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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

1.409 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wirtschaft, Stadtentwicklung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

09.04.2019 um 19:45
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Lach, da liegst Du nun weit daneben. Die Drei-Punkte-Partei habe und hätte ich nie gewählt. Vermutlich wirst Du erstaunt sein zu erfahren, dass mein letztes Kreuz bei Bernie Sanders war...

Nein, Schubladendenken empfinde ich eher als ein Problem. So leicht kann man es sich nicht machen.

Aber politische Bevormundung, die empfinde ich schon als Problem. Davor ist auch die F.D.P. nicht gefeit.
Ja, genau, Rick Blaine, wieder bin ich deiner Meinung.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich hätte mit den Steuern und Abgaben gut leben können, wenn der Rest der Rahmenbedingungen gestimmt hätte.
Das ist ein grosser Punkt. Stell dir mal vor in der Schweiz verhandeln die ein Rahmenabkommen, extrem unter dem Niveau. Das heisst, unser hart gekämpften Mindeslohn wollen sie uns noch abschaffen, wir sollten da noch den EU H4 Sätze übernehmen?! Hä, wir sind ein Hochpreisinsel, wir bezahlen unsere Leute sehr gut, so dass sie auch Leben können und ihre Familie finanzieren können!!!! Das abschaffen wegen EU? Kommt nicht in Frage, und wenn das geschieht wandere ich aus, denn ich bin Unternehmerin und ja in einem Hochpreisinsel habe ich eine Firma. Tüftle und erfinden was mit hochmotivierten Leuten, die auch qualifiziert sind. DAs hat seinen Preis. Das Rahmenabkommen ist eine Verschlechterung für uns alle, sogar auch für EU Bürger. Ihr EU Bürger könnt davon profitieren, dass in der Schweiz anständige Löhne bezahlt wird. So alles meine Meinung.

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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

09.04.2019 um 19:54
Zitat von Turbo3Turbo3 schrieb:Ihr EU Bürger könnt davon profitieren, dass in der Schweiz anständige Löhne bezahlt wird.
Ich kann diese Aussage nicht nachvollziehen.


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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

09.04.2019 um 19:59
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich kann diese Aussage nicht nachvollziehen.
Das heisst, wenn du in derSchweiz arbeiten willst, hast einen Mindeslohn von über 3000 garantiert! Sollen wir das aufgeben?

Lohnschutz ist sehr wichtig! DAmit wenige Obdachlose usw. gibt!

Unsozial ist die Schweiz nicht, nur um Realo zu korrigieren!


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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

09.04.2019 um 20:01
@Turbo3
Ok...verstanden. Nur geht es in diesem Thread und DE ;)


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09.04.2019 um 20:04
Zitat von Turbo3Turbo3 schrieb:Unsozial ist die Schweiz nicht, nur um Realo zu korrigieren!
Mit unsozialer habe ich gemeint, dass es den Armen (entsprechend den deutschen Hartzern) von der Kaufkraft her und von der Wohnsituation her schlechter geht als in Deutschland. Das heiß´t mehr als bei uns in Deutschland scheinen die "Zukurzgekommenen" in der Schweiz Menschen zweiter Klasse zu sein, um die man sich auch nicht mehr allzu groß bemüht.


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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

09.04.2019 um 20:04
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ok...verstanden. Nur geht es in diesem Thread und DE ;)
Doch darum geht es eben auch, wie Rick Blaine sagte, warum es Gründe gibt für ein Auswandern. Wenn die Wirtschaft in DE nicht mal fähig ist, eine Lösung mit der Politik usw hat, dann wandern alle gute Akademiker aus, Logisch. Eben wenn Rahmenbedingungen nicht stimmen, geht man halt. Ganz einfach, dazu zählt auch die Politik und Wirtschaft zusammen.


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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

10.04.2019 um 04:11
Zitat von Turbo3Turbo3 schrieb:dazu zählt auch die Politik
Allerdings. Ich lebe ja nun schon lange nicht mehr in Deutschland, aber beruflich bin ich sehr stark mit dem Thema verbunden, da sehr viele meiner Mandanten Unternehmer, Freiberufler und andere Akademiker sind, die Deutschland verlassen wollen. Sie alle haben es bereits in Deutschland zu etwas gebracht, leben finanziell auf einem relativ hohen Niveau und können sich m.E. auch die derzeit gültigen Steuer- und Abgabensätze leisten. Zumal sie hier unterm Strich nicht unbedingt weniger zahlen werden.

Aber in den vielen Gesprächen höre ich immer etwas anderes, was ich eben auch selbst nachvollziehen kann: eine extreme Frustration mit der politischen Wirklichkeit in Deutschland. Letztens höre ich z.B. immer öfter, dass man von DDR 2.0 spricht. Natürlich meint niemand damit, dass man wieder irgendwo eine Mauer baut und Trabis herumtuckern, aber es drückt wohl das Gefühl aus, dass in Merkelland nichts mehr nach vorne geht. Dass genau wie unter dem seligen Erich alles nur noch nach einer Ideologie gehen darf, egal wie viel diese mit der Realität zu tun hat oder dem Volke nützt oder schadet. Früher hiess es: alles geht seinen sozialistischen Gang, heute kann man das Wort sozialistisch austauschen, aber der Effekt ist der selbe.

Oder, um es radikal in den Worten einer Mandantin heute zu sagen: "Ach, hörensemal, heute fühl ich mich doch bei Merkel genau wie damals bei Honecker. Alles ist wieder grau. Alles muss gleich sein. Alles steht still. Es wird wieder nur noch verboten und verboten. Nee, da will ich nich mehr."

Und das erinnert mich genau an die Gespräche, die ich mit Freunden 1987 und 1988 in der DDR hatte. Dort lebte es sich ja auch nicht schlecht, im Sinne von materiellem Darben, man hatte seine Wohnung, seinen gepflegten Trabi, seinen Job, das Bier in der Kneipe kostete nur Pfennige, alle paar Jahre fuhr man mal an den Plattensee... aber, was mir damals auffiel, was die Unzufriedenheit ausmachte war: es schien, als ob es immer so weitergehen musste. Wer damals jung war, hatte das Gefühl: und genau das alles ist in 10 Jahren noch so, in 15 gibt's nen neuen Trabi, in 30 ist's noch so und so weiter. Und das frustrierte die Leute so extrem.

Genau diese Grundstimmung spüre ich immer häufiger jetzt bei Auswanderern. Ist Merkelland bald wie Erichland?


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10.04.2019 um 09:17
Zitat von RealoRealo schrieb:Mit unsozialer habe ich gemeint, dass es den Armen (entsprechend den deutschen Hartzern) von der Kaufkraft her und von der Wohnsituation her schlechter geht als in Deutschland. Das heiß´t mehr als bei uns in Deutschland scheinen die "Zukurzgekommenen" in der Schweiz Menschen zweiter Klasse zu sein, um die man sich auch nicht mehr allzu groß bemüht.
Und darauf kommst du wie? DIe Sozialleistungen in der Schweiz sind nicht schlechter als in Deutschland und bei 2,5% Arbeitslosigkeit ist es schwer Arbeitslos zu sein solange man nicht Krank ist(für solche Fälle gibts da bestimmt auch Regelungen).


wenn wir @Turbo3 nett fragen erzählt sie uns bestimmt wie es sich anfühlt in einem land zu leben in der Freiheit und Demokratie herrschaft statt Neiddebatte und Technokratie.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Genau diese Grundstimmung spüre ich immer häufiger jetzt bei Auswanderern. Ist Merkelland bald wie Erichland?
Noch schießt man nicht auf Leistungsträger die Ausreisen, aber die hässliche Fratze Marx zeigt sich immer deutlicher.
Verteilungsgerechtigkeit wird immer wichtiger und Chancengerechtigkeit wird immer mehr zu einem Tabu.
Leute wie @Realo hätten es am liebsten wenn einfach jeder Geld vom Staat bekommen würde.Bedingungsloses Grundeinkommen ist einfach nur ein netter Name für das Ende der Leistungsgesellschaft die uns all den Reichtum in dem Wir leben gebracht hat.

Es war ein Fehler die Täter des DDR regimes einfach so in die Gesellschaft zu entlassen. Es hätte Umfangreiche betätigungsverbote für SED und FDJ Mitglieder geben sollen. Das war einfach nur Unehrlich, man kann einen Staat nicht unrechtsstaat nennen und gleichzeitig Systemlingen erlauben einfach so weiter zu machen.


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10.04.2019 um 09:57
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Früher hiess es: alles geht seinen sozialistischen Gang, heute kann man das Wort sozialistisch austauschen, aber der Effekt ist der selbe.
Hängt vielleicht auch ein bisschen zusammen, dass eben auch die ostdeutsche Mentalität dazu kommt, die Eigenverantwortung eher ablehnt und es gerne auf den Staat schiebt, die also wirklich noch die Einstellung von "Vater Staat" hat. Man kann eben nicht alles haben: deutsche Einheit UND rücksichtslose Westmentalität. Die Alternative wäre eine neuerliche Sezession, die wohl niemand haben will.
Zitat von BonobobobBonobobob schrieb:Und darauf kommst du wie?
Hab ich doch geschrieben, Stichwort Kaufkraft.
Zitat von BonobobobBonobobob schrieb:Freiheit und Demokratie ... statt Neiddebatte und Technokratie.
Das kann schon sein, aber mit der Schweizer Einstellung wäre bei uns die Arbeitslosigkeit wohl noch höher, weil dann eben auch der Mindestlohn erheblich ansteigen und zu entsprechenden Entlassungen führen würde, besonders im derzeitigen Klima des Trends in Richtung Rezession, was wir eigentlich sehr lange nicht mehr kennen. H4 entstand in einer starken Aufschwungsphase und da konnte es sich der Staat leisten, entsprechende Zuschüsse auf Zeitarbeits-, Leiharbeits- und Billigjobs zu geben. Die alle würden bei einer nochmaligen signifikanten Anhebung des Mindestlohns, um "Schweizer Verhältnisse" zu erzielen, hinten runter kippen. Wir hätten dann einen freiheitlichen, schlanken, unsozialen Staat mit sehr viel Widerstands- und Protestpotential. manchmal sind soziologische Prognosen auch sehr leicht, wenn es um solche von vielen Wohlhabenden erhofften neoliberalen Hauruckmethoden geht.
Zitat von BonobobobBonobobob schrieb:die hässliche Fratze Marx zeigt sich immer deutliche
Das ist es wieder. :D Joke of the day
Man weiß doch immer, von wem man was zu erwarten hat. :D :D
Zitat von BonobobobBonobobob schrieb:Chancengerechtigkeit
Erzähl mal, was du darunter verstehst, auch wenn ich ahne, was da kommt.
Zitat von BonobobobBonobobob schrieb:Leute wie @Realo
Vielleicht solltest du deine antisoziale Propaganda mal mit weniger Adhominems versehen, versuchs einfach mal, tut nicht weh.
Zitat von BonobobobBonobobob schrieb:.Bedingungsloses Grundeinkommen ist einfach nur ein netter Name
Wenn du den Thread dazu gelesen hättest, wüsstest du, dass ich einer der wenigen BGE-Gegner bin,. Aber dann hättest du ja nicht mehr gegen mich hetzen können. :trollking:


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10.04.2019 um 10:07
Zitat von RealoRealo schrieb:Man kann eben nicht alles haben: deutsche Einheit UND rücksichtslose Westmentalität.
Ja, aber gerade in diesem Zusammenhang kann man die "Deutschen" kaum unterscheiden. Auch der Westdeutsche ist in Wirklichkeit immer ein braver Untertan von "Vater" Staat gewesen.
Zitat von BonobobobBonobobob schrieb:Verteilungsgerechtigkeit wird immer wichtiger und Chancengerechtigkeit wird immer mehr zu einem Tabu.
Das Problem ist meiner Ansicht nach, dass Individualität in Deutschland generell suspekt ist. Die Deutschen lieben Uniformen. Da fällt man nicht auf, da eckt man nicht an... Alle sollen gleich sein. Alle Autos und Häuser gleich gross, alle Einkommen gleich, am besten noch, wie damals in der DDR, alles in der gleichen Farbe. Bloss nicht "anders" sein.

Eine solche Mentalität hat Auswirkungen auch auf die Wirtschaft. Die Deutschen haben hier in den USA zum Beispiel einen extrem guten Ruf was Zuverlässigkeit und Genauigkeit angeht. Deutschen Waren kann man vertrauen, jeder Audi, der vom Band kommt, ist genauso gut wie der nächste.

Nur innovativ oder kreativ, diese Worte findet man im Zusammenhang mit Deutschland nie.


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10.04.2019 um 10:11
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das Problem ist meiner Ansicht nach, dass Individualität in Deutschland generell suspekt ist. Die Deutschen lieben Uniformen. Da fällt man nicht auf, da eckt man nicht an... Alle sollen gleich sein. Alle Autos und Häuser gleich gross, alle Einkommen gleich, am besten noch, wie damals in der DDR, alles in der gleichen Farbe. Bloss nicht "anders" sein.
das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich möchte dir unterschwellig recht geben.
Die Frage wäre aber: Lässt sich ein Sozialstaat nicht auch mit freiheitlichen Mitteln erreichen? Wie weit soll man alles laufen lassen und wo muss der Staat eingreifen?
Das Bunte, Individuelle, das du hier vermisst, setzt sich aber durch die vielen Zuwanderer nach und nach auch immer mehr durch.
Politik und Wirtschaftsweisen ändern geht schnell - Mentalitäten ändern braucht Jahrhunderte.


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10.04.2019 um 10:23
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Frage wäre aber: Lässt sich ein Sozialstaat nicht auch mit freiheitlichen Mitteln erreichen? Wie weit soll man alles laufen lassen und wo muss der Staat eingreifen?
Richtig, das ist eine entscheidende Frage, und die wird sicherlich unterschiedlich beantwortet. Ich bin zum Beispiel im Vergleich zu meinen amerikanischen Nachbarn so deutsch, dass ich eine allgemeine Krankenversicherung gerade in einem freiheitlichen Staat für unabdingbar halte. Nur wenn ich gegen die grössten Katastrophen des Lebens abgesichert bin, kann ich mich frei entfalten - denke ich (daher auch meine Wahl für Sanders, das war für mich das entscheidende Argument). Viele meiner Nachbarn hier halten diese Idee für Teufelszeug, obwohl sie auch nahezu alle versichert sind.

Genauso wie nur die allerradikalsten Utopisten behaupten würden, dass eine Gesellschaft ganz ohne Justiz und Ordnungsmacht funktionieren kann, behaupte ich, dass Grundlage der Freiheit nur dann gegeben ist, wenn die Chance der Verwirklichung allen gegeben ist, und dazu gehört eben auch eine soziale Grundsicherung. Sozialstaat und Freiheit sind für mich daher keineswegs Gegensätze. Aber die Frage ist freilich die, wo die individuelle Verantwortung ins Spiel kommt. Und da unterscheiden sich die Gesellschaften in den USA und Europa sicherlich.

Das wiederum wird wohl auch mit der Mentalität zusammenhängen. Die wiederum ist von Geschichte geprägt. Es ist interessant, dass es im Englischen kein pendant zum Begriff "Vater Staat" gibt, sondern nur den eher abschätzigen Gegenbegriff "nanny-state."

Ich glaube nicht, dass es bisher irgendwo gelungen ist, den Idealentwurf einer freien aber gerechten Gesellschaft zu finden, aber rückblickend muss ich sagen, war das Godesberger Programm kein schlechter Versuch. Aber davon kehrt man sich ja mehr und mehr ab.


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10.04.2019 um 10:38
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Frage wäre aber: Lässt sich ein Sozialstaat nicht auch mit freiheitlichen Mitteln erreichen? Wie weit soll man alles laufen lassen und wo muss der Staat eingreifen?
Ich bin der Meinung dass es geht - dazu müsste man die Vorgehensweise ändern:
Zuerst definiert man was eine zulässige Gesamtbelastung eines Leistungsträgers ist, ich bin der Meinung maximal 35% sollten ausreichen...und dann schaut man was mit diesem Geld machen kann.
Die aktuelle Einstellung dass jeder Kreative Belastungsarten erfindet und man soviel Geld wie möglich kassiert halte ich nicht für zielführend.
...und je mehr es Sätze gibt wie "der Staat muss aber das und das bezahlen" umso mehr geht es bergab.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das Problem ist meiner Ansicht nach, dass Individualität in Deutschland generell suspekt ist.
Leistung ist noch suspekter, da hört man so Einiges an vergifteten "Komplimenten".
Zitat von RealoRealo schrieb:Das Bunte, Individuelle, das du hier vermisst, setzt sich aber durch die vielen Zuwanderer nach und nach auch immer mehr durch.
Bringt es die Kohle die man für den jetzigen und zukünftigen Staat benötigt? ja ja


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aero ehemaliges Mitglied

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10.04.2019 um 10:50
@Rick_Blaine


Auch wenn ich schon öfters kritisiert habe, wie du manchmal über die BRD herziehst,
liest man doch immer wieder raus, das du dieses solide system, krankenkasse usw., doch iwie. vermißt.

Ich gebe dir inzwi. auch in manch anderen dingen recht, wie zb. den berliner flughafenbau im vergleich zum türkischen projekt.

Vor allem wenn man bedenkt, das da in der türkei auch viel westliches know-how, auch deutsches, bei ist.

Schon aus einer zeit, als berlin-tegel als einer der größten und modernsten flughäfen der welt galt, und das schon in den 1930er jahren.

Das stört mich dann auch als deutschen patriot trotzdem, das BER inzwi. zu einer lachnummer geworden ist, und das in solch einem land.

Ich schulde es dieser bannmeile der deutschen politik, berlin, das sich dort durch eine übermäßige "kompetenzverdichtung", manches schwerer von der politik in den alltag umsetzen läßt.

Leider steht man dem dann als einfacher bürger machtlos gegenüber.

Auch stört mich seit einiger schon, das die BRD dann gleichzeitig sich zu beinahe jedem interessenkonflikt in der welt zu wort meldet, einmischt, teilweise mit iwelchen fragwürdigen hilfszahlungen, nur um da ein wörtchen mitreden zu können über eine sache, die für deutschland weltpolitisch gar nicht von belang ist.


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Realo ehemaliges Mitglied

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10.04.2019 um 10:51
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das wiederum wird wohl auch mit der Mentalität zusammenhängen. Die wiederum ist von Geschichte geprägt.
Richtig. genau darauf wollte ich hinaus.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Englischen kein pendant zum Begriff "Vater Staat" gibt, sondern nur den eher abschätzigen Gegenbegriff "nanny-state."
Es liegt an der historischen Entwicklung, die zwischen Engländern und Kontinentaleuropäern verschieden und häufig feindlich verlaufen ist, weil beiden Gesellschaften ein verschiedenes Gemeinwesenbild zugrunde liegt, und die USA sind ja quasi die Enkel der Briten.

Kontinentaleuropa - also im wesentlichen Deutschland und Frankreich - waren sich stets feindlich gesinnt weil zu ähnlich. Die Geschichte verlief seit der Römerzeit parallel. Das Frankenreich der Karoliner umfasste das heutige Deutschland und Frankreich, heute ist Frankreich im Deutschen die Abkürzung von Frankenreich. Das Karolingerreich teilte sich dann in 3 Bezirke: West, Mitte, Ost. Aus den westlichen Franken wurden die Franzosen, aus den östlichen die Deutschen und der mittlere Teil war stets umkämpft.

England war einerseits der gemeinsame Gegner, versuchte sich andererseits aber aus allem rauszuhalten und ging seine Koalitionen stets so ein, dass ein Machtgleichgewicht auf dem Kontinent herrschte und keine Macht zu stark wurde. Gleichzeitig war England sehr expansiv und die individuellen (Freiheits-)Rechte waren schon sehr früh ausgeprägt, während die französische Revolution und anschließende Demokratie eher eine der Zentralgewalt war. Der Gegenpart dazu war dann Preußen, das noch strikter "staatlich" war und auch viele Einflüsse aus Russland übernahm.

Kurzum, die europäischen Kontinentalmächte waren Obrigkeitsstaaten, während die Engländer munter durch die Welt segelten und das British Empire schufen udn ihre Macht über die Anwesenheit überall auf der welt begründeten, und das setzte starke individuelle Verbände voraus; man konnte da kaum noch von einer "Zentralgewalt in London" sprechen, auch wenn dort alle Fäden zusammenliefen.

Im 20. Jahrhundert, besonders durch die beiden Weltkriege, setzt sich dann das angloamerikanische Modell durch, das in gleicher Form auch von Kanada und Australien übernommen wurde. Also viel individuelle Freiheit, ein Minimum von Staatseingriffen. Eigentlich hat dort der Staat für kaum mehr zu sorgen als für Steuereinnahmen und Außenpolitik.

Aber auch immer waren es eben die Individuellsten und freiheitsliebenden, die nach Amerika auswanderten, weil ihnen Europa zu muffig und von oben bestimmt vorkam.

Was die englisch sprachigen Länder allerdings stets vernachlässigten, war die soziale Komponente. Vielleicht ist der Einfluss von Marx auf Europa ja doch wesentlich größer, als die meisten wahr haben wollen. Und es könnte wesentlich besser aussehen, wenn die Sowjets aus Unverständnis der Marxistischen Lehre das ganze Projekt nicht für Jahrhunderte verdorben und versaut hätten.

Man braucht eine neue Gesellschaftsform, die die Vorteile beider Seiten vereint, und da halten ich, kannst jetzt gerne lachen, den deutschen Ansatz immer noch für den besten. Jedenfalls gibts hier, anders als in Amerika, keine sichtbare Armut. Auch wenn wir nicht die Giganten der technischen und wissenschaftlichen Innovation mehr sind. Das liegt eben halt den "Westlern" besser, war schon immer so. Die industrielle Revolution begann in Manchester. Heute ist Manchester nur noch für 2 berühmte Fußballclubs bekannt. :D
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Zuerst definiert man was eine zulässige Gesamtbelastung eines Leistungsträgers ist, ich bin der Meinung maximal 35% sollten ausreichen...und dann schaut man was mit diesem Geld machen kann.
Der Meinung bin ich auch. Man müsste mit dem Geld auch als Sozialstaat auskommen können. Möglich würde das, wenn eine größere private Vorsorge für den Ruhestand getroffen wird, aber auch - ich komme jetzt wieder auf Zwang, es geht leider nicht anders - dass auch die Selbständigen und Beamten in die Rentenkassen einzahlen müssten. Das Beamtentum muss heruntergefahren und die Privilegien beschnitten werden. Als Ketzer frage ich mich, ob man in der heutigen Zeit überhaupt noch Beamte braucht. Umwandeln in Angestellte.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Die aktuelle Einstellung dass jeder Kreative Belastungsarten erfindet und man soviel Geld wie möglich kassiert halte ich nicht für zielführend.
...und je mehr es Sätze gibt wie "der Staat muss aber das und das bezahlen" umso mehr geht es bergab.
Das müsste alles neu definiert werden. Der Staat bräuchte eine Reformation an Haupt und Gliedern, aber eben auch eine, die den Sozhialstaat billiger und gleichzeitig besser macht. Extrem viele Einsparungen gibt es bei der "Bürokratie". Allerdings ist so ein Umbau dann auch wieder mit Massenentlassungen und den Folgen verbunden. Also alles nicht so einfach.


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10.04.2019 um 11:01
@all

Nach wie vor stehe ich voll und ganz hinter der entscheidung von Kanzlerin Merkel,
egal wievielen flüchtlingen menschen eine neue heimat zu geben, weil sie in not waren.

Unangenehm aufgefallen seit dieser zeit um 2015 als die ersten menschen anderer herkunft hier eintrafen, (ausgeschloßen jetzt mal einzelne anschläge oder tötungen verwirrter meist jugendlicher) sind mir eigentlich nur einige vor allem ältere deutsche, die in ihrer umgebung auch schlecht über diese menschen redeten, obwohl dies für sie nicht "von-nöten" war.^^


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10.04.2019 um 11:19
Meine beste Ehefrau von allen, ihres Zeichens promovierte Historikerin, legt immer wieder Wert auf genau diese Erkenntnis:
Zitat von RealoRealo schrieb:Aber auch immer waren es eben die Individuellsten und freiheitsliebenden, die nach Amerika auswanderten, weil ihnen Europa zu muffig und von oben bestimmt vorkam.
Wenn man die Unterschiede der Gesellschaften in Deutschland und Kontinentaleuropa und den USA, Canada und Australien anschaut, ist es das, was auffällt. Die Mentalität der Gründer dieser Gesellschaften der "neuen Welt" war mehrheitlich genau die: wir wollen aus der Umarmung durch den Vater Staat weg, selbst etwas schaffen, selbst etwas aufbauen, selbst bestimmen, unseres Glückes Schmied sein. Und das macht sich eben immer noch sehr bemerkbar, auch nach vielen Generationen. Diejenigen, die nicht den Mut oder die Kraft hatten, blieben in Europa.

Insofern ist es auch Unsinn wenn man immer sagt: die Gesellschaften müssen doch im Prinzip gleich sein, das sind doch auch nur Europäer, die dorthin ausgewandert sind. Ja, schon, aber eben eine ganz bestimmte Sorte. Wir haben freilich gemeinsame Wurzeln und Werte, aber auch ganz klare mentalitätsbedingte Unterschiede. Ich vermisse das immer, wenn in Europa gejubelt wird, oh, endlich ein Obama, ein Sanders usw. - jetzt wird der endlich Amerika Europa gleich machen und alles wird gut im uniformen Weltbild. Das wird, m.E., nie passieren.

Was ich allerdings hoffe ist, dass endlich mal jemand sich traut über den jeweiligen Tellerrand zu schauen und zu sagen: oh, tatsächlich, die da jenseits des Atlantiks, haben eine Lösung gefunden, die wir noch nicht probiert haben. Das versuchen wir jetzt auch mal. Z.B. beim Thema Krankenversicherung, oder beim Thema Freiheit. Stattdessen wird immer mehr eine Mauer zwischen den beiden "Welten" gebaut. Schade.
Zitat von RealoRealo schrieb:Man braucht eine neue Gesellschaftsform, die die Vorteile beider Seiten vereint, und da halten ich, kannst jetzt gerne lachen, den deutschen Ansatz immer noch für den besten. Jedenfalls gibts hier, anders als in Amerika, keine sichtbare Armut.
Wobei man eben nicht übersehen darf, dass Armut durchaus auch in Deutschland und Europa existieren. Besonders freilich in den "neuen Teilen" der EU. Die Armut, die ich in Rumänien gesehen habe übertrifft die in Mexico z.B. noch weit. Aber es ist richtig, man kann vom deutschen Modell durchaus lernen. Aber auch manchmal, wie man es nicht machen soll. :)
Zitat von RealoRealo schrieb:Corky schrieb:
Die aktuelle Einstellung dass jeder Kreative Belastungsarten erfindet und man soviel Geld wie möglich kassiert halte ich nicht für zielführend.
...und je mehr es Sätze gibt wie "der Staat muss aber das und das bezahlen" umso mehr geht es bergab.

Das müsste alles neu definiert werden. Der Staat bräuchte eine Reformation an Haupt und Gliedern, aber eben auch eine, die den Sozhialstaat billiger und gleichzeitig besser macht. Extrem viele Einsparungen gibt es bei der "Bürokratie". Allerdings ist so ein Umbau dann auch wieder mit Massenentlassungen und den Folgen verbunden. Also alles nicht so einfach.
Ich war in Deutschland ja 10 Jahre lang Leiter einer mittleren Behörde mit einem entsprechenden Budget. Und jedes Jahr, gegen Ende des Jahres, sass ich mit den Abteilungsleitern zusammen und überlegte, wie wir denn das Geld noch ausgeben können. Denn der grösste Horror war, dass wir nicht alles Geld ausgeben. Dann hätte man am Ende ja im nächsten Jahr weniger im Haushalt gehabt. Das neue Faxgerät, der neue Kopierer... waren ja nicht schlecht, auch wenn die alten es sicher noch ein paar Jahre getan hätten.

Das ist so eine typische aber wahre Anekdote für das deutsche Staatsverständnis, das ja der gute alte Müntefering mal drastisch ausgedrückt hat: der Staat weiss besser, wie man das Geld der Bürger ausgibt, als diese selbst. Und wenn man eben ein Problem für eine Lösung suchen muss.

Das ist, wie ich gerade die Berliner Politik der Merkel-Ära erlebe. "Wir hier in Berlin haben Lösungen, und selbst wenn ihr Bürger keine Probleme habt, wir drücken sie euch doch auf. Und da Lösungen immer Geld kosten, nehmen wir das von euch."

Hier in den USA habe ich dann auch das umgekehrte Planen gesehen: wir werden so und so viel Geld haben. Welches sind die dringendsten Probleme, die wir damit lösen können? Die anderen müssen warten. Das entspricht mehr @Abahatschi s Ansatz.

@aero
Ach Aero, Du hast nie wahrhaben wollen, dass ich immer gesagt habe, dass man in Deutschland sehr viel Positives und Nachahmenswertes finden kann. Dass ich die meisten Politiker dort nicht sonderlich mag heisst ja nicht, dass ich die ganze Gesellschaft schrecklich finde. Und dass bayerisches Bier das beste der Welt ist, das ist biblische Wahrheit...

Merkel und Flüchtlinge, dazu kann man viel sagen, aber ich fürchte, in diesem thread hier ist das OT.


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10.04.2019 um 11:21
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Merkel und Flüchtlinge, dazu kann man viel sagen, aber ich fürchte, in diesem thread hier ist das OT.
@Rick_Blaine

Das müßte die wirtschaftliche zukunft deutschlands dann zeigen.

Denn es hatte nicht nur menschliche gründe, das sie aufgenommen wurden...ohne das dies unmenschlich gemeint ist.


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10.04.2019 um 11:27
Zitat von aeroaero schrieb:Das müßte die wirtschaftliche zukunft deutschlands dann zeigen.
Eines ist sicherlich richtig: wenn ein Land in Europa es sich leisten konnte, Millionen von Menschen auf einmal aufzunehmen, die nicht sonderlich leicht in die Wirtschaft integrierbar waren oder sind, dann ist das Deutschland. Genauso wie Deutschland eben auch die Riesenaufgabe der plötzlichen Wiedervereinigung und der damit verbundenen Runderneuerung der DDR geschafft hat, ohne dass auch nur ein Bürger deswegen in Hungersnot geraten ist.

Das ist eine sagenhafte Leistung, die Respekt verdient.


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10.04.2019 um 11:33
@Rick_Blaine

Finde ich toll von dir das du das so siehst. :Y:

@all

Zur threadfrage,

das liegt nur an uns deutschen selbst.

Mehr zusammenhalt, das deutsche keine scheu auch vor deutschen/m selbst haben.

Ja, leider hab ich bei manchen manchmal dieses empfinden.


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