Rassismus

behind_eyes schrieb:Weil du es möchtest oder weil die Gesellschaft sich darauf geeinigt hat?

Darauf war das bezogen, ich ging davon aus, dass du das mit 'gesellschaft hat sich geeinigt' gemeint hast. Ansonsten bleibt ja bestehen, dass es natürlich hand in hand geht, dass ein änderungswunsch etwas mit den assoziationen die den namen betreffen zu tun hat, die einen gesellschaftlichen konsens vorraussetzt (zumindest in teilen der gesellschaft)

Es ist immer eine Frage von KOnsens und Güterabwägung.
Und das kann mal eine Namensänderung implizieren, mal ein beibehalten.

Bei anstößigen Straßennamen, bei denen viele Bürger unglücklich sind und eine petition machen, ist es absolut gerechtfertigt, eine straße umzubenennen.
Bei einem Ortsnamen, über den sich eher Ortsfremde beschweren und mit dem im Ort die LEute zufrieden sind, da sieht das schon wieder anders aus.

behind_eyes schrieb:Sag niemals NIE wenn es um Antirassmismus geht.

was haben diese Beispiele mit irgendwas zu tun?

shionoro schrieb:Und da steht eben auch die Güterabwägung, wo die frage ist, wie denn der konsens derer aussieht, die das problem besonders betrifft (und das sind hier eben die bewohner des ortes und die firmeninhaber).

es trifft wohl die Bewohner kaum, wenn die Apotheke nicht mehr "Mohren"apotheke heißt. Und der Firmeninhaber wird es sicher auch überleben.

shionoro schrieb:Bei anstößigen Straßennamen, bei denen viele Bürger unglücklich sind und eine petition machen, ist es absolut gerechtfertigt, eine straße umzubenennen.

die Petitionen gibt es bei Apotheken auch und jetzt?

Und was ist mit den Kosten der Strassenumbenennung? Da muss ja jeder Anwohner seinen Ausweis ändern etc.

Tussinelda schrieb:was haben diese Beispiele mit irgendwas zu tun?

Irgendwas = deine Aussage:

Tussinelda schrieb:weshalb so etwas auch NIE gefordert wurde

Hinweis: Es war ein Beispiel (Einzahl) welches deine Behauptung widerlegt.
Ist auch eher als Info für Mitleser gedacht, damit sowas nicht auch noch geglaubt wird.

@behind_eyes
das ist echt lächerlich, wenn irgendwer zu irgendwem auf fb schreibt "ey, ändere mal lieber Deinen Namen", dann hat das nix mit dem zu tun, worum es hier eigentlich geht.

Tussinelda schrieb:das ist echt lächerlich, wenn irgendwer zu irgendwem auf fb schreibt "ey, ändere mal lieber Deinen Namen", dann hat das nix mit dem zu tun, worum es hier eigentlich geht.

Sagt ja keiner, es hat ausschließlich explizit mit deiner Aussage zu tun die damit widerlegt ist.
Ist ja auch erwartbar, seit dem Ort Neger halte ich solche Eingriffe in Deutungshoheiten für den Modus operandi, so weit hergeholt ist das ja nun wirklich nicht mehr.

shionoro schrieb:Dabei ist das vollkommen egal, es interessiert niemanden.

Klar, weil das niemanden interessiert

shionoro schrieb:streitet[man] sich Seitenlang darüber

Das war jetzt kein überzeugender Vortrag von dir.

Tussinelda schrieb:Also Schwarze Menschen sehen es so.

wer sind die "schwarzen Menschen"? Es gibt leider keine repräsentativen Umfragen, der Afrozensus kann zumindest nicht nachweisen, dass er die Gruppe "schwarze Menschen" repräsentativ abbildet. Es bleibt somit eine Vermutung.

Tussinelda schrieb:Es geht doch schlicht darum, Menschen nicht unnötig zu verletzen.

Mir drängt sich manchmal der Verdacht auf, dass es eine Art Berufsbeleidgttum gibt, die nicht zu "verletzen" halte ich für nahezu nicht möglich...

oldzambo schrieb:Mir drängt sich manchmal der Verdacht auf, dass es eine Art Berufsbeleidgttum gibt, die nicht zu "verletzen" halte ich für nahezu nicht möglich...

Ist ja auch normal, wenn sich das Statut "Rassismus" oftmals rein auf Gefühlsebene manifestiert. "Ich fühle es, also ist es real".

@oldzambo
Also ich will zum Beispiel nicht wegen meiner Hautfarbe verletzt werden. Jeder Mensch ist gleich viel wert, egal welche Hautfarbe man ha.

Mal eine philosophische Frage in den Raum geworfen, ob Nicht-Betroffene überhaupt darüber diskutieren dürfen, was Rassismus ist und was nicht?

Star-Ocean schrieb:Mal eine philosophische Frage in den Raum geworfen, ob Nicht-Betroffene überhaupt darüber diskutieren dürfen, was Rassismus ist und was nicht?

Sage mal spontan ja. Jeder darf darüber diskutieren, was Rassismus, Antisemitismus, etc. ist.

@Zarathustra80
Aber nur betroffene selbst können entscheiden, was Rassismus ist - und was nicht.

@oldzambo
Ich habe nicht von „die schwarzen Menschen“ geschrieben, ich kann die Frage also nicht beantworten.
Von „eine Art Berufsbeleidigttum“ zu schreiben ist da viel fragwürdiger, aber muss ja jeder selbst wissen.

Johnny1887 schrieb:Aber nur betroffene selbst können entscheiden, was Rassismus ist - und was nicht.

Sehe ich nicht so. Und ein Richter kann auch darüber entscheiden, ob in einem konkreten Fall jemand einen Diebstahl, eine Vergewaltigung, ein Mord, etc. begangen hat. Eine persönliche Betroffenheit würde ihn eher befangen machen. Betroffenheit ist keine Qualifikation.

@Zarathustra80
Nun, wenn mich jemand N***r nennt und meint, dies sei Spaß oder nicht ernst gemeint, dann ist es trotzdem meine Entscheidung, wie ich damit umgehe. Und wenn ich sage, dass ich es nicht will, weil es abwertend ist, dann will ich auch nicht so bezeichnet werden. Von der Arbeit kenne ich einen britischen Staatsbürger. Ich würde ihn niemals "I********n" nennen, auch nicht, wenn er es als Spaß verstehen würde.

calligraphie schrieb:Hilfe, das liest sich ja echt schon ga ga. Was der Autor in diese Schmuckwerbung rein interpretiert, dazu muss man wirklich Phantasie haben, oder den festen Willen „ den Fehler im Bild“ zu finden.

Ja, das liest sich schon sehr fantasievoll.

Tussinelda schrieb:seinen Rassismus? Es gibt Deinen, meinen und wem anderen seinen Rassismus? War mir gar nicht bewusst.

Abahatschi schrieb:Ich würde (wäre ich in der Situation) empfehlen dass keine "gemischten" Bilder zu verwenden sind, ein Beleidigter oder einer der erklärt dass man beleidigt sein muss ist gleich zu Stelle.

Ja. Wenn Weiße und Schwarze auf einem Bild zu sehen sind, wird es sehr schnell problematisch für manche Leute ;)

BerlinerLuft schrieb:Was sagt ihr eigentlich zu den Serien
Ugly Amarican
Wikipedia: Ugly Americans

Brickleberry
Wikipedia: Brickleberry

Drawn Together
Wikipedia: Drawn Together

und den Stereotypen und Überspitzungen die in diesen Serien verwendet werden?

Habe früher Drawn Together angeschaut. Ich kann mich aber nicht mehr so gut daran erinnern. Es hat mir damals wohl sehr

shionoro schrieb:Das Bild z.b., das du geposted hast, finde ich schon auch ein bisschen misslungen. NIcht geifernder rassismus oder überhaupt eine böse absicht dahinter, aber schon eine strange art und weise, eine schwarze frau zu inszenieren. NIcht mehr, nicht weniger, aber ich finde wichtig, dass man darüber reden darf, ohne quasi 'zum schweigen' gebracht zu werden.

Genauso, wie es wichtig ist, auch die entgegengesetzte position einnehmen zu können, ohne direkt angefeindet zu werden. Wenn man sich gegenseitig auf augenhöhe begegnet, kann eine diskussion vorankommen. Das passiert aber leider selten.

Ich gebe Dir ja auch recht, dass das von mir gepostete Bild schlecht gemacht war - aber die Interpretation las sich für mich halt wie ein Rassismus-Brainstorming, wo mit dem Brecheisen rassistische Konnotationen gefunden werden sollten. Im Übrigen finde ich auch deine Absicht, der zunehmenden Polarisierung (wo ich natürlich auch in einem Lager bin) etwas konstruktives entgegenzusetzen.

@Johnny1887

LOL wie ich einfach bei beiden ****-Wörtern weiß was du zu verdecken versuchst :D

Aber du hast den Kern meiner Frage getroffen. Ich finde es nämlich aktuell auch kritisch das bestimmte Personengruppen für auf Deutschland bezogene gesellschaftliche Minderheiten entscheiden möchten was gut für sie ist, d.h. Straßenunbenennung etc.

Star-Ocean schrieb:LOL wie ich einfach bei beiden ****-Wörtern weiß was du zu verdecken versuchst :D

Aber du hast den Kern meiner Frage getroffen. Ich finde es nämlich aktuell auch kritisch das bestimmte Personengruppen für auf Deutschland bezogene gesellschaftliche Minderheiten entscheiden möchten was gut für sie ist, d.h. Straßenunbenennung etc.

Es ist nunmal so: Wenn ich mit Respekt behandelt werden will, behandele ich meinen Gegenüber auch mit Respekt. Wenn ich nicht wegen meiner Herkunft mit einer abwertenden Bezeichnung angesprochen werden will, tue ich es auch bei anderen nicht.

Johnny1887 schrieb:Nun, wenn mich jemand N***r nennt und meint, dies sei Spaß oder nicht ernst gemeint, dann ist es trotzdem meine Entscheidung, wie ich damit umgehe. Und wenn ich sage, dass ich es nicht will, weil es abwertend ist, dann will ich auch nicht so bezeichnet werden. Von der Arbeit kenne ich einen britischen Staatsbürger. Ich würde ihn niemals "I********n" nennen, auch nicht, wenn er es als Spaß verstehen würde.

Man kann nicht alle Wörter, die eine abwertende Konnotation haben aus dem Sprachgebrauch tilgen. Der Wunsch eine Gesellschaft anzustreben, in der es keine verletzenden Wörter mehr gibt, führt in meinen Augen zu einem totalitären Staat. Man muss grundsätzlich halt auch "verletzende" Wörter aushalten können. Wenn ein britischer Staatsangehöriger "Inselaffe" als Spaß verstehen würde, dann kann das Wort in einem bestimmten Kontext wohl auch genutzt werden.

@Zarathustra80
Wie wäre es, wenn man mich einfach beim Namen nennt?