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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

13.11.2019 um 13:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das kann ich nicht an Hand von einem Thema lernen, bei dem mich die Wahrheit gar nicht interessiert.
Da stellt sich ja dann die Frage: Welche Themen könnten denn wirklich interessant sein? Im Sinne von persönlich involvierend? Und wie könnte das, was thematisch über schnöde Bücher (bspw. Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder" oder später Büchners "Dantons Tod") angerissen wird, auf eine Weise vermittelt werden, die einen tatsächlichen Bezug zum Heute herstellen kann? Dass sowas nicht möglich wäre, weils zu kompliziert oder überfordernd sei, kommt mir eher wie 'ne kognitive Verzerrung vor, die den eigenen Unwillen wiederspiegelt. Simplifizierung geht immer.


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28.11.2019 um 03:13
@postcrysis

Das Ding ist eher, dass man jemandem nicht so zentralisiert etwas vermitteln kann.
Wenn du kindern heute dantons tod gibst, dann wird da nichts vermittelt. Das lesen ein paar durch, die meistne lesen eine zusammenfassung, ein teil liest es gar nicht.
Bei den motivierteren findet da vielleicht noch eie textanalyse statt, aber wirklich etwas VERMITTELT wird nicht dadurch, dass du analysierst, dass eine bestimmte thematik in einem Buch behandelt wird.

Es mag einige wenige geben, die für das buch feuer und flamme sind, okay, aber das ist eher selten und hat auch mit unterricht nichts zu tun.

WIr müssen glaube ich aufhören, bestimmte konkrete inhalte vermitteln zu wollen sondern da hin kommen, jugendliche ihre eigenen schlüsse ziehen zu lassen.

Ich werde jemanden nicht dadurch demokratische werte näher bringen, dass ich ihm dantons tod oder don karlos lesen lasse.
Das kann ich nur tun, indem ich ihm zeige, dass das demokratische system besser ist aus erfahrungswerten heraus.

Genauso kann ich niemanden die schönheit von kunst näher bringen wenn ich ihn dazu zwingen muss, sie sich anzusehen.


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30.11.2019 um 00:25
Hier mal was anderes : https://www.zeit.de/hamburg/2019-11/baby-mohamed-verhungert-hamburg-landgericht-urteil

Und diese Eltern haben Kinder in der Schule. Natürlich ist das ein Extremfall, aber ein gutes Beispiel. Wie soll eine Schule damit umgehen, wenn Eltern so sind? Alle Kinder sind lernverzögert und verhaltensauffällig. Da kann die Schule kaum was gegen machen, sie muss das 13 jahre lang ertragen und kann ermahnen, elterngespräch machen, psychologen empfehlen , jugendamt alarmieren, ok. Aber letztendlich können sie nichts daran ändern, dass diese Kinder nicht so ihr potential entfalten, wie sie es normalerweise bei normalen eltern können müssten.

Das Jugendamt selbst ist ja hilflos. Das jugendamt weiß, dass die mutter im beisein der kinder klaut und der vater bekifft auto fährt. Trotzdem hat es nicht verhindern können, dass eines der Kinder verhungert. Es wird auch mit strengen auflagen, die jetzt folgen, nicht verhindern können, dass die kinder ein furchtbares Elternhaus haben (mal davon abgesehen, dass ich das urteil zur Bewährung furchtbar finde, wenn es wirklich eine rolel gespielt hat, dass man die kinder den eltern nicht wegnehmen will. Denn ganz offenbar sollte man das wohl tun).

Dem gestorbenen Kind hätte die Schule gar nicht helfen können. Aber hätte man in einer Bildungseinrichtung die MÖglichkeit, wirklich auch auf verhaltensauffällige kinder vom alter 3 an einzugehen, die ganztags da zu behalten und entsprechende therapie und lernmaßnahmen durchzuführen, hätte man all den anderen kindern dieser familie wohl einen besseren start ins leben ermöglicht.


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30.11.2019 um 09:19
Ich finde in Schulen sollte es mehr Praxis geben.


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01.12.2019 um 07:10
Zitat von shionoroshionoro schrieb am 28.11.2019:Das kann ich nur tun, indem ich ihm zeige, dass das demokratische system besser ist aus erfahrungswerten heraus.
Also eins muss ich mal los werden und das passt auch hierhin: diese deutsche Lobeshymne auf "das demokratische System" o. "die Demokratie", die zum einen nicht zwischen den mehreren Demokratietheorien/Konzepten und Realzustand unterschiedet, und zum anderen damit den Realzustand unzulässig als absolutes Highend des Menschenrechts/der Partizipation/maximaler Gewalt- und Leidensprävention verherrlicht/verklärt -so als sei ein Zwang dahinter, sich stets (wenn auch nur per Repetitio, per fetischisiertem Sprechakt) der Tugend zu bekennen/zu vergewissern und sich abermals um "das Gute", das schon da ist, so verzweifelt-agitierend bemühen zu müssen, so als könne das auch wieder fallen gelassen werden und als sei der Sensemann des Kontrollverlusts/Rückfalls immer noch hinter einem her- das ist schon ziemlich abstrus. Ich erkenne dahinter entweder völlig angebrachte Existenzangst oder eine affirmative unbewusste Absicht (getarnter Robbespierrismus/deutsche Ideologie). Das hat mit dem Thema insofern zu tun, als dass es ganz schön krude ist, über einen Machbarkeitswahn den Schülern eine vermeintlich hinreichende demokratische Attitüde einzubläuen, obwohl sie doch in der kapitalistisch-bürgerlichen Totalität gefangen sind, welche durch sämtliche "Milieus" hindurch Missstand zementiert bis produziert/kultiviert.
Zitat von shionoroshionoro schrieb am 28.11.2019:Genauso kann ich niemanden die schönheit von kunst näher bringen wenn ich ihn dazu zwingen muss, sie sich anzusehen.
Das sehe ich auch so - Interesse wird durch Zwangsherrschaft überlagert oder ersteres wird fortlaufend als nur autoritär "erreichbar" gedacht. Man kann ja weiterhin per infinitem regress fiktiv an Schulen herumwerkeln, aber solange ökonomisch-kulturell-politische Weichen für einen sich nur folgerichtig abspielenden "Bildungsabfall" nicht feinsäuberlich herausgestellt werden, ist das für mich nur eine Farce von vielen.


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01.12.2019 um 08:05
Zitat von ockhamockham schrieb:Ich finde in Schulen sollte es mehr Praxis geben.
Das ist glaube ich eine gar keine so schlechte Idee. Angelehnt an das duale Bildungssystem der Berufsbildung könnte man den Schülern ebenso mehr Möglichkeiten bieten, die trockene Theorie
durch praxisorientierte- vllt sogar fachübergreifende Projekte lebendiger zu gestalten.

Bin mir relativ sicher, dass da sogar die größten Schnarchnasen hin und wieder aufwachen würden, und doch das eine oder andere für ihren Lebensweg mitnehmen.


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01.12.2019 um 11:39
@navi12.0
Ja ich denke auch, das da so mancher aufwachen würde.


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02.12.2019 um 21:49
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Also eins muss ich mal los werden und das passt auch hierhin: diese deutsche Lobeshymne auf "das demokratische System" o. "die Demokratie", die zum einen nicht zwischen den mehreren Demokratietheorien/Konzepten und Realzustand unterschiedet, und zum anderen damit den Realzustand unzulässig als absolutes Highend des Menschenrechts/der Partizipation/maximaler Gewalt- und Leidensprävention verherrlicht/verklärt -so als sei ein Zwang dahinter, sich stets (wenn auch nur per Repetitio, per fetischisiertem Sprechakt) der Tugend zu bekennen/zu vergewissern und sich abermals um "das Gute", das schon da ist, so verzweifelt-agitierend bemühen zu müssen, so als könne das auch wieder fallen gelassen werden und als sei der Sensemann des Kontrollverlusts/Rückfalls immer noch hinter einem her- das ist schon ziemlich abstrus. Ich erkenne dahinter entweder völlig angebrachte Existenzangst oder eine affirmative unbewusste Absicht (getarnter Robbespierrismus/deutsche Ideologie). Das hat mit dem Thema insofern zu tun, als dass es ganz schön krude ist, über einen Machbarkeitswahn den Schülern eine vermeintlich hinreichende demokratische Attitüde einzubläuen, obwohl sie doch in der kapitalistisch-bürgerlichen Totalität gefangen sind, welche durch sämtliche "Milieus" hindurch Missstand zementiert bis produziert/kultiviert.
Das ist halt das Ding. Man kann jemanden nicht von einem System überzeugen indem man ihm sagt, dass es am besten ist und eigentlich gar nicht mal wirklich über demokratietheorie spricht. Nur, dass manf rei wählen darf und das ganz toll ist. Mehr traut man den Kindern scheinbar nicht zu. Dann muss es noch klassensprecher geben, posten, die fast niemanden interessieren, und man verkauft das dann als 'kindern demokratie beibringen' weil da irgendwer, irgendwie gewählt wird.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Das sehe ich auch so - Interesse wird durch Zwangsherrschaft überlagert oder ersteres wird fortlaufend als nur autoritär "erreichbar" gedacht. Man kann ja weiterhin per infinitem regress fiktiv an Schulen herumwerkeln, aber solange ökonomisch-kulturell-politische Weichen für einen sich nur folgerichtig abspielenden "Bildungsabfall" nicht feinsäuberlich herausgestellt werden, ist das für mich nur eine Farce von vielen.
Das ist das Problem. Schule ist ein Konzept, das von oben herab lehrt. Wie soll ich damit jemanden beibringen, dass Demokratie toll ist oder sich selbst auszuleben und selbst nachzudenken? Das ist ja genau das gegenteil von dem, was das system suggeriert.

Das system suggeriert, dass die bewertung, die die schule einem gibt, das wichtigste ist. Wichtiger als das, was man verstanden hat oder wer man ist. Und diese Bewertung wird von machhabenden personen festgelegt, die einen in dingen testen, die man zum großten teil niemals machen wollte.


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04.12.2019 um 07:48
Hier hab ich mal wieder was für euch.

Mir wurde ja gesagt, schulen sind unheimlich wichtig und da muss man auch noch viel mehr lernen als lesen und schreiben, auch periodensysteme und kunst und alles....nur blöd, dass wir das mit dem schreiben und lesen nichtmal hinbekommen:

https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/pisa-jeder-fuenfte-jugendliche-liest-auf-grundschulniveau/
Das ist richtig. In Deutschland erreichen 21 Prozent der getesteten Schülerinnen und Schüler die Kompetenzstufe 1 – also die niedrigste von 6 Kompetenzstufen. Im OECD-Schnitt sind es 23 Prozent. Da sind wir im Vergleich zwar nicht so schlecht, aber beispielsweise Estland hat nur 11 Prozent. Wenn man sich allerdings diejenigen anschaut, die nicht gymnasiale Schulformen besuchen, beträgt der Anteil 29 Prozent, und das ist deutlich über dem OECD-Schnitt. Fast jeder dritte dieser 15-Jährigen liest also auf Grundschulniveau. Dieser Anteil hat gegenüber den PISA-Studien 2009 und 2015 um 6 beziehungsweise 8 Prozent zugenommen.
Unterhalb des Gymnasiums können ein dritte der 15 jährigen kinder nur auf Grundschulniveau lesen.
Wer will mir da ernsthaft noch sagen, dass unser schulsystem funktioniert, wenn nichtmal diese basiskompetenz funktioniert?


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04.12.2019 um 08:08
@shionoro

Wie ich das schon öfter hier beobachtet habe, bringst du Dinge durcheinander, bzw. legst dir gefilterte Fakten so zurecht, dass es dir zu Pass kommt.

Aus der Tatsache, dass 21% der Schüler nach ihrer Schullaufbahn nur auf Grundschulniveau lesen und schreiben können, abzuleiten, dass wir keine Schulen in herkömmlichen Sinne mehr brauchen, ist - mit Verlaub - absoluter Unsinn.

Wie dir nicht entgangen sein dürfte, sind die durchschnittlichen Leistungen, sowie die erreichten Spitzenleistungen in der Schülerschaft, die bei der aktuellen Pisa - Studie erhoben wurden, durchaus positiv bewertet worden.

Dein Genius kommt also auf Grund der Tatsache, dass 21% der Schüler nur schlecht Lesen und Schreiben können, zu dem Schluss, dass auch die anderen 79% nichts mehr über Chemie, Biologie. Physik, u.s.w. lernen sollten...

...ja am besten gar keine Schule mehr besuchen sollten! :D

----
Als Techniker wärst du tatsächlich eine Fehlbesetzung, wenn du mir dieses harte Urteil bitte verzeihen magst.

Wenn du dir demnächst vier neue Reifen aufs Auto ziehst und einer davon nach wenigen Tagen einen Platten hat...
...demontierst du schnell alle vier Reifen, um das Problem zu beheben?

Also ich würde nach der Ursache suchen, weshalb dieser eine Reifen versagt hat... ;)
----

Die Frage ist doch nicht ob wir die Schulen abschaffen, die 79% der Kinder durchlaufen und dabei gute bis sehr gute Kenntnisse und Fähigkeiten erreichen...

...sondern die Frage ist, wie wir die Schulzweige, die von den 21% besucht werden, die dabei weniger gut abschneiden, anpassen müssen, um auch dort das Niveau anzuheben.


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04.12.2019 um 08:24
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Aus der Tatsache, dass 21% der Schüler nach ihrer Schullaufbahn nur auf Grundschulniveau lesen und schreiben können, abzuleiten, dass wir keine Schulen in herkömmlichen Sinne mehr brauchen, ist - mit Verlaub - absoluter Unsinn.
Ich leite daraus ab, dass unser schulsystem nicht funktioniert. Wenn DIE basiskompetenz, die man mindestens 6 Jahre lang intensiv durchnimmt und für alles weitere notwendig ist, nicht vermittelt wird, kann man da nur schwerlich gegenargumentieren.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Wie dir nicht entgangen sein dürfte, sind die durchschnittlichen Leistungen, sowie die erreichten Spitzenleistungen in der Schülerschaft, die bei der aktuellen Pisa - Studie erhoben wurden, durchaus positiv bewertet worden.

Dein Genius kommt also auf Grund der Tatsache, dass 21% der Schüler nur schlecht Lesen und Schreiben können, zu dem Schluss, dass auch die anderen 79% nichts mehr über Chemie, Biologie. Physik, u.s.w. lernen sollten...

...ja am besten gar keine Schule mehr besuchen sollten! :D
Ne. Meine argumentationslinie ist, dass die das in der schule nicht lernen. Genausowenig wie lesen und schreiben da wirklich vermittelt wird. Wir tun nur so als ob, das ist mein problem.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Als Techniker wärst du tatsächlich eine Fehlbesetzung, wenn du mir dieses harte Urteil bitte verzeihen magst.

Wenn du dir demnächst vier neue Reifen aufs Auto ziehst und einer davon nach wenigen Tagen einen Platten hat...
...demontierst du schnell alle vier Reifen, um das Problem zu beheben?

Also ich würde nach der Ursache suchen, weshalb dieser eine Reifen versagt hat... ;)
Ne, aber wenn ich sehe, dass eine bestimmte autokonstruktion nicht richtig fährt, egal wie viel ich daran herumschraube, kann ich erkennen, dass es eine fehlkonstruktion ist. Und unser Schulsystem/Auto fährt nicht. Obwohl man seit jahrzehnten dran rumschraubt.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Die Frage ist doch nicht ob wir die Schulen abschaffen, die 79% der Kinder durchlaufen und dabei gute bis sehr gute Kenntnisse und Fähigkeiten erreichen...
Tun sie aber nicht wegen der schule. Die die wirklich gut sind sind die, die in der freiziet lesen. Das machen sie von selbst. Gut ein drittel der kinder kann lesen, bevor es überhaupt in die schule kommt. Den anderen gibt die schule dabei eine hilfestellung, aber bei den fällen, die wirklich mehr hilfe bräuchten, da versagt die schule.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:..sondern die Frage ist, wie wir die Schulzweige, die von den 21% besucht werden, die dabei weniger gut abschneiden, anpassen müssen, um auch dort das Niveau anzuheben.
VErsuchen wir seit jahrzehnten ohne erfolg, wird eher schlechter. Guter indikator dafür,l dass es ein systemproblem ist.


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04.12.2019 um 19:10
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Aus der Tatsache, dass 21% der Schüler nach ihrer Schullaufbahn nur auf Grundschulniveau lesen und schreiben können, abzuleiten, dass wir keine Schulen in herkömmlichen Sinne mehr brauchen, ist - mit Verlaub - absoluter Unsinn.

Wie dir nicht entgangen sein dürfte, sind die durchschnittlichen Leistungen, sowie die erreichten Spitzenleistungen in der Schülerschaft, die bei der aktuellen Pisa - Studie erhoben wurden, durchaus positiv bewertet worden.

Dein Genius kommt also auf Grund der Tatsache, dass 21% der Schüler nur schlecht Lesen und Schreiben können, zu dem Schluss, dass auch die anderen 79% nichts mehr über Chemie, Biologie. Physik, u.s.w. lernen sollten...

...ja am besten gar keine Schule mehr besuchen sollten! :D
Zumindest laut PISA-Studie hat Deutschland in den 15 Jahren seit dem Pisa-Schock tatsächlich einen beträchtlichen Leistungsschub unter den Schülern erfahren. Der Pisa-Schock war ja bekanntlich 2000, wo Deutschland unter 32(!) Teilnehmerstaaten in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften nur auf Rang 20 und in Sachen Lesefähigkeit sogar nur auf Rang 21 lag. Das war so die Grenze zwischen dem mittleren und dem letzten Drittel.

Dagegen war Deutschland 2015 immerhin schon im ersten Viertel zu finden, wenn auch da eher im letzten Viertel des ersten Viertels.
In Mathematik Rang 16, in Naturwissenschaften Rang 15, in Leseverständnis Rang 10, insgesamt Rang 13 und das aus 600.000 Schülerinnen und Schüler die aus 72 Ländern teilgenommen haben.

In Anbetracht der aktuellsten Pisa-Studie sind wir aber wieder ein wenig abgesackt. Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland zwar insgesamt immer noch über dem Durchschnitt, trotz schlechterer Ergebnisse im Vergleich mit der letzten Erhebung. Dennoch liegen die deutschen Schülerinnen und Schüler weit hinter den Spitzenreiter-Nationen. Auch der Abstand zu einigen OECD-Partnern ist offenbar groß. Platz 20 von insgesamt 79 teilnehmenden Ländern.

https://www.tagesschau.de/inland/pisa-studie-2019-101.html

Ein entscheidender Indikatior sollte das aber weder pro noch contra Schule sein (bestenfalls ein Fingerzeig in welche Richtung es vom Leistungsniveau aktuell eher geht) wenngleich es natürlich auch in unserem Bildungssystem viele Baustellen gibt die aber freilich auch ich nicht mit der plakativen Forderung nach einer kompletten Abschaffung unserer Schulsysteme besser behoben sehe sondern eher durch die Schaffung flexiblerer Spielräume innerhalb dieser. Wobei sich u.a. nicht zuletzt auch mit der drohenden Verschärfung des Lehrermangels in Zukunft eher noch mehr Baustellen auftun als abbauen werden.


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06.12.2019 um 20:19
@Libertin

Wenn Deutschland aber gar nichtmal so schlecht darsteht, obwohl 21% der 15jährigen nur auf Grundschulniveau lesen und schreiben können, dann ist das doch aber gerade ein zeichen dafür, dass das System Schule an sich ein Problem hat.

Das heißt ja, das die anderen Schulen, die sich deutlich von unseren schulformen zum teil unterscheiden, es auch nicht besser hinbekommen.

Wäre nur deutschland schlecht und überall anders würde schule super laufen würdest du mich hier nichtklagen hören.


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06.12.2019 um 23:39
@shionoro

Wie gesagt, als ein entscheidender Indikator sollten Pisa-Sudien mMn weder für pro noch contra Schule herhalten, sondern höchstens als Indiz dafür, in welche Richtung es vom Leistungsniveau der Schüler aktuell geht.


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07.12.2019 um 02:28
@Libertin

Aber warum? Solche Statistiken wie das Leseniveau von Schülern sind doch durchaus Dinge, an denen ich einen Gesamtbildungsstand zum teil ablesen kann.

Ich sehe nicht, dass mit den leichten änderungen, die du anführst (flexiblere spielräume schaffen) wirklich etwas verändert wurde und wird.
Letztendlich sehe ich, dass in einem erste Welt Land, dass sich seit 2000 zu Aufgabe gesetzt hat, in dem Ranking besser zu werden, immer noch 20% der 15 jährigen (die 2000 noch gar nicht geboren waren) nicht richtig lesen und schreiben können. Und dass das im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht ist, auch nicht innerhalb von Europa.

Ich finde schon, dass da die Frage erlaubt sein muss, inwieweit schule heute sowas überhaupt vernünftig lehrt (in anbetracht dessen, dass jedes dritte kind schon bei einschulung lesen kann).

Da ist eine Kernkompetenz der Grundschule und Schule, die wie es scheint in keiner der internationalen ausprägungen von schule wirklich richtig gut umgesetzt wird.

Meine Behauptung ist ja, dass es eigentlich keinen fachbereich gibt, wo das groß anders ist. Da kann man nur besser maskieren, dass es so ist. Einer, der nicht lesen kann, bei dem kann man schwerlich behaupten, er habe aber ja ganz tolle kompetenzen gesammelt.
Geht in anderen Geisteswissenschaften oder sogar Chemie und Physik viel leichter, weil davon eh die meisten leute keine ahnung haben und man ein bisschen besser drumherum reden kann (bringt man ihnen halt irgendein schema F bei und sagt, wenn sie es sich merken können, sie haben was gelernt).

Aber Statistiken wie diese geben mir da ja sogar bei den Kernkompetenzen recht.
Wenn 33% der schüler vor der schule lesen können (und dann wohl auch mit 15 nicht gerade die schwächsten sind) und 20% es auch in der schule nicht lernen dann lernt weniger als die Hälfte der Kinder in der Schule lesen und schreiben, obwohl das mit das wichtigste ist.

Da muss ich mich schon fragen, wie das überhaupt in der schule ist, wer da was lernt.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

07.12.2019 um 12:06
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber warum? Solche Statistiken wie das Leseniveau von Schülern sind doch durchaus Dinge, an denen ich einen Gesamtbildungsstand zum teil ablesen kann.
Eben. Zum Teil. Und dieser macht nicht mal einen besonders großen Teil aus. Pisa fokussiert sich letztlich auch nur auf die Kernfächer Mathematik, die Landessprache und Naturwissenschaften. Pisa ist ein Kind der OECD. Und die hat eine stark ökonomisch geprägte Sicht der Welt. Doch sind die genannten Disziplinen wirklich der alleinige Schlüssel für den Fortschritt einer Volkswirtschaft?

Seit der ersten Pisa-Studie 2000 hat sich ja nicht zuletzt auch durch die Komplexität des mobilen Internet-Zeitalters (gerade auch im Hinblick auf die Medienkompetenz) einiges getan. Insbesondere auch unter den Schülern. Und was ist z.B. mit Fremdsprache (IQB-Studie mal ausgenommen), Geschichte, Geografie, Sozialkunde, Politik und Wirtschaft? Wird nicht getestet. Musik, Kunst, Handwerken und Sport wäre zudem schwer zu prüfen. Alles was scheinbar nicht getestet und in Tabellen gegossen werden kann, ist nichts mehr oder immer weniger wert.

Hinzu kommt dann noch, daß Lehrerschaften und Kultusbehörden längst wisen, wie die Tests funktionieren. Ihre Systematik wird mit den Schülern geübt. Daher ist bei den Schülern zur Problemlösung noch nicht mal mehr wirkich Kreativität nötig.

Ich denke, das Problem liegt aber in erster Linie darin, daß die Forscher sich vor allem dafür interessieren, was Schüler (nicht) können und nicht dafür, warum sie es (nicht) können.

Ne Du, die Pisa-Ergebnisse sollten in der Bildungsforschung zwar nicht ignoriert aber auch keinesfalls überbewertet werden.


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07.12.2019 um 12:11
Funfact zu PISA btw:

Die allermeisten Aufgaben sind in Textform gestellt...ja selbst die Mathe aufgaben.
Also wenn ein Schüler Defizite im Lese- oder Sprachverständnis hat aber eigentlich super in Mathe ist wird es trotzdem nichts.


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07.12.2019 um 13:29
Zitat von NerokNerok schrieb:Also wenn ein Schüler Defizite im Lese- oder Sprachverständnis hat aber eigentlich super in Mathe ist wird es trotzdem nichts.
Das wird nicht oft der Fall sein, denn die Mathematikaufgaben mit Text sind wahrscheinlich wesentlich einfacher formuliert als die Texte des Deutschunterrichts. Man muss da sowieso nur das Wesentliche herausfiltern.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

07.12.2019 um 13:50
Natürlich werden wir immer grundsätzlich Schulen brauchen, nur anders halt.

Berufsspezifischer, zugeschnittener, und das am liebsten auf jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin, die zumindest schon mal während der Schule konkrete berufliche Neigungen/Tendenzen = Richtungen anstrebt, darum weiß.

Ich habe so viel Quatsch in der Schule lernen müssen, was mich weder interessiert hatte noch für meinen (Traum)Beruf wirklich von Relevanz gewesen wäre.
Einige Fächer können bestimmt ganz wegfallen oder zumindest mehrere Sachthemen in ein großes Fach gelegt/umgewandelt werden.
Und dann auch innerhalb eines Faches, Mathe zb., gibt es viele Bereiche, die man später eigentlich gar nicht mehr brauchen würde oder diese zumindest weniger schwer wiegen würden - erst recht, wenn dann auch noch einzelne Schüler und Schülerinnen schon ungefähr wissen/abschätzen können, in welche berufliche Ecke (ob mit/durch Studium oder nur Ausbildung) sie es definitiv einmal ziehen wird, ob sie es dann letztendlich schaffen/bestehen würden oder nicht.
Zumindest sollte man ihnen die Chance auf einen angestrebten Weg nicht schon vorher verbauen, weil sie sich mit schlechten Noten in einzelnen Fächern ihren ganzen Schnitt versaut haben oder dadurch eine gewisse Grund- und Zugangsvorrausetzung wie das Abi=die Hochschulreife zb. erst gar nicht erlangen konnten.

Zugegeben; mein Beitrag beinhaltet viel Naivität, aber Träume sind erlaubt. Auch schon damals waren Träume erlaubt.


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07.12.2019 um 14:00
Zitat von DerEddiDerEddi schrieb:Man muss da sowieso nur das Wesentliche herausfiltern.
Und jemand mit Sprachdefiziten oder Verständnisproblemen macht das genau wie?


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