Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

Venom schrieb:Gilt diese "politische Sauberkeit" auch für rechtspopulistische Parteien wie die AfD in dem Fall?

Es gibt jetzt schon eine lange Liste von Organisationen, die mit dem Staatsdienst unvereinbar sind. Dabei handelt es sich aber mit wenigen Ausnahmen um verbotene Organisationen und eben nicht um legale Parteien.

Realo schrieb:politisch "sauber"

Was bedeutet das? Du meist wahrscheinlich leicht links leicht rechts und nichts darüber.

Hat weniger was mit politischer Lagerzugehörigkeit zu tun als mit individsueller politischer Einstellung des Bewerbers.

Zudem müssen zuvor die "Prüfer" besser geprüft werden, denn es kann nicht sein, dass Bewerber aus ideologischen Einstellungen der Prüfer selbst abgelehnt werden, weil sie sich keine Kopftuch tragenden Polizistinnen vorstellen können. Hier hatte mal einer Bilder eingestellt, die Kopftuch tragende Polizistinnen in den USA und Turban tragende Polizisten in England zeigen. So weit sind wir leider noch überhaupt nicht. Aber erst danach, wenn wir so weit wären, könnte es "gerechte" Prüfer geben, die weniger nach Lippenbekenntnis gehen als nach dem, wie sich der Kandidat in der politischen Prüfung darstellt.

Das gleiche Problem hatte ich zu meiner Zeit bei der Bundeswehr, als mein Kriegsdienstverweigerungsgrund nicht anerkannt wurde, weil ich als marxistisch ("kommunistisch") verschrieen war. Mein Verhältnis zur FDGO wurde erst gar nicht thematisiert. Da mischt dann die Ideologie des Prüfers mit rein und gestaltet ein Prüfungsverfahren als Farce der Befangenheit (des Prüfers).

Orig.Nathan schrieb:an liest im i-net sehr viele Kommentare über einen möglichen "Systemzusammenbruch". Diese Kommentare sind interessanterweise zumeist nicht von Angst sondern von Hoffnung geprägt. Dieser "Systemzusammenbruch" wird ja in vielen i-net Kommentaren geradezu herbeigesehnt, oft noch dazu von Hoffnungen auf einen Bürgerkrieg begleitet. Die Aufgabe der "Schattenarmee" ist es erklärtermaßen, gewaltsam einen politischen Umsturz herbeizuführen.

Die Aufgabe der Schattenarmee ist es eher nach Tag X eine neue Ordnung zu etablieren.

und doch hat das alles nix mit deinen 87% zu tun. Noch zu meiner Aussage das sich wohl viele Bürger unabhängig von der Partei die sie wählen einen "Systemzusammenbruch vorstellen"" können.

Realo schrieb:Zudem müssen zuvor die "Prüfer" besser geprüft werden, denn es kann nicht sein, dass Bewerber aus ideologischen Einstellungen der Prüfer selbst abgelehnt werden, weil sie sich keine Kopftuch tragenden Polizistinnen vorstellen können. H

Im Dienst? Nö ist eben unvereinbar mit der Neutralität des Staates.

Auch das setzt falsche Signale, wo wir doch so stolz sind die Religion immer mehr zu überwinden.

Fedaykin schrieb:Im Dienst? Nö ist eben unvereinbar mit der Neutralität des Staates.

Na, dann begehen die aber alle Dienstvergehen!

https://www.google.com/search?q=polizistin+mit+Kopftuch+(USA)&tbm=isch&source=iu&ictx=1&fir=8iiuXiCrCl53gM%253A%252CBkJm2FUOi_m_bM%252C_&vet=1&usg=AI4_-kRu37Mhjf3DNii3lAo1CAwHr8Fw9w&sa=X&ved=2ahUKEwiQqau-_v_iAhURIlAKHYqaB7EQ9QEwAXoECAUQBg#imgrc=8iiuXiCrCl53gM:

Realo schrieb:Na, dann begehen die aber alle Dienstvergehen!

Sind das deutsche Polizisten, die an deutsche Gesetze gebunden sind?

natürlich nicht. Ich wollte damit eben demonstrieren, wie weit wir noch von einer liberalen Demokratie entfernt sind, weil das bei uns undenkbar wäre.

@Realo

wäre mir neu das in diesen Ländern das Grundgesetz der BRD gültig wäre.

Zeig mir das doch mal aus Frankreich.

Realo schrieb:natürlich nicht. Ich wollte damit eben demonstrieren, wie weit wir noch von einer liberalen Demokratie entfernt sind, weil das bei uns undenkbar wäre.

Es zeigt eher das wir auf einem guten Weg sind, bzgl Sekularität.

Fedaykin schrieb:Es zeigt eher das wir auf einem guten Weg sind, bzgl Sekularität.

Das schon, aber wie immer bei uns: befohlen, erzwungen.

Auf die Erkenntnis der Betroffenen, dass sie vielleicht von selbst drauf kommen, dass Sekularität besser ist als Tradition, was sie aber nur können, wenn man ihnen die Wahl lässt, sind sie bis heute noch nicht gekommen.

Also sind wir sekular par ordre du mufti.
Nach außen hin sehr modern, so wie es ja auch mal die Türkei der verbotenen Kopftuchphase war.

Realo schrieb:Das schon, aber wie immer bei uns: befohlen, erzwungen.

Gehört dazu, sonst führt es dazu das die Extremisten und Arachaische Regeln bestand haben..

Realo schrieb:Also sind wir sekular par ordre du mufti.
Nach außen hin sehr modern, so wie es ja auch mal die Türkei der verbotenen Kopftuchphase war.

Tja man sieht ja wie in der Türkei die Retrowelle wirkt.

@Realo
Und das ist auch gut so, denn warum sollten Polizistinnen in Deutschland im Dienst Kopftuch tragen und damit die Neutralität aushebeln dürfen? Da sind wir zum Glück noch weit von entfernt

Fedaykin schrieb:Tja man sieht ja wie in der Türkei die Retrowelle wirkt

Eben. In der zeit, wo das Kopftuch verboten war, war die Türkei kein Stück freier als heute. Eben weil es nur von oben so befohlen war, aber nicht in die Köpfe der Bevölkerung eindringen konnte, die eben nur gehorchen konnte.

Das ist nicht die Freiheit und Liberalität in der Demokratie, wie ich sie verstehe.

wenn eine muslimische Polizistin - die wir leider noch nicht haben - die Freiheit hat zwischen Kopftuch und Uniformmütze selbst zu entscheiden, erst dann sind wir einen großen Schritt weiter.

@Fedaykin
Einen Systemzusammenbruch wird es nicht geben, da zum einen die überwältigende Mehrheit ganz zufrieden mit dem System an sich ist. Problem ist nur, dass sich einige Politiker inzwischen viel zu weit vom Volk entfernt haben. Die SPD Spitze zb wundert sich, befürchte ich, WIRKLICH warum sie kaum jemand derzeit wählt. Aber ein Systemzusamnenbruch? Nee... höchstens noch mehr Stimmen für die Partei und ähnliche Protestler. Evtl auch ein weiter bestehender Unterschied zwischen Ost und West.
Am Systemzusammenbruch ist schon ein Herr Baader während seiner Praktikumszeit in der Fabrik gescheitert. Die Arbeiter wollten von seinen Revolutionstheorien nicht wirklich viel hören.
Ausserdem fiele mir auch kein besseres System ein, nur am Personal und Lobbyismus etc scheitert das alles gerade...so Gladiotruppen etc gab es im kleinen Stil ja immer

Realo schrieb:* Sehr umfassende Aufnahmeprüfung in Form eines politischen Diskurses, um Lippenbekenntnis von tatsächlicher Einstellung trennen zu können.

Das ist m.E. nicht möglich. Wäre ja schön, überhaupt für alle Staatsbeamten (das wäre ein sehr breiter Rechen...), aber nicht machbar.

Abgesehen davon ist Gesinnungsschnüffelei auch für einen guten Zweck ethisch unvertretbar und käme insgesamt auch einer Vorverurteilung gleich. Nein, genauso wenig, wie man jemand dafür verurteilen kann, was er vielleicht einmal tun wird
kann man jemand dafür sanktionieren, was er vielleicht einmal denken wird
Nicht mal, was er bereits denkt darf jemals strafbar sein, auch wenn er darüber nachdenkt, wie man die deutsche Demokratie abwürgen könnte. Die Gedanken sind frei und bleiben frei für ewig (hoffentlich).

Fedaykin schrieb:und doch hat das alles nix mit deinen 87% zu tun. Noch zu meiner Aussage das sich wohl viele Bürger unabhängig von der Partei die sie wählen einen "Systemzusammenbruch vorstellen"" können.

Um das mal final in den Griff zu bekommen: Könnten wir uns darauf einigen, dass deine Aussage höchst spekulativ ist und du keine repräsentativen Dossiers über anderer Leute Gedanken vorlegen kannst? Ich vergolde dir diese Brücke mit dem Zugeständnis, ich könnte das auch nicht.

satansschuh schrieb:https://www.welt.de/politik/deutschland/article195730765/Friedrich-Merz-CDU-Politiker-besorgt-ueber-AfD-Sympathisanten-b...

Laut diesem Artikel sollen viele AfD-Sympathisanten bei Polizei und Bundeswehr sein. Diese Anhänger könnten sich mit der möglichen Schattenarmee überschneiden

https://www.berliner-zeitung.de/politik/rechtsruck-polizeigewerkschaft-bestaetigt--sympathien-fuer-die-afd--32745198?originalReferrer=https://duckduckgo.com/
Polizeigewerkschaft stimmt Merz in seiner Aussage zu.
Wer mit der AfD liebäugelt, muss nicht unbedingt den Umsturz planen, man sollte sich aber fragen, ob man noch zur Demokratie stehen kann.

@satansschuh
Er muß damit aber auch nicht automatisch rechts außen stehen. Er dürfte dann deutlich nationalistischere Tendenzen als ein Grüner oder Sozialdemokrat haben, und vermutlich hat sich für denjenigen die CDU zu rot eingefärbt. Allerdings kann der Schritt zum rechten Rand dann deutlich kürzer ausfallen, wenn er denn mal erfolgen sollte. Die AFD hat halt momentan die Schreihälse, die die Wehwehchen des „kleinen Mannes“ besser anzusprechen wissen. Wenn dann diese den Schafspelz ablegen wird man weitersehen.

Und selbst unter den Preppern zeigt nicht jeder, wie groß er denn gerne geworden wäre.

@cpt_void
Das ist alles richtig. Wie du sagst, ist der Schritt hin zu rechtsaußen und Ablehnung der Demokratie nicht weit, wenn man die AfD gut findet. Das ist sehr problematisch, wobei schon die AfD meiner Meinung nach antidemokratisch ist und agiert.

bgeoweh schrieb:Sind das deutsche Polizisten, die an deutsche Gesetze gebunden sind?

Der ist es auf jeden Fall:



Ergebnis der Studie „Flucht ins Autoritäre“, gestern veröffentlicht:

"Fast jeder dritte Deutsche vertritt ausländerfeindliche Positionen
[...]
Wer rechtsextrem ist, findet seine neue Heimat bei der AfD"
https://www.merkur.de/politik/deutschland-auslaenderfeindliche-positionen-zr-10534578.html