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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

451 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Internet, Medien, Propaganda ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 12:53
Zitat von parabolparabol schrieb:Mit Fake-News hat der Spiegelskandal eher wenig zu tun, denn die Geschichten, die dieser Journalist erfunden hat, waren politisch ziemich harmlos.
Claas Relotius hat allerdings über Flüchtlinge einige Artikel geschrieben, natürlich handelt es sich dabei um Flüchtlings-Kitsch, z.B. über ein Dorf in Italien, wo Flüchtlinge einen Wirtschaftsboom ausgelöst haben.
Flüchtlinge retten Riace vor dem Untergang
Halb Europa schottet sich vor Einwanderern ab. Aber ein Fischerdorf in Italien bietet Flüchtlingen ein Zuhause – und sichert damit sein Überleben.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/italien-dorf-riace-fluechtlinge-zuhause?page=8#comments

Dass der Wirtschaftsboom nur durch Fördergelder möglich wurde, schreibt Relotius nicht (nur an einer Stelle deutet er das ein bisschen an).

Seit die Fördergelder zusammengestrichen wurden, gibt es in dem Dorf auch weniger Flüchtlinge.

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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 13:35
Zitat von parabolparabol schrieb:Seit die Fördergelder zusammengestrichen wurden, gibt es in dem Dorf auch weniger Flüchtlinge.
D i e News wäre, wenn Salvini über das berichten würde, was es jetzt in dem Dorf gibt!


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 13:40
Übrigens räumt auch die "ZEIT" mittlerweile zerknirscht ein, dass einiges nicht stimmen kann, was ihr Jungspund C.R. da so schrieb.

Also Stand Donnerstag Nachmittag: Das Kontrollsystem von zwei renommierten Medienhäuser versagte kläglich. Weitere werden folgen. Warum? Weil es zu schön ist, um nicht wahr zu sein. Alle drehten wegen der Sprachgewalt durch, ließen sich regelrecht verführen. Wer wird solche Kunst noch auf Stichhaltigkeit hin prüfen wollen.

Aja natürlich hat er Fake-News verbreitet- was denn bitte sonst?


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 13:42
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Übrigens räumt auch die "ZEIT" mittlerweile zerknirscht ein, dass einiges nicht stimmen kann, was ihr Jungspund C.R. da so schrieb.
W-W-willst du etwa sagen, dass Flüchtlinge keine Börsen mit 1000en von Euro finden und abgeben? Dass es keine Kinderpaare in Flüchtlingslagern gibt, denen Angela Merkel im Traum erscheint? Dass der Kapitän der Lifeline nicht jeden Tag bitterlich weinen muss ob seiner schweren gottgegebenen Aufgabe? Dass in Amiland gar keine Nazidörfer existieren, wo sich die Bevölkerung jahrelang den gleichen Kriegsfilm in Dauerschleife reinzieht?

Wer hätte das je ahnen können?


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Venom ehemaliges Mitglied

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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:01
Wie natürlich erwartet Leute wie Martin Sellner haben schon Videos draußen über den Spiegel Fall :D
Eine fette Ironie if you know what i mean wenn solche Honks von Lügenpresse usw reden :D


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:21
Ein weiteres zentrales Rührstück aus Relotius Gesamtschmalzblock bricht in sich zusammen:
Traute Lafrenz, letzte Überlebende der "Weißen Rose", ist nach SPIEGEL-Recherchen von dem Fall Claas Relotius betroffen (mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier). In einem im September dieses Jahres im SPIEGEL veröffentlichten Interview mit ihr sind offenbar mehrere Passagen nicht akkurat - die 99-Jährige nennt Teile des Texts nach einem erneuten Gespräch mit einem anderen SPIEGEL-Redakteur "miserabel" und moniert mehrere Stellen. (Hier finden Sie den Text in Ursprungsform.)

Lafrenz wurde vom SPIEGEL an diesem Mittwoch zweimal kontaktiert. Im ersten Telefonat bestätigte sie, mit Relotius in ihrem Haus in South Carolina gesprochen zu haben. Sie las den Artikel danach noch einmal im Detail und distanzierte sich dann von dem Interview. An mehreren Stellen in dem Text handle es sich nicht um ihre Worte.

Konkret geht es zum Beispiel um folgende Passagen:

Auf Neonazis in Chemnitz bezogen, zitiert Relotius sie so: "Deutsche, die streckten auf offener Straße den rechten Arm zum Hitlergruß, wie früher." Die Sätze in der vierten Antwort habe sie nie benutzt, sagt Lafrenz. Sie habe auch nie aktuelle Fotos in US-Zeitungen von entsprechenden Aufmärschen in Deutschland gesehen.
Von "heimlichen Treffen" der Schüler, die Lafrenz im Interview angeblich erwähnt, habe sie bestimmt nicht gesprochen - ihre Klassenlehrerin Erna Stahl aus dem späteren Umfeld der "Weißen Rose", sagt Lafrenz, habe ganz normale Leseabende veranstaltet, keine "heimlichen Treffen".
Im Relotius-Interview heißt es, Lafrenz habe Helmut Schmidt, der dieselbe Schule wie sie besucht hat, zugerufen: "He, Revolverschnauze" - diesen Ausdruck, sagt Lafrenz, habe sie gegenüber Helmut Schmidt nie benutzt. Sie habe ihn aber nach einem Vortrag begrüßt und mit ihm gesprochen, das ja.
"Nachdem Christoph Probst unters Schafott gekommen war" - auch diese Worte im Relotius-Interview habe sie nie verwendet. "Den Absatz können Sie streichen", sagte sie.

Lafrenz wiederholte während des zweiten Gesprächs am Mittwoch mehrmals: "Das habe ich bestimmt nicht gesagt." Nach weiteren Beispielen für falsche Zitate gefragt, sagte sie: "Ja, reicht Ihnen das denn nicht?"

Auch ihre Schwiegertochter wurde angerufen, die in Chicago lebt und bei dem Gespräch mit Relotius anwesend gewesen ist. Sie sagte, Relotius sei am Tag des Interviews gegen 17 Uhr an Lafrenz' Haus angekommen und maximal anderthalb Stunden geblieben - "bestimmt nicht länger als zwei Stunden". In der SPIEGEL-Hausmitteilung zu dem Gespräch hieß es, Relotius habe fünf Stunden mit Lafrenz verbracht.

Das Gespräch habe zwischen 45 Minuten und einer Stunde gedauert, nicht länger, anschließend habe sie ihn über das Grundstück geführt und verabschiedet. Auf die Stelle in Relotius' Text angesprochen, in der er schreibt, Lafrenz gehe ins Haus und "kommt fast eine Stunde lang nicht wieder", sagte die Schwiegertochter nun: "Nein! Nein! Unmöglich, so lange ist er nie geblieben."
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fall-claas-relotius-weisse-rose-ueberlebende-traute-lafrenz-betroffen-a-1244756.html

Zur geradezu übermenschlichen Leistung der Dokumentationsabteilung:
Im SPIEGEL hatte niemand einen Nachweis des Gesprächs durch Vorlage einer Aufzeichnung oder Ähnliches verlangt. Üblicherweise wird das sogenannte SPIEGEL-Gespräch den Gesprächspartnern zur Autorisierung vorgelegt, weshalb auch die Dokumentationsabteilung die Texte im Verifikationsprozess nur auf Fakten prüft - Relotius zufolge bestand Lafrenz aber auf keiner Autorisierung, was nicht überrascht, weil dies in Amerika unüblich ist. Die in Deutschland geübte Praxis , Interviews autorisieren zu lassen, ist international unüblich. Diese Lücke und das Vertrauen seiner Kollegen nutzte Relotius aus.

Wie jetzt hausintern klar wurde, bat Relotius die Mitarbeiter der englischsprachigen Seite des SPIEGEL wiederholt, seine Texte nicht ins Englische zu übersetzen. Er begründete dies in jedem Einzelfall anders und nach Angaben der Kollegen jeweils plausibel. Allerdings liefen diese Informationen nicht an einer Stelle zusammen.



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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:27
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:W-W-willst du etwa sagen, dass Flüchtlinge keine Börsen mit 1000en von Euro finden und abgeben?
Ich will damit sagen, dass angebliche oder tatsächliche Qualitätsmedien große Probleme mit ihrer Qualitätssicherung haben. Das steht einmal fest und wusste ich seit Jahren. Von der Dimension des aktuellen Falls bin sogar ich ein wenig überrascht.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:29
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Ich will damit sagen, dass angebliche oder tatsächliche Qualitätsmedien große Probleme mit ihrer Qualitätssicherung haben. Das steht einmal fest und wusste ich seit Jahren. Von der Dimension des aktuellen Falls bin sogar ich ein wenig überrascht.
Alle genannten Beispiele waren Relotius-Stories. Hier zeigt sich das Problem: einige davon sind durch Fakten belegt (Die Geldfund-Sache ist laut Polizei so passiert), andere frei erfunden.

By the way: gibt es irgendwo eine Liste mit allen getürkten Stories? Beim Spiegel selbst gibt es nur einige Beispiele - ich befürchte, der Spiegel dreht sich jetzt daraus eine PR-Kampagne und veröffentlicht täglich neue Meldungen.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:29
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Diese Lücke und das Vertrauen seiner Kollegen nutzte Relotius aus.
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Von der Dimension des aktuellen Falls bin sogar ich ein wenig überrascht.
Ich frag mich, was mit dem Mann nach seiner Kündigung passiert.

1. Er kann beneidenswert glänzend schreiben
2. Er besitzt eine messerscharfe und dennoch blühende Fantasie
3. Er versucht geschickt alle Fettnäpfchen zu umgehen und konnte so jahrelang den gesamten deutschprachigen Blätterwald narren
4. Das einzige was ihm fehlt ist Moral, aber die wird ja eh immer nur vorgeschoben und ist keine faktische Währung

Eigentlich ein begnadeter Vorzeigetyp für unsere postmoderne Gesellschaft, und tatsächlich ein Künstler seiner Zeit.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:31
Zitat von RealoRealo schrieb:Eigentlich ein begnadeter Vorzeigetyp für unsere postmoderne Gesellschaft, und tatsächlich ein Künstler seiner Zeit.
Zynische Option: Faktenfinder bei correctiv oder dem ZDF. Wer jahrelang so überzeugend faken kann, sollte ja in der Lage sein, Fakes zu enttarnen. Politisches Campaigning wäre auch eine Option.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:37
Wenn ich Relotius wäre, ich würde fantastische fiktive Reisetagebücher schreiben.
Einen Verlag findet er dafür immer bei seiner urplötzlichen großen Berühmtheit.

Wikipedia: Claas Relotius


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:38
Es müsste sich bei einem Skandal solchen Ausmaßes aber auch jede Redaktion die Frage stellen, wie sehr sie sich solche spektakulären Reportagen, bei denen alles zu stimmen scheint, wünscht. Weil sie Fragen beantworten, Leerstellen füllen, die Welt im Kleinen erklären. Und damit Preise gewinnen. Mit anderen Worten: hat die Begehrlichkeit nach Reportagen, die wie hochliterarische Kurzgeschichten geschrieben sind, den Fall Relotius erst ermöglicht?
https://www.welt.de/kultur/medien/article185799718/Claas-Relotius-Er-hat-sein-Talent-missbraucht.html
Ja, muss man dazu sagen. Denn auf Fakten beruhende, gut geschriebene Storys werden gerne gelesen.


Der junge Reporter Claas Relotius hat für den „Spiegel“ zahlreiche Reportagen frei erfunden. Eine Geschichte, die nur Verlierer kennt.
https://www.welt.de/kultur/medien/article185799718/Claas-Relotius-Er-hat-sein-Talent-missbraucht.html

Nur Verlierer? Das glaube ich nicht.
Es könnte sogar sein, dass Claas Relotius von dem Skandal profitiert. Er hat Kostproben seines Könnens veröffentlicht, sein Name ist durch den Skandal in Aller Munde. Wenn er dem Druck jetzt standhält, findet sich ein Verlag, der demnächst fantasievolle Kurzgeschichten von ihm veröffentlicht. Vielleicht erscheint irgendwann sogar ein Roman von ihm.
Bei Markus Lanz kann er dann erzählen, wie leicht es im gemacht wurde, und dass er in einen Erfolgssog geraten ist.
Er ist morgens mit dem Druck aufgewacht ein Meisterstück abliefern zu müssen.

Das ist ja im Grunde eine Felix Krull Geschicte. Zudem sieht der Mann gut aus. Das fördert den Buchverkauf.

Ich glaube, dass man in Zukunft noch viel von ihm lesen wird.
Vorausgesetzt natürlich, er verkriecht sich nicht.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 14:40
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:gut geschriebene Storys werden gerne gelesen
Vielleicht liegt mir nur der Stil nicht, aber ich finde die Relotius-Geschichten nicht gut geschrieben, sondern eher unerträglich. Ganz bemühte empathische Arztroman-Kitsch-Geschichten mit doppeltem Nachschlag aus dem Schmalzfass.


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20.12.2018 um 14:49
Die Zeit hat die 6 Artikel, die Relotius für sie geschrieben hat, untersucht, und kommt zu folgendem Ergebnis:

1 Artikel ist eine CD-Rezension und somit unbedenklich.

1 Interview wurde beim Interviewpartner angefragt, bisher hat der noch nicht geantwortet.

1 Artikel sieht unbedenklich aus, die Faktenlage ist bei vielen anderen Quellen bestätigt.

2 Artikel enthalten weitgehend korrekte Fakten, aber Gespräche mit Personen, deren Existenz sich nicht mehr belegen lässt

1 Artikel sieht schwer nach Vollfälschung inkl. Erfindung aller beteiligten Personen aus.

https://blog.zeit.de/glashaus/2018/12/20/unser-wissensstand-zu-den-beitraegen-von-claas-relotius-auf-zeit-online-und-in-zeit-wissen/


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20.12.2018 um 14:59
@bgeoweh

Der mutmaßliche Vollfälschungsfall aus der Zeit belegt, sofern er zutrifft, dass Relotius mindestens seit 7 Jahren gefälscht hat, dass sich die Balken biegen. Das war noch vor den meisten seiner Preise und Ehrungen, was dafür spricht, dass der Erfolgsdruck eben nicht das treibende Motiv war.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 15:12
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Ich will damit sagen, dass angebliche oder tatsächliche Qualitätsmedien große Probleme mit ihrer Qualitätssicherung haben. Das steht einmal fest und wusste ich seit Jahren. Von der Dimension des aktuellen Falls bin sogar ich ein wenig überrascht
im Konkreten : bin ich auch überrascht. Dem Spiegel hätte ich mehr Qualitätssicherung zugetraut. Aber sei's drum. Wenn es der EINZIGE Fall bleibt, dann sei es verziehen
im Allgemeinen: es überrascht mich nicht, dass Qualitätsjournalismus bei sinkenden Verkaufszahlen ein großes Problem ist.
Zudem ist der Druck, sich zuerst zu äußern (ok, nach der BILD) enorm groß- was zu schlechteren Rechercheergebnissen führt (hauptsächl im Bereich Tagespolitik)
Zitat von RealoRealo schrieb:1. Er kann beneidenswert glänzend schreiben
2. Er besitzt eine messerscharfe und dennoch blühende Fantasie
3. Er versucht geschickt alle Fettnäpfchen zu umgehen und konnte so jahrelang den gesamten deutschprachigen Blätterwald narren
4. Das einzige was ihm fehlt ist Moral, aber die wird ja eh immer nur vorgeschoben und ist keine faktische Währung
eine allmy Karrierre ?


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20.12.2018 um 15:13
Übel, da kann einem der Spiegel fast leid tun. Das wird sich intern viel schlimmer auswirken als nach außen, den Eindruck bekommt man zumindest bei diesem hausinternen Artikel.

Ich frage mich schon längere Zeit, ob sich der Spiegel mit bento so viel Freude macht. Da wirken auch viele Artikel und Kolumnen etwas optimiert und poliert. Zufällig kennt man da die eine Freundin, dann gibt es noch den komischen Mitbewohner, der dies und das tut.

Wirkt halt immer so wie die Geschichten des begnadeten Alleinunterhalters auf Parties. Die haben vielleicht einen wahren Kern, damit sie interessant werden, dichtet dieser noch ein paar lustige Details und Anekdoten dazu.

Fand ich schon immer fraglich, ob sie sich damit ein junges Publikum und Journalisten heranziehen, die dem alten bzw. erwachsenen Anspruch des Spiegel Verlags genügen.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 15:15
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Ich frage mich schon längere Zeit, ob sich der Spiegel mit bento so viel Freude macht. Da wirken auch viele Artikel und Kolumnen etwas optimiert und poliert. Zufällig kennt man da die eine Freundin, dann gibt es noch den komischen Mitbewohner, der dies und das tut.
Bento ist aber gesellschaftlich komplett irrelevant. Mit Artikeln nach dem Schnittmuster "24 Handschuhe, die dein Erlebnis beim Wichsen verbessern" kann man sich zwar zum Horst machen, aber keinen bleibenden Schaden anrichten.


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20.12.2018 um 15:19
@stanmarsh

Es kommt noch dazu, dass Bento scheinbar fast nur noch von Leuten gelesen wird, die sich über die Artikel lustig machen wollen. Die Kommentarbereich dort sind absolut tot, jeder 2. Artikel ist ein "Verlagsangebot" (neudeutsch für "Werbung") - und bei den Bento-Klonen der anderen Zeitungen sieht es noch schlechter aus (Wer kennt überhaupt ze.tt von der Zeit oder jetzt von der sz?). Im Vergleich dazu erhalten selbst Artikel zur Grundsteuerreform, die nachts um 2 online gehen, innerhalb der ersten Stunde zweistellige Kommentaranzahlen.


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Fakenews und Propaganda (im Internetzeitalter)

20.12.2018 um 15:30
@bgeoweh

Bento taucht aber immer wieder bei Spiegel Online auf, mit reißerischen Überschriften. Ich bin leicht zu ködern und klicke drauf und dann ärgere ich mich danach. Das färbt halt ab.

Nun kaufe ich den Spiegel schon lange nicht mehr als print, sondern lese ab- und zu die PDF Ausgabe im Rahmen meiner Onleihe/Stadtbücherei-Mitgliedschaft. Also im Prinzip kostenlos. Aber selbst diese Nutzung wird bei mir weniger, obwohl mich eine Ausgabe nur einen Klick und 2 Minuten Downloadzeit kostet.

Ja, Spiegel, Spiegel Online und Bento sind drei unterschiedliche Formate, ich mache mir nicht immer die Mühe, das sauber zu trennen.


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