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Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

14.908 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Klima, Generation, Letzte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

13.11.2022 um 18:05
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Sie setzen mit ihren Parolen „Was ist mehr wert für alle - Kunst oder Leben?“ die Latte zur Erreichung ihrer Ziele deutlich herab. Sie schaffen und finden somit Verständnis für diese Geschichten. Das diese Aktionen nur den Anfang skizzieren, dürfte auch langsam klar sein. Dazu sei noch gesagt, dass diese These der "Gewaltlosigkeit" ein Irrtum ist, da sie sich ja selber Gewalt zufügen. Ein Suizid ist auch Gewalt an sich selbst, allerdings in der schlimmsten Ausprägung.
Also klar ist auf jeden fall, dass sie niemanden verletzen wollen und das auch in ihren grundsätzen festgeschrieben haben. Von LG ausgehend wird es keine gewaltausübung gegen dritte geben.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Das ist doch völlig sekundär. Sie suchen und finden bewusst vulnerable Schwachstellen, um eine Bedrohungslage zu schaffen, die mit dem Kampf für das Leben begründet werden. Damit ist die Wahl ihrer Mittel völlig selektiv und hat rein gar nichts mit ihrer eigenen Agenda zu tun.
Das ist nicht sekundär, wenn das behauptet wird. Dann behaupte sowas nicht, wenn es nicht stimmt. LG zerstört keine Kulturgüter und droht das auch nicht an.

was LG tut, ist in der tat durch disruptive Proteste aufmerksamkeit zu erzeugen. Das letztendliche ziel ist, die gesellschaft in alarmbereitschaft bezüglich der klimakrise zu setzen und die Protestform des gewaltlosen ungehorsams auch bei größeren bewegungen wie FFF zu etablieren, damit immer mehr druck auf die politik ausgeübt werden kann.
Und das ist so auch gerechtfertigt, denn unsere emotionale reaktion zur klimakrise wird dem rationalen problem nicht gerecht. Das ist der ansatzpunkt von LG, deren protestform dazu geeignet ist, durch disruption vor Augen zu führen, dass wir mit dem jetzigen Normalzustand nicht weitermachen können.


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13.11.2022 um 18:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dann behaupte sowas nicht, wenn es nicht stimmt.
Nach Angaben der Polizei hat das Städel Anzeige gegen die Aktivisten erstattet. Beide seien vom Rahmen gelöst worden, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben des Museums wurde der Bilderrahmen bei der Aktion beschädigt, derzeit wird geprüft, in welchem Umfang.
https://www.welt.de/vermischtes/article240658731/Letzte-Generation-Aktivisten-kleben-sich-erneut-an-Gemaelderahmen-in-Kunstmuseum.html

Ich will nicht kleinkariert sein. Aber so ein Rahmen hat einen gewissen Wert und eine unbestimmte Größe. Für mich zumindest.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und das ist so auch gerechtfertigt, denn unsere emotionale reaktion zur klimakrise wird dem rationalen problem nicht gerecht.
Klar, weil sich Kapitalismus und Klima ziemlich spinnefeind gegenüber stehen. Was eine andere Frage ist, ob die Herstellung einer apokalyptischen Stimmung wirklich weiterhilft. Das wage ich stark zu bezweifeln, aber diese Diskussion will ich hier nicht weiter vertiefen.


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13.11.2022 um 18:30
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ich will nicht kleinkariert sein. Aber so ein Rahmen hat einen gewissen Wert und eine unbestimmte Größe. Für mich zumindest.
Das ist ja auch okay, aber ein "besonders sensibles kulturgut" ist der Rahmen nicht.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Klar, weil sich Kapitalismus und Klima ziemlich spinnefeind gegenüber stehen. Was eine andere Frage ist, ob die Herstellung einer apokalyptischen Stimmung wirklich weiterhilft. Das wage ich stark zu bezweifeln, aber diese Diskussion will ich hier nicht weiter vertiefen.
Das ist aber ja essenziell wichtig für die Beurteilung von LG. Und ich finde es auch ziemlich einleuchtend. Es geht nicht um "apokalyptische Stimmung", es geht darum, die Krise realistisch zu beurteilen. Das tun die meisten Deutschen (und Weltbürger) leider nicht.

Gerade weil die Lage sehr schlimm ist, muss man aus der Vermeidungstaktik heraus. Dazu gehört, klarzumachen, dass da ein gewaltiges Problem auf uns zukommt, Kapitalismus hin oder her. Wenn wenigstens 20-30% der bevölkerung wirklich emotional verstanden haben, was da kommt, würden sich viele andere dinge von selbst fügen. Denn dann wird es noch wesentlich breitere proteste und druck auf die politik geben (nicht zwangsläufig ungesetzlich), und das die ganze zeit.

Es hat sich erwiesen, dass sugarcoating nicht hilfreich ist. Man muss sich nonstop von mitte links anhören (oder mitte rechts), dass man die leute nicht in panik versetzen dürfe und es quasi besser ist, sie anzulügen. Wird alles nicht so schlimm, wir bauen ein paar windräder und dann hat sich das. Keiner muss verzichten, alles bleibt billig, bitte weiter alles verdrängen. Aber so geht es nicht weiter, je später man sich darauf einstellt, dass da eine Krisenzeit auf uns zukommt und das akzeptiert, desto weniger schlimm wird es am Ende. Und der Protest von LG soll genau dazu ein Anstoß sein. Der aller erste schritt ist, genug Menschen davon zu überzeugen, dass die Klimakrise zivilen ungehorsam rechtfertigt. Dieser Schritt vollzieht sich gerade. Ob es klappt wird man sehen. ich glaube schon.


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13.11.2022 um 18:37
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was bleibt einem da übrig, außer auf die straße zu gehen?
Zwischen auf die Straße gehen und sich auf der Straße festkleben besteht doch ein ziemlicher Unterschied. Warum versuchen sie nicht die Entscheider zu ärgern? Also z.B. den Fuhrpark des Bundestags durch Klebeaktionen zu blockieren. Oder die Auslieferung von neuen Kraftfahrzeugen zu blockieren? Indem sie versuchen das Volk zu ärgern und tatsächlich glauben, dass dieses dann den Herrschenden Druck macht ... Ich komme aus dem Lachen nicht mehr raus. Sie schaden definitiv ihren Anliegen mit ihren Aktionen.


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13.11.2022 um 18:38
Zitat von peawepeawe schrieb:Zwischen auf die Straße gehen und sich auf der Straße festkleben besteht doch ein ziemlicher Unterschied. Warum versuchen sie nicht die Entscheider zu ärgern? Also z.B. den Fuhrpark des Bundestags durch Klebeaktionen zu blockieren. Oder die Auslieferung von neuen Kraftfahrzeugen zu blockieren? Indem sie versuchen das Volk zu ärgern und tatsächlich glauben, dass dieses dann den Herrschenden Druck macht ... Ich komme aus dem Lachen nicht mehr raus. Sie schaden definitiv ihren Anliegen mit ihren Aktionen.
Weil das niemanden stört. Die waren schon im Bundestag, wusstest du das nicht? Wenn nein, mach dir klar, warum du das nicht wusstest. Weil es nicht die Aufmerksamkeit erzeugt.

Diese tollen Ratschläge, was man nicht alles machen könnte, verpuffen irgendwie. Denn wenn du mir erzählst, dass "die ihrem anliegen schaden", frag ich mich schon, ob du nicht verstehst, dass Klimaschutz auch dein Anliegen ist. Und wenn du denkst, zu wissen, wie man das besser machen kann, warum tust du dann nichts?


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13.11.2022 um 18:45
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Denn wenn du mir erzählst, dass "die ihrem anliegen schaden", frag ich mich schon, ob du nicht verstehst, dass Klimaschutz auch dein Anliegen ist
Und ich frage mich, ob du selber verstehst das deine Seitenlangen Rechtfertigungen der Aktionen der LG ein untrügliches Zeichen sind, das diese Aktionen eben NICHT das Anliegen in den Vordergrund stellen sondern die Aktionen, sonst würdest du über ihr Anliegen sprechen müssen und nicht die Aktionen.
Du widerlegst dich quasi selber ohne es zu merken.


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13.11.2022 um 18:46
@sacredheart
Betrachtet man sich die Geschichte der rebellischen Jugendbewegungen, dürfte auch diesen Aktivisten keine dauerhafte Präsenz vorbestimmt sein. Niemand kann sich für immer aus Job oder Studium verabschieden und jahrelang sozusagen hauptberuflich Kleber oder Werfer oder Störer sein. Irgendwann wird es sich langsam auslaufen und ein paar versprengte Reste werden evtl radikaler und der Rest widmet sich wieder dem Alltag. Oder aber wir finden ein paar der bereits bekannten Akteure in der Politik wieder, sozusagen das Upgrade von der Straße ins Parlament. Und ihnen wird die nächste Truppe folgen, mit anderen Aktionen. Denn mal ehrlich, selbst Kleben an der Kreuzung und Kartoffelbrei auf alte Meister werden irgendwann mal langweilig und empören niemanden mehr. Wenn es tatsächlich „ nur“ um gewaltfreie Provokation und Alarm und Mahnung geht, scheintvman zu vergessen, dass sie damit Aggression heraufbeschwören. Zb bei den Besuchern von Kunstausstellungen oder eben den genervten Autofahrern. Darauf wird es hinauslaufen, irgendwann wird sich mal jemand derart provoziert fühlen, dass es zu Gewalt gehen die Kleber kommt. Die Aktivisten erwarten sich was genau und vor allem von wem, durch ihre Aktionen? Dass die genervten Autofahrer vor dem Kanzleramt Radau machen? Oder das Verkehrsministerium belagern ( 9€ Ticket)?
Das ist die Frage, die ich mir stelle. Sollen die von den Staus betroffenen Bürger ihrerseits nun Eier werfen auf unser Parlament? Ich verstehe nicht, warum sie nicht mal ihre Strategie ändern. Etwas mehr Kreativität und vielleicht ohne diese verzweifelte Weltuntergangsstimmung im Gepäck.
Zumindest vor Gericht beweisen sie ja eine gewisse Form von Humor momentan.
Habe gerade den neuesten Bansky bewundert ( an einer Kriegsruine in der Ukraine). Das ist tatsächlich mal eine Form von Protest bzw Statement . Das löst was aus. Regt zum Nachdenken an und würde der Künstler irgendeine Forderung darunter packen, die Menschen würden zuhören, die Politik würde hingucken.
So geht Botschaft und Mahnung. Kreativ, subtil und gewaltfrei.


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13.11.2022 um 18:48
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Und ich frage mich, ob du selber verstehst das deine Seitenlangen Rechtfertigungen der Aktionen der LG ein untrugliches Zeichen sind, das diese Aktionen eben NICHT das Anliegen in den Vordergrund stellen sondern die Aktionen, sonst würdest du über ihr Anliegen sprechen und nicht die Aktionen rechtfertigen.
Das denke ich nicht, im Gegenteil. Ich finde das gerade einer der starken Aspekte der Aktion. dadurch, dass über Legitimität diskutiert wird, kann immer wieder klargemacht werden, dass die Klimakrise zivilen Ungehorsam rechtfertigt.

Das trägt auch erste Früchte:

https://www.rnd.de/panorama/berlin-richter-lehnt-strafbefehlsantrag-gegen-klimaaktivistin-der-letzten-generation-ab-VKKBWNY2VVC5JEIFM2UQHZEMVI.html
In dem Beschluss des Richters, der dem RND vorliegt, heißt es, dass der Erlass des Strafbefehls mangels hinreichenden Tatverdachts der Nötigung abgelehnt werde. Jede politische Demonstration sei lästig, aber für den demokratischen Rechtsstaat unerlässlich. Das Thema des Klimawandels und der ökologisch notwendigen Wende im politischen Handeln sei wissenschaftlich nicht zu bestreiten.

Da das Lösen der festgeklebten Person nur etwa zehn Minuten dauerte und sie sich nicht gewalttätig verhielt, sei es laut Auffassung des Richters nicht ausreichend, um dieser politischen Demonstration strafrechtlich zu begegnen. Zudem falle die Aktion unter den grundrechtlichen Schutz der Versammlungsfreiheit, der unabhängig davon sei, ob die Versammlung angemeldet war oder nicht.
Wenn dazu noch mehr Urteile dazu kommen und auch mehr organisationen, die diesen denkprozess unterstützen und das so raustragen, dann wird das durchaus einen effekt auf die gesellschaftliche beurteilung der Klimakrise haben.

Ein Ziel von LG ist es, dass sich gerichte damit beschäftigen müssen, ob ein Klimanotstand ihren protest rechtfertigt. Wenn sie das schaffen, mit einem positiven urteil, dann öffnen sich viele Möglichkeiten (noch ist das eine einzelfallentscheidung und noch nicht rechtskräftig. Sie zeigt aber, was möglich ist).


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13.11.2022 um 18:49
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Stratgie zielt ja eigentlch auf etwas ganz anderes ab. Es geht nicht darum, direkt durch die Aktion irgendwen zu überzeugen.
@shionoro
Ja was denn dann?

Sie müssten ja noch dümmer sein, wenn sie glauben, sie könnten Druck auf die Politik ausüben, indem sie Staus in Berlin provozieren vor dem Hintergrund dass es Berliner Landespolitik als ihre wichtigste Aufgabe ansieht, sinnlose Staus zu erzeugen.

Das ist so, als wollte man Andi Scheuer mit der Drohung unter Druck setzen, man würde 10 Euro Steuergeld verschwenden.

Glaubt denn jemand, die EU macht ne andere Energiepolitik, weil jemand ein Leberwurstbrot an die Decke der sixtinischen Kapelle wirft?

Es erscheint doch reiner Selbstzweck zu sein, denn Thema ist ja dadurch nicht das Klima, sondern die Aktivisten.


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13.11.2022 um 18:50
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das denke ich nicht, im Gegenteil. Ich finde das gerade einer der starken Aspekte der Aktion. dadurch, dass über Legitimität diskutiert wird, kann immer wieder klargemacht werden, dass die Klimakrise zivilen Ungehorsam rechtfertigt.
Ich wüsste zwar nicht wie ich mich anders ausdrücken soll, aber ich vermute mal das du es selbst nicht schnallst wenn du es nochmal liest.
Du bist der lebende Beleg das LG ihr Anliegen NICHT in den Vordergrund rücken kann. Ob du das begreifst ist dafür unerheblich.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ein Ziel von LG ist es, dass sich gerichte damit beschäftigen müssen, ob ein Klimanotstand ihren protest rechtfertigt.
Aha, auf einmal? Nur findet sich von dieser Theorie NICHTS auf der LG Seite.


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13.11.2022 um 18:50
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Die Aktivisten erwarten sich was genau und vor allem von wem, durch ihre Aktionen? Dass die genervten Autofahrer vor dem Kanzleramt Radau machen? Oder das Verkehrsministerium belagern ( 9€ Ticket)?
@calligraphie

Vor allem: Warum machen die nicht zB genau das selbst? Da hätte ich Verständnis für.

Selbst ein 4jähriger, der nicht durch einen besonders dicken Pulli gestillt wurde, wird, wenn er von der Mama ein Eis will mit Mama darüber verhandeln, anstatt zu diesem Zweck das Spielzeug vom Nachbarskind beschmieren.


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13.11.2022 um 19:01
@calligraphie

Geschichtsbewusstsein kann grundsätzlich nicht schaden.

So kann ich mir z. B. nur wenige idiotischere Aktionsformen vorstellen als: Feueralarm im Reichstagsgebäude.

https://www.rnd.de/panorama/klimaaktivisten-loesen-im-bundestag-und-zwei-ministerien-feueralarm-aus-VSRRYYICEIJDLYZ6ZXWYIAJPII.html


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13.11.2022 um 19:02
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ja was denn dann?

Sie müssten ja noch dümmer sein, wenn sie glauben, sie könnten Druck auf die Politik ausüben, indem sie Staus in Berlin provozieren vor dem Hintergrund dass es Berliner Landespolitik als ihre wichtigste Aufgabe ansieht, sinnlose Staus zu erzeugen.

Das ist so, als wollte man Andi Scheuer mit der Drohung unter Druck setzen, man würde 10 Euro Steuergeld verschwenden.

Glaubt denn jemand, die EU macht ne andere Energiepolitik, weil jemand ein Leberwurstbrot an die Decke der sixtinischen Kapelle wirft?

Es erscheint doch reiner Selbstzweck zu sein, denn Thema ist ja dadurch nicht das Klima, sondern die Aktivisten.
Die Aktionen zielen darauf ab, die Bevölkerung in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Das motto ist "Sag die wahrheit und benimmt dich so, als sei die Wahrheit wirklcih wahr". Soll heißen, die meisten Menschen wissen, dass es die Klimakrise gibt und verstehen, dass man da mehr tun müsste.
Aber sie sind entweder resigniert oder sie verdrängen das ganze, reden sich ein, es werde nicht so schlimm usw usf.
Das ist das große Problem.

Wenn aber jetzt junge leute sich festkleben, dabei in die kamera weinen, von aggressiven autofahrern angegriffen werden und immer wieder die unbestreitbare wahrheit zu sagen, nämlich, dass die klimakrise zu gigantischen verwerfungen führen wird, dann hat das auf dauer einen emotionalen effekt. Es macht es schwerer, das problem zu verdrängen und wenn immer mehr menschen offen über ihre angst vor der klimakrise sprechen udn sie zeigen, nimmt das mehr menschen mit.
Und DAS, wenn auch andere, größere bewegungen dabei mitmachen, sorgt für druck auf die politik.

Ein paar kleber stören olaf scholz nicht. Aber wenn wir da hin kommen, dass sich massiv schüler und studenten in aulen und mensen verbarrikadieren, sich größere Proteste durch FFF bilden die dann auch mit schärferen Forderungen auftreten und sich auch immer wieder medienechos generieren, dass die Politik schlichtweg nicht genug tut (und das nicht nur so nebenbei, sondern in jeder kommentarspalte), dann sieht das anders aus.

Das Ziel ist, dieE Verdrängung zu verhindern und die existierenden ängste zu aktivieren um konstruktiv zu wirken.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Aha, auf einmal? Nur findet sich von dieser Theorie NICHTS auf der LG Seite.
Ich weiß es vom Podcast. Es steht aber auch im Blog:

https://letztegeneration.de/blog/2022/09/versagen-die-gerichte-henning-jeschke-verteidigt-klimanotstand/
Es ging in dem heute vorgetragenen Plädoyer nicht darum, ein möglichst geringes Strafmaß zu erwirken, sondern dem Gericht seine eigene Verantwortung im Klimanotstand deutlich zu machen. Das Gericht sollte anerkennen, dass ziviler Widerstand gegen einen Regierungskurs, der immer tiefer in die Klimakrise führt, moralisch und juristisch gerechtfertigt ist.
Die Teilnehmer von LG verteidigen sich über die Linie vor gericht, dass ihr handeln wegen dem Klimanotstand gerechtfertigt ist. Was sie eigentlich wollen, ist dass ein Gericht sich damit befassen muss und es im Idealfall anerkennt.

Die Richterin ließ sich aber nicht darauf ein:
Um dem Gericht den Klimanotstand darzulegen, berief sich die Verteidigung auf Veröffentlichungen der renommiertesten deutschen Klimawissenschaftler:innen, wie z.B. Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, der in der Vergangenheit uns alle als die „letzte Generation” bezeichnete, die eine Klimakatastrophe noch verhindern könne. Persönlich vor Ort war Dr. Karim Zantout, Post-Doktorand am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Er wollte dem Gericht bezeugen, dass die staatlichen Gegenmaßnahmen Deutschlands gegen den Klimanotstand angesichts der existenziellen Bedrohung unserer Gesellschaft unzureichend seien. Das Gericht wollte den Wissenschaftler nicht anhören.
Ich weiß vom Podcast, dass LG erwirken will, dass so eine Anhörung von Wissenschaftlern stattfinden muss. Das kannst du mir jetzt glauben oder nicht, aber wie du siehst, ist das vor Gericht deren Strategie: Sie wollen, dass sich gerichte mit dem klimanotstand auseinandersetzen müssen, es geht nicht darum, strafen zu verhindern.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich wüsste zwar nicht wie ich mich anders ausdrücken soll, aber ich vermute mal das du es selbst nicht schnallst wenn du es nochmal liest.
Du bist der lebende Beleg das LG ihr Anliegen NICHT in den Vordergrund rücken kann. Ob du das begreifst ist dafür unerheblich.
Doch, ich verstehe sehr genau, was ich damit sagen will.


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13.11.2022 um 19:04
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Vor allem: Warum machen die nicht zB genau das selbst? Da hätte ich Verständnis für.

Selbst ein 4jähriger, der nicht durch einen besonders dicken Pulli gestillt wurde, wird, wenn er von der Mama ein Eis will mit Mama darüber verhandeln, anstatt zu diesem Zweck das Spielzeug vom Nachbarskind beschmieren.
Das haben die schon gemacht, aber das interessiert keinen, weswegen sie es wieder gelassen haben. Letztendlich ist protest, den die meisten leute gut finden, gar nicht so schrecklich sinnvoll an der stelle. Nur, damit irgendwer sagt "jo, find ich gut", braucht man das ja nicht zu machen.
Es geht darum, Menschen aufzurütteln und dafür muss man etwas tun, was zunächst auf unverständnis stößt. Ansonsten wird einem nicht zugehört.


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13.11.2022 um 19:06
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich weiß es vom Podcast. Es steht aber auch im Blog:
Ja, nur ist das kein erklärtes Ziel von LG, das hast du wiedermal erfunden nachdem der Beleg, das du selber den Fehlschlag der Aktionen repräsentierst, dir offenbar keine andere Wahl ließ.
Also lass wiedermal den Propagandastyle und hänge LG nicht irgendwelche neuen Ziele an die nicht Kern ihrer Ziele sind. Ansonsten kennzeichnen sie als Randnotiz.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Doch, ich verstehe sehr genau, was ich damit sagen will.
Was du sagen willst und was es tatsächlich bedeutet ist völlig unabhängig voneinander.
Nochmal, dein Seitenlanges Aufbäumen für die Aktionen sagt genau das was laut dir angeblich nicht stimmt: Das Anliegen gerät in den Hintergrund.
Völlig egal. Ob du das begreifst....bitte schreibe weiter hier, 30-40 Posts am Tag die Aktionen verteidigen, vielleicht verstehst du es dann in einer Woche.


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13.11.2022 um 19:08
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ja, nur ist das kein erklärtes Ziel von LG, das hast du wiedermal erfunden nachdem der Beleg, das du selber den Fehlschlag der Aktionen repräsentierst, dir offenbar keine andere Wahl ließ.
Also lass wiedermal den Propagandastyle und hänge LG nicht irgendwelche neuen Ziele an die nicht Kern ihrer Ziele sind. Ansonsten kennzeichnen sie als Randnotiz.
Doch, also wenn LG erklärt, dass sie genau darauf hinwirken wollen, ist das ein erklärtes ziel. Dass LG das tut, habe ich dir im blog verlinkt. Es ist en Ziel, dass Gerichte sich mit dem Klimanotstand befassen müssen.

Wie gut bist du überhaupt über die grundsätze von LG informiert? Kennst du das Paper von Margaret Salamon und weißt, wie das ganze organisiert ist?
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Was du sagen willst und was es tatsächlich bedeutet ist völlig unabhängig voneinander.
Nochmal, dein Seitenlanges Aufbäumen für die Aktionen sagt genau das was laut dir angeblich nicht stimmt: Das Anliegen gerät in den Hintergrund.
Völlig egal. Ob du das begreifst....bitte schreibe weiter hier, 30-40 Posts am Tag die Aktionen verteidigen, vielleicht verstehst du es dann in einer Woche.
Nein. Es ist Teil der Protestform dass über die Mittel diskutiert wird. Denn wenn zumindest eine Diskussionsseite der Meinung ist, dass der KLimanotstand solche MIttel rechtfertigt, ist man in der Debatte einen Schritt weiter. Das ist durchaus Absicht.


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13.11.2022 um 19:10
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und wenn du denkst, zu wissen, wie man das besser machen kann, warum tust du dann nichts?
Oh, Du weißt, dass ich nichts tue? Hast Du Spione in meiner Nähe, die Dir das berichten? Ich habe z.B. noch kein einziges Mal in diesem Herbst meine Heizung angestellt. 17 °C habe ich gerade in Wohnzimmer und Bad, 16 °C im Schlafzimmer – gilt das als etwas tun? Ich würde gerne mal bei den Blockierern schauen, ob und wie kuschelig warm deren Wohnungen sind. Wenn ich Menschen von etwas überzeugen möchte, dann ist Verärgern nicht das probate Mittel. Ich treibe sie eher damit in eine „Jetzt aber erst recht!“-Stimmung. Wobei ich nicht von mir spreche.


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13.11.2022 um 19:12
Zitat von peawepeawe schrieb:Oh, Du weißt, dass ich nichts tue? Hast Du Spione in meiner Nähe, die Dir das berichten? Ich habe z.B. noch kein einziges Mal in diesem Herbst meine Heizung angestellt. 17 °C habe ich gerade in Wohnzimmer und Bad, 16 °C im Schlafzimmer – gilt das als etwas tun? Ich würde gerne mal bei den Blockierern schauen, ob und wie kuschelig warm deren Wohnungen sind. Wenn ich Menschen von etwas überzeugen möchte, dann ist Verärgern nicht das probate Mittel. Ich treibe sie eher in eine „Jetzt aber erst recht!“-Stimmung. Wobei ich nicht von mir spreche.
Okay, aber welcher Protestform bedienst du dich? Also wie erwirkst du politische Änderungen, ohne die es nicht gehen wird? Weil die Heizung auszustellen reicht da nicht. Bäume Pflanzen auch nicht. Es ist gut, das zu machen, aber das solltest du nicht mit aktivismus verwechseln.
Also wie sorgst du dafür, dass Olaf Scholz oder andere Regierungsmitglieder (Wissing z.b.) den ÖPNV ausbauen und für alle bezahlbar machen?


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13.11.2022 um 19:12
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nein. Es ist Teil der Protestform dass über die Mittel diskutiert wird. Denn wenn zumindest eine Diskussionsseite der Meinung ist, dass der KLimanotstand solche MIttel rechtfertigt, ist man in der Debatte einen Schritt weiter. Das ist durchaus Absicht.
Sorry, aber das ist selbst für dich blanke Schwurbelei.


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13.11.2022 um 19:12
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich rechtfertige Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten damit, dass der Klimawandel samt aller Folgen doch viel schlimmer ist.

In der Zukunft kann jemand mit der gleichen Argumentation einen Staudamm sprengen, ein Kraftwerk abfackeln oder irgendwo rumballern.
Ach komm schon....mit dieser Argumentation bist du jetzt doch bei denen (Vergleiche zu RAF oder Mördern), die du eigentlich übertrieben gefunden hast.


Lass uns doch einfach weiter darüber reden, was gerade Realität ist und keinen Wettbewerb daraus machen, wer die apokalyptischeren Demo-Phantasien entwickeln kann.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Naja, ich würde mir schon sehr gut überlegen, welche Mittel im Kampf angemessen sind. Extinction-Rebellion hat als Bruderorganisation durch deren Anführer den Holocaust verharmlost. Also gibt es schon gute Gründe gerade hier genau hinzuschauen.
Du hast nicht "genau hingeschaut" du hast sie in die Nähe von Nazis gerückt.
Ich finde sowas unter aller Sau.

Und wie war das jetzt mit "Kunst zerstören"?
Da hast du a) zu einer Lüge gegriffen (soweit ich weiß, wurde keine Kunst zerstört) und b) so getan, als würden die spezielle Kunstwerke zerstören und sie damit in die Nähe von Nazis gerückt.

Mit anderen Worten: Du diffamierst die LG auf ganz ganz üble Weise und traust dich dann Sachen zu sagen wie "Da muss man ganz genau hinschauen"

Ich sagen lieber nicht wie ich so ein Verhalten bezeichnen würde....


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