Rechtsextremer Terrorakt in Christchurch, Neuseeland
19.03.2019 um 14:20Anzeige
https://amp.welt.de/politik/ausland/article190538391/Christchurch-Video-Erster-Nutzerhinweis-zwoelf-Minuten-nach-Ende-des-Facebook-Livestreams.htm
Facebook reagierte spät – und zeigte sich überfordert.Das finde ich ziemlich gewagt, da in dem Artikel gar nicht genau steht wann es entfernt wurde nur nach wieviel views es entfernt wurde.
Mahatma schrieb:Die Leute steigern sich so sehr in ihren Wahn und fühlen sich dann auch noch im Recht wenn sie unschuldige Menschen abknallen.Die Leute??
emanon schrieb:Es gibt keine Entschuldigung für Tarrant Tat.so ist es.
Es gibt keine Möglichkeit sie weniger schlimm, weniger brutal oder gar verständlich erscheinen zu lassen.
JohnDifool schrieb:Ich finde es absolut widerwärtig, dass auf den einschlägigen Seiten von rechtsextremen Verschwörikerdeppen und Braunesoterikern schon wieder von Kunstblut, bezahlten Schauspielern und False Flag schwadroniert wird!Ja, das gehört als strategisches Mittel in den Bereich der HC-Leugnung. Ein (Auf)Rechter Nationalsozialist war und ist eben ein anständiger Mensch. Man hat damals angeblich niemand vergast und man begeht angeblich auch heute weiterhin keine Straftaten. Böse bezahlte jüdische Agenten (Beliebtes Stichwort Hasbara verbreiten weltweit Lügen übder die hochanständigen Rechten... so lautet die beliebteste aller Verschwörungstheorien.
JohnDifool schrieb:Ich finde es absolut widerwärtig, dass auf den einschlägigen Seiten von rechtsextremen Verschwörikerdeppen und Braunesoterikern schon wieder von Kunstblut, bezahlten Schauspielern und False Flag schwadroniert wird!Hallo, ich suche nach sowas und finde nichts konkretes. Hast du einen Tipp für mich, gerne auch per PM, danke.
Realo schrieb (Beitrag gelöscht):Man könnte sich z.B. fragen, wie sich dieses allgemeine Umswitchen des rechten Lagers von der Bezeichnung links-grünversifft zu links-grünfaschistisch erklärt, was da für gruppeninterne Kräfte am Werk waren, die den Umswitch von "versifft" zu "faschistisch" durchgesetzt haben. Wahrscheinlich weil man so glaubt, den Gegner im Mark zu treffen, denn welcher Linke lässt sich gern mit Faschisten auf eine Stufe stellen!Das ist tatsächlich äußerst interessant. Framing, zwar nicht sehr subtil, eher mit dem Vorschlaghammer, aber immer präsent und konsequent.
An einem normalen Freitag würde auf der riesigen Wiese im Hagley-Park jetzt Rugby gespielt, man erkennt die Kreidelinien im Gras, die das Feld markieren. Aber dies ist kein normaler Freitag in Christchurch. Genau eine Woche nach dem blutigen Anschlag auf zwei Moscheen kommen die Bürger der Stadt zu einer Gedenkzeremonie für die fünfzig Opfer zusammen. Die Menschen versammeln sich in Sichtweite der Al-Noor-Moschee, in der allein 42 Menschen von einem rechtsextremen Terroristen ermordet wurden. Der mutmaßliche Täter, 28 Jahre alt, sitzt in Untersuchungshaft.Wenn man sich auch die Bilder anschaut, stark!
Dieser Freitag gehört der Erinnerung an die Opfer, um 13.32 Uhr Ortszeit beginnen im Hagley Park zwei Schweigeminuten. Danach feiern etwa 5000 Muslime unter freiem Himmel ihr Freitagsgebet, die neuseeländische Herbstsonne bricht gerade rechtzeitig durch die Wolken. 15 000 Neuseeländer anderer Religionen, so die Schätzung der Behörden, sind gekommen, um ihre muslimischen Mitbürger zu unterstützen. Sie verfolgen das Geschehen von weiter hinten, der vordere Bereich der Wiese gehört allein den Betenden.
Glünggi schrieb:Klar hofft er auf NachahmerDer rechtsextreme Mörder von Christchurch braucht Nachahmer unter denen, die er als Gegner bezeichnet, deshalb scheint sein Manifest so widersprüchlich zu sein.
Venom schrieb:Konsequent scheinen die Neuseeländer auch zu sein, immerhin sind die automatischen Waffen ab sofort verboten.Sind sie meines Wissens nach sowieso schon, ich kann mich irren aber es handelte sich um eine halbautomatische AR 15.
Glünggi schrieb:Dieses Gespenst werden wir nie los.. es glimmt im Gebälk. Man muss da am Ball bleiben.. wohl für immer... um zu verhindern das sowas zu nem "Massenphämomen" wird, auch indem es sich emotional hochschaukelt.Und zu diesem Zweck präferiere ich für mich ein Mittel, welches Rechtsextremisten gar nicht gefällt:
staples schrieb:Linker Ökofaschist, genau so was habe ich mir schon gedacht.Und um das Ganze noch verwirrender zu machen...
"Krebsgeschwür Mensch"http://www.forum-recht-online.de/2003/303/303koch.htm
Die hier angeführten Beispiele sind nur ein sehr kleiner Ausschnitt der unter dem Begriff Ökofaschismus analysierten rechten ökologischen Strömungen. Was bei allen Differenzen, die innerhalb dieses Spektrums aufzufinden sind, die Ideologien der unterschiedlichen Personen und Gruppen eint, ist die totale Entwertung des sozialen Wesens Mensch, das sich wie Tiere und Pflanzen der Natur und ihren angeblichen Gesetzen zu unterwerfen habe. Die in der sogenannten Tierrechts- und Erdbefreiungsszene häufig bemühte Metapher vom "Krebsgeschwür Mensch" bringt diese menschenverachtende Logik brutal auf den Punkt. Es ist kein Zufall, dass gerade innerhalb dieser Gruppierungen "Euthanasie"-PropagandistInnen wie der Bioethiker Peter Singer über ein hohes Ansehen verfügen. Besonders widerlich ist der in diesen Kreisen verbreitete Auschwitz relativierende Vergleich von Hühner-Legebatterien mit den Konzentrationslagern Nazideutschlands.
Wer der angeblich "natürlichen" Konkurrenz nicht gewachsen ist, bleibt in der sozialdarwinistischen Gedankenwelt der ÖkofaschistInnen auf der Strecke. Entweder droht der Hungertod oder die im Rahmen einer eugenischen Bevölkerungspolitik entworfene jeweilige Tötungsmethode. Ihrer Meinung nach spaltet sich die Menschheit nicht in soziale Klassen, sondern in aus der Natur organisch gewachsene Völker. Wie im Konzept des sogenannten Bioregionalismus verkleidet sich der Rassismus dabei häufig hinter der Argumentation, die Natur einer bestimmten Region sei unlösbar mit den in ihr lebenden Menschen verknüpft - oder mit anderen Worten: Menschen aus anderen "Regionen" haben in anderen Erdteilen nichts verloren.
Der Begriff Ökofaschismus, wie er innerhalb der Linken Verwendung findet, ist durchaus hilfreich, um die hier angedeutete aktuelle Entwicklung, also die zunehmende Verbreitung reaktionärer und faschistischer Ideologien über scheinbar ökologische Argumentationszusammenhänge, zu benennen und zu bekämpfen.
Mehr als fraglich ist dieser hingegen, wenn er eine mögliche zukünftige faschistische Gesellschaftsformation charakterisieren soll. Denn wie bereits angedeutet, griff auch die Ideologie der NationalsozialistInnen wesentlich auf angebliche ökologische Erklärungsmuster zurück, ohne dass man den Nationalsozialismus deshalb als einen Ökofaschismus bezeichnen könnte.
JohnDifool schrieb:Ich halte es für äußerst wichtig, auf die gezielte Umdeutung und Aufweichung von Begriffen durch Neue Rechte und braune Verschwörungsideologen hinzuweisen, selbst wenn "Ökofaschismus" nicht gerade das anschaulichste Beispiel dafür sein mag.Richtig. Eines der anschaulichsten und verbreitesten Beispiele von Umdeutung ist der Begriff "Linksfaschistisch". Die Umdeutung geht aber noch viel weiter. Sehr beliebt ist auch das Zitieren von linken Schriftstellern wie z.B. Bert Brecht oder sogar Kurt Tucholsky.
Orig.Nathan schrieb:das überhaupt nicht von Brecht stammt, aber genüßlich ihm zugeschrieben wird um es sofort umzudeutenRichtig! Es gehört in den Bereich Religion, speziell Katholizismus und ist hier in diesem Thread sogar in höchstem Maße OT!