Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:abahatschi schrieb:
warum werden den Straftäter nicht alle tatsächlichen Kosten in Rechnung gestellt?

Du meinst damit also dass sie für sich selbst aufkommen sozusagen, richtig?
Also im Gefängnis arbeiten für die eigenen Kosten. Finde ich gut

Niederbayern88 schrieb:Du meinst damit also dass sie für sich selbst aufkommen sozusagen, richtig?
Also im Gefängnis arbeiten für die eigenen Kosten. Finde ich gut

Und wenn das nicht reicht aus dem Privatvermögen ausgleichen. Wenn ein Bonze jemand vergewaltigt warum soll die Krankenkasse die Kosten des Opfers übernehmen?

@Abahatschi
Stimmt.
Kommt also auf das Privatvermögen des Insassen an.
Der kann locker seine eigenen Kosten stemmen.

Aber auf gefägnisse zu verzichten ich frage mich in welcher Welt wir dann leben?! Mir reicht es jetzt schon wenn ich da so einiges mitbekomme und mitbekommen habe in der Vergangenheit.

Niederbayern88 schrieb:Aber auf gefägnisse zu verzichten ich frage mich in welcher Welt wir dann leben?!

Ja, mei ist halt Mode den Tätern mehr zu helfen, da kann sich jeder drin baden wie moralisch gut er ist.
Zur Kriminalitätseindämmung bringt das nichts.

Abahatschi schrieb:Und wenn das nicht reicht aus dem Privatvermögen ausgleichen. Wenn ein Bonze jemand vergewaltigt warum soll die Krankenkasse die Kosten des Opfers übernehmen?

Ich würde es als begrüßenswert erachten, wenn die danach verpfuschten Leben der Opfer so angerechnet werden, dass man die anzunehmende Lebensleistung bis zu einem gewissen Punkt mit einkalkuliert. Zum Beispiel bei Kinderschändern.

Ich denke auch nicht, dass man die Täter rehabilitieren kann.

@Bauli

Bauli schrieb:Ich denke auch nicht, dass man die Täter rehabilitieren kann.

Zumindest nicht jeden Gefangenen.
Aber ganz auf Gefägnisse zu verzichten.... Das geht mir nicht in den Kopf rein.
Ich weiß nicht ob das ernst gemeint ist oder nicht

https://www.t-online.de/nachrichten/id_89536208/deutschland-kapituliert-der-rechtsstaat-vor-den-banden-meinung.html

In Berlin lag sie bei mageren 3,9 Prozent. Deliktübergreifend lag die Aufklärungsquote insgesamt bei 44,7 Prozent. Während in Berlin statistisch gesehen kaum jemand davon ausgehen kann, nicht Opfer einer Straftat zu werden, können mehr als 55 Prozent der Täter damit rechnen, für ihre Tat nicht belangt zu werden.

Quelle:

Weils gerade so schön passt. Natürlich ist Berlin auch hier wieder negativer Spitzenreiter.

Abahatschi schrieb:Du kannst es gerne nochmal lesen, vielleicht verstehst es dann auch.

Ich verstehe durchaus was du willst du verstehst nur nicht den vollständigen Hintergrund. Die Kosten der Opfer kann dieses einklagen, nennt sich Schmerzensgeld. Die Kosten der Haft wird durch die Arbeit im Gefängnis reduziert. Der Rest ist nun einmal das Problem des Staates. Ob man es gut findet oder nicht. Was wäre die Alternative? Die meisten gehen nicht unbedingt als reiche Menschen aus dem Gefängnis. Die Überschuldung würde zunehmen und damit auch die Rückfallquote. Damit wäre niemanden geholfen.

Niederbayern88 schrieb:Ich weiß nicht ob das ernst gemeint ist oder nicht

Ich denke, das das ernst gemeint ist, bis die Befürworter solcher abstruser Forderungen dann selbst mal Opfer werden. Erst dann wird aufgeschrien.

@Bauli

Bauli schrieb:dann selbst mal Opfer werden

So wie bei mir. Mein Vater wurde mal von jemanden mit dem Messer angegriffen und verletzt. Der Typ wurde wurde wegen Körperverletzung zu nen halben Jahr verurteilt, wobei das nicht sein erstes vergehen dieser Art war.
Nach einen halben Jahr habe ich ihm getroffen auf der Straße und er fragte nur "Na wie oft wurde dein Vater niedergestochen?"

Also ganz ehrlich? Was soll ich dann von der Idee halten dass Gefängisse weg gehören?

Bauli schrieb:Ich denke, das das ernst gemeint ist, bis die Befürworter solcher abstruser Forderungen dann selbst mal Opfer werden. Erst dann wird aufgeschrien.

Die Forderung gibt es tatsächlich auch bei Fachleuten. Man weiß mittlerweile wie problematisch Gefängnisse sein kann, insbesondere eben für die Rückfallquote. Die Forderung steht allerdings eher dafür, daß man den Strafvollzug umstrukturieren muss. Es gibt bereits für vieles eine gute Alternative, bei denen man weiß das sie besser funktionieren wie das Gefängnis und auch weniger kosten. Für alles ist es aber nicht relevant. Es wird immer Straftaten geben für die das Gefängnis nötig ist, ebenso gibt es auch immer mal Straftäter die nie wieder raus gelassen werden können.

@Ray.
Darf ich dann mal direkt fragen:
was sollte man dann mit den Leuten machen, die eine Straftat begehen, wo man unter normalen Umständen, also nach heutigen und jetzigen Stand, ins Gefängnis gehen müßte?
Was geschieht mit denen? Wenn man sie nicht ins Gefängniss stecken dürfte, dürfte man sie nirgends hinsperren.
Das heißt sie können frei herumlaufen und weiter machen. Denen passiert ja nichts oder?

Wäre toll wenn es diesbezüglich mal Klarheit geben würde damit ich es besser begreifen könnte.

Ray. schrieb:wozu die Dinge zählen, da es letztlich egal ist.

Also wenn jemand zu Dir ein paar Zähne ausschlägt und zu Knast oder Geldstarfe verknackt wird zahlt er nicht automatsich deine Zahnersatzkosten. Da mußte schon klagen oder deine KK muß bluten. Dann kann diese auf Schadenersatz klagen.

Niederbayern88 schrieb:Was geschieht mit denen?

Die bekommen halt ein lautes "DU DU DU! darfste aber nicht machen". So wie haute auch bei Jugendlichen schon eingeführt.

Ray. schrieb:Man weiß mittlerweile wie problematisch Gefängnisse sein kann, insbesondere eben für die Rückfallquote

Wie problematisch müssen dann erst die Lebensumstände in "Freilandhaltung" sein, wenn man für Gewaltdelikte aus dem Verkehr gezogen werden muss? Da ist das Gefängnis doch eher ein beschützender Raum für beide Seiten, für Täter und Opfer. Meinst Du nicht?

@Niederbayern88
Wie gesagt es gibt Alternativen. Hausarreste, Sozialstunden oder andere Verpflichtungen wie zB ein Entzug. Es funktioniert nicht bei jedem aber bei einigen und das auch nachhaltiger als das Gefängnis.

Ray. schrieb:Man weiß mittlerweile wie problematisch Gefängnisse sein kann,

Wenn "man" dies weiß, sollte es der Täter auch wissen. Vermeidung durch Unterlassung der Straftat wäre da doch eine Option, oder?

@cpt_void

cpt_void schrieb:Die bekommen halt ein lautes "DU DU DU! darfste aber nicht machen". So wie haute auch bei Jugendlichen schon eingeführt.

Achsooo.
Nicht zu vergessen den strengen Finger der das "du du du" uns noch zusätzlich verstärkt oder?


@Ray.
Hausarreste? Sozialstunden? Das fällt mir schwer zu glauben dass das jemand macht, der wegen Totschlag jemanden zusammengeprügelt hat.
Aber wenn du es so siehst? Okay.

Ray. schrieb:Man weiß mittlerweile wie problematisch Gefängnisse sein kann,

dann sollte das auch derjenige wissen, welcher sich auf straftaten einlässt oder
einlassen will.
er weiss also, was ihn erwartet.

cpt_void schrieb:Also wenn jemand zu Dir ein paar Zähne ausschlägt und zu Knast oder Geldstarfe verknackt wird zahlt er nicht automatsich deine Zahnersatzkosten. Da mußte schon klagen oder deine KK muß bluten. Dann kann diese auf Schadenersatz klagen.

Nun der letzte der mir ernsthaft den Schädel einschlagen wollte kam sogar ganz ohne etwas weg. Aber ja man muss eben klagen, es ist eben zivilrecht.

Bauli schrieb:Wie problematisch müssen dann erst die Lebensumstände in "Freilandhaltung" sein, wenn man für Gewaltdelikte aus dem Verkehr gezogen werden muss? Da ist das Gefängnis doch eher ein beschützender Raum für beide Seiten, für Täter und Opfer. Meinst Du nicht?

Es hat nicht immer etwas mit dem Umfeld zu tun wenn jemand straffällig wird. Aber ja ein rausnehmen aus dem Umfeld funktioniert zB bei Jugendlichen extrem gut.

Niederbayern88 schrieb:@Ray.
Hausarreste? Sozialstunden? Das fällt mir schwer zu glauben dass das jemand macht, der wegen Totschlag jemanden zusammengeprügelt hat.
Aber wenn du es so siehst? Okay.

Wie viele kennst du die jemanden totgeschlagen haben? Abgesehen davon sind solche Dinge für einen Teil der Straftaten und Straftätern geeignet und nicht für alle.