Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)

Destructivus schrieb:Die erhöht sich beträchtlich, wenn so etwas einmal zugelassen wird. Viele Firmen schreiben keine Lehrstellen mehr aus, weil sie keine Chance sehen überhaupt jemanden zu finden, vor allem in der Gastronomie.

Das habe ich aus deinem Link jetzt nicht herauslesen können.

Gibt es in Österreich zu viele oder zu wenige Lehrstellen? „Die Presse“ hat dazu die Daten beim Arbeitsmarktservice angefordert. Demnach ist nur im Fremdenverkehr/Gastgewerbe (bei Berufen wie Köche und Kellner) ein Überschuss an Lehrstellen festzustellen. Dies hängt damit zusammen, dass viele Lehrstellen in Tourismusgebieten liegen und die Arbeitsbedingungen für Jugendliche nicht so attraktiv sind.

[1]

Einerseits finde ich es gut, dass die Gastronomie bei ihren Arbeitsbedingungen weniger Leute findet, andererseits würde eine Öffnung hier der Wirtschaft in Österreich helfen.

Destructivus schrieb:1. Weil die nach Ende der Lehre ihre Familien nachholen.
2. D

Dass anerkannte Asylanten nach Jux und Tollerei ihre Familie nachholen können, das ist eine Mär welche leider vom Boulevard breitgetreten wird. Hier meinerseits etwas zum nachlesen:

Viele Flüchtlinge werden auf ihrer Flucht von ihrer Familie getrennt, unter ihnen auch Minderjährige. Sie haben einen gesetzlichen Anspruch darauf, ihre Eltern nachzuholen. Einige europäische Staaten haben die Möglichkeiten dafür aber eingeschränkt - so auch Österreich. Zunächst müssen die Kinder selbst das Asylverfahren durchlaufen. Während dieser Zeit kann kein Antrag auf Familien-Zusammenführung gestellt werden. In Extremfällen kann ein Verfahren bis zu fünf Jahre dauern.

Ist das Verfahren abgeschlossen, müssen manche Minderjährige bis zu drei weitere Jahre warten, bevor sie eine Zusammenführung beantragen können. Das Problem: Die meisten sind bis dahin volljährig. Und mit der Volljährigkeit erlischt auch der Anspruch auf Familiennachzug.

[2]

[1] https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4966753/Statistik_Noch-nie-so-wenig-Lehrlinge
[2] https://wien.orf.at/news/stories/2849921/

@agonist
Na und? Es dauert halt, bedeutet aber nicht, dass es eine Mär ist. Die ganze Geschichte der Wanderungen funktionierte so (unabhängig vom Motiv): Junge Männer gehen voraus und holen später ihre Familien nach. Das ist keine Mär sondern empirisch gut dokumentiert.

Edit: Ich sehe worauf du hinauswillst. Ob das dann wirklich so greift, werden die nächsten Jahre zeigen.

@gardner
"Repräsentativ" kann etwa bedeuten, dass durch Zufallsprinzip Menschen ausgewählt werden. Diese werden nach ihren Präferenzen befragt und anhand einer Formel wird ein Konfidenzintervall berechnet. Die Schwankungsbreite beträgt bei n=800 wohl ungefähr 3-4 Prozentpunkte.
Richtig gelesen wäre es in etwa so:

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% würde die SPÖ bei einer jetzt stattfindenden Wahl zwischen 27 und 33 Prozent der Stimmen erhalten.

27-30 da wir eine Schwankungsbreite von 3 Prozent annehmen.
Würde die SPÖ also bei 30% liegen und die FPÖ bei 23, so könnte man mit 95% WSK annehmen, dass die SPÖ bei der nächsten Wahl vor der FPÖ liegt. Über die Grünen aber kann man praktisch nichts aussagen, da sie mit 95% WSK zwischen 4 und 10% liegen.

@Destructivus
Dass Flüchtlinge ihre Familie nachholen können ist keine Mär, aber dass es einfach für sie ist ist ein Märchen, warum habe ich im verlinkten Artikel dargelegt. Für viele erlischt das Recht, ihre Familie nachholen zu dürfen.

agonist schrieb:Für viele erlischt das Recht, ihre Familie nachholen zu dürfen.

Ich bin sowieso gegen ein verbrieftes Recht auf Familiennachzug. In Ausnahmefällen ja, aber wie oben bereits geschrieben ist Asyl ein Individualrecht. Wobei ich jeden Flüchtling verstehe, der das so machen möchte, das sei auch gesagt.

Übrigens eine Schwankungsbreite von 3% bedeutet bei 30% sehr wohl minimal 27 und max 33 %

Destructivus schrieb:Übrigens eine Schwankungsbreite von 3% bedeutet bei 30% sehr wohl minimal 27 und max 33 %

Natürlich, so habe ich es auch geschrieben :)

agonist schrieb:27-30 da wir eine Schwankungsbreite von 3 Prozent annehmen.

Das hast du geschrieben. Aber sich sehe schon, das ist einfach nur ein gegenseitiges Mißverständnis, aufgrund von einem Tippfehler von dir.

Ui, Danke. In der Tat wollte ich 33 schreiben!

Zu

Destructivus schrieb:Ich bin sowieso gegen ein verbrieftes Recht auf Familiennachzug

Wieder schwierig, laut Gesetz bekommen Familienmitglieder auch internationalen Schutz, wenn die Voraussetzungen dafür bei einem Familienmitglied gegeben sind. [1] Für mich macht das durchaus Sinn, denn wenn eine Person glaubhaft vor Krieg flieht, dann wird die enge Familie wohl sehr wahrscheinlich die selben Voraussetzungen mitbringen, sprich auch durch Krieg bedroht sein.
Dem Widerspricht deine Aussage zum "Individualrecht" -mit der du wahrscheinlich Recht hast- etwa wenn eine Person aufgrund sexueller Neigung verfolgt wird: trifft das dann auf die Familie auch zu? Schwierig.

[1] https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/321/Seite.3210003.html

agonist schrieb:Familienmitglieder

Was ist Familie? Da gibt es Länder nach deren Definition hat eine Familie 100+ Mitglieder. Außerdem ist Flucht vor Krieg kein Asylgrund, sondern das ist dann dieser subsidäre Schutz, der dafür gegenüber steht. Sexuelle Neigung die verfolgt wird, ist hingegen definitiv ein Asylgrund.

Destructivus schrieb:Was ist Familie?

Als Familienangehörige zählen:

Zum Zeitpunkt der Antragstellung minderjährige ledige Kinder zu ihren Eltern und umgekehrt
Ehegatten zueinander, sofern die Ehe bereits vor der Einreise der/des subsidiär Schutzberechtigten oder der/des Asylberechtigten bestanden hat
Eingetragene Partner zueinander, sofern die Partnerschaft bereits vor der Einreise der/des subsidiär Schutzberechtigten oder der/des Asylberechtigten bestanden hat
Die gesetzliche Vertreterin/der gesetzliche Vertreter (Obsorgeberechtigte/Obsorgeberechtigter) zu minderjährigen ledigen Kindern, sofern diese Vertretung bereits vor der Einreise der/des subsidiär Schutzberechtigten oder der/des Asylberechtigten bestanden hat

Von https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/321/Seite.3210003.html

Gut, danke für das Zitieren. Also der ganzen Sippe ist es über diese Schiene nicht möglich in das Land zu kommen, zumindest nicht auf legalem Wege. Aber ich habe halt da so die Befürchtung, dass neben den legalen Eltern/Partnern/Gatten halt auch ein ganzes Schippel von Anverwandten illegal hierher verschlägt, aber das hat der Gesetzgeber natürlich nicht vorgesehen.

Destructivus schrieb:Junge Männer gehen voraus und holen später ihre Familien nach

Wie schon bei den Gastarbeitern in den Sechzigern sagte man auch bei der Flüchtlingskrise: Die gehen später wieder heim.

Das ist stark zu bezweifeln. Sie wollen natürlich nicht in ein Land zurück, in dem sie ein Fünftel des hiesigen Lohnes verdienen. Das ist doch logisch. Außerdem binden sie sich an das Gastgeberland und denken ja gar nicht an eine Rückkehr. Außer eben man zwingt sie dazu. Aber Assad, Sieger des Krieges denkt ja gar nicht dran, auch nur einen "Verräter" zurückzunehmen:

https://www.focus.de/politik/ausland/selbst-nach-kriegsende-was-dafuer-spricht-dass-assad-syrische-fluechtlinge-nicht-zuruecknehmen-wird_id_8986891.html

Bin auch gegen das Bleiberecht durch Lehrstelle. Eine solche zu erhalten, ist ja nun wirklich keine große Leistung, sorry, sondern wird einem bei dem heutigen kleinen Wirtschaftsboom nachgeworfen. Das ist einfach zu wenig, um bleiben zu können.

Funkystreet schrieb:Bin auch gegen das Bleiberecht durch Lehrstelle. Eine solche zu erhalten, ist ja nun wirklich keine große Leistung, sorry, sondern wird einem bei dem heutigen kleinen Wirtschaftsboom nachgeworfen. Das ist einfach zu wenig, um bleiben zu können.

Um die Leistung geht es imho nicht. Es geht darum, dass Arbeit Sinn gibt und der direkte Kontakt durch die Arbeit mit der Gesellschaft wohl eine der besten Integrationsmöglichkeiten ist. Obendrein gibt der Mensch dem Land etwas zurück: durch Arbeitskraft, durch Steuern etc.
es wäre eigentlich eine Win-Win-Situation.

Destructivus schrieb:Also der ganzen Sippe ist es über diese Schiene nicht möglich in das Land zu kommen, zumindest nicht auf legalem Wege

Ich habe in der Tat auch nicht gewusst, dass nicht einmal Bruder und Schwester nachkommen dürfen. Ist doch eigentlich eine sehr strenge Regelung, findest du nicht?

https://derstandard.at/2000086267261/Opposition-gemeinsam-im-BVT-Ausschuss-aktiv

Wien – Die Oppositionsparteien gaben am Mittwochvormittag ihre Strategie für den BVT-Untersuchungsausschuss bekannt. Im Fokus: Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). Gegen ihn wird ein gemeinsamer Misstrauensantrag in einer eigenen Sondersitzung eingebracht werden. Diese Sitzung des Nationalrats muss binnen 14 Tagen stattfinden. Schon vorher, am Montag nächster Woche, findet der von Peter Pilz einberufene Nationale Sicherheitsrat statt. Pilz erklärte in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Jan Krainer von der SPÖ und Stephanie Krisper von den Neos, er habe den anderen Oppositionsparteien vorgeschlagen, gemeinsam einen Misstrauensantrag einzubringen – in der Hoffnung, "dass es doch einige Abgeordnete in der ÖVP gibt, denen die innere Sicherheit wichtig ist". Sollte sich diese Hoffnung erfüllen, könne das Parlament ein Gegengewicht zum Innenminister darstellen. - derstandard.at/2000086267261/Opposition-gemeinsam-im-BVT-Ausschuss-aktiv

Das wird aber interessant. Wäre gut wenn die Opposition da was erreichen würde mit diesem Misstrauensantrag.

agonist schrieb:Ich habe in der Tat auch nicht gewusst, dass nicht einmal Bruder und Schwester nachkommen dürfen. Ist doch eigentlich eine sehr strenge Regelung, findest du nicht?

Ja sie ist streng, keine Frage.

Die Jungs von der FPÖ wollen tatsächlich in Afrika einmarschieren...
https://www.derstandard.de/story/2000086623328/fpoe-wehrsprecher-regt-besetzung-von-boden-in-nordafrika-an

Soll er lieber aufpassen, vielleicht sollte er sich mal anschauen wie seine Vorfahren endeten als sie so drauf waren.

Ich glaube, das würde China gar nicht gefallen.

satansschuh schrieb:Ich glaube, das würde China gar nicht gefallen.

Wir hätten ja auch kein Material um nach Afrika zu kommen. Deutschland auch nicht (mit den zwei betriebsfähigen Hubschraubern dauert der Überfall dann doch zu lange...).
Man könnte die Boote der Flüchtlinge nehmen und für das Heer verwenden. Zurück nach Afrika!

Österreich plant den Einmarsch in Afrika!

Afrika, Afrika...
heute fahr'n ma Neger schauen, das wird ein Trara! (EAV)