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Bezahlbarer Wohnraum

2.267 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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23.01.2023 um 09:53
Zitat von telemanteleman schrieb:Statistik habe ich nicht. Aber ich kann rechnen.
Mit rechnen kannst Du aber nicht belegen, dass man eine Wohnung in der Regel in 10-15 Jahren abbezahlen kann. Ob das überwiegend der Fall ist, hängt vom Verhältnis des Einkommens zu dem Kaufpreis und dem Zinssatz ab.
Wenn Du 250.000 EUR über 10 Jahre mit 3,5% finanzierst, sind das monatliche Kosten von knapp 2.500 EUR. Nur Zins und Tilgung. Die Tilgung beträgt pro Jahr in dem Fall zwischen 21.000 und 29.000 EUR. Dazu kommen Rücklagen, Steuern etc.
Wie viele Menschen können so viel Geld pro Monat aufbringen?
Zitat von telemanteleman schrieb:Die ersten Jahre sind wichtig. tilgen was geht!
Leicht gesagt. Woher nimmst Du das Geld für noch mehr Tilgung? Ein bisschen Urlaubsverzicht macht da nicht viel aus.
Natürlich sollte man möglichst früh möglichst viel tilgen - aber das Geld dafür muss eben da sein. Bei 2.500 EUR pro Monat bleibt bei den allermeisten Einkommen doch kaum noch Geld für Urlaub oder Auto übrig. Heizen und Essen möchte man ja auch noch.
Zitat von telemanteleman schrieb:Azazeel! Würdest du eine Wohnung kaufen wenn ich hier eine Statistik vorzeigen könnte?
Ich habe Wohneigentum.
Ich sage auch gar nicht, dass es es eine schlechte Idee ist - aber es ist nicht pauschal in jedem Fall eine gute Idee. Wenn es gut läuft, prima. Wenn es schlecht läuft, ist es ruinös, wenn es auf Kante finanziert ist

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23.01.2023 um 10:01
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Solange man sich finanziell nicht übernimmt gewinnt man nur.
Ah - aber genau hier liegt das Problem.
Wie genau kannst Du prognostizieren, Dich bei einem so hohen Betrag nicht in den nächsten 20 Jahren zu übernehmen? Du trennst Dich, Du verlierst den Job, Du wirst krank, die Anschlussfinanzierung wird teuer etc.
Es ist einfach ein Risiko. Das kann man eingehen - aber man sollte es nicht blauäugig ausblenden.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Miete geht das ganze Leben.
Ja. Es ist quasi eine Dienstleistung.
Manchmal ist der Erwerb besser, manchmal nicht.
Das ist wie mit dem eigenen Auto. Manchmal rechnet es sich, manchmal ist es günstiger, mit dem Taxi zu fahren, wenn Bedarf besteht.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Man muss es sich natürlich leisten können.
Wenn man es kann sollte man es aber machen.
Da ging es um Deine Aussage mit der Kaltmiete. Das war zu kurz gegriffen.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Da ist überhaupt kein Risiko.
Schön, wie sicher Du Dir alleine aufgrund Deiner anekdotischen Einzelerfahrung bist.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ich bin in dieser 'Szene' recht gut unterwegs.
Erzähl doch mal, damit ich mir ein Bild machen kann. In welcher Szene bist Du unterwegs? Immobilienfinanzierung?
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dass der Herr Staat genug bekommt und mal ein bisschen haushalten soll.
Interesse an einem Job in der Politik?


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23.01.2023 um 11:01
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wie genau kannst Du prognostizieren, Dich bei einem so hohen Betrag nicht in den nächsten 20 Jahren zu übernehmen? Du trennst Dich, Du verlierst den Job, Du wirst krank, die Anschlussfinanzierung wird teuer etc.
Es ist einfach ein Risiko. Das kann man eingehen - aber man sollte es nicht blauäugig ausblenden.
Miete muss man auch zahlen.
Sprich Risiko.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Da ging es um Deine Aussage mit der Kaltmiete. Das war zu kurz gegriffen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Schön, wie sicher Du Dir alleine aufgrund Deiner anekdotischen Einzelerfahrung bist.
Ja natürlich bin ich sicher.
Ob ich jetzt 600 Miete Kalt, die tendenziell steigt, für eine 90qm Wohnung zahle oder 600 für einen Kredit um diese zu erwerben bleibt sich gleich.
Nur ist der Kredit irgendwann bedient und das wars.
Dann gehörts dir.
Sein Leben lang in der Miete zu hocken ist dazu pure Geldverschwendung.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Erzähl doch mal, damit ich mir ein Bild machen kann. In welcher Szene bist Du unterwegs? Immobilienfinanzierung?
Der der Eigentumsbesitzenden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Interesse an einem Job in der Politik?
Dafür habe ich meine Wahlstimme. ;)


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23.01.2023 um 11:50
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Miete muss man auch zahlen.
Sprich Risiko.
Aber Du kannst Dich bei einer Mietwohnung doch viel eher verkleinern, als wenn Du mitten in Deiner Immobilienfinanzierung bist. Wenn Deine Finanzierung Dich überlastet, bleibt am Ende fast nur ein (verlustbehafteter) Verkauf.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ob ich jetzt 600 Miete Kalt, die tendenziell steigt, für eine 90qm Wohnung zahle oder 600 für einen Kredit um diese zu erwerben bleibt sich gleich.
Was kostet eine Wohnung, für die Du 600 EUR Zins und Tilgung bezahlst? Ich komme bei 3,5% auf ungefähr 60.000 EUR mit 10 Jahren und auf 100.000 mit 20 Jahren Darlehenslaufzeit. Das ist, wenn man Grunderwerbssteuer und Notarkosten da auch noch mit einbezieht und die Rücklagen ausrechnet eine verdammt günstige Wohnung.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Nur ist der Kredit irgendwann bedient und das wars.
Dann gehörts dir.
Nur wenn es wie geplant funktioniert. Funktioniert es nicht wie geplant, sind die Kosten viel höher, als wenn man gemietet hätte.

Du gehst fortwähren vom Idealfall aus. Bzw. von einem Fall, dass es zumindest einigermaßen wie geplant funktioniert. Aber wenn der Immobilienkauf sozusagen die einzige Investition ist, ist das Scheitern dieser Investition sehr schlecht.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Der der Eigentumsbesitzenden.
Also eine Einzelanekdote. Der Fall, in dem es rückblickend gut lief und aus dieser Erfahrung möchtest Du eine generelle Empfehlung ableiten.
So was ist logisch und sachlich nicht richtig. Weil Du aus einer Vielzahl von Fällen und Möglichkeiten nur eine Möglichkeit herausgreifst. Das ist wie folgender Fall:
Du hast einen Sack mit Kugeln. Du greifst blind hinein und ziehst einige wenige Kugeln heraus. Alle sind rot. Und dann triffst Du die Aussage: "Alle Kugeln in dem Sack sind rot." Ich denke Du wirst sehen, dass diese Aussage aufgrund der sehr eingeschränkten eigenen Erfahrung keinen Wert hat.
Erst wenn du viele Kugeln aus dem Sack betrachtest, kannst Du besser eine Aussage über die Gesamtsituation treffen.

Konkret auf Immobilien bezogen: Betrachte auch die Fälle, in denen es nicht funktioniert hat und rechne dann die monatliche Belastung aus.


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23.01.2023 um 13:04
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wenn Du 250.000 EUR über 10 Jahre mit 3,5% finanzierst, sind das monatliche Kosten von knapp 2.500 EUR.
Absolut richtig! Kaum einer kann sich so etwas leisten.
Das Angebot für Eigentum ist so gering, dass die Preise total abgehoben sind.
Bei Immonet usw. stehen Anlageobjekte mit einer negativen Eigenkapitalrendite.
Kein privater Haushalt kann sich so etwas leisten.

Aber meine Idee....
Die Baukosten für eine Wohnung liegen bei ca. 2000,- EUR / qm
Sind 150.000,- EUR. Tilgung auf 15 Jahre = 833,- EUR
Durch Infaltion wird der Tilgunsanteil immer leichter zu tragen sein da er stabil bleibt.

Wenn wir Eigentum ähnlich fördern würden wie Mietskasernen könnten wir dem Käufer
zinsfreie Jahre anbieten.

Wir müssten dem Käufer auch die Möglichkeit geben ohne Grunderwerbssteuer, Makler und Notargebühren
Flexibel zu bleiben und unkompliziert die Wohnung zu tauschen.
Ohne das es einem um Jahre zurückwirft. (Arbeitsplatzwechsel, Familie wächst usw.)

Aber ich muß zugeben das es schon sehr radikale Veränderungen geben müsste.
Utopisch für D-Land. Wir werden einfach neidisch nach Rumänien und Brasilien schauen und
einfach weiter machen.


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23.01.2023 um 13:51
Zitat von telemanteleman schrieb:Kaum einer kann sich so etwas leisten.
Tja, das ist leider nicht richtig. Nur weil sich genügend Menschen das leisten können, gibt es diese Preise. Das sind marktwirtschaftliche Mechanismen.
Zitat von telemanteleman schrieb:Das Angebot für Eigentum ist so gering, dass die Preise total abgehoben sind.
Sagen wir eher so: In vielen Gegenden gibt es mehr Nachfrage als Angebot. Aber dennoch genügend Menschen, welche die daraus entstehenden Preise bezahlen können und wollen. Das ist in der Tat ein Problem. doch um das zu lösen muss "jemand" (d.h. der Staat) Rahmenbedingungen schaffen, welche diesen Mechanismus beeinflussen. Und entscheidend sind nicht primär ein paar Prozent Grundsteuer und Notarkosten, sondern die Frage, ob der Quadratmeter 50 oder 5.000 EUR kostet. 5% von 50.000 ist signifikant was anderes als 5% von einer Million.
Zitat von telemanteleman schrieb:Bei Immonet usw. stehen Anlageobjekte mit einer negativen Eigenkapitalrendite.
Kein privater Haushalt kann sich so etwas leisten.
Kommt darauf an, was du machen möchtest. Zum dauerhaft selber drin wohnen ist es fast egal. Da musst Du Dir nur überlegen, was es Dir wert ist. Als Anlageobjekt oder wenn Du planst es wieder los zu werden, spielt es natürlich eine Rolle. Aber es ist auch nicht so einfach, eine Wertentwicklung über Jahrzehnte hinweg abzuschätzen. Wenn es z.B. demografische Änderungen gibt, Zinsänderungen oder sonst was, kann das die Marktsituation auch stark verändern. Das ist eben das Problem an Immobilien, die bekommt man nicht so schnell los, wenn es eilig ist.
Zitat von telemanteleman schrieb:Aber meine Idee....
Die Baukosten für eine Wohnung liegen bei ca. 2000,- EUR / qm
Sind 150.000,- EUR. Tilgung auf 15 Jahre = 833,- EUR
Dann musst Du jemanden finden, der Dir ein zinsloses Darlehen gibt. Denn ein Darlehen zu geben, ist ebenfalls risikobehaftet. Stell Dir vor, Du vergibt 1.000 Darlehen zu je 1.000 EUR. Von diesen 1.000 Darlehen fallen 10 aus, weil die Darlehensnehmer insolvent werden. Dann musst Du mindestens 10.000 EUR auf die anderen umlegen, um nicht drauf zu zahlen.
Was würdest Du Dir konkret vorstellen? Ein staatliches Darlehen? Wer bekommt das? Jeder? Nur Bedürftige?
Zitat von telemanteleman schrieb:Wir müssten dem Käufer auch die Möglichkeit geben ohne Grunderwerbssteuer, Makler und Notargebühren
Flexibel zu bleiben und unkompliziert die Wohnung zu tauschen.
Dass es einen Notar gibt, hat schon einen Grund. Und eine Steuer auf ein grundsätzlich hochwertiges Spekulationsobjekt zu erheben, ist ja auch an sich richtig.
Aber egal, unterstellen wir, wir könnten Immobilien so handeln wie meinetwegen einen Ferrari für 250.000. Das Problem bleibt, dass der Wert der Immobilie auch dann (und wahrscheinlich noch viel mehr) starken Schwankungen ausgesetzt ist. Du hast mühsam Deine Wohnung mit 250.000 finanziert und wenn Du umziehen willst, ist sie gerade nur 200.000 wert. Ist ziemlich blöd, wenn du nicht reich bist. Anders als Ferraris erden Menschen Wohnungen kaufen, für die das eine enorme Summe ist.
Zitat von telemanteleman schrieb:Wir werden einfach neidisch nach Rumänien und Brasilien schauen
Auf keines dieser beiden Ländern schaue ich auch nur im Ansatz neidisch. Wenn Du Dir einfach mal anschaust, wie es armen Menschen in diesen Ländern geht, wird auch bei Dir nicht der Hauch von "haben wollen" aufkommen.


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23.01.2023 um 17:45
@azazeel
@teleman
@Berryl

Es gibt keinen unbezahlbaren Wohnraum. Der Wohnraum passt sich an die Nachfrage an. Wenn Menschen meinen, sie müssen unbedingt in der Stadt leben, dann müssen sie das hinnehmen, oder sie ziehen dorthin wo weniger Nachfrage ist. Home Office ist heutzutage in den meisten Berufen kein Problem mehr. Deutschland ist jetzt kein riesen Land wie Russland oder USA, außerdem ist Deutschland sehr vernetzt was Bus und Bahn angeht. Da ist man dann schnell in der Stadt wenn man möchte. Autos gibt es auch noch.

Dann sollen halt die Menschen endlich beginnen in Städte zu ziehen in denen weniger Menschen leben. Ich kann nicht nachvollziehen wie jeder denkt er müsste in der Großstadt leben und sich dann wundern dass das andere genauso machen und man nichts findet.


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23.01.2023 um 18:33
Zitat von HoldingsHoldings schrieb:außerdem ist Deutschland sehr vernetzt was Bus und Bahn angeht.
Da lacht der Nordfriese!

Wer in Nordfriesland Bahn fährt, verpasst keine Züge. Die Züge verpassen üblicherweise die Fahrgäste.
Wer sich hier mit Suizidabsicht auf die Gleise legt, der stirbt an Ennui - oder Altersschwäche.

Und Bus? Was ist ein Bus? Bei uns auf'm Land gibt's den Jahreszeiten-Bus. Einer fährt im Frühjahr, einer im Sommer...
Man soll hier schon Skelette in Wartehäuschen gefunden haben, an denen ein Fahrplan-Hinweis der Reichspost hing: Verkehr wegen Tieffliegergefahr vorübergehend eingestellt.


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23.01.2023 um 18:41
@Doors

Selbst wenn kein Bus oder Bahn fährt ist das keine Ausrede sich in eine Großstadt zu drücken. Dann fährt man halt mal mit dem Auto in die nächste Stadt. Aber das wirst Du nicht müssen wenn Du akzeptierst dass es sich auch in einer kleineren Stadt leben lässt!

Wenn es jeder so machen würde, wären die Ballungsräume auch nicht so schlimm sondern die Bevölkerung wäre schön verteilt.


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23.01.2023 um 18:47
@Holdings

Ich lebe allerdings seit gut 20 Jahren ausserhalb eines Kaffs, das zwar nicht der Arsch der Welt ist, aber die gleiche PLZ hat. (Süderlügum, bzw. Sønder Løgum bzw. Läigem)
Meine Nachbarn sind schwarzbunt und machen muh.


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23.01.2023 um 19:16
@Doors

Ja das ist doch gut, so sollten es andere auch machen, oder wollen wir dass unsere Städte in Zukunft wie Tokyo aussehen?


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23.01.2023 um 21:58
Zitat von HoldingsHoldings schrieb:Ja das ist doch gut, so sollten es andere auch machen, oder wollen wir dass unsere Städte in Zukunft wie Tokyo aussehen?
Wobei es m.M.n. auch nicht so ganz verkehrt ist, wenn Städte verdichtet werden, also in die Höhe bauen, anstatt dass immer mehr Fläche im ländlichen Raum versiegelt wird.


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24.01.2023 um 07:12
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich lebe allerdings seit gut 20 Jahren ausserhalb eines Kaffs, das zwar nicht der Arsch der Welt ist, aber die gleiche PLZ hat. (Süderlügum, bzw. Sønder Løgum bzw. Läigem)
Ich habs mal gegoogelt. Ist schon extrem, da hast du recht. Das hoffungsvolle Bahnhofssymbohl auf der Karte dürfte auch nicht weiter helfen weil der Zug nur alle zwei, drei Stunden fährt. Immerhin eine internationale Verbindung. Neun Minuten bis Töndern (Dänemark):).
Da müsste es doch noch richtig preiswerte Wohnungen geben?


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24.01.2023 um 08:56
Zitat von HoldingsHoldings schrieb:Es gibt keinen unbezahlbaren Wohnraum. Der Wohnraum passt sich an die Nachfrage an.
Das ist eine falsche Betrachtungsweise, weil Du hier die Bevölkerung als homogene, in sich jeweils gleich leistungsfähige Masse betrachtest.
Zitat von HoldingsHoldings schrieb:Wenn Menschen meinen, sie müssen unbedingt in der Stadt leben, dann müssen sie das hinnehmen, oder sie ziehen dorthin wo weniger Nachfrage ist. Home Office ist heutzutage in den meisten Berufen kein Problem mehr.
Auch das ist, bitte entschuldige die harten Worte, völliger Unsinn. Gerade die prekären Beschäftigungsverhältnisse erlauben eher nur in Ausnahmefällen Homeoffice. Der Ingenieur bei Porsche mag kein Problem haben, von zuhause am CAD-Arbeitsplatz zu arbeiten. Oder der Buchhalter bei BMW. Der hat aber auch nicht unbedingt ein Problem, eine Wohnung in einem Ballungsgebiet zu bezahlen.
Jemand an der Supermarktkasse, im Friseursalon, im Lager, an der Werkbank, in der Gebäudereinigung, im Restaurant, auf dem Bau, in der Pflege und in einer nahezu beliebig weiter fortführbaren Liste an Tätigkeiten mit eher schlechter Bezahlung kann gerade nicht im "Homeoffice" arbeiten.
Zitat von HoldingsHoldings schrieb:außerdem ist Deutschland sehr vernetzt was Bus und Bahn angeht.
Das ist es nicht. Es gibt eine Vernetzung zwischen Städten und in Ballungszentren - aber von außen dort hinein ist die Vernetzung schlecht.
Zitat von HoldingsHoldings schrieb:Dann sollen halt die Menschen endlich beginnen in Städte zu ziehen in denen weniger Menschen leben. Ich kann nicht nachvollziehen wie jeder denkt er müsste in der Großstadt leben und sich dann wundern dass das andere genauso machen und man nichts findet.
Dann helfe ich Dir mal aus:
Die Menschen ziehen dort hin, wo sie angemessene Lebensumstände vorfinden. D.h. sehr vorrangig wo sie Arbeit finden.
Was hilft es in einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern zu wohnen, wenn es dort kaum Arbeit gibt? Billige Miete ist ohne Einkommen auch nicht allzu toll.


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24.01.2023 um 09:03
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Wobei es m.M.n. auch nicht so ganz verkehrt ist, wenn Städte verdichtet werden, also in die Höhe bauen, anstatt dass immer mehr Fläche im ländlichen Raum versiegelt wird.
rein praktisch gesehen ist das sicher eine Lösung, aber ist dann Wohnen noch lebenswert - so vom Umfeld her gesehen, wenn man um sich rum dann nur noch solche "Spargel" hätte (auch wenn sie begrünt wären)?
Für mich wären solche Riesenhochhäuser ein Graus. Aber manchen gefällts halt.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die Menschen ziehen dort hin, wo sie angemessene Lebensumstände vorfinden. D.h. sehr vorrangig wo sie Arbeit finden.
Was hilft es in einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern zu wohnen, wenn es dort kaum Arbeit gibt? Billige Miete ist ohne Einkommen auch nicht allzu toll.
da hast du völlig Recht.
Aber das ist doch dann alles ein riesengroßes Dilemma? Wie soll man da eine gescheite Lösung finden?

Die Ballungszentren, Großstädte werden immer voller, wenn - verständlicherweise - wegen der Jobs Viele dort wohnen wollen.
Kleine Städte und Dörfer "bluten aus", haben keine gute Infrastruktur mehr, weil die Leute wegziehen. Das ist doch eine unlösbare Spirale.

Zudem was ich bezogen auf die Großstädte auch sehe, dass da ja auch viel mit Wohnraum spekuliert wird. Da gibts dann Großinvestoren - z.T. auch aus dem Ausland - welche die Preise dann noch mal hoch treiben. Darunter fällt dann auch das Stichwort Gentrifizierung.

Das ist doch gesellschaftlich gesehen alles gar nicht mehr normal und gesund mMn.
Wo soll das denn alles noch enden?


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24.01.2023 um 09:37
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Das ist doch eine unlösbare Spirale.
Wenn man es dem Markt überlässt, absolut.
Gute Strukturförderprogramme können schon etwas daran ändern. Man kann Arbeitsplätze auch dort schaffen, wo schon Menschen wohnen. Es ist nur nicht allzu einfach, die richtigen Anreize zu schaffen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Zudem was ich bezogen auf die Großstädte auch sehe, dass da ja auch viel mit Wohnraum spekuliert wird.
Auch das ist eine Folge fehlender Regulierung. Wenn ich es als Gesellschaft erlaube, dass mit essentiellen Gütern spekuliert werden kann, wird genau das passieren. In den ärmeren Ländern ist es noch viel schlimmer, da sterben Menschen in Folge der Spekulation mit Grundnahrungsmitteln.
Aber die Lösung ist leider nicht so einfach. Die Spekulationsmöglichkeit mit Wohnraum bewirkt eben auch, dass es privaten Wohnraumbau zur Vermietung gibt. Wenn die Gesellschaft das stark reguliert, ist der Bau eines Mietshauses nicht mehr wirtschaftlich und es wird eben nicht mehr gebaut. Also muss auch hier dann die Gesellschaft einspringen und Wohnraum bereit stellen. Das ist alles eine soziale Frage, aber erst wenige Beiträge zuvor beschwert man sich, dass die Steuern zu hoch sind. Aber Geld fällt leider nicht vom Himmel (oder zum Glück). Wir müssen uns eben entscheiden, wofür wir wie viel Geld ausgeben wollen. Bildung, Verteidigung, Sozialleistungen und vieles mehr.


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24.01.2023 um 12:31
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Da müsste es doch noch richtig preiswerte Wohnungen geben?
Da ich mich seit 2015 ff. um Geflüchtete kümmere, weiss ich, dass das nicht der Fall ist. Zuviel Wohnraum wird für Ferienwohnungen zweckentfremdet, wohlhabende GrossstadtbewohnerInnen aus dem In- und Ausland kaufen Häuser auf. Da auf Sylt niemand mehr das Wohnen bezahlen kann, entsteht ein starker Verdrängungswettbewerb, weil alle, die auf Sylt arbeiten, sich Wohnungen auf dem nahen Festland suchen.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Wobei es m.M.n. auch nicht so ganz verkehrt ist, wenn Städte verdichtet werden, also in die Höhe bauen, anstatt dass immer mehr Fläche im ländlichen Raum versiegelt wird.
Richtig. Es ist erschütternd, wie viele Flächen täglich der Versiegelung zum Opfer fallen - mit den bekannten Folgen, beispielsweise bei Starkregen-Ereignissen und daraus resultierenden Überschwemmungen.


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24.01.2023 um 21:49
Zum Thema.
Nahezu alle wohnen.
Ohne Belege oder Statistiken zu haben behaupte ich mal annähernd 100%
Jede/r bezahlt auch dafür. Durch Miete oder Kauf/Finanzierung
Aber nur ca. 50% wohnen in der eigenen Wohnung.

Das ist der Fehler ist im System.

Mit Mietswohnungen wird spekuliert. Sogar als Anlageform ungeniert geworben.
Damit die Häuser stabile Renditen machen ist es unbedingt erforderlich, dass das Angebot
knapp ist und auch bleibt. So auch die Immobilienpreise stetig steigen.
Die Preissteigerung ist mittlerweile die wichtigste Rendite bei dieser Anlagenform.

Da fallen selbst Normalverdiener im Stadtzentrum hinten rüber und müssen kleiner oder weiter weg wohnen/leben.

Anders:
Hausbesitzer wissen nicht was ihr Haus wert ist.
Schauen nur alle paar Jahre mal auf den Bodenrichtwert.
Verkaufen auch nicht wenn ein Anlageziel erreicht ist oder ein anderes Haus gerade günstiger zu haben ist.
Die Immobilienpreise würden sich bei einer höheren Eigentumsrate schnell beruhigen.


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25.01.2023 um 08:48
Zitat von telemanteleman schrieb:Das ist der Fehler ist im System.
Warum?
Es gibt auch viele, die fahren nicht das eigene Auto. Es gibt systematische Vor- und Nachteile von Eigentum und Miete. Und beim Kauf geringer Mengen profitieren eben auch die Spekulanten. Der "kleine Mann" handelt weder beim Kauf noch bei der Miete auf Augenhöhe. Da liegt das Problem.
Zitat von telemanteleman schrieb:Die Immobilienpreise würden sich bei einer höheren Eigentumsrate schnell beruhigen.
Die Preise würden sich beruhigen, wenn genügend Angebot an den Stellen der zu hohen Nachfrage bestehen würde. Nur dann. das ist das Wesen der Marktwirtschaft. Hohe Preise entstehen aus Begehrlichkeit.


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25.01.2023 um 08:55
Zitat von DoorsDoors schrieb:Zuviel Wohnraum wird für Ferienwohnungen zweckentfremdet, wohlhabende GrossstadtbewohnerInnen aus dem In- und Ausland kaufen Häuser auf.
Genau das ist ein Problem. Plötzlich konkurrieren in eher strukturschwachen Gebieten sehr wohlhabende Käufer mit der ortsansässigen Bevölkerung. Und natürlich gewinnen sie. Weil der Geldbeutel meist viel dicker ist und so heimatverbunden und sozial eingestellt der Verkäufer auch sein mag, bei ein paar hunderttausend Euro mehr oder weniger ist man sich doch in aller Regel selbst der Nächste.

Einfache Lösung: Wer sich den Luxus solcher Immobilien als Feriendomizil leisten möchte, bezahlt eben dafür angemessen hohe Steuern und Abgaben. Davon könnte sozialer Wohnungsbau gefördert werden und es lässt den einen oder anderen dann doch überlegen, ob es ein Ferienhaus in einer Gegend mit angespannter Wohnsituation sein muss oder doch eher nicht.


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