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Reflektion zu Schulnoten / Schule überhaupt

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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lipilly Diskussionsleiter
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Reflektion zu Schulnoten / Schule überhaupt

16.05.2005 um 00:55
Ich habe vor längerer Zeit(vor 5 Monatent) mal diesen Text geschrieben, guckt ihn euch mal an und sagt, was ihr dazu meint.

Wozu werden Noten eingesetzt?

1.Zur objektiven Beurteilung von erbrachten Leistungen.

2.Zur Motivation zum Lernen durch Belohnung, in Form von guten Noten, und durch Bestrafung, in Form von schlechten Noten. Sowohl die Belohnung als auch die Bestrafung wird oft vom Elternhaus mit unterschiedlichsten Methoden unterstützt.

Erfüllen Noten diese Aufgaben?

Zu1. Meiner Meinung nach erfüllen Noten die objektive Beurteilung überhaupt nicht. Es gibt viel zu viele Faktoren, die eine Note beeinflussen können: Intelligenz(die sich wiederum aus Erziehung und Veranlagung zusammen setzt), wie viel, wie und was man gelernt/geübt hat, Tagesform des Schülers, Spicken oder nicht Spicken, Persönliche Probleme, Schwierigkeit der Arbeit, die Lehrerfaktoren(Stimmung, Beziehung zum Schüler, Vorlieben des Lehrers, gibt der Lehrer allgemein bessere oder schlechtere Noten) und vieles mehr

Zu2. Die Motivation durch Noten und aus Noten resultierende Ereignisse:
Lernen um gute Noten zu schreiben, es soll Leute geben die allein deswegen Lernen um gute Noten zu schreiben und es soll auch Leute geben die sich, obwohl sie eine 2 in einem Fach haben, nicht mehr an die grundlegenden Dinge erinnern können(an die Kleinigkeiten auch nicht). Wenn meine einzige Motivation die Noten und vielleicht dadurch ein guter Beruf ist, dann ist es verständlich, wenn ich nach einer Arbeit alles verdränge.
Die Bestrafung durch eine Note allein kann vielleicht bei Grundschülern noch wirken, jedoch brauch es bei älteren Schülern andere Mittel wie: Verbote, Prügel, Drohungen, die Versicherung, dass aus einen nie etwas wird. Ich frage mich kann man mit Gewalt, ob verbal oder nonverbal, sinnvoll motivieren, so dass das gelernte auch dauerhaft bleibt? Außerdem gibt es Selbstmorde auf Grund von dieser Gewalt und der Verzweiflung, die damit zusammen hängen kann. Was ist wichtiger ein System zur „Bewertung von Leistungen“ oder ein Leben.
Es könnte sein, dass diese Selbstmorde auch ohne Noten passiert wären, das kann sein aber es kann auch anders sein. Oder dass ein Toter bei so vielen Toten täglich auf der ganzen Welt keinen Unterschied macht. Für die eine Familie des Toten macht es einen.
Eine Materielle Belohnung für gute Noten, ist nur ein Ersatz, wenn die gute Note an sich keinen Reiz mehr hat und ändert nichts an der oben genannten Lerneinstellung. Ich glaube auch, dass solche Belohnungen einen den letzten Spaß am lernen verderben können, oder würdest du noch z.B. Verstecken spielen, wenn du jedes mal wenn du als letztes gefunden wirst einen 5er von deinen Eltern in die Hand gedrückt bekommst, weil du so eine gute Leistung erbracht hast?


Was erfüllen Noten nicht?

Sie geben kaum Aufschluss darüber wie geeignet jemand für irgendetwas ist:
Ein Schüler, der in dem in der Schulzeit immer alles in den Schoß gefallen ist, hat vielleicht gute Noten. Er bekommt einen Job in dem darauf ankommt sich in Dinge rein zuhängen Rechehrschieren und so (z.B. Rechtsanwalt), da dieser Junge es nicht gewöhnt ist sich für irgendetwas zu verausgaben wird er diesen aufgaben Trotz seiner Schulnoten nicht gerecht.
Ein Schüler, der immer sehr strebsam ist hat aufgrund seiner Strebsamkeit sehr gute Noten in seinem Job ist er Rund um die Uhr beschäftigt und kann sicha uf seine sehr komplexen Aufgaben nicht vorbereiten und ist es auch nicht gewöhnt ohne ein Nachschlagewerk selber Überlegungen a zu stellen.
Oder jemand der während seiner Schulzeit nur für die nächste Arbeit gelernt hat und einer, der fürs Leben gelernt hat. Sie haben die gleichen Noten aber nicht das gleiche Wissen oder Potential, was wieder noch was ganz anderes ist.

Angeberei; oder meine Motivation in der Schule

Neugier! Ich weiß nicht warum, aber ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Wenn ich im Unterricht sitze und ein Lehrer erzählt etwas bin ich automatisch interessiert. Wenn man mit denkt und wirklich offen dafür ist kann jeder Unterricht Spaß machen (den habe ich in Kunsttheoriestunden nur noch nicht gefunden). Gibt es eine bessere Beschäftigung in der Schule als zu hören? Es gibt 3 Tatsachen: 1. Ich sitze in der Schule fest 2. Ich bin neugierig 3. Der Lehrer versucht mir etwas bei zu bringen. Gibt es auch nur einen grund warum ich etwas anderes machen sollte?

Gründe warum ich keine echte Alternative zu Noten gefunden habe.

Ohne ein Druckmittel wie Noten würden sehr viele Schüler weniger lernen.
Jede Form der Leistungs/Intelligenz/Wissens/ oder was auch immer Überprüfung hat sehr große Nachteile


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jever ehemaliges Mitglied

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Reflektion zu Schulnoten / Schule überhaupt

16.05.2005 um 01:41
Lustig, habe heute genau dazu eine Diskussion im Bus mitgehört.
Es ging darum, was wäre, wenn man ein Auto geschenkt bekommt, wenn man ein Abi von exakt 4,0 bekämme. Der Kommentar eines der Jungen hat mich echt umgehauen: "Was will ich mit nem guten Abi? Damit kann ich doch nirgendwo hinfahren."
Aber das nur am Rande.
Schulnoten waren mal ein guter Leistungsindikator. Momentan eher nicht, da das Niveau in den Schulen immer weiter sinkt, während die Noten gleichbleiben.

Jetzt werden wieder einige aufschreien:
Ich bin dafür, dass man sich eine 1 oder eine 2 wirklich verdienen muss! Da muss man wirklich sehr gut oder hervorragend sein. Dies kann man nicht nur mit sturem auswendiglernen erreichen, sondern man muss den Stoff kapiert haben.
Wer schlecht ist, der soll das bitteschön auch auf seinem Zeugniss sehen. Die Schule soll aufs Leben vorbereiten, und nicht Wohlgefühle verursachen. Im Arbeitsleben ist die Schulnote nur am Anfang von Bedeutung. Spätestens nach der Ausbildung oder nach der Immatrikulation ist sie bedeutungslos. Aber: sie zeigt dem Chef, was man wie gut kann. Ob man die Sachen durch Fleiss kann, oder ob sie einem zufallen, ist dabei vollkommen egal. Die Noten sollen nicht die Leistung an sich wiederspiegeln, sondern das, was man kann. Und dem Chef ist es auch egal, ob man seine Arbeit durch Fleiss erledigt, oder ob sie sich sozusagen von selber erledigen. Hauptsache, gemacht.
Und wer zu faul ist oder zu dumm, der bekommt eben eine schlechte Note, damit der Chef gleich weis, dass er mit dem wohl nix anfangen kann. Ausser natürlich, er hat z.B. hervorragende handwerkliche Fähigkeiten und ist in Mathe zumindest kein Totalversager.
wer aber garnichts kann, der soll gefälligst Müll kutschieren. Warum sollte er Leuten den Job wegnehmen, die dafür besser geeignet sind?

Und um das festzustellen, sind Schulnoten ein hervorragendes Mittel. Da ist auch das Elternhaus gefragt, den Kindern klarzumachen, was schlechte Noten bedeuten. Übrigens, es gibt weit mehr Erziehungsmassnahmen als Verbote, Prügel und Drohungen. Wenn Du nur sowas kennst, tust Du mir leid.

MfG jever

Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!


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Reflektion zu Schulnoten / Schule überhaupt

16.05.2005 um 14:04
Naja das Problem mit Noten ist, dass diejenigen, welche die Noten vergeben auch nur Menschen sind. Die können und wollen auch nicht immer die Vorgaben des Kultusministeriums befolgen. Ob die Vorgaben so gut sind ist eine andere Frage... jeder Lehre hat halt andere Erwartungen. Ich hab manche, die werfen dir die Noten quasi hinterher und andere, bei denen ist es so gut wie unmöglich über 13 Punkte zu kommen.
Das 2. Problem ist der Schüler an sich. Es gibt Dinge die liegen einem einfach besser, sie fliegen einem zu. Andere Sachen wiederum bekommt man einfach nicht in den Kopf rein, auch wenn man stundenlang lernt.
Da Noten aber meistens "nur" die erbrachte Leistung bewerten, bleiben oft solche auf der Strecke, die sich um einiges mehr angestrengt haben als andere.
Andererseits, wenn man Glück hat wird das auch anerkannt und man bekommt mal ein Pünktchen besser. Es liegt halt auch am Lehrer.
Also ist es nicht nur so, dass Noten zeigen, welche Leistung der Schüler erbracht hat. Man muss sie auch im Vergleich mit dem Menschen beurteilen, der die Noten gibt. Die Note allein sagt nicht so viel aus. Eben nur das eine gewisse Leistung erbracht wurde. Aber leider nicht in welcher Relation. Die finde ich ist ein großes Problem der Notengebung. Weil wenn man den richtigen Lehrer erwischt ist man vielleicht besser als jemand anders bei einem anderen Lehrer, wobei dieser in Real besser ist.

"Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für HUMOR fehlt." (J.E. Coleridge)


"Es ist weder Zukunft noch Vergangenheit, und man kann nicht sagen, es gibt drei Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern... vielleicht muss man sagen es gibt drei Zeiten, die Gegenwart des Vergangenem, die Gegenwart vom Gegenwärtigen und die Gegenwart vom Zukünftigen... Die Gegenwart des Vergangenen ist Erinnerung, und die Gegenwart des Zukünftigen ist die Erwartung" (Aurelius Augustinus 354-430 v.Chr.)



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Reflektion zu Schulnoten / Schule überhaupt

16.05.2005 um 15:04
hiho

Ich bin zwar schon aus der Schule draussen, aber Gedanken mach ich mir trotzdem drüber, da ich gerade werdende Mutter bin und einem da doch so einiges durch den Kopf geht, außerdem ist meine Schulzeit erst 5 Jahre her und an einiges kann ich mich auch selber noch erinnern.

1.
Finde ich, dass einige Lehrer pädagogisch sowie teilweise auch fachlich nicht darauf vorbeireitet sind, dem Jugendlichen etwas so beizubringen, dass er sich damit auch identifizieren kann. Es kennt sicher jeder den Typ des Lehrers, der aus dem Buch liest und es mit eigenen Worten nicht erklären kann.

2.
Noten mit Prügel für schlechte oder Belohnung für gute Noten finde ich unsinnig.
Das zeigt meinem Kind nur, dass ich mich auf Materialismus beschränke und das es das Wesentliche und zwar das Lernen an sich in den Hintergrund stelle. Ich denke ein Kind sollte von Anfang an lernen, dass es nicht zur Schule geht um gute oder schlechte Noten zu schreiben, sondern um damit sich einen Traum zu erfüllen für später, Job oder dergleichen. Es hängt also denke ich auch viel mit der Erziehung zusammen, wie motiviert man ist, dass man lernen möchte.

3.
Noten an sich finde ich notwendig, weil man sonst keine Beurteilung bekommt.
Allerdings finde ich, dass diese Beurteilung komplett objektiv und fair sein sollte.....leider gibt es viele Lehrer, die das nicht schaffen (nach Sympathie etc. beurteilen).

4.
Wenn es soweit ist, dass ich sehe, mein Kind schafft es in der Schule nicht so richtig oder kommt nicht zurecht, dann werde ich alles daran setzen, dies zu ändern.
Wenn ein Kind Selbstmord wegen Noten begeht, ist in der Erziehung was fatal schiefgelaufen oder die Eltern haben "keine Zeit", was gerne auch als Ausrede für die eigene Faulheit genommen wird.

5.
Hängt die Situation der Leistung des Kindes natürlich auch von äußeren sowie inneren Zuständen ab, die man unter anderem vielleicht nicht beeinflussen kann, aber man kann Verständnis dafür zeigen.
Es sollte keine Strafe verhängt werden, nur weil man mal schlechte Noten bekommt, sondern sich mit der Situation auseinandersetzen.
Es sollte nicht im Sinne der Eltern liegen, dass das Kind Mal einen guten Job bekommt oder dass das Kind eine gewisse Leistung erbringt, nur weil man es von sich selber so kennt, sondern man sollte das unterstützen, was das Kind glücklich macht, dann kommt der Rest wie guter Job etc. auch von alleine.

Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die schönen Stunden nur :)


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