Teuerung und Inflation

Marfrank schrieb:Bezüglich der Geldstabilität: wäre nicht ein Währungssystem besser, welches an irgendeine materielle Substanz gekoppelt ist (Stichwort: Goldwährung)?

Goldgedeckte Währung gabs schon, aber das klappte irgendwie nicht so richtig gut.
Ich denke mal, da dieses nicht unbegrenzt vorhanden ist.
Und dann gabs ja auch damals - evtl. in diesem Zusammenhang - das Goldverbot (also dass Privatleute kein Gold haben durften und das schon vorhandene billig verkaufen mussten...)

Marfrank schrieb:wäre nicht ein Währungssystem besser, welches an irgendeine materielle Substanz gekoppelt ist

Besser für was oder wen?

kuno

Marfrank schrieb:Bezüglich der Geldstabilität: wäre nicht ein Währungssystem besser, welches an irgendeine materielle Substanz gekoppelt ist (Stichwort: Goldwährung)?

Wenn man die Rezession zum Dauerzustand machen möchte, dann ja. Der Goldstandard beschränkt die Kapitalmenge und damit das potenzielle Wachstum erheblich. Und im Kapitalismus funktioniert Degrowth nicht.

@paranomal
Nicht zwangsläufig dauerhafte Rezession aber auf jedenfall Deflation. Technoligischer Fortschritt und wachsende Weltbevölkerung haben in den letzten Jahren eine flexible Geldmenge vorausgesetzt, um das zu verhindern. Ob was für immer der Fall sein wird oder irgendwann wieder eine gedeckte Währung besser funktionieren wird als die aktuelle Fiat-Währungen wird sich dann irgendwann zeigen.

Marfrank schrieb:Bezüglich der Geldstabilität: wäre nicht ein Währungssystem besser, welches an irgendeine materielle Substanz gekoppelt ist (Stichwort: Goldwährung)?

Schau Dir doch mal die Kurse von z.B. Edelmetallen an. Solche Schwankungen sind gerade das Gegenteil von "stabil".

azazeel schrieb:Schau Dir doch mal die Kurse von z.B. Edelmetallen an.

Diese Schwankungen dürften politische Gründe haben und nicht an der schwankenden Fördermenge liegen!

Marfrank schrieb:Bezüglich der Geldstabilität: wäre nicht ein Währungssystem besser, welches an irgendeine materielle Substanz gekoppelt ist (Stichwort: Goldwährung)?

Nein..warum wurde die wohl abgeschafft?

Wer fängt immer wieder mit dem 19 Jahrhundert an.

Was passiert wohl wenn du dein Währungsmittel an Gold festmachst?

Marfrank schrieb:Diese Schwankungen dürften politische Gründe haben und nicht an der schwankenden Fördermenge liegen!

Es ist doch völlig egal, woran es liegt (wobei es eher marktwirtschaftliche Gründe sind). Solche Schwankungen sind eben gerade nicht ein Zeichen von Stabilität. Es wäre also reichlich unsinnig, ein stark schwankendes Medium für eine Stabilisierung zu verwenden.

@azazeel

Zumal das historische ja nicht geklappt hat, also warum jetzt?

azazeel schrieb:Schau Dir doch mal die Kurse von z.B. Edelmetallen an. Solche Schwankungen sind gerade das Gegenteil von "stabil".

Kein guter Vergleich, denn wenn eine Währung zB. an Gold gebunden is, dann schwankt der Kurs von Gold auch nich mehr, weil es dann eigentlich ja auch gar keinen Goldkurs mehr gibt, denn Gold is dann ja das Geld.

Die Geldmenge wird dann aber relativ stabil sein.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:denn wenn eine Währung zB. an Gold gebunden is, dann schwankt der Kurs von Gold auch nich mehr, weil es dann eigentlich ja auch gar keinen Goldkurs mehr gibt, denn Gold is dann ja das Geld.

Hm, es geht doch um Stabilität einer Währung. Ist da nicht die Relation zu anderen Währungen relevant?
Bezüglich der Kaufkraft im Inland ist ja eher egal, ob das Geld an etwas hängt oder nicht. Ob ein Brot heute 4 Gramm Gold und morgen 8 Gramm kostet, ist ja das selbe, als ob es heute 4 Euro und morgen 8 kostet. Oder?

azazeel schrieb:Hm, es geht doch um Stabilität einer Währung. Ist da nicht die Relation zu anderen Währungen relevant?

Da hast du nich unrecht. Kommt am Ende auch auf die Wirtschaftskraft an, die hinter der Währung steht. Nehmen wir an der Euro wäre jetz goldgedeckt und Gold würde in USD fallen, dann würden alle Waren der Eurozone in USD deutlich günstiger und wären den Konkurrenzprodukten in USD im Vorteil. Das würde die Nachfrage nach Produkten der Eurozone erhöhen und damit die Nachfrage nach Euro bzw nach Gold, was den Kurs wieder stärken würde.
Eine Währung eines starken Wirtschaftsraumes würde demnach den Goldpreis stabilisieren.

Würde Lichtenstein morgen sagen, wir verabschieden uns vom Franken und geben eine eigene goldgedeckte Währung aus, wäre das für den Goldpreis wohl ziemlich irrelevant und die Lichtensteiner Wirtschaft müsste mit den Schwankungen im Goldpreis leben.

azazeel schrieb:Ob ein Brot heute 4 Gramm Gold und morgen 8 Gramm kostet, ist ja das selbe, als ob es heute 4 Euro und morgen 8 kostet. Oder?

Schon, aber die Preisbildung beim Brot dürfte sich ändern, ob der Euro goldgedeckt is oder nich.

mfg
kuno

@kuno7
Ich verstehe (glaube ich), was Du sagst.
Aber da ist ja der Goldpreis letztlich nur ein Anhängsel einer Währung, die ihre Stabilität aus anderen Bereichen bezieht. Er ist aber nicht der stabilisierende Faktor, den sich der TE erhofft.

azazeel schrieb:Er ist aber nicht der stabilisierende Faktor, den sich der TE erhofft.

Nich so sehr stabilisierend, was den Wechselkurs gegenüber anderen Währungen betrifft, aber sehr stabilisierend, was die Geldmenge betrifft, was natürlich nich nur Vorteile hat.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:auch nich mehr, weil es dann eigentlich ja auch gar keinen Goldkurs mehr gibt, denn Gold is dann ja das Geld.

Nein..
Warum liest eigentlich keiner sich etwas ein.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun

kuno7 schrieb:Die Geldmenge wird dann aber relativ stabil sein.

Was eher schlecht ist

Fedaykin schrieb:Nein..

Nich? Wiki meint dazu:

Der Goldstandard ist eine Währungsordnung (auch Goldwährung genannt), bei der die Währung entweder aus Goldmünzen besteht oder aus Banknoten, die einen Anspruch auf Gold repräsentieren und in Gold eingetauscht werden können. Im einfachsten Fall fungiert geprägtes Gold direkt als Geld (Warengeld, Kurantmünze). Ein Goldstandard besteht aber auch dann, wenn eine Notenbank einen festen Umtauschkurs ihrer Währung in Banknoten zu Gold garantiert und tatsächlich jederzeit zum Umtausch in der gesamten Menge in der Lage und bereit ist.

Quelle: Wikipedia: Goldstandard

Was im Grunde das is, was ich auch schrieb. Was is denn deiner Meinung nach daran falsch?

Fedaykin schrieb:Was eher schlecht ist

Auch das is zumindest mal Ansichtssache.

kuno

paranomal schrieb:Und im Kapitalismus funktioniert Degrowth nicht.

Waren die Wirtschaftssysteme in den Epochen und Ländern, die Goldwährungen hatten, nicht kapitalistischer Natur?

Marfrank schrieb:Waren die Wirtschaftssysteme in den Epochen und Ländern, die Goldwährungen hatten, nicht kapitalistischer Natur?

Ja, aber in einem sehr frühen Stadium, mit geringer Externalisierung.

Na, wer freut sich noch auf die LKW Maut Erhöhungen ab 1.1? Is ja nur bis 82% drauf, dazu kommen steuerlich erhöhte Spritpreise.
Ich muss sagen, selten eine Bevölkerung in diesem Tempo beim selbst kaputt machen gesehen.

Abahatschi schrieb:Na, wer freut sich noch auf die LKW Maut Erhöhungen ab 1.1?

Ich.

Abahatschi schrieb:dazu kommen steuerlich erhöhte Spritpreise

Gut.

Abahatschi schrieb:Ich muss sagen, selten eine Bevölkerung in diesem Tempo beim selbst kaputt machen gesehen.

Das sind alles blöde Dinge. Belastungen jedes Einzelnen. Gar keine Frage.
Aber die Kurzsichtigen sehen eben nur das. Sie sehen nicht die weitaus größeren Belastungen, die durch den Klimawandel auf uns zukommen. Und diese Belastungen verringern wir nicht, indem wir uns die Welt schön reden und genau so weitermachen, wie bisher.

Sind das schmerzliche Einschnitte? Absolut.
Warum sind sie schmerzlich? Weil wir uns über Jahrzehnte hinweg daran gewöhnt haben, weit über unsere Verhältnisse zu leben. Weil unsere ganze Gesellschaft darauf ausgerichtet ist, mehr zu verbrauchen als wir haben.

Und so ist es dann wie bei jedem anderen Darlehen auch. Irgendwann kommt die Rückzahlung. Wohl dem, der mit dem Darlehen investiert hat und es nicht nur verbrannt hat.