Sind Nationalismus und Patriotismus noch zeitgemäß?

Fierna schrieb:Da kann man sich übrigens heute noch "Dokumentationen" ansehen, wo die Römer blutrünstig und mordend durch die Lande ziehen und in vollkommener diktatorischer Willkür regieren, während die "Germanen" als eine Art freiheitsliebende Ur-Humanisten und -Demokraten dargestellt werden.

Am Spruch „Die Geschichte wird von den Gewinnern geschrieben“ steckt eben doch was wahres. Wenn die Wikinger Ostfriesland erobert hätten oder Herrmann die Varusschlacht verloren hätte, würde die historische Rezeption heute auch anders ausfallen mit Blick auf Wikinger und Römer.

@tobak

Jetzt habe ich dich ja ganz vergessen...

Aber das kann ich auch kurz machen: Ich kann deiner Überleitung zu irgendwas mit Merkel und "was werden wohl zukünftige Generationen denken?" nicht folgen und empfinde sie höchstens als wirr.

Aber im Nationalismus zählt weniger historische Wahrheit als das "Wir"-Gefühl, nicht nur im Suff, aber da ganz besonders. "Wir" sind nicht nur anders als die anderen - und daher einmalig -, sondern vor allem besser. Und wenn uns immer mal wieder grobe Fehler unterlaufen (Treitschke und die Juden, Genozid an den Hereros, Holocaust, 2 vom Zaun gerissene und totale verlorene Kriege) finden wir immer eine Erklärung, die die "Perspektiven gerade rückt" (Historikerstreit, der Stalin war mindestens genauso schlimm), die alles, was unsere Vorfahren taten, entschuldigt. Die echte, wahre Schuld liegt immer bei den roten Socken (Dolchstoß) und an der Weltverschwörung obendrein (die Welt kann eben ein Kulturvolk (mit Kulturbeutel) schlecht ertragen).