USA - Untergang einer Weltmacht

@parabol

https://www.theguardian.com/commentisfree/2021/mar/13/american-dream-broken-upward-mobility-us

he US has long prided itself as being an exceptionally fluid society with respect to social class and economic mobility. The American Dream holds that anyone who works hard can achieve economic success – perhaps even rise from rags to riches.

Underlying this belief is the assumption of abundant opportunity and meritocracy. Arriving immigrants often believe they have come to a land of opportunity, with a level playing field allowing for advancement and success. Those who fail to do so tend to blame themselves.

To reverse inequality, we need to expose the myth of the ‘free market’ Yet according to recent research, the United States has far less mobility and equality of opportunity today than the European Union or other OECD countries.

First, the amount of economic advantage passed down from one generation to the next is much higher in the US. Approximately 50% of a father’s income position is inherited by his son. In contrast, the amount in Norway or Canada is less than 20%.

What about rising from rags to riches? In the US, 8% of children raised in the bottom 20% of the income distribution are able to climb to the top 20% as adults, while the figure in Denmark is nearly double at 15%.

Equality of opportunity is also much less viable in the US than in other OECD countries. American life expectancy varies by up to 20 years depending on the zip code of residence. Quality of education also differs widely depending on the wealth of the neighborhood that families reside in. And the chances of being victimized by a crime, exposed to environmental toxins or having unmet healthcare needs is far greater for America’s poor than those impoverished in all other OECD countries.

Die soziale Mobilität in den USA ist kleiner als in der EU.

shionoro schrieb:Die soziale Mobilität in den USA ist kleiner als in der EU.

Der linksliberale Guardian mixt hier irgendwelche Zahlen zusammen. Für "soziale Mobilität" gibts nicht die eine Formel, die alles erklärt.

parabol schrieb:Der linksliberale Guardian mixt hier irgendwelche Zahlen zusammen. Für "soziale Mobilität" gibts nicht die eine Formel, die alles erklärt.

"Irgendwelche Zahlen"? Die Aussage ist doch sehr konkret: Nur 8% der Kinder der untersten 20% der Gesellschaft schaffen in den USA den Aufstieg in die obersten 20% der Gesellschaft. In Dänemark ist der Anteil fast doppelt so hoch. In Dänemark ist also der Anteil derjenigen, die sich "hocharbeiten", größer, auch wenn diese 15% weiterhin eine ziemlich niedrige Zahl sind.

Welche Kriterien als der finanzielle Wohlstand sollen denn besser geeignet sein, um einen Aufstieg zu bemessen?

Nota bene: Das heißt nicht, dass der Aufstieg in den USA unmöglich ist. Er ist aber eben deutlich seltener, was zugleich auch dem Bild des vielzitierten American Dreams schadet.

Balumpa schrieb:Die Aussage ist doch sehr konkret: Nur 8% der Kinder der untersten 20% der Gesellschaft schaffen in den USA den Aufstieg in die obersten 20% der Gesellschaft. In Dänemark ist der Anteil fast doppelt so hoch. In Dänemark ist also der Anteil derjenigen, die sich "hocharbeiten", größer, auch wenn diese 15% weiterhin eine ziemlich niedrige Zahl sind.

In den USA sind die oberen 20% reicher als die oberen 20% in Dänemark, kann man also gar nicht vergleichen. wieso werden die USA überhaupt mit Dänemark und nicht mit Deutschland verglichen?
Ausserdem hat soziale Mobilität viele Aspekte, z.B. Diversität
Im Management der großen dänschen Bank Jyske Bank ist unter 22 Mitgliedern nur eine Frau, das ist nichr sehr diversiv
https://investor.jyskebank.com/about/Organisation/groupmanagement

parabol schrieb:In den USA sind die oberen 20% reicher als die oberen 20% in Dänemark, kann man also gar nicht vergleichen. wieso werden die USA überhaupt mit Dänemark und nicht mit Deutschland verglichen?

Die Perzentile sind mit jeweils 20% schon sehr weit gefasst, von daher glaube ich nicht, dass es dort immense Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt. Bei den Top 1-2%, also den wirklich Reichen, mag das anders aussehen, da dürften die USA in der Tat vorne liegen. Warum das nicht mit Deutschland verglichen wird, musst du die Autoren der Artikels fragen.

parabol schrieb:Ausserdem hat soziale Mobilität viele Aspekte, z.B. Diversität
Im Management der großen dänschen Bank Jyske Bank ist unter 22 Mitgliedern nur eine Frau, das ist nichr sehr diversiv

Stimmt. Aber weil eine einzige Bank nun wenige Frauen im Vorstand hat, soll das nun ein Beweis für irgendetwas sein? Das Phänomen zieht sich so ziemlich durch alle Länder und Branchen.

Theoretisch müsste man sich auch kritisch hinterfragen, wieso bisher noch keine einzige Frau in den USA POTUS wurde, wohingegen Dänemark schon zwei Frauen an der Spitze des Landes hatte.

Balumpa schrieb:Stimmt. Aber weil eine einzige Bank nun wenige Frauen im Vorstand hat, soll das nun ein Beweis für irgendetwas sein? Das Phänomen zieht sich so ziemlich durch alle Länder und Branchen.

In den USA haben die Vorstände mehr Diversität

parabol schrieb:Der linksliberale Guardian mixt hier irgendwelche Zahlen zusammen. Für "soziale Mobilität" gibts nicht die eine Formel, die alles erklärt.

Fakt ist, um die soziale Mobilität in den USA ist es schlecht bestellt, der american dream ist quatsch.

parabol schrieb:In den USA haben die Vorstände mehr Diversität

Hast du dafür eine Quelle?

Aber selbst wenn dem so wäre, gilt das Hauptaugenmerk der sozialen Mobilität dem Streben danach, seinem ursprünglichen niedrigen sozialen Status durch Bildung zu entkommen. Die höchste Bildung erfährt man an Universitäten. Die kosten in den USA aber ein Heidengeld und das wirkt auf begabte Kinder ärmerer Haushalte durchaus abschreckend, zumal wir hier nicht über ein paar Hundert $ reden, sondern über fünfstellige Summen pro Semester. Frischegebackene Akademiker haben in den USA nicht selten 100.000 $ und mehr in ihre Ausbildung investieren müssen.

Da stellt man sich schon die Frage, wieso ein per se reiches Land nicht für bessere Bedingungen sorgen kann.

Ich frag mich wie einigen Kommentaren wie die USA überhaupt eine Weltmacht werden konnte und Wirtschaftlich so stark. Eigentlich müssste sie ja das Gegenteil sein :P

@born_in_th_usa
Nein, denn es hat sich ja in den USA durchaus einiges Verändert.

Die USA sind eine Weltmacht geworden, weil sie der Anführer des größten Machtblocks der Welt geworden sind. Im Inland gab es einen Aufschwung in der Boomergeneration, in dem eine enorme Wohlstandssteigerung erreicht wurde, im Ausland hat man der ganzen Welt seine eigenen Regeln aufgegeben (das meine ich nicht negativ, sondern faktisch. Die USA haben ihre Idee von wirtschaft und globalisierung nach außen getragen).

Und dem ist nicht mehr so. Im Inland wird kein wohlstand mehr gesteigert, die politischen verhältnisse sind nicht stabil. Im Ausland zieht man sich immer weiter zurück und kontrolliert die welt nicht mehr. Man ist nicht mal mehr willens, den westlichen Machtblock zu führen (wohl auch nicht mehr fähig).

shionoro schrieb:Nein, denn es hat sich ja in den USA durchaus einiges Verändert.

Die USA sind eine Weltmacht geworden, weil sie der Anführer des größten Machtblocks der Welt geworden sind. Im Inland gab es einen Aufschwung in der Boomergeneration, in dem eine enorme Wohlstandssteigerung erreicht wurde, im Ausland hat man der ganzen Welt seine eigenen Regeln aufgegeben (das meine ich nicht negativ, sondern faktisch. Die USA haben ihre Idee von wirtschaft und globalisierung nach außen getragen).

Und dem ist nicht mehr so. Im Inland wird kein wohlstand mehr gesteigert, die politischen verhältnisse sind nicht stabil. Im Ausland zieht man sich immer weiter zurück und kontrolliert die welt nicht mehr. Man ist nicht mal mehr willens, den westlichen Machtblock zu führen (wohl auch nicht mehr fähig).

Du wiederholst Dich. Ist Dir das schon aufgefallen? Und Deine Erklärungen funktionieren nicht. Wolltest oder Konntest ja nicht mal Erklären wieso die USA aufgestiegen ist. Wann warst Du eigentlich das letzte mal in den USA?

born_in_th_usa schrieb:Du wiederholst Dich. Ist Dir das schon aufgefallen? Und Deine Erklärungen funktionieren nicht. Wolltest oder Konntest ja nicht mal Erklären wieso die USA aufgestiegen ist. Wann warst Du eigentlich das letzte mal in den USA?

Ich habe doch gesagt, warum die USA aufgestiegen sind. Es waren vollkommen andere Zeiten. Das ist, als würdest du mich fragen, wie es denn sein kann, dass IBM nicht mehr der relevanteste Computerhersteller ist, obwohl das doch damals so gut lief.

Du stellst dich ja auch schlicht den eigentlichen Argumenten nicht. Wie soll man denn nicht von einem enormen Machtverlust sprechen, wenn die USA sich international derartig zurückzieht?

Würde China ihr Seidenstraßenprojekt aufgeben, könnte man da auch nicht einfach sagen 'ochja, sie orientieren sich halt jetzt mehr am Inland".

shionoro schrieb:Ich habe doch gesagt, warum die USA aufgestiegen sind

Habe ich was überlesen?

shionoro schrieb:Du stellst dich ja auch schlicht den eigentlichen Argumenten nicht. Wie soll man denn nicht von einem enormen Machtverlust sprechen, wenn die USA sich international derartig zurückzieht?

Doch aber ich kann Dein Weltbild nicht teilen.

shionoro schrieb:Würde China ihr Seidenstraßenprojekt aufgeben, könnte man da auch nicht einfach sagen 'ochja, sie orientieren sich halt jetzt mehr am Inland".

Das eine hat mit den anderen nichts zu tun. Die Seidenstraße macht China nicht zur Weltmacht. Und wie man hier schon schrieb kann auch mehr Weltmächte geben auf den Planeten.

born_in_th_usa schrieb:Das eine hat mit den anderen nichts zu tun. Die Seidenstraße macht China nicht zur Weltmacht. Und wie man hier schon schrieb kann auch mehr Weltmächte geben auf den Planeten.

Es kann mehr als eine Weltmacht geben, aber man ist nicht weltmacht, wenn man global immer weniger eine Rolle spielt. Das Seidenstraßenprojekt sorgt dafür, dass China global, sowohl in Afrika als auch Asien als auch Europa, eine riesige Rolle spielt und Einfluss auf die entsprechenden Staaten hat.
Darum kann China teilweise unliebsame Entscheidungen in solchen Staaten blockieren, beispielsweise. Das ist ein Zeichen einer Weltmacht.

China kann anderen Staaten seine Weltordnung aufzwingen, damit es da so läuft, wie China es richtig findet. Das konnten die USA (und haben sie) auch einmal. Heute verlieren sie diese Art von Einfluss an vielen verschiedenen Fronten.

Tripane schrieb:Das z.B. ist eine typisch "links-ideologische" Aussage.

Ahja, die Gesellschaft also nicht als naturgegeben hinzunehmen und sich darüber bewusst zu sein, dass man diese daher auch verändern kann, ist "links-ideologisch"? Ich finde deine Aussage ziemlich fatalistisch.

parabol schrieb:Bill Clinton stammte von ganz unten und er hat es geschafft!

Die Unternehmensfreiheit ist in den USA besser ausgebildet als in anderen Ländern (und damit ist keineswegs die Macht der Konzerne gemeint) -
die Freiheit innovative Unternehmen zu gründen und damit Erfog zu haben, das ist auch ein sozialer Wert.

Diese Einzelbeispiele rechtfertigen nicht die Behauptung, es gäbe tatsächlich so etwas wie eine chancengerechte Meritokratie. Im Kapitalismus zählt der Marktwert einer Person und nicht die Leistung als Einzelfaktor. Soziales und kulturelles Kapital spielen hier eine mindestens ebenso große Rolle. Das Narrativ vom "Tellerwäscher zu Millionär" ist lediglich Ausdruck eines falschen Bewusstseins über die realen gesellschaftlichen Zustände.

born_in_th_usa schrieb:Ich frag mich wie einigen Kommentaren wie die USA überhaupt eine Weltmacht werden konnte und Wirtschaftlich so stark. Eigentlich müssste sie ja das Gegenteil sein

Das liegt daran das es da u. Punkte geht die für den Weltmachtstatus ziemlich egal sind, aber wo man kritisiert weil es in der Heimat da besser läuft.

Ungeachtet natürlich der kulturellen Unterschiede die dafür Eibe Rolle spielen (siehe starker Staat, contra Freiheit der Bürger)

shionoro schrieb:Würde China ihr Seidenstraßenprojekt aufgeben, könnte man da auch nicht einfach sagen 'ochja, sie orientieren sich halt jetzt mehr am Inland".

Das Seidenstraßenprojekt ist echt eine Schnapsidee von Xi Jinping, es werden über Landweg zwischen China und Europa nur 2% der Container befördert, der Landweg ist viel zu teuer.
Wikipedia: Neue Seidenstraße#/media/Datei:Bahngüterverkehr Deutschland China.jpg
Seit die Taliban die Macht in Afghanistan erobert haben, ist Zentralasien und damit die Transportwege wieder viel unsicherer geworden.

@parabol

Das Seidenstraßenprojekt ist nicht auf den Landweg beschränkt.

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Trumpisten-werden-Republikaner-vollstaendig-uebernehmen-article23039863.html

Ganz interessant, bestätigt meine Meinung, die Demokratie in den USA ist am Ende und vermutlich verloren, es wird sich in den nächsten zwei Jahren kristallisieren, viel Hoffnung habe ich da aber nicht mehr. Wäre schlimmer als wenn hier die AfD mit 53 % für die nächsten 12 Jahre den Kanzler stellt und der würde Höcke heißen.