"Kosten werden auf den Kunden umgelegt" - kann mir das jemand erläutern?

EZTerra schrieb:menschen auf der planetenoberfläche für sich erschaffen haben, der komplette rest funktioniert ohne. der ganze restliche kosmos funktioniert ohne geld

Nun weil Geld nur ein Hilfsmittel ist

Da der Kosmos keine Ressourcenallokation über Märkte betreibt, sondern über pure Wechselwirkungen ist der Vergleich unsinnig.

Ändert aber nichts am Aufwandsproblem.
Es ist völlig egal wenn eine reale Größe wächst in welcher nominaler Skalierung man das ausdrückt.

@TimCook
Es geht also am Ende halt um Gewinnmaximierung. Bin ich ja eig dafür, wer kann der kann. Ich hätte ja auch einen Rewe erfinden können und nun was davon haben. Aber das ist halt immer auf Kosten der die ganz am Ende stehen.

Natürlich finde ich die paar Cent nicht so schlimm, auch finde ich den Strompreis egal.

Als ich neulich tanken musste, fand ich das tatsächlich etwas heftig. Aber sonst naja, finde das alles noch human. Hab im Schnitt 2500 Netto, single, um komme damit aus. Mehr wäre aber natürlich besser . :D


@Suppenhahn
Das heißt aber nicht, dass wenn der Strom jetzt 100€ mehr kostet, die direkt pleite gehen. Wenn das ganze GEschäft an solch einem seidenden Faden hängt, dann finde ich das heftig.

UNd , ich finde diesen WOhlstand toll, ich bin ein Konsument und konsumiere sehr gerne. Es soll mir nur nicht künstlich mehr GEld abgenommen werden wie nötig.

In deinem Beispiel mit deinem handwerksbetrieb...heftig und traurig :/

EZTerra
Das mit dem Rohölpreis, hat nahezu 1zu1 H.W. Sinn gesagt. Gut aufgepasst. :)


@rapshody3004
Das sehe ich ähnlich. Bin zwar Bezos Fan, frage mich aber trotzdem, wieso Prime teurer werden muss. Nötig hat er es ja nicht. Es ist wohl doch immer auch ein bischen die Gier nach mehr. Aber gut, das Angebot finde ich trotzdem super deshalb ists mir egal.

Hab zwar nix dagegen, dass Reiche immer reicher werden, auch nicht wenn die Leute nur durchs Kapital reicher werden und nicht durch ihr Schaffen. Ja mein Gott, die paar Multimultimilliardäre. Sollen die jetzt ihr Guthaben auf alle 80mio deutsche verteilen? Da sist doch Banane.

@Lupo54

Danke für deinen Beitrag, sehr spannend zu lesen.



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danke Leute, das war sehr aufschlussreich, auch von denen, die ich jetzt hier nicht zitiert habe.


mfg Jan

Lupo54 schrieb:Erst vorgesterrn kam ein Brief der Stadtwerke: 13 Cents mehr für Strom.

Merkwürdig, ich hatte grad nen Brief von meinem Stromdealer im Briefkasten, in dem mir mitgeteilt wurde, dass der Strompreis ab nächsten Monat um 4,xx Ct/kWh sinkt, weil ja die EEG Umlage wegfällt. Ich glaub einige nutzen die Gunst der Stunde einfach mal für Mitnahmeeffekte.

kagrra83 schrieb:Das mit dem Rohölpreis, hat nahezu 1zu1 H.W. Sinn gesagt. Gut aufgepasst.

Echt? Und das als studierter Volkswirt. :D

mfg
kuno

kagrra83 schrieb:@Suppenhahn
Das heißt aber nicht, dass wenn der Strom jetzt 100€ mehr kostet, die direkt pleite gehen. Wenn das ganze GEschäft an solch einem seidenden Faden hängt, dann finde ich das heftig.

D.h. nicht, dass so ein Geschäft am seidenen Faden hängt, kein Betrieb geht wegen 100€ Stromkosten mehr gleich pleite (war ja auch nur ein Beispiel). Wenn das jetzt ein Ein-Mann-Betrieb ist, wäre das vergleichbar, wenn auf deiner Lohnabrechnung plötzlich der Netto-Lohn um 100€ geringer wäre.
Aber viele solche Kleckerbeträge summieren sich schnell auf und bei der betriebswirtschaftlichen Auswertung steht dann bei "Betriebsergebnis" ein Minus vor der Zahl.

kagrra83 schrieb:Also, wenn der Sprit teurer wird, wird die Butter bei Rewe teurer. Rewe erhöht also die Preise, und bekommt so das mehr an Spritkosten wieder rein die ihm die Tankstelle aufgeschwatzt hat.

Was mich allerdings ein wenig wundert, wenn es nur das wäre. Wie viele Stück Butter kann man auf einmal transportieren und wie viel Euro ist der Transport teurer geworden und wie viel kostet das Stück Butter jetzt mehr?

Gibts irgendeine Firma die das transparent nachvollziehbar gemacht hat, die Preiserhöhungen, oder bleibt das absichtlich geheim wie man zu eben diesem Cent-Betrag Erhöhung kommt?

kuno7 schrieb:Ich glaub einige nutzen die Gunst der Stunde einfach mal für Mitnahmeeffekte.

da bist du nicht die einzige Person die das vermutet..

irgendwo hier im Forum hatte jemand einen Link geteilt dass der Erdöl-Preis schon mal den jetzigen Wert hatte vor ein paar Jahren aber seit dem ist der Preis der Produkte mehrfach gestiegen mit der Begründung der Transportkosten..

RayWonders schrieb:Was mich allerdings ein wenig wundert, wenn es nur das wäre. Wie viele Stück Butter kann man auf einmal transportieren und wie viel Euro ist der Transport teurer geworden und wie viel kostet das Stück Butter jetzt mehr?

Gibts irgendeine Firma die das transparent nachvollziehbar gemacht hat, die Preiserhöhungen, oder bleibt das absichtlich geheim wie man zu eben diesem Cent-Betrag Erhöhung kommt?

Habs grad mal für meinen eigenen Betrieb nachgerechnet: Die Kosten für Sprit sind bei mir von 1,12% vom Umsatz (Monat März 2022) auf 1,88% vom Umsatz (Monat Mai 2022) gestiegen. Das bedeutet Erhöhung der Spritkosten von 67,8%.
Nominal sind das aber nur 7,60€ Mehrkosten auf 1000€ Umsatz. Aber wie ich weiter oben schon geschrieben habe: diese Kleckerbeträge summieren sich auf.

Ich habe aber den Vorteil, dass ich seeeehr regional tätig bin, für meine am weitesten entfernte Kundschaft muss ich gerade mal 11km einfachen Weg zurücklegen. Bei längeren Transportwegen ist das natürlich ein ganz anderer Kostenfaktor.
Ein Lieferant von mir hat die erhöhten Spritkosten nicht auf die Verkaufspreise umgeschlagen, sondern er verlangt eine pauschale Gebühr von 99 Cent pro Lieferung, egal ob man für 50€ oder 5000€ einkauft.

EZTerra schrieb:dauert halt nur und was sind 50 jahre im gesamtkontext? nichtmal eine millisekunde...aber ist egal, auch wenn mein leben sehr gut läuft, wünsche ich mir veränderungen in richtung mehr mit der natur und weniger "zivilisation", denn die bringt in erster linie krieg, verwerfung, umweltverschmutzung/zerstörung uvm. man sollte die positiven dinge da raus ziehen und das negative hinter sich lassen.

Ich denke das Leben als Höhlenmensch oder Amazonas-Indianer ist nicht so romantisch wie du dir das vorstellst und so würde eine Gesellschaft ohne Geld wohl aussehen.

kagrra83 schrieb:Hab zwar nix dagegen, dass Reiche immer reicher werden, auch nicht wenn die Leute nur durchs Kapital reicher werden und nicht durch ihr Schaffen. Ja mein Gott, die paar Multimultimilliardäre. Sollen die jetzt ihr Guthaben auf alle 80mio deutsche verteilen? Da sist doch Banane.

Insbesondere dann, wenn sie nicht länger durch tatsächliches aktives Schaffen ihr Vermögen immer weiter vermehren können, sollten sie noch stärker in die Verantwortung genommen werden, um dem Gemeinwohl nützlich zu sein.

Und es wäre auch für mich kein Problem, würden Reicher immer reicher werden - würde die Armut gleichzeitig nicht ansteigen/zunehmen, was sie aber leider tut. Wie gesagt, die Schere zwischen Arm und Reich wird auch bei uns immer weiter geöffnet.
Und das führt nur zu weiterem sozialen Unfrieden, den eigentlich jeder nachvollziehen sollte.

Und sozialer Unfrieden ist für ein Land niemals gut und kann sogar bis zu gewaltsamen Ausschreitungen/Aufständen führen, die ich aber insbesondere unter Anwendung von körperlicher Gewalt oder Gewalt gegen fremde Sachen nicht mehr gutheiße.

Ps.
Großes Problem habe ich im Einzelfall damit, wo Reiche immer reicher nur auf Kosten von anderen Menschen sind/werden bzw. Reiche nur reich sein können oder werden, wenn andere arm bleiben oder arm gehalten werden.

Hauptproblem sehe ich das unser Wohlstand auf den Pfeiler fossiler Energie steht und diese aktuell knapp werden.

Aber eigentlich ist das Thema seit 20 Jahren bekannt und wurde ignoriert.

Wir haben also die Probleme, die unsere Kinder in 20 bis 30 Jahren gehabt hätten

rhapsody3004 schrieb:Und es wäre auch für mich kein Problem, würden Reicher immer reicher werden - würde die Armut gleichzeitig nicht ansteigen/zunehmen, was sie aber leider tut.

Ich weiß nicht ob das so pauschal stimmt, bis Corona ging der Welthunger meine ich zurück, viele Schwellenländer haben von der Globalisierung profitiert. Durch Corona und den Krieg gingen da Fortschritte von Jahrzehnten verloren wenn ich es recht in Erinnerung habe. Es ist ja nicht so, dass die Reichen auf Kosten der Armen reicher werden, ich sehe es eher so, dass wenn der Kuchen wächst, die Reichen größere Stücke vom Kuchen abbekommen als die Ärmeren (alleine durch Aktien/Firmenanteile), aber die Ärmeren werden durch globales Wachstum immerhin weniger arm.

abbacbbc schrieb:Hauptproblem sehe ich das unser Wohlstand auf den Pfeiler fossiler Energie steht und diese aktuell knapp werden.

Es ist eine künstliche Knappheit durch den Krieg, bis Öl/Gas tatsächlich ausgeht, wird man denke ich genug Zeit haben auf erneuerbare Energien umzusteigen.

militarynerd schrieb:Es ist eine künstliche Knappheit durch den Krieg, bis Öl/Gas tatsächlich ausgeht, wird man denke ich genug Zeit haben auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Seit 20 Jahren schaffen wir es nicht, weil

Aufwendig
Teuer
Kompliziert
Gas und Öl funktioniert doch.

Aktuell ist die Diskussion über Atomkraft, deren Brennstoff auch aus Russland und China kommt. Gleichzeitig ruft die Atomindustrie hohe Weiterbetriebsgebühren auf.

Worauf ich hinaus will:

Ohne "Teuerung" passiert nichts, daher sehe ich nichts was, die Teuerung verhindern kann. Im Gegenteil der Hebel CO2 Steuer wurde behindert für Konsum und Kommerz

abbacbbc schrieb:Aber eigentlich ist das Thema seit 20 Jahren bekannt und wurde ignoriert.

Über "das Thema" (ich nehme an, du meinst den Klimawandel, die Umweltzerstörung) wird seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts berichtet. Damals nur noch etwas leiser, aber abzusehen war es damals schon. Das Wissen an sich steht schon länger zur Verfügung, es ist nur erst später im Mainstream angekommen.

Damals gab es auch auf europäischen Äckern noch DDT, das hat man dann hier (BRD ´72) verboten - und ins Ausland verkauft.
Die Kosten wurden schon immer auf "den Kunden" abgewälzt, das wurde hier ja auch schon ein paarmal erwähnt.

Ne ganze Weile lief das, indem diese Kosten nicht auf den einzelnen Verbraucher, sondern auf Gemeinden abgewälzt wurden,
früher konnten Fabrikbesitzer das Wasser und den Boden, auf dem ihre Fabriken standen, noch viel "freier" nutzen.
Inzwischen gibt es Auflagen - die auf alle Kunden abgewälzt werden.
Und so "merkt" man es dann am Portmonee;
obwohl ich eigentlich finde, dass wir alle viel zu wenig darüber orientiert sind, was unsere Produkte wirklich "kosten",
also welche Ressourcen tatsächlich dafür verbraucht werden.

abbacbbc schrieb:Ohne "Teuerung" passiert nichts, daher sehe ich nichts was, die Teuerung verhindern kann.

Global gesehen: Öl und Gas werden von alleine teurer wenn sie wirklich knapp werden, das ist noch nicht der Fall. Man kann mit Steuern nachhelfen, weil man fossile Energien für schädlich halt, aber dann passiert das, was jetzt kriegsbedingt passiert. Peak Oil ist inzwischen auch ein alter Hut.

Diese Preissteigerungen hätten wir genauso ohne Krieg, wenn die Grünen den Co2 Steuerhammer rausgeholt hätten, das zeigt auch, dass es am Ende keine Partei durchziehen würde, eine Klimapolitik zu betreiben die zu solchen wirtschaftlichen Folgen führen würde, wie wir sie jetzt kriegsbedingt sehen. Ob der Liter Diesel 2,20 wegen Putin kostet oder wegen einer Co2 Steuer macht am Ende ja keinen Unterschied.

militarynerd schrieb:Global gesehen: Öl und Gas werden von alleine teurer wenn sie wirklich knapp werden, das ist noch nicht der Fall. Man kann mit Steuern nachhelfen, weil man fossile Energien für schädlich halt, aber dann passiert das, was jetzt kriegsbedingt passiert. Peak Oil ist inzwischen auch ein alter Hut.

Peak Oil ist aber zu einfach gedacht.

Du musst Peak/Oil zu Eur/Liter Förderkosten sehen.

Es wird aufwändiger zu fördern. Wer bezahlt das ?? Siehe Fracking Boom in den USA. Viele Firmen sind pleite und es findet keine Bohrlochnachbehandlung statt


Mal kurz gegoogelt:
Öl aus der Wüste 7- 12 Dollar / Barrel Förderkosten
Öl aus den USA gebracht 60 bis 70 Dollar

https://www.wiwo.de/politik/ausland/preiskampf-gegen-usa-fracking-ist-teuer/11111406-2.html

Und das war 2014.

Ja Peak Oil haben wir nicht und es geht noch lange Zeit weiter. Aber nicht eben billig

DalaiLotta schrieb:Über "das Thema" (ich nehme an, du meinst den Klimawandel, die Umweltzerstörung) wird seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts berichtet.

Das Thema ist ja eben komplexer:

Früher war das Thema Umweltschutz.

Mit langsam eingeflossen ist das Thema Nachhaltigkeit. Jeder konnte sich vorstellen dass kleine lokale Wirtschaftskreisläufe eben auch auf Dauer laufen können.

Nun merkt man dass eben Versorgungssicherheit auch dabei ist. Es reicht nicht zu sagen "Gas ist eine günstige Energiequeöle zum heizen" wenn Gas Global gesehen in einigen Gebieten Mangelware werden wird.

abbacbbc schrieb:Ja Peak Oil haben wir nicht und es geht noch lange Zeit weiter. Aber nicht eben billig

Offenbar billiger als Strom/synthetische Kraftstoffe. Den Krieg jetzt mal außen vor.

Ja.. und billiger als deutsche Steinkohle sowieso.

Ändert nur nichts daran dass es teurer wird.

TimCook schrieb:Finde diese „Alles wird teurer wer soll das bezahlen können“ Mentalität extrem überzogen. Dann kostet die Butter halt 30 Cent mehr. Wen jucken 30 Cent?

Allein wird es deiner Butter aber schnell langweilig und gekühlt will sie auch noch werden. ;)

militarynerd schrieb:Ob der Liter Diesel 2,20 wegen Putin kostet oder wegen einer Co2 Steuer macht am Ende ja keinen Unterschied.

Das macht einen großen Unterschied, denn so wie jetz, wandern die Mehrkosten in die Taschen der Ölkonzerne und Scheichs, bei ner CO2 Steuer geht das Geld an den Staat, der es dann wieder umverteilen kann.

kuno

kuno7 schrieb:bei ner CO2 Steuer geht das Geld an den Staat, der es dann wieder umverteilen kann.

Ja, da kann ich mich erinnern da wollte die Grünnen das einführen, das Energiegeld...da könnt man ja fragen wo es ist?
Wichtig ist aber schon dass die Kohle schon mal eingenommen wird...und im Sept-Okt werden 300€ brutto ausgezahlt.
Brutto, das finde ich echt geil :D