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Bezahlbarer Wohnraum

2.204 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bezahlbarer Wohnraum

18.01.2023 um 14:07
Zitat von SvenLESvenLE schrieb am 15.01.2023:Wir müssen herunterkommen von:
- zu hohen Baukosten, weil wie zum Mittelalter gebaut wird (Stein auf Stein)
- Grundstücke viel zu teuer sind
Nun, in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft bestimmt die Nachfrage den Preis. Deutschland ist, trotz aller Unkenrufe, ein Land mit einer überproportional wohlhabenden Gesellschaft. Solange es genügend Menschen gibt, die bereit sind, diese Preise zu bezahlen, werden die Preise hoch bleiben. Sofern es keine Regulierung gibt.
Auch die Baukosten sind nicht unbedingt deswegen so hoch, weil die Art zu bauen antiquiert sein mag. Auch moderner Bau ist ähnlich teuer. Die Preise kommen eher von dem Wunsch, schön zu wohnen. Vergleiche doch mal die Standards der heutigen Zeit mit denen der 60er Jahre. Das ist bei Autos und auch bei Wohnraum ein ähnliches Schema. Das kostet alles viel Geld.
Zitat von telemanteleman schrieb:Wohneigentum in Europa:
Du kannst ja spaßeshalber auch mal eine Liste der Bevölkerungsdichte mit Deiner Liste vergleichen - vielleicht fallen Korrelationen auf? Natürlich verschiebt ein geringeres Angebot den Erwerb dieses Angebots in Richtung "reich".
Zitat von telemanteleman schrieb:Die Liste ist viel länger!
Die von Dir genannten Dinge haben auch einen Nutzen. Nicht in jedem Fall für den Eigentümer der Immobilie, aber "Wohnen" ist nun mal auch nichts, das alleine dem freien Markt überlassen werden kann. Einfach, weil es ein Grundbedürfnis ist.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb am 15.01.2023:Die Stelle an der der Staat am Meisten machen könnte und das auch noch sofort wäre bei den Nebenkosten, also z.B. Grunderwerbssteuer und Notariatskosten
Welche Vorschläge hättest Du konkret? Eine Loslösung vom Wert der Immobilie? Oder ein Wegfall?
Zitat von telemanteleman schrieb:Keiner verdient jetzt an mir wenn ich "wohne".
Das ist zwar nicht ganz falsch, aber doch auch eine gewisse Milchmädchenrechnung. Bei Dir ist letztlich nur das, was Du als "da verdient ein anderer an meinem Wohnen" bezeichnest, anders verteilt. Bei Dir ist das auf einen kürzeren Zeitraum gestaucht (Zinsen, Grunderwerbssteuer etc.), bei Mietern eben quasi gestreckt.
Natürlich fällt jetzt für Dich ein "Mitverdiener" weg. Das, was ein Vermieter als Ertrag bekäme, bekommst Du. Oder sparst es.
Aber dabei vergisst Du, dass der Ertrag des Vermieters nicht risikolos ist. Du trägst nun die Risiken Deines Eigentums. Wenn übermäßige Reparatur- oder Instandhaltungskosten anfallen, die nicht durch vernünftige Rücklagen abgedeckt sind, wenn es Umlagen für z.B. eine Erschließung gibt usw.
Zitat von telemanteleman schrieb:Das Haus wird so ca. 5-15% mehr wert jedes Jahr.
Da wäre erstens die Frage nach dem Zeitraum. Man darf hier nicht ein paar Jahre betrachten, in denen es besonders gut läuft.
Und zweitens muss man eben auch das einberechnen, was man für den Unterhalt des Hauses ausgibt.
Aber nur mal als Rechenbeispiel:
Wenn Du für 500.000 eine Immobilie kaufst, die jedes Jahr 10% an Wert gewinnt, ist sie nach nur 20 Jahren über 3 Millionen wert, nach 30 Jahren knapp 8 Mio. und nach 40 Jahren über 20 Mio. Das gibt es, ist aber doch die Ausnahme.

Die Frage, ob man mieten oder kaufen soll, kann man gar nicht pauschal beantworten. Denen, die damit Glück gehabt haben, stehen alle diejenigen gegenüber, die Pech hatten. Deren Finanzierungsplan nicht aufging, weil sie Einkünfte verloren haben, sie sich trennten oder was auch immer. Oder die Pech mit dem Grundstück oder dem Bau hatten. Oder die "am falschen Ort" gekauft haben.
Man darf nicht vergessen, dass es auch genügend Gegenden gibt, in denen die Preise fallen. Es gibt nicht nur de Großraum München in Deutschland. Sondern auch Gebiete, aus denen die Menschen wegziehen.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Meine Erfahrung ist dass gegen ETW ein Vorbehalt herrscht.
Ein Teil der "Magie des Wohnens in den eigenen vier Wänden" ist eben auch das Gefühl von Unabhängigkeit. In einer Wohnung hat man nun aber auch mehr äußeren Einfluss. Blöde Nachbarn sich besser zu ertragen, wenn ein Zaun dazwischen liegt und nicht nur eine Wand. Aber das muss man dann auch bezahlen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Und heute? Mieten schwer, Kaufen schwer, Bauen schwer.
Tja, im Rückblick kann man sich mit Erfolgen immer brüsten - aber dass Deine Prognose von damals eingetroffen ist, war eben auch Zufall. Genügend Menschen haben Pech mit dem Eigentumserwerb und hätten rückblickend in Mietverhältnissen besser da gestanden.
Deine anekdotische Darstellung sagt letztlich gar nichts über die Qualität Deiner damaligen Prognose oder die Deiner Kollegen aus.

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18.01.2023 um 14:09
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Deine anekdotische Darstellung sagt letztlich gar nichts über die Qualität Deiner damaligen Prognose oder die Deiner Kollegen aus.
Kann man so einstufen -> aber eine Sache bleibt glasklar: Eigentum ist günstiger als zur Miete.


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18.01.2023 um 14:21
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:aber eine Sache bleibt glasklar: Eigentum ist günstiger als zur Miete
Warum ist das klar?

Das stimmt doch nur in manchen Fällen und in manchen auch nicht. Nämlich wenn rückblickend (!) alles einigermaßen glatt gelaufen ist, dann war es günstiger. Aber Du musst bedenken, dass für die meisten, die eine Immobilie erwerben, die damit verbundenen Risiken existenziell sind.
Wenn Du Dich beim Kauf einer Küchenmaschine verspekulierst oder diese sich als Fehlkauf heraus stellt, ist das blöd, aber zu verschmerzen (wenn man nicht gerade sehr arm ist). Bei einer Immobilie ist das ein lebensbestimmendes Risiko (wenn man nicht gerade sehr reich ist).

Solche Risiken - oder deren Vermeidung - haben durchaus einen finanziellen Wert. Hinzu kommt, dass bei Kauf einer Immobilie eben auch Vermögen auf eine recht unflexible Weise gebunden ist. Wenn man statt dessen dieses Vermögen in andere Bereiche investiert (was auch risikobehaftet ist, klar), dann kann es durchaus auch einen finanziellen Gewinn bedeuten.

Ich halte pauschale Aussagen auf dem Gebiet für falsch.

Ich habe auch Glück an dieser Stelle gehabt. Und klar fühlt sich das rückblickend richtig an. Aber wenn ich dann mal wieder zu übermütig werde, denke ich an die Leute, die das Gegenteil erlebt haben. Deren Ehe am Eigenheim zerbrach. Deren Vermögen im Eigenheim verschwand. Bei manchen sicherlich auch vorwerfbar - aber oft ist es reines Glück oder Pech.


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18.01.2023 um 14:26
@azazeel
Du bringst hier das Risiko des Eigentümers ein, lässt aber eine Sache aus dem Blick: wenn der Eigentümer die Risiken nicht mehr tragen kann, fliegst als Mieter auch raus.
Die Risiken beim Bauen gibt es auch aber aus meiner Erfahrung weiss dass die Leute Probleme bekommen die Hauptsache "billig" bauen wollen.
In DE muss man die Augen ganz schön fest zudrucken um die Risiken nicht zu sehen, daher kann ich für DE nur bei meiner Empfehlung bleiben: selbstbewohntes Eigentum ist einer der besten Investitionen.


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18.01.2023 um 15:01
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:wenn der Eigentümer die Risiken nicht mehr tragen kann, fliegst als Mieter auch raus.
Nicht zwingend. Der "Normalfall" ist die Verwertung der Immobilie. Im schlimmsten Fall die Zwangsversteigerung. Der Käufer ist je nach Situation aber auch daran interessiert, ein bewährtes Mietverhältnis fortzusetzen. Jedenfalls wenn es nicht um den Erwerb zur Eigennutzung geht.
Aber ja, der Mieter trägt natürlich auch Risiken. Es hat ein viel höheres Risiko des Verlustes der Wohnung. Aber dafür auch bessere Chancen, in vernünftiger und kostensparender Weise anderen Wohnraum zu finden. Vor allem, da wir hier über Menschen sprechen, die nicht in prekären finanziellen Verhältnissen leben. Diese Menschen haben gar nicht die Entscheidungsmöglichkeit, ob sie lieber kaufen oder mieten möchten.
Aber wer ein "ordentliches Einkommen" hat, hat (bis auf einige Ausnahmen am Wohnungsmarkt) auch recht gute Aussichten auf eine neue Wohnung. Das kostet natürlich auch Geld - aber der Verlust von Eigentum bedeutet doch in aller Regel einen viel höheren Verlust. Wenn man gezwungen ist, eine Immobilie zu verkaufen, geht das nur selten finanziell gut aus. Oder meinst Du nicht?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:dass die Leute Probleme bekommen die Hauptsache "billig" bauen wollen.
Wenn man einen großen finanziellen Spielraum hat, ist es natürlich einfacher. Aber dennoch verbleiben eine Menge Risiken. Selbst angesehene und meinetwegen teure Bauträger gehen pleite - und auch wenn man die Zahlungen vernünftig den Leistungen gegenübergestellt hat, ist so eine Insolvenz in aller Regel auch für den Bauherren teuer. Von versteckten Mängeln mal gar nicht zu reden.

Es ist doch so, dass viele (vermutlich die meisten) Menschen für eine selbst bewohnte Immobilie an die Grenze des finanziell Machbaren gehen. Ob das jetzt klug ist, sei mal dahin gestellt. Aber dieses Bedürfnis wird ja auch dadurch geschaffen, dass man (gefühlt) immer diese eher pauschalen Empfehlungen hört.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:daher kann ich für DE nur bei meiner Empfehlung bleiben: selbstbewohntes Eigentum ist einer der besten Investitionen
Hm, ich weiß nicht. Es hängt in meinen Augen vom Einkommen/Vermögen ab. Wer perspektivisch ein paar hunderttausend Euro an den Mann bringen kann oder möchte und dann noch genug übrig hat, um seine Investitionen zu streuen - OK.
Aber meist ist die Immobilie die einzige große Investition. Und das ist sowohl bei Immobilien als auch bei allen anderen Anlegeformen eigentlich ein Kardinalfehler.
Wenn ich mir gerade so eine Immobilie leisten könnte und bei deren Verlust mir existenzielle Risiken drohen, muss ich schon ein echter Spielertyp sein, um das rational rechtfertigen zu können. Das ist dann jedenfalls keine gute Anlageform für die meisten.

Natürlich geht es bei den meisten mehr oder weniger gut. Aber je existenzieller ein Risiko ist, desto geringer sollte dessen Eintrittswahrscheinlichkeit sein. Und das ist bei Immobilien sicher nicht hoch - aber auch nicht zu vernachlässigen. In meinen Augen ist, wer sich nicht "locker" eine Immobilie leisten kann, mit einer Verteilung des Vermögens auf eine Mehrzahl an Anlageformen besser bedient.


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19.01.2023 um 14:55
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:selbstbewohntes Eigentum ist einer der besten Investitionen.
Absolut!
Aber der Weg dahin ist nicht einfach.
Auch durch Vergabevorschriften für Bauland, Zuschüße und Förderungen für die
nur Wenige die Vorraussetzungen mitbringen.

Nicht verheiratet und durchschnittlicher Job... (also fasst alle)
Und du hast keine Changse.
Und welche Ehe überlebt eine 15 Jahre lange Baufinanzierung?

Idealerweise sollten nur Studenten/innen, die absehbar nur für ein paar Jahre in einer teuren Stadt leben
miete zahlen.
Für alle die arbeiten sollte es normal sein in den eigenen Haus zu leben.
Nur verdient da kein anderer mehr mit.


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19.01.2023 um 16:07
Zitat von telemanteleman schrieb:Nur verdient da kein anderer mehr mit.
Du möchtest also ein Haus haben, das Du quasi bar und in Gänze bezahlen kannst, mit einem eigenhändig erschlossenen Grundstück und eigenhändig gebaut, aus Holz, das Du eigenhändig aus dem Wald geholt hast. Denn nur so "verdient kein anderer mit."
Was glaubst Du was "andere" mitverdienen, wenn Du Dir eine Immobilie kaufst? Dein tolles Investitionsobjekt bedeutet bei einem Zinssatz von 4% p.a., dass der Darlehensgeber in 20 Jahren knapp die Hälfte des Wertes der Immobilie an Zinsen bekommt.
Und die Handwerker wollen vielleicht auch ein bisschen was an der Immobilie verdienen. Und der Verkäufer ist auch nur selten Altruist.

OK, das ist ein verständlicher Wunsch. Und ganz grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass Grundbedürfnisse (wie wohnen, essen, Krankenversorgung usw.) sich einer Spekulation entziehen sollten.
Die Frage wäre nur, wie es umzusetzen ist. Kann man ein Haus für, sagen wir, 10.000 EUR bauen? So dass es sich viele mit einem normalen Einkommen in überschaubarer Zeit ansparen können?

Was Du vermutlich eher möchtest, wäre eine Art "günstiges Wohnen". Da wäre die einzige Lösung der flächendeckende soziale Wohnungsbau. Kann man machen - das muss sich dann die Gesellschaft leisten wollen. Die DDR hat es gemacht. Die Mieten waren sehr günstig, das Wohnen in der Platte aber auch nur mittelmäßig attraktiv.
Man kann auch hochwertigen Plattenbau betreiben (durchaus auch aus ökologischer Sicht eine Möglichkeit), aber das "hochwertig" muss eben irgendwer bezahlen. Wenn es nicht der Mieter ist, sind es alle anderen. Dann sind die Steuern höher und unterm Strich ist es vielleicht auch nicht günstiger.

Was wären denn Deine konkreten Ideen, wie das klappen kann?


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19.01.2023 um 16:35
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Was Du vermutlich eher möchtest, wäre eine Art "günstiges Wohnen". Da wäre die einzige Lösung der flächendeckende soziale Wohnungsbau. Kann man machen - das muss sich dann die Gesellschaft leisten wollen. Die DDR hat es gemacht. Die Mieten waren sehr günstig, das Wohnen in der Platte aber auch nur mittelmäßig attraktiv.
Und auch da muss man noch erwähnen dass in der DDR die Miete zwar sehr günstig war, es aber z.B. auch fast unmöglich war als Single überhaupt auszuziehen oder eine Mietwohnung zu erhalten, die Wohnungswirtschaft bis zum Mauerfall mit Zuweisungen usw. arbeiten musste, das dann z.B. auch dazu führte dass extrem früh geheiratet und ''abgekindert'' wurde um seine Chancen in der Bürokratie zu verbessern. Unterhalt von privatem Wohnraum ging sowieso realistisch nur mit Schwarzmarkt, denn Heimwerker- und Baumärkte für den Privatmann gab es in dem Sinn garnicht, das meiste Material musste umständlich im Fachhandel besorgt werden, oder direkt irgendwo abgezweigt und geklaut. Beim Mauerfall war die Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum insgesamt immer noch unzureichend, der Zustand der Wohnungen in vielen Fällen katastrophal:
In den Dachwohnungen hausen die Tauben. Unten, vor dem Erdgeschoß, schützen Bretter die Fußgänger vor herabfallendem Mauerwerk. In der Windscheidstraße 27 in Leipzig-Connewitz lebten bis 1985 zwölf Familien - jetzt sind es noch drei: eine im ersten Stock, zwei im Erdgeschoß.

Das Haus hat die Brandbombe, die 1943 das Dach durchschlug, besser überstanden als 40 Jahre Sozialismus. »Es ist eine Katastrophe«, klagt Günter Rößler, Mieter im ersten Stock. »Seit Kriegsende ist hier nichts mehr gemacht worden.«

Das Haus hat sich, wie so viele in der DDR, von oben nach unten entvölkert. Weil überall das Wasser durchsickert, ziehen zuerst die Mieter unterm Dach aus. Dann, wenn die Decken im vierten Stock feucht geworden sind, räumen die Bewohner die vierte Etage, bald darauf ist auch die dritte Etage leer. Die letzten, die gehen, sind die vom Parterre.

Auch die Rößlers werden bald ihre Vier-Zimmer-Wohnung (105 Quadratmeter, 96 Mark Miete) aufgeben müssen. Günter und Ursula Rößler haben seit 1967 »mit massiven Eingaben« das Städtische Bezirksbauamt, den Bezirksbürgermeister, das Hygieneamt und ihren zuständigen SED-Abgeordneten immer wieder auf den zunehmenden Verfall des Hauses hingewiesen. Es hat alles nichts gebracht. Nur einmal, vor acht Jahren, erschien ein Bautrupp. Er sicherte den Bürgersteig mit Brettern ab. Das war's. Vier Jahre später wurde die erste Wohnung geräumt.

Wie in der Windscheidstraße, einst eine gutbürgerliche Gegend, verrotten überall in der DDR die Altbauten, vergammeln ganze Straßenzüge bis zur Unbewohnbarkeit. Viele Mieter haben »Angst, daß uns das Haus auf den Kopf fällt«, wie der Mechaniker Joachim Saupe aus der Leipziger Kochstraße 38, erster Stock, fürchtet.

Es dauert lange, oft zwei bis drei Jahrzehnte, bis ein Haus völlig verwahrlost ist. Aber wenn der Verfall erst einmal einsetzt, geht alles sehr schnell. In den achtziger Jahren begann, flächendeckend in der DDR, die Verrottung der Altbauten.
Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/bald-ist-nichts-mehr-zu-retten-a-0b29eca9-0002-0001-0000-000013497168

Artikel von 1990!

Ein relevanter statistischer Wert:
Der westdeutsche Städteplaner Helmut Holzhauer, der die Eisenacher bei der Stadtsanierung berät, machte bereits böse Erfahrungen. In Eisenach sind 20 bis 25 Prozent der Häuser nach Holzhauers Meinung so heruntergekommen, daß sie nicht mehr zu erhalten sind. In vielen anderen Kommunen der DDR sieht es nicht besser aus.
Quelle: selbe

Die selbe Größenordnung findet sich auch in diesem Artikel, der auch noch auf das Zuteilungswesen als Kontrollinstrument gegen die Bevölkerung eingeht:
Schlechte Qualität

Wohnungen in der DDR waren nicht nur deutlich kleiner als in Westdeutschland, sondern auch schlechter ausgestattet. Im Jahr 1990 waren nur etwa 83 Prozent aller Wohnungen mit einem Badezimmer ausgestattet. In 84 Prozent der Wohnungen war ein WC vorzufinden und bloß die Hälfte der Wohnungen wurde zentral beheizt. Im Westen befand sich in nahezu jeder Wohnung ein Badezimmer und 90 Prozent der Wohnungen waren an eine Zentralheizung angeschlossen.

Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) offenbaren neben der vergleichsweise dürftigen Ausstattung den schlechten Zustand der Wohnungen. Das SOEP erfasst die Einschätzung des Gebäudezustands durch den Haushaltsvorstand. Im Jahr 1990 bewerteten 28 Prozent der Haushalte in Ostdeutschland ihr Wohngebäude als „ganz renovierungsbedürftig oder abbruchreif“. In Westdeutschland waren es 4 Prozent. Die nach der Wende zunächst deutliche Lücke schloss sich bereits in den 2000er-Jahren fast vollständig.
Quelle:https://www.insm-oekonomenblog.de/22688-wohnen-in-der-ddr-zuteilung-und-preisstopp-statt-markt-und-wettbewerb/


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19.01.2023 um 17:53
@bgeoweh
Das ist eine gute Ergänzung. Eine formal billige Wohnung ist auch nicht viel wert, wenn es sie faktisch gar nicht gibt.

Die DDR war ja keine reiche Volkswirtschaft. Alles, was dort an sozialen Leistungen erbracht wurde, musste letztlich woanders schmerzhaft abgezweigt werden. Vieles, wie Du eben auch schreibst, durch Entnahme aus der Substanz.
Und Grundbedürfnisse als Druckmittel zu benutzen, ist eben ein Merkmal einer Diktatur.

Eine starke und stabile Volkswirtschaft könnte sicherlich in einem gewissen Rahmen billiges Wohnen subventionieren, ohne daran kaputt zu gehen. Da muss ich sagen, das wäre zumindest eine Überlegung wert. Also existenzielle Bedürfnisse aus einer marktwirtschaftlichen Spekulation heraus zu nehmen. Jedenfalls für die prekären Fälle.

Wobei es auch nicht unbedingt zu wenige bezahlbare Wohnungen gibt. Sie sind nur nicht unbedingt dort, wo die Leute wohnen möchten (oder müssen). In einem Kaff in Mecklenburg mag die Wohnung spottbillig sein - nur wenn es da keinen gibt, der einen gegen Geld beschäftigt, ist es auch irgendwie blöd.
Ich hatte erwartet, dass im Rahmen der Pandemie die Telearbeit stärker zu nimmt. Das würde auch den Wohnungsmarkt entschärfen, weil ich dann auch von Mecklenburg aus in München arbeiten kann. Aber dem ist eher nicht so - vor allem nicht bei den schlechter bezahlten Tätigkeiten. Wenn man darüber nachdenkt, eigentlich logisch.


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20.01.2023 um 08:51
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Was glaubst Du was "andere" mitverdienen, wenn Du Dir eine Immobilie kaufst?
Damit meine ich das andere an Dir mehr Geld verdienen wenn Du Miete zahlst.
Reiche werden so reicher.
So hat sich eine Miet-Kultur etabliert. (Deutschland, letzter Platz bei Wohneigentum)
Keiner hat wirkliches Interesse daran das es genügend Wohnraum gibt.
Die Mieten würden regelrecht einbrechen. Vermieter müssten sich um Mieter bemühen.

Eine Entwicklung in die falsche Richtung.


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20.01.2023 um 10:53
Zitat von telemanteleman schrieb:Damit meine ich das andere an Dir mehr Geld verdienen wenn Du Miete zahlst.
Je nachdem.
Meist ja, der Vermieter wird auch eine Dividende wollen. Die kommt bei Dir als Mieter quasi "on top". Aber dafür kaufst Du auch eine Leistung - nämlich dass nahezu alle eigentumstypischen Risiken ein anderer trägt.
Dein Nachbar nervt? In einem Mietverhältnis ist ein Ausweichen wesentlich einfacher.
Die Gemeinde erneuert eine Straße und beteiligt die Anlieger an den Kosten? Den Mieter juckt es erst mal nicht, wo plötzlich tausende von Euro herkommen sollen. Vielleicht schlägt sich das dann irgendwann in Mieterhöhungen nieder, aber dann in kleinen Portionen.
Die Bank kündigt das Darlehen und das neue ist drei mal so teuer? Kümmerst's den Mieter?
Das Dach ist überraschend undicht und die Reparatur kostet ein paar zehntausend Euro? Tja, blöd für den Eigentümer.
Handwerker sind schwer zu bekommen? Pech für den Eigentümer, der darf denen stundenlang hinterherrennen.

Die fehlt der Einblick in die "andere Seite". Wohneigentum zu haben hat durchaus seine Nachteile neben den Vorteilen, die es natürlich auch gibt.
Zitat von telemanteleman schrieb:Reiche werden so reicher.
Reich wird man mit Vermietung (nahezu) nur, wenn man wirklich viele Wohnungen vermietet und deren Risiken dadurch nivelliert. Nur ein Mieter, der aufhört, Miete zu zahlen - und der Ertrag für diese Wohnung ist auf viele Jahre hinweg negativ.
Natürlich kann man an einer anderen Stelle reich werden: Durch die Spekulation. Du verkaufst viel teurer, als Du gekauft hast.
Aber ob das der Fall ist, ist nur selten (schnell) klar. Wenn Du Pech hast, hast Du Jahrzehnte eine Immobilie abbezahlt, sie teuer instand gehalten und wenn Du sie gerne verkaufen möchtest, sind die Preise wo Du wohnst, gerade im Keller.
Zitat von telemanteleman schrieb:Keiner hat wirkliches Interesse daran das es genügend Wohnraum gibt.
Eigentlich schon. Ganz viele Mieter.
Komischerweise gibt es wohl viele Mieter, die nicht die Parteien wählen, die sich für mehr günstigen Wohnraum einsetzen. da scheint der Ausländerhass bei manchen das Bedürfnis nach günstigem Wohnraum eben zu überwiegen und man wählt AfD statt links. Klar, Prioritäten muss man setzen.
Aber es gibt so viele Mieter, deren Lobby müsste nach vernünftigen Maßstäben riesig sein.
Zitat von telemanteleman schrieb:Die Mieten würden regelrecht einbrechen.
Kaum. Wenn Du für eine Wohnung 200.000 EUR bezahlen musst, dazu ein Darlehen bedienen und Rücklagen für Reparaturen bilden musst, kannst Du die Wohnung nicht für 200 EUR vermieten, dann steht sie eher leer.
Du scheinst zu denken, dass Wohnraum vom Himmel fällt, manche den aufsammeln und dann teuer an andere vermieten. Aber so ist es nicht.
Ausnahmen sind Anbieter sehr vieler Wohneinheiten. Diese können können wirklich belastbar profitorientiert vermieten.

Der einzige Ausweg wäre die deutliche Erweiterung von sozialem Wohnungsbau. Das wären dann einfache, günstige Wohnungen.
Das würde die Steuerlast erhöhen, aber den Wohnungsmarkt sicherlich entschärfen. Privatinvestitionen würden sich dann eher auf den Bereich teurer Wohnungen konzentrieren.
Eine Lösung für Dich: Tritt der Linken bei, die wollen so was. Vielleicht führst Du sie ja zum Sieg.


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20.01.2023 um 11:45
Grundsätzlich!
Jeder bezahlt die Wohnung die er bewohnt.
Jeder und alles!
Auch die Reparaturen, den Hausmeister, die Bankzinsen und Abschreibung.
Entweder direkt als Eigentümer oder indirekt als Mieter durch die Miete.
Keiner schenkt dir was!


Sozialer Wohnungsbau.
Die Förderung für sozialen Wohnungsbau geht nicht an Bedürftige.
Solche Programme gibt es nicht!
Es sind zu 99% Kreditte der KFW oder Landesbanken die nur den Zweck haben das Risiko
für Kapitalanleger zu minimieren.
Sobald die Immobilie gebaut ist, einer Bank eine Sicherheit angeboten werden kann, werden diese Kredite mit bis zu 20% Zinsen p.a. sofort durch günstigere Bankkreditte abgelöst.
Auch fällt dann der Zwang zur Kostenmiete nach ein paar Jahren weg.
Meist nach 10 Jahren. Danach wird versucht durch Gesetze die Mietsteigerung abzufedern. Versucht...


Quallität des Wohnraumes der da so geschaffen wird ist wohl bekannt.
In Reckinghausen werden solche Plattenbauten schon nach 40 Jahren wieder abgerissen da sich dort "soziale Brennpunkte"
entwickelt haben und der Abriss der letzte Ausweg war.
RE-Marl Eigentumswohnung 70qm gibt es dort für unter 5.000,- EUR.
Hausordnung gibt es in über 15 Sprachen.
Und sehr sicher. Jeden Nacht ist die Polizei da!

Ich denke das es andere Wege gibt.


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20.01.2023 um 12:25
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die fehlt der Einblick in die "andere Seite". Wohneigentum zu haben hat durchaus seine Nachteile neben den Vorteilen, die es natürlich auch gibt.
Aus eigener Erfahrung: Die Vorteile überwiegen und man fährt mit eigenem Eigentum günstiger.
Ganz besonders wenn man handwerklich begabt ist sollte man schnellstmöglich sehen aus Mietverhältnissen rauszukommen.
Und nochmal besonders wenn man einen Wohnraum findet dessen abzahlung die ungefähre bisherige Kaltmiete ist.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Komischerweise gibt es wohl viele Mieter, die nicht die Parteien wählen, die sich für mehr günstigen Wohnraum einsetzen. da scheint der Ausländerhass bei manchen das Bedürfnis nach günstigem Wohnraum eben zu überwiegen und man wählt AfD statt links. Klar, Prioritäten muss man setzen.
Japp.
Die Parteien haben ja auch soviel gegen den Wohnungsmangel getan.
Denn diese Parteien von denen du sprichst wurden gewählt.
Die AFD ist da eine Minderheit.
Ganz besonders übrigens in den wohlhabenden Ballungsräumen die ja besonders wegen hohen Mieten lächtsen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ausnahmen sind Anbieter sehr vieler Wohneinheiten. Diese können können wirklich belastbar profitorientiert vermieten
Ne.
Auch recht normale Bürger im tiefsten Hinterland mit 9 Wohnungen im Angebot.
Auch die werden durch diese 'harte Last' definitiv nicht ärmer.
Wieder eigene Erfahrung.
Zumindest wenn man sich sein Zeug in Schuss hält und immer gleich reagiert.
Dann kommt im übrigen auch vielen 'großen' Sachen aus die sich halt entwickeln müssen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das würde die Steuerlast erhöhen, aber den Wohnungsmarkt sicherlich entschärfen.
Ach.
Umverteilen möchte man.
Ist ja nicht so dass die Steuerlast irgendwo bei knappen 50% ist.


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20.01.2023 um 12:48
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Aus eigener Erfahrung: Die Vorteile überwiegen und man fährt mit eigenem Eigentum günstiger.
Das mag in Deinem Fall zutreffen, aber als pauschale Aussage stimmt es eben aus den genannten Gründen nicht. Es ist stets eine Abwägung für den konkreten Fall.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Und nochmal besonders wenn man einen Wohnraum findet dessen abzahlung die ungefähre bisherige Kaltmiete ist.
Das ist aber keine korrekte Rechnung. Es kommen zur Abzahlung noch Aspekte hinzu, die bei der Miete enthalten sind. Du musst Rücklagen bilden, Du musst Grundsteuer zahlen usw.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Die Parteien haben ja auch soviel gegen den Wohnungsmangel getan.
Es sind halt die Parteien in der Regierung, die das nicht so halten. Aber irgendwer hat die ja gewählt.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Auch recht normale Bürger im tiefsten Hinterland mit 9 Wohnungen im Angebot.
Neun Wohnungen verteilen natürlich schon das Risiko mehr als eine. Aber "sicher" ist es in der Größenordnung eben auch noch nicht.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Wieder eigene Erfahrung.
Anekdotische Belege sind nichts wert.
Was hilft es, wenn einer das aus Erfahrung beurteilt, bei dem es weitgehend glatt lief? Der kommt zu einer ganz anderen Einschätzung als jemand, der das zweite Mal Mietnomaden beherbergte. Oder der einen versteckten Baumangel erlebte.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ist ja nicht so dass die Steuerlast irgendwo bei knappen 50% ist.
Was sagt denn der Prozentsatz aus? Ausschlaggebend ist, was übrig bleibt.
Und weil Du so auf Erfahrung stehst: Ich zahle sehr viel Steuern, mir geht es nicht darum, etwas zu bekommen.
Aber anderes Thema.


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20.01.2023 um 15:05
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Aus eigener Erfahrung: Die Vorteile überwiegen und man fährt mit eigenem Eigentum günstiger.
Das ist schon aus der Logik richtig!
Beim selbst genutzem Eigentum ist kein Fremder mit im Boot der da mitverdienen möchte.

Und die Altersvorsorge ist auch zu einen großen Teil geschafft.

Aber es gibt erstaunlicherweise Leute die bei Wohnungsknappheit
immer staatlichen Maßnahmen für Mietshäuser fordern.

Warum verzichtet die Politik nicht auf die Grunderwerbssteuer für privates Eigentum?
Grundbuchsachen könnte man wie beim Autoanmelden eine Behörde günstig machen lassen.
Einfache Förderung auch für selbstgenutzte Wohnungen.
Spekulationsfrist abschaffen usw...

Eine Wohnung hat man in der Regel in 10-15 Jahren abbezahlt.
Miete endet erst mit dem Auszug aus der Wohnung


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20.01.2023 um 15:28
Zitat von telemanteleman schrieb:Und die Altersvorsorge ist auch zu einen großen Teil geschafft.
Voaussetzung ist, dass man beim Erwerb darauf geachtet hat, nie von einer Erfahrung wie im Ahrtal getroffen werden zu können.
Die wäre dann wahrhaft unbezahlbar.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ahrtal-hochwasser-flutkatastrophe-versicherer-schadenzahlungen-verzoegerung-1.5627022

Wie man hinterher weiß.


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20.01.2023 um 15:36
Zitat von telemanteleman schrieb:Eine Wohnung hat man in der Regel in 10-15 Jahren abbezahlt.
Könntest Du das bitte statistisch belegen? Eine Vollfinanzierung in dieser kurzen Zeit halte ich für nicht die Regel.


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20.01.2023 um 15:55
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Könntest Du das bitte statistisch belegen? Eine Vollfinanzierung in dieser kurzen Zeit halte ich für nicht die Regel.
Statistik habe ich nicht. Aber ich kann rechnen.
Wenn man pro Jahr nur 1% tilgt geht das auch nicht.

Am Anfang stehen da auf der monatlichen Abbuchung
-1000,- EUR Sparkasse irgendwo 55,- Tilgung und 945,- EUR Zinsen.

Die ersten Jahre sind wichtig. tilgen was geht!
Mal zurückstecken. Das neue Auto ein/zwei Jahre später kaufen.
Urlaub mal nicht so weit weg.

Ich habe es selber erst falsch gemacht und fünf Jahre fasst nur Zinsen bezahlt.
Dann aber mal die Arschbacken zusammengekniffen und in den andere fünf Jahre war es geschafft.

Azazeel! Würdest du eine Wohnung kaufen wenn ich hier eine Statistik vorzeigen könnte?


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20.01.2023 um 16:34
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das mag in Deinem Fall zutreffen, aber als pauschale Aussage stimmt es eben aus den genannten Gründen nicht
Doch.
Das ist sehr pauschal.
Grundsätzlich ist zum eigenen bewohnen, nicht vermieten, es besser sich selber was zuzulegen.
Selbst wenns nur eine ETW ist.
Solange man sich finanziell nicht übernimmt gewinnt man nur.
Ein Kredit ist irgendwann abbezahlt.
Miete geht das ganze Leben.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das ist aber keine korrekte Rechnung. Es kommen zur Abzahlung noch Aspekte hinzu, die bei der Miete enthalten sind. Du musst Rücklagen bilden, Du musst Grundsteuer zahlen usw.
Man muss es sich natürlich leisten können.
Wenn man es kann sollte man es aber machen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Neun Wohnungen verteilen natürlich schon das Risiko mehr als eine. Aber "sicher" ist es in der Größenordnung eben auch noch nicht.
Da ist überhaupt kein Risiko.
Und wir hatten von Randalierer bishin zu Mietnomaden schon alles drin.
Allerspätestens wenn du, warum auch immer, eine Wohnung in einem Ballungsraum hast und die vermietest bist ein gemachter.
Hier ist die Gewinnspanne natürlich nicht so hoch.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Was hilft es, wenn einer das aus Erfahrung beurteilt, bei dem es weitgehend glatt lief? Der kommt zu einer ganz anderen Einschätzung als jemand, der das zweite Mal Mietnomaden beherbergte. Oder der einen versteckten Baumangel erlebte.
Ich bin in dieser 'Szene' recht gut unterwegs.
Diese Vorfälle gabs aber keiner ist ärmer geworden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Was sagt denn der Prozentsatz aus?
Dass der Herr Staat genug bekommt und mal ein bisschen haushalten soll.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Voaussetzung ist, dass man beim Erwerb darauf geachtet hat, nie von einer Erfahrung wie im Ahrtal getroffen werden zu können.
Die wäre dann wahrhaft unbezahlbar.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ahrtal-hochwasser-flutkatastrophe-versicherer-schadenzahlungen-verzoegerung-1.5627022

Wie man hinterher weiß.
Das ist halt ein Jahrhundertereignis und somit extrem unwahrscheinlich.
Sprich kein Grund auf Eigentum zu verzichten.


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Bezahlbarer Wohnraum

20.01.2023 um 17:11
Wenn man mal von der von randalierenden Mietnomaden bewohnten Wohnung absieht,
die gerade nach einer Flutwelle von der Polizei von Hausbesetzern geräumt wird...
Wir hatten hier auch ein Haus in dem vom Keller bis zum Dach Kannabis abgebaut wurde.
Haus war danach Schrott.
Aber nach dem Abriss ist mit dem Grundstücksverkauf noch ein Gewinn erzielt worden.

Berlin!
Deutsche Wohnen AG besitzt 114.200 Wohnungen in Berlin.
(BlackRock, MFS Boston usw.)
Steigen die Mieten in Berlin um nur 5% erhöht sich der Gewinn der Deutsche Wohnen um 50%.

Welches Interesse sollte diese Firma daran haben das die Mieten stabil bleiben?
Also bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird?

Absolut kein Interesse!
Und das gibt es in überall dort, wo gerade die Mieten explodieren.

Förderung zum privaten Eigentum ist die Lösung.
Keiner spekuliert mit seinen eigenen Haus.


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