RayWonders schrieb:soll das jetzt ein Schlechtreden der Expertenkomission darstellen?
implizit ja.
Wir wählen ja Politiker, damit sie eine gewisse politische Linie vertreten und nach dieser handeln. Jedenfalls für bekannte Probleme erwarte ich, dass Politiker schon vor der Wahl dazu einen Plan haben und den, wenn sie die Wahlen gewinnen, dann auch so durchziehen. Wenn sie dafür Hilfe von Experten brauchen, sollten sie sich die vor den Wahlen holen, um das Wahlprogramm anhand derer Ratschläge anzulegen. Sich hinzusetzen nach dem Motto "Jetzt haben wir die Wahlen gewonnen, lass uns mal die Experten fragen, was wir als nächstes tun sollen", ist mir etwas zuviel Beliebigkeit.
Und dann erinnerte ich mich ebenso wie
@rhapsody3004 daran:
rhapsody3004 schrieb:War glaube ich bei Corona so.
Da war immerhin zugute zu halten, dass es ein neues, überraschendes Problem gab, wofür es vorher noch keine Pläne, kein Parteiprogramm dazu geben konnte.
Das Problem war dort vielmehr dies hier:
rhapsody3004 schrieb:Je nach Entscheidungen der Politik beruhend auf Empfehlungen dieses Expertenrates muss das dann nicht immer auf Wohlwollen stoßen, denn es können unpopuläre Entscheidungen getroffen werden.
Es war sehr spürbar, dass die Politik damals den "Expertenrat" dazu nutzte, gewünschte Entscheidungen herbeizuführen (durch politisch motivierte Auswahl der Mitglieder), um sich bei unpopulären Massnahmen dahinter verstecken zu können und um Kritik abzuwehren und Entscheidungen als alternativlos darzustellen ("Hört auf die Wissenschaft")...
Basierend auf dieser Erfahrung habe ich die pessimistische Erwartungshaltung, dass die "Expertenkommision" mit einer Reihe neoliberaler "Denker" besetzt werden wird, deren "Rat" in Schleifung von Arbeitnehmerrechten o.ä. bestehen wird. Und dass Merz dann dies "ganz selbstlos" umsetzen wird, nach dem Motto "hört auf die Experten"...