik der Welt".

Aber mal im Ernst, bei aller internen Uneinigkeit oder (empfundenden) "Schwäche" der USA: Will sich die westliche Welt auch soziopolitisch China bzw. genauer der KPCh unterordnen? Wo ist "unser" benefit, wenn man sich schon anschaut, wie China intern mit seinen Bürgern umgeht, und wie es teilweise politische Verwerfungen ggü. andern Staaten verursacht oder versucht international zensierenden Einfluss geltend zu machen?

Die ganzen Punkte würden nur noch bestärkt werden, wenn hypothetisch selbst hier im Forum kritische Meinungen erfasst werden würden um sie auf irgendwelche Listen zu packen um wen bei Einreise oder sonst wie zu belangen. So abstrus bzw. weit muss man aber halt denken, es haben schon Staaten gemacht die weitaus näher sind als China.

I rest my case: Wenn China ein historisches Erfolgsmodell wie die USA werden soll/will, muss es sich selbst anpassen. Wie im Video vermutet: Du kannst nicht ohne Öffnung und eigenständige Transformation erwarten, die "leading nation" der Welt zu werden, der Staaten und andere bereitwillig folgen. Welche Kulturgüter willst du denn anbieten oder exportieren in die westliche Welt, wenn es despotisch regiert wird und die europäischen Staaten genug historische Erfahrung damit hatten und keine Lust darauf?

Als abschließender Disclaimer: Wie immer kritisiere ich am Ende die Partei dort, weniger den typischen Chinesen oder die typische Chinesin, die halt weniger für ihr politisches System können und damit und darunter leben müssen, aber vlt. nicht zwingend dafür sind.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 13:24
Hier noch nach Ablauf der Bearbeitungszeit ein plakatives Beispiel - "gaming" wird quantitativ und zeitlich vorgeschrieben.

Youtube: China Restricts Video Games to 3 Hours Per Week
China Restricts Video Games to 3 Hours Per Week
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Man kann sich jetzt ja streiten ob "zu viel" gesund ist. Je nachdem: Nein, die Dosis macht oft das Gift und man sollte seine Jugend nicht verzocken bzw. die schulischen Leistungen nicht darunter leiden lassen. Aber genug Personen kriegen es hin ihre Hobbies in Einklang mit ihren Verpflichtungen zu bringen und meines Erachtens ist das wieder ein Paradebeispiel für überzogenen Aktionismus (wie im vorherigen Video erwähnt) oder dafür, wie man auch bis ins kleinste gesellschaftlich alles regulieren will.

Die Frage ist, nützt das mehr als es schadet? Ein paar "Suchtgamer" vermieden aber ggf. auch Förderung kreativer Eigenschaften unterdrückt. Gaming kann nicht nicht "sinnloses Daddeln" sein, es kann Fähigkeiten und Interessen vermitteln und fördern.

Ich wurde online wie privat bzw. "analog"/in Echt für meine Englischfähigkeiten gelobt. In so einem Maße, dass bei mir der Eindruck entsteht, ich hätte im Schnitt überdurchschnittliche Fähigkeiten im Vergleich zum Umfeld, klar, wieso sonst das Feedback dahingehend? Der Punkt warum ich das erwähne ist nicht anzugeben sondern real aufzuzeigen wie ich von "Gaming" profitierte, denn ich habe Englisch so nicht nur in der Schule sondern spielerisch und dynamisch nebenher gelernt. Ein textlastiges Rollenspiel wie "Morrowind" war damals bei einer Grafikkarte dabei und ich war stur genug es durchzuspielen obwohl ich viele Wörter nicht verstand. Die habe ich parallel dann aber immer wieder recherchiert und so meinen Horizont erweitert.

Ein anderer Grund sind kreative Fähigkeiten und Interessen wie Videobearbeitung. Ich mache das nicht professionell und kann im Vergleich sicher nur einen Bruchteil. Zugleich habe ich im Gaming-Kontext und privaten Rahmen Videos erstellt für die mich andere gelobt haben, weil sie so gut gewesen seien. Das fiel aber nicht vom Himmel sondern wurde wie bei meinem Werdegang was Englisch angeht geweckt, gefördert, begünstigt. Auch durch Gaming.


Das sind meine plakativen Beispiele, vielleicht habt ihr selbst welche, ob direkt oder indirekt.

Der Punkt ist, ich hätte dahingehend nie gewisse Interessen oder Skills ausgebaut oder überhaupt entdeckt, wenn man meine Spielzeit reguliert hätte. Vielleicht hätte ich dafür anderes gemacht, wäre woanders gelandet. Aber ich hätte nie einen Haufen Leute im Internet begeistert, begeistern können indem ich sporadisch gewisse Videos bastle.

Und beruflich kann ich auch nicht meckern.

Gaming sehe ich also nicht zwingend als "Gift" sondern als sowohl gesellschaftlich-soziale, wie auch kreativ bereichernde Tätigkeit. Ausnahmen gibts individuell immer, aber wenn ich das Modell übertragen würde wie in China, könnte ich auch gleich argumentieren, Alkohol und andere Suchtstoffe zu verbieten, weil das noch eher ein "Gift" ist.


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08.11.2021 um 13:34
Zitat von WardenWarden schrieb:Du kannst nicht ohne Öffnung und eigenständige Transformation erwarten, die "leading nation" der Welt zu werden, der Staaten und andere bereitwillig folgen.
Ich folge deine Beiträge stets mit großem Interesse. Eine Frage hätte ich bezüglich dieser Aussage:

Was, wenn die chinesische Führung gar nicht will, dass andere bereitwillig folgen? Sondern es fordert, zu "folgen"? Ich denke, du weißt was ich meine.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 13:35
Zitat von WardenWarden schrieb:Der Punkt ist, ich hätte dahingehend nie gewisse Interessen oder Skills ausgebaut oder überhaupt entdeckt, wenn man meine Spielzeit reguliert hätte. Vielleicht hätte ich dafür anderes gemacht, wäre woanders gelandet. Aber ich hätte nie einen Haufen Leute im Internet begeistert, begeistern können indem ich sporadisch gewisse Videos bastle.
Ja, stimmt, das beobachtete ich auch bei meinem Neffen und seinen Kumpels. Er kann z. B. als Schweizer akzentfrei Deutsch sprechen, weil er schon sehr früh über das Gamen mit Deutschen online gamte und so die Hemmung verlor, sich spontan in deutscher Hochsprache auszudrücken, was ja in der Schweiz eigentlich nur Schriftsprache ist.

In China wird diese Überregulierung sicher bald zu Defiziten führen, auch wenn sie rein technisch wirklich sehr weit sind. Allerdings auch nur, weil sie vom Westen gelernt und geklaut haben. Ob sie sich selbst wirklich einen Dienst erweisen, wenn sie sich wie Nordkorea isolieren und von der Welt abkapseln, bezweifle ich. Mit diesem Konfrontationskurs wird es auch schwieriger, an Wirtschaftsgeheimnisse der Gegner zu kommen, gerade wenn alle westlichen Firmen sich aus China zurückziehen und in anderen billigen Ländern produzieren.

Der chinesische Kommunismus wird genauso scheitern wie der russische Kommunismus. Russland ist eher ein 2. Welt-Land, ein autokrater Mafia-Staat. Sie haben keine Perspektive. Und diesen Weg geht auch China, das genauso auseinanderfallen wird.


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08.11.2021 um 13:39
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Was, wenn die chinesische Führung gar nicht will, dass andere bereitwillig folgen? Sondern es fordert, zu "folgen"? Ich denke, du weißt was ich meine.
Ja, das ist der narzisstische Traum des chinesischen Regimes, der aber scheitern wird. Letztlich auch in China. Ewig können sie das nicht durchziehen.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 13:42
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ja, das ist der narzisstische Traum des chinesischen Regimes, der aber scheitern wird.
Ist das so gesichert?
Ich kann kein Urteil darüber fällen, ob das chinesische Regime - um jetzt ein aktuelles Thema zu nennen - die Finger von Taiwan lässt oder ob es gewaltsam einverleibt wird. Gerade nach der Zusicherung des militärischen Beistandes der USA im Falle eines Überfalls. Dazu kann ich Xi Jinping einfach zu wenig einschätzen. Und das besorgt mich doch, wenn auch nur unterschwellig.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 13:46
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Was, wenn die chinesische Führung gar nicht will, dass andere bereitwillig folgen? Sondern es fordert, zu "folgen"? Ich denke, du weißt was ich meine.
Ich sehe das simpel, ohne das jetzt als Geostratege usw. kommentieren zu können:

China wird sich gewisse Dinge rausnehmen wollen. Schauen wie weit es gehen kann.

Es obliegt der westlichen Wertegemeinschaft bzw. dem Rest der Welt wie auch jedem einzelnen Staat an sich, abzunicken oder klare Kante zu setzen. Einer relativ vereinigten westlichen Wertegemeinschaft wird China m.E. wenig entgegenzusetzen haben, wenn man sich zugleich unabhängiger von der "Fabrik der Welt" macht und daher auch weniger Druckmittel vorliegen.

Zugleich würde man ja weiterhin Handel usw. treiben.

Das heißt, die KPCh wäre schön blöd, wenn sie hier einen militärischen Konflikt erwägen würde, den sie dann je nach Kräfteverhältnis hoffentlich gar nicht gewinnen kann und zudem ja quasi Krieg mit ihren Kunden im Ausland treiben würde. So bleibt dann m.E. halt nur noch, nach Art eines "Reality Checks" bescheidenere Brötchen zu backen - weil du den Rest der Welt nicht zwingen kannst, egal wie. Und zwingen dich zu mögen kannst du den Rest der Welt auch nicht, höchstens Anreize setzen.

Hoffentlich passiert bis dahin auch eine Demokratisierung o.Ä. sodass dieses Säbelgerassel weiter abnimmt.

Parallel dazu sehe ich gewisse "Hoffnungen" in Russland, auch wenn das meine Lebzeit übersteigen könnte. Schafft man es einvernehmlich auch auf Dauer Russland mehr in Europa einzubinden, vlt. sogar zu integrieren, so würde China ferner auch in gewissen Konstellationen alleine da stehen, in denen Russland vielleicht Partei ergreifen würde weil man zwar nicht gleich ist, aber hier und da ähnlich tickt oder im Feind des Feindes einen Verbündeten sähe.
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Ist das so gesichert?
Ich würde "zivilisatorisch" argumentieren. Das mag jetzt eine egoistische Sicht sein sie andere Kulturen/Völker/Staaten/Teile der Erde nicht berücksichtigt. Aber wenn wir uns mal die Länder anschauen die heute als Teil des Westens gelten und in der Zeit zurückgehen: Stämme, Königreiche, etc. pp. Europäer und andere haben sich zivilisatorisch in die Richtung entwickelt die heute nun mal in den Breitengraden vorherrscht: Weg von "Herrschaften", mehr Formen der Demokratie, direkt wie indirekt. Todesstrafe als anderes Beispiel, relativ abgeschafft.

Kurzum sehe ich also einen Trend, der bei Globalisierung m.E. auch nur fortgeführt wird und andere Teile der Erde, wo das noch nicht so Norm war, erreichen und beeinflussen wird. Und selbst wenn das in manchen Teilen der Erde (wie China) noch hunderte weitere Jahre dauern wird, den Trend sehe ich dahingehend.

Das kann sich natürlich je nach Weltlage auch wieder anders entwickeln, aber ich würde jetzt eher vermuten, dass sich auch Staaten wie RU oder CN anpassen werden. Selbst wenn im Schneckentempo.
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Ich folge deine Beiträge stets mit großem Interesse.
Danke!


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

08.11.2021 um 13:48
Nicht alle amerikanischen Präsidenten neigen zu "wag the dog" - Manövern, um von internen Problemen abzulenken (das ist die Domäne der Republikaner wie Trump und Bush), und Biden gehört sicher nicht dazu.
Wenn jemand was unfeines plant, ist das die chinesische Regierung. Und zwar in einer Ausführung, die sie der eigenen Bevölkerung als notwendig und unverzichtbar für Chinas Fortschritt verkaufen kann.
Das wird meines Erachtens kein Atomschlag sein, sondern erst mal ein großangeleger Cyber-Angriff auf westliche Länder, gefolgt von einem hämischen "Ihr könnt uns gar nix, sonst schicken wir die Raketen los!" Die Atombomben als Erpressungsmittel, daß sie mit allem erfolgreich durchkommen was sie durchziehen wollen.
Bekanntlich stammt ein Großteil der Mikrochips in westlichen Geräten, auch des Militärs, aus Fabriken in China, und es hält sich schon lange das Gerücht, daß manche dieser Chips (nicht alle, das würde irgendwann auffallen) ein paar heimliche Zusatzfunktionen enthalten, die der Kunde nicht bestellt hat. Die sich mit einem völlig harmlosen Signal, das kein Virenscan als gefährlich einstufen würde, aktivieren lassen, und so ein Trojaner, der nicht über Software kommt, sondern schon in der Hardware drinsteckt, wäre äußerst schwer zu bekämpfen. Vor allem weil man gar nicht wissen könnte, in welchen Geräten und Systemen dieser Trojaner überall drinsteckt. Welchen Nutzen das hätte ist klar, einfach für reichlich Chaos sorgen, nach dem Muster des Y2K, der so wie in Schwarzmalereien vorhergesagt zum Glück nicht eintrat, wenn AKWs in die Luft fliegen und Flugzeuge reihenweise abstürzen sollten.


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