teleman schrieb:Kaum einer kann sich so etwas leisten.
Tja, das ist leider nicht richtig. Nur weil sich genügend Menschen das leisten können, gibt es diese Preise. Das sind marktwirtschaftliche Mechanismen.
teleman schrieb:Das Angebot für Eigentum ist so gering, dass die Preise total abgehoben sind.
Sagen wir eher so: In vielen Gegenden gibt es mehr Nachfrage als Angebot. Aber dennoch genügend Menschen, welche die daraus entstehenden Preise bezahlen können und wollen. Das ist in der Tat ein Problem. doch um das zu lösen muss "jemand" (d.h. der Staat) Rahmenbedingungen schaffen, welche diesen Mechanismus beeinflussen. Und entscheidend sind nicht primär ein paar Prozent Grundsteuer und Notarkosten, sondern die Frage, ob der Quadratmeter 50 oder 5.000 EUR kostet. 5% von 50.000 ist signifikant was anderes als 5% von einer Million.
teleman schrieb:Bei Immonet usw. stehen Anlageobjekte mit einer negativen Eigenkapitalrendite.
Kein privater Haushalt kann sich so etwas leisten.
Kommt darauf an, was du machen möchtest. Zum dauerhaft selber drin wohnen ist es fast egal. Da musst Du Dir nur überlegen, was es Dir wert ist. Als Anlageobjekt oder wenn Du planst es wieder los zu werden, spielt es natürlich eine Rolle. Aber es ist auch nicht so einfach, eine Wertentwicklung über Jahrzehnte hinweg abzuschätzen. Wenn es z.B. demografische Änderungen gibt, Zinsänderungen oder sonst was, kann das die Marktsituation auch stark verändern. Das ist eben das Problem an Immobilien, die bekommt man nicht so schnell los, wenn es eilig ist.
teleman schrieb:Aber meine Idee....
Die Baukosten für eine Wohnung liegen bei ca. 2000,- EUR / qm
Sind 150.000,- EUR. Tilgung auf 15 Jahre = 833,- EUR
Dann musst Du jemanden finden, der Dir ein zinsloses Darlehen gibt. Denn ein Darlehen zu geben, ist ebenfalls risikobehaftet. Stell Dir vor, Du vergibt 1.000 Darlehen zu je 1.000 EUR. Von diesen 1.000 Darlehen fallen 10 aus, weil die Darlehensnehmer insolvent werden. Dann musst Du mindestens 10.000 EUR auf die anderen umlegen, um nicht drauf zu zahlen.
Was würdest Du Dir konkret vorstellen? Ein staatliches Darlehen? Wer bekommt das? Jeder? Nur Bedürftige?
teleman schrieb:Wir müssten dem Käufer auch die Möglichkeit geben ohne Grunderwerbssteuer, Makler und Notargebühren
Flexibel zu bleiben und unkompliziert die Wohnung zu tauschen.
Dass es einen Notar gibt, hat schon einen Grund. Und eine Steuer auf ein grundsätzlich hochwertiges Spekulationsobjekt zu erheben, ist ja auch an sich richtig.
Aber egal, unterstellen wir, wir könnten Immobilien so handeln wie meinetwegen einen Ferrari für 250.000. Das Problem bleibt, dass der Wert der Immobilie auch dann (und wahrscheinlich noch viel mehr) starken Schwankungen ausgesetzt ist. Du hast mühsam Deine Wohnung mit 250.000 finanziert und wenn Du umziehen willst, ist sie gerade nur 200.000 wert. Ist ziemlich blöd, wenn du nicht reich bist. Anders als Ferraris erden Menschen Wohnungen kaufen, für die das eine enorme Summe ist.
teleman schrieb:Wir werden einfach neidisch nach Rumänien und Brasilien schauen
Auf keines dieser beiden Ländern schaue ich auch nur im Ansatz neidisch. Wenn Du Dir einfach mal anschaust, wie es armen Menschen in diesen Ländern geht, wird auch bei Dir nicht der Hauch von "haben wollen" aufkommen.