Atrox schrieb:Im Kontext geht es dir aber nicht um Aufklärung, oder?
Siehst du da nicht auch die Gefahr fehlender Neutralität? Ich schicke ja auch von Bundesebene aus keinen Apple-Mitarbeiter, weil ich davon ausgehe, dass die Informatik-Lehrer nichts taugen.
Ich sehe es nach wie vor als vollkommen legitimen Standpunkt, wenn einem die eigene Haut am nächsten ist. Einen so gesehen „militärischen“ Eingriff in das Bildungssystem würde ich als Vater von Schulkindern bis zum äußersten ablehnen.
Welcher militärischer 'Eingriff' ins Bildungssystem? Die werden angefragt und kommen nicht selbst. Politiklehrer wachsen nicht auf Bäumen und sind pro Schule ggf. überschaubar/begrenzt. Die haben ggf. ihre Schwerpunkte studiert aber befassen sich ggf. nicht alle intensiv mit Sicherheitspolitik usw. Dann lädt man sich halt im Zweifel dann externe Gäste ein die dazu referieren und aufklären können weil die sich damit intensiver befassen. Bei irgendeinem externen sonstigen Sachverständigen der über Süchte etc. oder nem Polizisten, der über Gewaltprävention aufklärt ists doch auch auf einmal auch kein großes Thema oder wird begrüßt.
Kaum kommt das buzzword "Bundeswehr" hinzu drehen alle auf einmal am Rad, überspitzt ausgedrückt. Mich dünkt, weil viele sich nicht damit befassen (wollen) was Teil der Inhalte ist oder was Jugendoffiziere machen.
Der Wikipediaartikel, der hier verlinkt wurde beschreibt das doch ganz gut und da sollten keine groben Fragen mehr offen sein, denke ich.
Ansonsten ergänzend ein neueres Erklärvideo der Bundeswehr selbst:

Nachgefragt: Was macht ein Jugendoffizier? I Bundeswehr
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Kann man jetzt bias vorwerfen weils von der Bw kommt aber ich habe ad-hoc kein umfangreicheres Video dazu gefunden was das Thema etwas näher beleuchtet. Ansonsten kann man ja auch selbst nach öffentlichen Formaten schauen wo Jugendoffiziere auftreten; David Matei ist ein bekannter und war auch in Formaten/Talkshows wie dem WDR zu sehen wo über Wehrpflicht diskutiert wurde. Dürfte in der entsprechenden Mediathek zu finden sein, hat in dem speziellen Format aber nichts mehr mit Bildung in Schulklassen zu tun und eher öffenltichem Diskurs.
Atrox schrieb:Einen so gesehen „militärischen“ Eingriff in das Bildungssystem würde ich als Vater von Schulkindern bis zum äußersten ablehnen.
Wäre ich Vater würde ich es begrüßen, wenn meine Kinder auch sicherheitspolitische Bildung vermittelt bekommen. Mir egal, ob das ein Politiklehrer auf dem gleichen Niveau machen kann oder notfalls ein sicherheitspolitischer Referent von der Bundeswehr kommt, der nicht Werbung als Ziel hat sondern, Prozesse der Sicherheitspolitik zu vermitteln. Die sind aber auch kein Allheilmittel oder erklären glaube ich alles proaktiv. Politiklehrer müssen auch jungen Menschen möglichst motiviert oder nachhaltig erklären, wie Politik und Gesetzgebung im Lande funktioniert, zum Staatswesen, zur Verfassung, Sinn / Effekt von Wahlen. Gerade erst dann macht eigentlich Sicherheitspolitik "on top" Sinn, wenn die Basics schon erklärt wurden oder darauf Bezug genommen werden kann.
Das alles wird sicherlich/hoffentlich irgendwann in einem schulischen Werdegang passieren, die Frage ist aber in welcher Form und notwendigen Intensität. Dröge durchskippen und es bleibt nicht viel hängen. Interaktiver und spannender gestalten? Das nimmt junge Menschen sicherlich im Schnitt eher mit.
Aber da es hier auch um Wehrpflicht oder gewisse damit verbundene Sicherheitspolitische Themen geht wären Jugendoffiziere halt keine schlechte Wahl - ob sie nun die Lehrkräfte in Seminaren weiterbilden oder selbst in den Klassen erzählen.
Noch zu dem Punkt:
Atrox schrieb:Siehst du da nicht auch die Gefahr fehlender Neutralität?
Ne, eigentlich nicht. Wie auch im Video erklärt können Anfragende auch andere Parteien ('Parteien' im Sinne politischer Parteien aber auch anderer Gruppierungen/Vereine/etc) einladen und dann auch kritisch diskutieren. Die Lehrer selbst können kritische Fragen stellen oder diese Position einnehmen, wenn es eben ein kritischer Diskurs und nicht nur ein Vortrag über SiPo sein soll.