RayWonders schrieb:nenn doch bitte mal ein paar Beispiele in denen es wichtig ist von nicht anonymen Personen zu wissen was sie für Noten in der 5 und 7 Klasse hatten?
Darum geht es dabei doch gar nicht. Es geht darum erhaltene förderungen zu dokumentieren, schulwechsel, abschlüsse ectpp.
Schulzeugnisse werden schon heute archiviert. Könnte man schon heute draufgucken, macht nur keinen sinn, weil man das drumherum nicht kennt.
Mal als beispiel, wie das ganze gedacht ist:
maria, 6 jahre alt, wohnhaft in großstadt, deutsch, eltern akademiker.
Sie wird eingeschult und bekommt ihhre ID ABX123. Aus bereits bestehenden daten vom einwohnermeldeamt ectpp wird ihr umfeld miterfasst.
Nun ist sie aber trotzdem schlecht in mathe und nimmt in der 3. klasse an einem förderprogramm teil, danach verbessern sich ihre noten, zieht um, als sie in der 6. klasse ist und muss die schule wechseln, macht ihren gymiabschluss.
Welche infos finden sich also?
Person ABX123:
Migrationshintergrund: nein, Armutsrisiko: gering, Bildungsfernes umfeld: nein, teilnahme matheförderprogramm 3. klasse, leistungsentwicklung: verbesserung in mathe, schulwechsel 6. klasse, abschluss gymi
Das gleiche programm durchläuft auch yussuf, 7jahre alt, großstadt, eltern beziehen bürgergeld, ID XYZ456
In der 3. klasse macht er ein programm zur sprachförderung mit, sein deutsch wird besser, in der 7. klasse rutscht er in mathe ab, nimmt an einem lernangebot teil, bleibt trotzdem schlecht in mathe, abgang 9. klasse.
Person XYZ456:
Migrationshintergrund: ja, Armutsrisiko: hoch, Bildungsfernes umfeld: ja, teilnahme sprachförderprogramm 3. klasse, leistungsentwicklung: verbesserung in deutsch, teilnahme matheförderung 7. klasse, leistungsentwicklung: keine verbesserung, abschluss berufsreife.
Es geht hier um den bildungsweg, darum, ob förderprogramme auch wirken, darum, welche gruppen mehr förderung benötigen, individuellere förderung um das bildungssystem einfach mal in die spur zu bekommen und diejenigen aufzufangen, die heute durchs raster fallen, die bei einem schulwechsel wieder "von vorne anfangen".
Das zeugniss aus klasse 5 und 7 wird hier gar nicht abgespeichert, sondern sowieso in der schule archiviert und später zentral archiviert.... schon immer. Dafür interessiert sich aber auch niemand, weder heute noch in zukunft. Manchmal geht es nicht um noten, sondern ums umfeld, um förderung, um entwicklung in der region. Wenn auffällt, dass yussuf und kinder mit ähnlcihem hintergrund durch frühe sprachförderung porfitieren, kann diese durch die stadt bereits frühzeitig angeboten werden.
Wesentlich wichtiger sind solche daten aberfür bildungsreformen, die dadurch gezielter und evidenzbasiert durchgeführt werden können.
Welche förderprogramme wirken, welche nicht?
Welche gruppe "verlieren" wir im system und warum?
Wo hilft geld und wo nicht?
Wie verändern sich bildungschancen durch ganztagsschulen, digitalisierung, klassengröße ectpp?
Die auswertung kann dann zu weiteren maßnahmen führen:
neue lehrpläne, verpflichtende förderprogramme für bestimmte regionen, veränderung der lehrerzuweiseung, mehr ressourcen für schulen mit besonderen herausforderungen.
Die bildungschancen werden besser, weil das system aus echten daten lernt, nicht aus vermutungen.