Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

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Laura_Maelle schrieb:Ziviler Ungehorsam hat schon seinen Sinn, indem darüber in den Medien geschrieben wird. Dadurch kommt das Thema Klimaschutz wieder hoch in den Medien, die sonst nur über die Energiekrise und den Krieg und andere Länder schreiben.

Das ist mE eben ein Trugschluss. Dazu hatte ich bereits etwas verlinkt / zitiert und kommentiert:

Beitrag von MarinaG. (Seite 75)

Es geht dabei nicht um Inhalte des Klimaschutzes, sondern vorrangig um die Fragestellung, ob der Zweck die Mittel heiligt. Zusätzlich erzeugt es, bei den sowieso bereits gestressten Leuten, noch zusätzlichen Unmut. Das ist ein völlig falscher Ansatz, in meinen Augen, um eine Thematik so ins Bewusstsein zu bringen, dass sie die Leute in einer Weise erreicht, die konstruktive Ergebnisse / Verhaltensänderungen hervorbringen könnte.

Vielleicht vergleichbar damit, dass jemand in Deinen Vorgarten (womöglich auf die sorgsam gehegten Rosen) pinkelt und Dich anbrüllt, dass Du kein Wasser verschwenden sollst. Dann regst Du Dich eher über den Pinkler auf, als über den Kauf und das Aufstellen einer Regentonne nachzudenken. Aber eine nette Broschüre, die Dir sachlich darlegt, dass Regenwasser viel besser für Rosen ist und Dir eine hübsch gestaltete, günstige Regentonne anbietet, die verfängt sicherlich deutlich eher. Die Werbung hat im Übrigen bereits erkannt, dass man mit Klimathemen punkten kann. ;-)

LG Mina

cejar schrieb:Du kannst mir doch wirklich nicht ernsthaft erzählen wollen, das Autofahren in Deutschland nicht massiv subventioniert wird.

Die Ausgangsaussage war dass man mit den Subventionen für den KFZ-Verkehr leicht das 9€-Ticket bezahlen könnte. In dem Kontext macht es absolut keinen Sinn, dass man ''Die anderen Supermarktkunden bezahlen den Parkplatz mit'' als Subvention wertet, weil man das zwar sicherlich irgendwie in der Buchhaltung erfassen kann, aber trotzdem an dieses ''Geld'' nicht einfach drankommt um es umzuverteilen. Das ist genau so unsinnig wie z.B. den Wert von Parkplätzen in der Innenstadt direkt mit Miet- oder Kaufpreisen pro Quadratmeter zu vergleichen. Kann man im statistisch-abstrakten Sinn für Überschlagsrechnungen tun, aber es sind eben keine direkt austauschbaren Güter.

@cejar
Das will ich dir gar nicht erzählen.
Du tust gerade so, als würden Autofahrer nicht an den Zahlungen beteiligt sein. Als würden Fußgänger und Radfahrer mehr Steuern bezahlen, was schlicht nicht korrekt ist.
Es gibt zig Subventionen und Leistungen, die auch Autofahrer tragen, ohne Nutznießer zu sein. Also was möchtest du damit aussagen?

Jeder Arbeitnehmer finanziert zig Bundesausgaben, von denen andere finanziert werden. Also erklär mal, was so böse an den Autofahren ist?
Du hast doch selbst angegeben, Auto zu fahren.

@Interested


Ich habe noch einen Artikel gefunden, in dem deutlich gemacht wird, das der Verkehr Deutschland jedes Jahr 149 Milliarden Euro kostet. 95% der Kosten entfallen auf den Straßenverkehr. Dagegen sind die knapp 9 Milliarden Euro aus der KFZ Steuer ein Witz.

Der Verkehr in Deutschland verursacht einer Studie zufolge durch Luftverschmutzung, Lärm oder Unfälle jährlich Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe. Die Allgemeinheit müsse aufgrund des Straßen-, Schienen- oder Luftverkehrs Belastungen von rund 149 Milliarden Euro tragen, ergab ein Gutachten des Züricher Infras-Instituts im Auftrag der „Allianz pro Schiene“, das diesen Montag veröffentlicht wurde.

Der Straßenverkehr mit Auto, LKW oder Motorrädern sei dabei für rund 95 Prozent der Lasten verantwortlich. 41 Prozent davon fallen durch Unfälle und deren Folgen an. Klimakosten machen 18 Prozent aus, Kosten für Natur und Landschaft neun Prozent.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verkehrsstudie-luftverschmutzung-laerm-und-unfaelle-kosten-deutschland-jaehrlich-149-milliarden-euro/24942004.html<

sacredheart schrieb:Die beiden verzweifelten Pubertiere in Berlin waren also 59 und 63 Jahre alt

Das entspricht nicht dem tatsächlichen Altersdurchschnitt der Aktivisten.
Es sind zum größten Teil junge Menschen. Diese werden auch durch ältere Semester unterstützt.

Das ändert darüber hinaus nichts an der Tatsache, dass sich junge Menschen nicht gehört und ernst genommen fühlen.

cejar schrieb:das der Verkehr Deutschland jedes Jahr 149 Milliarden Euro kostet. 95% der Kosten entfallen auf den Straßenverkehr. Dagegen sind die knapp 9 Milliarden Euro aus der KFZ Steuer ein Witz.

Ja und den bringen die Steuerzahler auf.
Das habe ich im obigen Beitrag bereits aufgeführt.

bgeoweh schrieb:Die Ausgangsaussage war dass man mit den Subventionen für den KFZ-Verkehr leicht das 9€-Ticket bezahlen könnte. In dem Kontext macht es absolut keinen Sinn, dass man ''Die anderen Supermarktkunden bezahlen den Parkplatz mit'' als Subvention wertet, weil man das zwar sicherlich irgendwie in der Buchhaltung erfassen kann, aber trotzdem an dieses ''Geld'' nicht einfach drankommt um es umzuverteilen. Das ist genau so unsinnig wie z.B. den Wert von Parkplätzen in der Innenstadt direkt mit Miet- oder Kaufpreisen pro Quadratmeter zu vergleichen. Kann man im statistisch-abstrakten Sinn für Überschlagsrechnungen tun, aber es sind eben keine direkt austauschbaren Güter.

Interested schrieb:Jeder Arbeitnehmer finanziert zig Bundesausgaben, von denen andere finanziert werden. Also erklär mal, was so böse an den Autofahren ist?
Du hast doch selbst angegeben, Auto zu fahren.

ok, die Aussage war eine Andere - den die Ausgangsaussage war, das das 9 Euro Ticket zu einer unsinnigen Subvention von Menschen in der Stadt zum Nachtteil der Menschen auf dem Land sei. Und ich wollte lediglich aufzeigen, das wir den Straßenverkehr extrem subventionieren, warum dann nicht auch den Verkehr per Bahn?

Ich habe nichts dagegen das jemand Auto fährt, aber wir müssen so fair sein, Alternativen ebenso zu fördern. Ich wollte deutlich machen, das Autofahrer eventuell gar nicht wissen, wieviel Geld der Staat reinsteckt um dies eben möglich zu machen und das die Kosten für ein 9-Euro Ticket im Vergleich ein Witz sind.

Wurde nicht verstanden, aber hoffentlich jetzt.

Interested schrieb:Ja und den bringen die Steuerzahler auf.
Das habe ich im obigen Beitrag bereits aufgeführt.

Die 149 Milliarden bringt überhaupt niemand auf. Die ergeben sich daraus, dass man z.B. jedem Totgefahrenen einen statistischen Wert zuweist, oder jedem Quadratmeter zubetonierter Landschaft. Es geht da nicht um tatsächlich geflossene Geldströme. In bestimmten Zusammenhängen kann man das gut berechnen - die volkswirtschaftlichen Kosten von z.B. Krankentagen die durch Verkehrsunfälle entstehen oder auch durch Luftverschmutzung kann man verhältnismäßig genau bestimmen - bei anderen Themen ist das eher willkürlich oder muss axiomatisch festgelegt werden, z.B. bei der Artenschutzthematik. An der Erdkröte oder dem Wachtelkönig hängt kein Preisschild.

bgeoweh schrieb:An der Erdkröte oder dem Wachtelkönig hängt kein Preisschild.

Eine wirklich sehr mutige Aussage, die von großer Kurzsichtigkeit zeugt!

MarinaG. schrieb:Es geht dabei nicht um Inhalte des Klimaschutzes, sondern vorrangig um die Fragestellung, ob der Zweck die Mittel heiligt. Zusätzlich erzeugt es, bei den sowieso bereits gestressten Leuten, noch zusätzlichen Unmut. Das ist ein völlig falscher Ansatz, in meinen Augen, um eine Thematik so ins Bewusstsein zu bringen, dass sie die Leute in einer Weise erreicht, die konstruktive Ergebnisse / Verhaltensänderungen hervorbringen könnte.

Das haben sich die Klimaaktivisten alles auch überlegt, aber ohne zivilen Ungehorsam wird über den Klimaschutz gar nicht mehr berichtet in den Medien. Deshalb ist er jetzt nötig geworden.

bgeoweh schrieb:Die 149 Milliarden bringt überhaupt niemand auf. Die ergeben sich daraus, dass man z.B. jedem Totgefahrenen einen statistischen Wert zuweist, oder jedem Quadratmeter zubetonierter Landschaft. Es geht da nicht um tatsächlich geflossene Geldströme. In bestimmten Zusammenhängen kann man das gut berechnen - die volkswirtschaftlichen Kosten von z.B. Krankentagen die durch Verkehrsunfälle entstehen oder auch durch Luftverschmutzung kann man verhältnismäßig genau bestimmen - bei anderen Themen ist das eher willkürlich oder muss axiomatisch festgelegt werden, z.B. bei der Artenschutzthematik. An der Erdkröte oder dem Wachtelkönig hängt kein Preisschild.

Also Butter bei die Fische - Du bist also der Meinung das eine Subventionierung für Bahnfahrten unsinnig ist, während der Straßenverkehr weiterhin gefördert werden soll?

cejar schrieb:Also Butter bei die Fische - Du bist also der Meinung das eine Subventionierung für Bahnfahrten unsinnig ist, während der Straßenverkehr weiterhin gefördert werden soll?

Das ist typisch Unionspolitik. 😂

Laura_Maelle schrieb:Das haben sich die Klimaaktivisten alles auch überlegt, aber ohne zivilen Ungehorsam wird über den Klimaschutz gar nicht mehr berichtet in den Medien. Deshalb ist er jetzt nötig geworden.

Also mein Eindruck ist es das seit den Aktivisten mehr über Klimaschutz geredet wird - vor allem auch privat oder hier in den Foren etc als jemals zuvor. So gesehen wurde erreicht, was erreicht werden sollte.

cejar schrieb:Ich habe nichts dagegen das jemand Auto fährt, aber wir müssen so fair sein, Alternativen ebenso zu fördern

Dagegen habe ich mich null ausgesprochen. Befürworte ich, wie auch Ausbau von Radwegen, Fußwegen usw.

Mindslaver schrieb:Eine wirklich sehr mutige Aussage, die von großer Kurzsichtigkeit zeugt!

Nein, wieso? Die Existenz der Art ist im Sinne des Wortes unbezahlbar: ich ziehe keinen finanziellen Vorteil daraus dass es sie gibt, ich kann sie aber auch mit keiner Geldsumme der Welt zurückbringen wenn sie ausgerottet ist. Jedem Individuum oder einem Biotop in dem sich diese Tiere aufhalten einen Wert zuzuordnen ist natürlich möglich, und es wird auch getan wenn es z.B. um Bußgelder geht wenn jemand geschützte Tiere tötet, aber es ist immer letztendlich ein willkürlicher Akt. Den Wert dieser Tiere kann ich in Geld nicht objektiv messen, deswegen ist es auch unlauter zu sagen dass eine Verdrängung von Tieren irgendeine bestimmte Summe ''kostet''. Ich kann mit dem gleichen Recht auch die Hälfte des Betrags ansetzen, oder auch das zehn- oder hundertfache.

cejar schrieb:Also mein Eindruck ist es das seit den Aktivisten mehr über Klimaschutz geredet wird -

Es wird auch mehr darüber gesprochen, da die Folgen des Klimawandels immer deutlicher werden.
Ahrtal, Dürresommer, Azorenhoch so ausgebreitet wie noch nie...
Und das ist erst der Anfang.
Früher waren sowas Jahrhundertwetterphänome, heutzutage findet ein Jahrhundertwetterphänomen irgendwie jedes Jahr statt...

@Interested

Dann habe ich Dich eventuell falsch verstanden weil Du in den Beitrag eingesprungen bist das wir uns in Deutschland das 9-Euro Ticket nicht leisten können. Ich wollte nur darauf hinaus das wir es uns leisten KÖNNTEN - wenn wir denn wollen.

Mindslaver schrieb:Es wird auch mehr darüber gesprochen, da die Folgen des Klimawandels immer deutlicher werden.
Ahrtal, Dürresommer, Azorenhoch so ausgebreitet wie noch nie...
Und das ist erst der Anfang.
Früher waren sowas Jahrhundertwetterphänome, heutzutage findet ein Jahrhundertwetterphänomen irgendwie jedes Jahr statt...

Es ist Mitte November und ich stehe im T Shirt im Garten - und das nicht im ersten Spätherbst der letzten Jahre. Wenn das keinem auffällt...

bgeoweh schrieb:ich ziehe keinen finanziellen Vorteil daraus dass es sie gibt

Ich möchte dir gerne einen Kurs in Ökologie empfehlen...
Vielleicht können wir dann weiter reden.
Desweiteren ist es ziemlich verwerflich, ausschließlich seinen eigenen Vorteil zu sehen!

cejar schrieb:Es ist Mitte November und ich stehe im T Shirt im Garten

Es fällt den Leuten auf.
Das Thema Klimaschutz und Wandel gewinnt immer mehr an politischer und gesellschaftlicher Relevanz.
Unabhängig davon was einige wenige in ihrer Bubble wahrnehmen wollen...