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Folgt nun ein Verbot von "Killerspielen"?

927 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verbot, Killerspiele ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Folgt nun ein Verbot von "Killerspielen"?

05.12.2006 um 21:21
Negermusik. XDDDDD

Dummdreist, diese Vorurteile.

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Folgt nun ein Verbot von "Killerspielen"?

05.12.2006 um 21:48
http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=tck20061122-368C

hier auch ein interessanter Artikel über "Killerspiele" und Politik


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Folgt nun ein Verbot von "Killerspielen"?

05.12.2006 um 22:12
Der Artikel hat was. Gute Wortwahl. Sehr vernünftig.


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06.12.2006 um 09:13
Es ist in der Tat blinder Aktionismus und Ablenkung von den wahren Ursachen, die unserePolitiker verbocken...


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06.12.2006 um 09:36
Daran sieht man, was unsere Politiker für arme Würste sind und unter welchemRealitätsverlust sie z. T. leiden


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06.12.2006 um 10:06
Daran sieht man, was unsere Politiker für arme Würste sind und unter welchemRealitätsverlust sie z. T. leiden

Du sagst es, Sumpfding. Wir werden vonLeuten regiert, die allesamt dümmer sind, als der durchschnittliche Bürger. Es ist zumweinen. Ich will so schnell wie möglich nach Österreich übersiedeln. Computerspielverbot,Filmverbot, Vorratsdatenspeicherung, generell fortschreitende Kriminalisierung derBevölkerung und Beschneidung der bürgerlichen Privatsphäre, sowie anderer Rechte,Entmündigung der Erwachsenen, ... die Spinnereien der deutschen Regierung werden mireinfach zuviel. Ich lebe lieber in einer offenen Anstalt, als in einer geschlossenen, wiedieser Staat es langsam wird. Abgezockt werden wir allesamt. Doch am schnellsten geht’sim deutschen Land.


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06.12.2006 um 11:36
so, jetz sind wir dem verbot wieder einen schritt näher -.-

http://onnachrichten.t-online.de/c/98/16/80/9816804.html


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06.12.2006 um 12:19
Habt ihr gehört? Jetzt zählt San Andres schon zum Killerspiel. Da man da nur auf derstrsse rumrennt und töten musas. Hallo haben die vielleicht auch missionen gespielt?


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06.12.2006 um 12:27
Sollen sie doch ruhig machen. Werden schon sehen, dass das einen Dreck bringt.

Im Beitrag von xpq101 auf dieser Seite in diesem Thread *auf Link zeig* steht derbeste Artikel zum Thema Computerspiele und Politik, den ich bisher gelesen habe.

Haft für Killerspiel Käufer (Seite 10)


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06.12.2006 um 12:33
Außerdem spielen lang nciht alle Amokläufer solche spiele. Und wnen, dann istnatürlich dass der auslöser.. so ein blödsinn... eher ist doch der auslöser, dass sieaußenseiter sind, keine freunde haben, frust leben u.s.w.


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06.12.2006 um 19:26
Hey dann muss ich ja bald anfangen zu planen^^


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07.12.2006 um 01:44
es ist "typisch" deutsch zu denken, man müsste nur die spiele abschaffen, dannwürden solche amokläufe nicht geschehen!

alles schön einfach: spiele weg -gewalt weg!

als wäre das eine lösung!

dabei werden hier (indeutschland) kinder systematisch dazu erzogen stundenlang in die glotze zu sehen - und dagibts ja keine gewalt!!

hat sich schonmal einer der herren politiker die filmefür kids am nachmittag angesehen?? da ist mehr gewalt drin, als in manchem splatterfilm!da schlägt jeder jeden! GEWALT? im tv? NICHT bei uns?...*lach*

hier werden dierechte der kinder missachtet wo es nur geht! unsre kinder müssen geschützt werden undnicht "geopfert"!

würde sich etwas in unserer gesellschaft ändern, wäre es niezu diesen gewalttätigkeiten gekommen!!! wäre diese gleichgültigkeit nicht so weitvorangeschritten, würden die verzweifelten hilferufe gehört werden!

und NIEMANDmüsste sich gedanken über "Killerspiele" machen! bzw. über deren verbot!


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07.12.2006 um 02:18
Laut Alice Miller werden brutale Filme (und Videospiele) gierig von Kindern aufgenommendie sich gegen grobe oder subtile Quälereien zu Hause nie wehren durften.
Sie meint,dass ein Kind das keine aufgestaute Wut in sich trägt kein Interesse an brutalen Filmen(oder Videospielen) zeigen wird.

Grausamkeit lerne das Kind nicht durchZuschauen (Filme, Videospiele) sondern immer durch Erleiden und Verdrängen.


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07.12.2006 um 02:18
Mal so als Frage:

Reicht nicht EIN Killerspiel-Thread?


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07.12.2006 um 02:34
@ Jafrael.

Interessant. In welchem Buch / Text schreibt A.M. das?

LG


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Folgt nun ein Verbot von "Killerspielen"?

07.12.2006 um 08:28
ResistantX alias Sebastian B.: Er starb aus Freiheitsliebe!

Wie ein sensiblerund intelligenter Mensch erst um sein Glück und dann um seine Motive gebracht wurde

von André F. Lichtschlag

Es ist ein kleiner deutscher 9/11, dieser 20.November. Das World Trade Center ist hier flach gebaut und heißtGeschwister-Scholl-Realschule. Glücklicherweise kam diesmal auch kein Unschuldiger umsLeben, sondern lediglich der Täter selbst. Die politischen Folgen aber sind dieselben –mehr staatliche Reglementierung und Überwachung, neue Verbote, paketweise weitereVerluste von Freiheitsrechten.

Konkret: Nachdem in den Medien verbreitet wurde,dass der Amokläufer Sebastian B. vor der Tat in seiner ehemaligen Schule auch in einemBaumarkt gearbeitet hatte, wird das Verkaufspersonal von Baufachgeschäften nun einmal inder Woche von staatlich bestellten Zwangspsychologen heimgesucht. Außerdem werden dieVerkäufer von Obi und Hornbach verbeamtet. Elektrische Farbspritzpistolen dürfenzukünftig nur noch ab 21 Jahren erworben werden. Heißschleifgeräte werden staatlichlizensiert. Und die gemeingefährlichen Handakkubohrschrauber werden verboten.

Sowäre es vielleicht gekommen, wenn notorische Baumarktfreunde nicht 70 Prozent der Wählerrepräsentieren würden. Also mussten sich die Politiker nach anderen Betätigungsfeldernumsehen. Wie praktisch, dass sich Sebastian B. hin und wieder auch gerne mit „CounterStrike“, einem Videospiel, beschäftigt haben soll. Und welch glücklicher Zufall, dass ersich Waffen im Internet gekauft hat. Außerdem ging er ja mal auf diese Schule. Was lagalso medial alarmiert politisch näher, als zukünftig regelmäßig Schulpsychologen in dieohnehin staatlichen Schulen zu schicken, bestimmte Videospiele zu verbieten, für andereeine neue staatliche Regulierungsbehörde zu schaffen, das Internet nach chinesischemVorbild stärker zu kontrollieren und das Waffengesetz einmal mehr zu verschärfen? Alldies wurde und wird von Politikern tatsächlich diskutiert und das meiste davon wird – aufSteuerzahlerkosten – auch umgesetzt.

Wie immer, wenn es um voranschreitendenFreiheitsentzug geht, saß Sabine Christiansen am Sonntagabend danach wieder in der erstenReihe und mitten im Gefecht: Politiker und „Experten“ warfen sich in besteröffentlich-rechtlicher Medientradition die nun anzustrebenden Verbote und Regulierungenum die Ohren. Die TV-Moderatorin und Journalistin Susanne Fröhlich etwa redete sich untertosendem Beifall von Publikum und Mitdiskutanten in Rage: Für Polizisten, Jäger und alleanderen müsse, so Fröhlich, ein „totales Waffenverbot“ gelten. Die ein wenig eigenwilliganmutende Begründung: „Ich weiß nicht, warum ein Normalsterblicher eine Waffe braucht!“Zwar wissen auch manche „normalsterblichen“ Zuschauer nicht, warum sie eine Fröhlichbrauchen, doch Frau Fröhlich ist kein Kind von Traurigkeit und schwingt, wo sie geradedabei ist, gleich auch auf anderem Gebiet mit ihrem Verbotshammer. Sowas kommt imDeutschland-TV immer gut an: Des weiteren sei nämlich auch ein „komplettes Verbot“ vonbestimmten Videospielen, den von ihr so bezeichneten „Killerspielen“, umzusetzen.Außerdem, so Fröhlich ganz im vorbeisitzen, säßen normalsterbliche Jugendliche zu langevor dem Fernseher und dem Computer, weshalb dies auch zu unterbinden sei. Beifall. Und umdie neuen Reglementierungen besser umsetzen zu können, sei die – folgerichtig wohlstaatliche und für alle verpflichtende – „Ganztagsschule das richtige Modell“. DassSebastian B. als Ausgangspunkt der Diskussion ausgerechnet auf eine solche Ganztagsschulegehen musste, hatte Frau Fröhlich niemand gesagt. Am Ende weiß sie aber mit Bestimmtheit,dass all diese Ganztagskontrollen den Normalsterblichen teuer zu stehen kommen undweitere Steuererhöhungen nötig machen. Fröhlich: „Es muss einem Staat klar sein, dass dasGeld kostet. Wir müssen Prioritäten setzten!“

Vor einigen Jahrzehnten noch wäreFrau Fröhlich als Neofaschistin aus der Sendung geworfen worden. Inzwischen ist derTotalitarismus in Deutschland scheibchenweise wieder eingekehrt und die Hitlers oderHonneckers, die jetzt Beckstein oder Bosbach heißen, rufen längst wieder fröhlich: „WolltIhr den totalen Staat?“. Na klar wollen die Deutschen.

Dass das Waffengesetzaufgrund ähnlicher Hysterie nach dem Amoklauf von Erfurt im Jahr 2002 bereits bis insGroteske verschäft wurde und damit Sport- und Traditionsschützen täglich mit einem Beinim Gefängnis stehen – was macht das schon? Dass sie wie Kinder um staatsbürokratischeLizenzen betteln müssen – so ist´s richtig. Und besonders praktisch ist, dass beimangelndem Wohlverhalten gegenüber dem Staat die Waffenlizenz umgehend wieder entwogenwerden kann. Dass privater Waffenbesitz – viele Amerikaner verstehen das – einelementares Freiheitsrecht ist, welches Selbstverteidigung der Opfer erst ermöglicht? Weninteressiert das in einem Land ohne Freiheitsverständnis? Verbrecher kommen immer anWaffen. Wie Junkeys an verbotene Drogen. Und die gibt es sogar im Gefängnis. Dass diedeutsche Politik die Opfer entwaffnet und das Land Stück für Stück in ein Gefängnisverwandelt – kein Grund, den Freunden Christiansens die Gefolgschaft aufzukündigen!

Die übliche Polit-Tragödie mit komödiantischen Elementen hat im Falle des Amoklaufsvon Sebastian B. nun aber auch eine tragische Seite. Denn ausgerechnet der 18-jährige ausdem Münsterland hatte all den weiteren Faschismus höchstselbst vorhergesagt, der aufseine Tat folgen musste. Mehr noch: Seine Tat Verstand er als Warnung, um genau aufdiesen sich ausbreitenden Totalitarismus aufmerksam zu machen.

Einen Tag nachseinem Amoklauf mit am Ende 27 Verletzten sollte sich Sebastian B. vor Gericht wegen„unerlaubten Waffenbesitzes“ verantworten. Die Wut vor dem Entzug seines Rechts aufWaffenbesitz motivierte ihn zur Tat. Mit einem Funken Aufrichtigkeit müssten Politiker imAnschluss an den „Fall von Emsdetten“ also eigentlich nicht die Verschärfung, sondern dieLockerung oder besser Abschaffung der Waffengesetze beschließen. Schon allein, um ähnlichmotivierte Taten in Zukunft zu verhindern. Aber geht es Politikern um die Sache? Oder umihre Allmacht?

Sebastian B. hatte in monatelanger Arbeit unzählige Erklärungenim Internet hinterlassen. Vor allem sein Abschiedsbrief legt den Finger in die von ihmgeschossene Wunde, in der sich nun Politiker und Medien im bekannt-gekonntengegenseitigen Zuspiel weiden. Der junge Amokläufer sagt im Abschiedbrief nämlich voraus:„Nach meiner Tat werden wieder irgendwelche fetten Politiker dumme Sprüche klopfen.“ Undwas die Medien betrifft: „Ich erkannte, dass die Welt wie sie mir erschien, nichtexistiert, dass sie eine Illusion war, die hauptsächlich von den Medien erzeugt wurde.“

Sebastian B. litt stark unter den zunehmenden Reglementierungen und ausuferndenVerboten. So schreibt er: „Ich habe in den 18 Jahren meines Lebens erfahren müssen, dassman nur glücklich werden kann, wenn man sich der Masse fügt, der Gesellschaft anpasst.Aber das konnte und wollte ich nicht. Ich bin frei! Niemand darf in mein Lebeneingreifen. Und tut er es doch, hat er die Konsequenzen zu tragen. Kein Politiker hat dasRecht, Gesetze zu erlassen, die mir Dinge verbieten. Kein Bulle hat das Recht, mir meineWaffe wegzunehmen, schon gar nicht während er seine am Gürtel trägt.“

SebastianB. war auf Sinnsuche: „Man muss seinem Leben einen Sinn geben, und das mache ich nicht,indem ich mich von Faschisten verarschen lasse, die mir erzählen wollen, wir leben ineiner Volksherrschaft. Nein, es gibt für mich jetzt noch eine Möglichkeit, meinem Lebeneinen Sinn zu geben. Und die werde ich nicht wie alle anderen zuvor verschwenden!Vielleicht hätte mein Leben komplett anders verlaufen können. Aber die Gesellschaft hatnunmal keinen Platz für Individualisten. Ich meine richtige Individualisten, Leute dieselbst denken. Und nicht solche ‚Ich trage ein Nietenarmband und binalternativ’-Idioten!“ Und dann: „Ich will, dass ihr erkennt, dass niemand das Recht hat,unter einem faschistischen Deckmantel aus Gesetz und Religion in fremdes Lebeneinzugreifen!“

Es scheint fast ein wenig, als habe Sebastian B. den radikalenantiphilosophischen Individualismus Max Stirners und vor allem dessen sehr speziellenHumor studiert, wenn er weiter schreibt: „Ihr habt diese Schlacht begonnen, nicht ich.Meine Handlungen sind ein Resultat eurer Welt, eine Welt, die mich nicht sein lassen willwie ich bin. Ihr habt euch über mich lustig gemacht. Dasselbe habe ich nun mit euchgetan, ich hatte nur einen ganz anderen Humor!“

Sebastian B. verstand sich nichtnur als ausgesprochener Individualist und explizit als Anarchist, er war auch ein Gegnerdes Schulzwangs, unter dem er offenbar besonders litt. Konkret schreibt er: „Ein Großteilmeiner Rache wird sich auf das Lehrpersonal richten, denn das sind Menschen, die gegenmeinen Willen in mein Leben eingegriffen haben und geholfen haben, mich dahin zu stellen,wo ich jetzt stehe: Auf dem Schlachtfeld! Diese Lehrer befinden sich so gut wie alle nochauf dieser verdammten Schule!“ Und fast wissenschaftlich fügt er über Kinder nach derZwangseinschulung hinzu: „Das Kind begibt sich auf seine perönliche Sozialisationsstreckeund wird in den darauffolgenden Jahren gezwungen, sich der Allgemeinheit, der Mehrheitanzupassen. Lehnt es dies ab, schalten sich Lehrer, Eltern und nicht zuletzt die Polizeiein. Schulpflicht ist die Schönrede von Schulzwang, denn man wird ja gezwungen, zurSchule zu gehen. Wer gezwungen wird, verliert ein Stück seiner Freiheit.“



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Folgt nun ein Verbot von "Killerspielen"?

07.12.2006 um 08:28

Bei all seiner Wut und all seinem Verlangen nach Rache an jenen, die ihm Freiheitnahmen, war Sebastian B. ein Familienmensch. Gegenüber seiner Familie bittet er für seinekommende Tat um Verzeihung: „Als letztes möchte ich den Menschen, die mir was bedeuten,oder die jemals gut zu mir waren, danken, und mich für all dies entschuldigen!“
Sebastian B. versteht sein Tun als Weckruf zum Aufstand gegen Zwänge und Gesetze, alsAufruf zur Revolte gegen den ausufernden Staat: „Ich will meinen Teil zur Revolution derAusgestoßenen beitragen“, schreibt er. Und dann fügt er an zentraler Stelle inGroßbuchstaben dick hinzu: „Werdet endlich wach – geht auf die Straße – das hat inDeutschland schonmal funktioniert!“

Was Sebastian B. in seinem bis hierzitierten Abschiedsbrief nicht ahnt ist, dass Medien, Polizei und Politiker diesenAbschiedsbrief wie seine anderen Interneteinträge schon wenige Stunden nach der Tatzensieren und wegsperren. Die „Bild“-Zeitung druckt Auszüge des Briefes in verstümmelterForm und fügt dabei eigene Erfindungen hinzu, um Sebasitan so als „Irren“ und „Monster“darstellen zu können. Dem Internetmagazin „Telepolis“ verdanken wir es, dass wenigstensder Abschiedsbrief trotz aller Zensurbestrebungen im Original nachzulesen ist. SeineHomepage und einige andere Einträge des ResistantX, wie sich Sebastian im Internet meistnannte, werden von der Polizei erfolgreich geschlossen und kopierte Seiten verschwindenkurz nach Schaltung umgehend wieder aus dem Netz.

Sebastian B. hatte zwar zwardie von Medien erzeugten Illusionen erkannt und deshalb seine eigenen Botschaften imInternet hinterlassen: „Weil ich weiß, dass die Fascholizei meine Videos, Schulhefte,Tagebücher, einfach alles, nicht veröffentlichen will, habe ich das selbst in die Handgenommen.“ Doch er hatte offensichtlich die Macht von Politik, Polizei und Medienunterschätzt.

Die Möglichkeiten, sich ein Bild von Motiven und Hintergründen desAmoklaufs von Emsdetten zu machen, werden systematisch und politisch gewollt beschnitten.Versucht man, das Internet-Tagebuch von Sebastian aufzurufen, erscheint die Aufforderung,den Benutzernamen und das Passwort für „Polizei NRW“ einzugeben. Das „Livejournal“ vonResistantX ist bislang nirgends mehr zu lesen. Sein handgeschriebenes Tagebuch dagegenwurde in einigen kleinen Auszügen von „Stern-TV“ und „Stern-Online“ – ebenfalls zensiert?– veröffentlicht. Darüberhinaus wird es von der Polizei unter strengem Verschlussgehalten. In den von den Tagebuchexperten des „Stern“ veröffentlichten Passagen erfahrenwir wie schon aus seinem Abschiedsbrief, dass es Sebastian nicht um irgendwelcheVideospiele ging: „Vergleicht man den heutigen Staatsapparat mal mit dem von Hitler, wirdman ganz schnell feststellen, dass es die alte Suppe in neuen Dosen ist, was man uns hierals Politik verkaufen will!“ Möglicherweise hat er diesen Gedankengang im Weiterenbegründet, doch vom „Stern“ erfahren wir dies nicht.

Immerhin verdeutlichen die„Stern“-Tagebuchausschnitte noch einmal das Freiheitsverständnis von Sebastian. Soschreibt er am 10. August 2006: „‚Normal’ ist Ich! Jeder definiert ‚normal’ anders, jederdefiniert es für sich selbst! Ist es zuviel verlangt, in Ruhe gelassen zu werden? Wirdman heutzutage verurteilt, wenn man von allen nichts wissen will, sondern sein Lebenleben will? Ja! Dann kommen nämlich Scheißbullen und packen dich ein. Eigene Meinung istlängst nicht mehr erlaubt. Drecksstaat!“

Auch seine tiefere familiäre Bindungwird bestätigt. So schreibt er einen Tag vor der Tat: „Dies ist der letzte Abend, den icherleben werde. Ich sollte glücklich sein, aber irgendwie bin ich es nicht. Es ist wegenmeiner Familie. Sie sind alle gute Menschen und ich werde ihnen morgen wehtun. Es isttraurig, dass ich sie nach morgen früh nicht mehr wieder sehen werde. Zu denen, die ichliebe, sage ich: Dies alles tut mir so leid.“

Sebastian hinterlässt zwei jüngereGeschwister, den Vater, der Postbote ist und die Mutter, die Hausfrau ist, sowie die mitihnen im Einfamilienhaus lebende Oma. Sein geliebter Opa war vor zwei Jahren gestorben.Viele seiner Mitschüler, die ihn quälten, leben in zerrütteten Familien- undSozialverhältnissen. Sebastian erfuhr das Elend nicht zuhause, sondern durch die Schule.

Auch in seinem Abschiedsvideo, welches im Internet unter anderem auf Youtube.dezu finden ist, spricht ResistantX von „zwei Gründen“ für das geplante Massaker: Schuleund Politik.

Eigenartig, dass eine derart tief begründete Handlung als Einzeltateines irren Amokläufers hingestellt wird, während geistig verwirrten Massenmördern wieOsama bin Laden oder Che Guevara und notorischen Schlägern und Gewaltphantasten wieAndreas Baader oder Karl-Heinz Hoffmann stets politische Motive attestiert werden.Vielleicht deshalb, weil das politische Motiv von Sebastian am Ende weniger wirr war alsdas der rinken, lechten oder religiösen Spinner? Oder gar, weil er alleine und für sichselbst gesprochen hat? Und weil Politik in welcher Form auch immer nur im Kollektivanerkannt wird? Oder bringen Politiker und Journalisten den Jungen gerade deshalb umseine ihm so wichtigen Beweggründe, weil sie bei genauerer Betrachtung gar nichtpolitisch, sondern ja gerade antipolitisch waren?

Sebastian B. hasste diePolitik. Und tatsächlich unterscheidet sich nicht nur sein Reden, sondern auch sein Tundeutlich von dem der Politiker. Während nämlich Saddam Hussein, Joschka Fischer oderGeorge W. Bush zumindest indirekt für den Tod unschuldiger Dritter verantwortlich sind,hat sich Sebastian am Ende nur selbst gerichtet.

Bei aller Verlogenheit in denMedien soll eine Perle nicht verschwiegen werden, die sich in der Wochenzeitung „JungleWorld“ bergen ließ. Freerk Huisken schreibt dort in einem bemerkenswerten Kommentar: „Als‚wirr’ gilt also ein Schüler, wenn er die Verlogenheit der Schulideologien anprangert,die seit Generationen allen Schülern eingetrichtert werden.“ Sebastian B. „hat sich alsDemonstrationsmittel die brutalste Form von Überlegenheitsbeweisen ausgewählt, die esgibt: Ich bin der Herr über euer Leben und euren Tod. Das ist natürlich für dieöffentliche Betroffenheitsgemeinde erst recht verrückt. Denn diese Macht steht allein demStaat zu, der darf Leute in den Krieg schicken, Leute wegsperren, sie im Notfallerschießen.“ Und, so Huisklen weiter: „Die Schlussfolgerung, dann eben mit Gewalt zuerzwingen, was seine Umgebung ihm aus freien Stücken nicht gewährt, ist auch nicht alleinin seinem Kopf geboren. So etwas kennt man, und zwar nicht allein aus historischenSzenarien, in denen der König jedem den Kopf abschlug, der es an Respekt und Anerkennungihm gegenüber fehlen ließ. Wenngleich heute in dieser Hinsicht im gesamten öffentlichenLeben die Köpfe mehr bildlich rollen. Mit der Rache ist dann die Anerkennungsbilanzwieder positiv, und für Sebastian B. hat sich sein Leben erfüllt. Seine Ehre ist mit Todund Leid wieder hergestellt. Er ist gestorben auf einem Feld der Ehre, das er sich selbstund ganz für sich ausgesucht hat. Was natürlich schon wieder ein Zeichen von Verwirrtheitist. Denn das Feld der Ehre bekommt man zugewiesen und man stirbt auf ihm fürs Vaterlandund nicht für sich.“

Bereits am 26. Juni 2004 hatte Sebastian bei einemstaatlich gefördertern psychosozialen Beratungsnetz im Internet geschrieben: „Ich fressedie ganze Wut in mich hinein, um sie irgendwann auf einmal rauszulassen und mich an allden Arschlöchern zu rächen, die mir mein Leben versaut haben. Für die, die es noch nichtgenau verstanden haben: Ja, es geht hier um Amoklauf! Ich weiß selber nicht, woran ichbin. Ich weiß nicht weiter, bitte helft mir!“
Die Online-Sozialarbeiter blieben ihmdie gewünschte Rettung schuldig. Von den Schulbeamten, die sich seine Lehrer nannten, undselbst auch Opfer der gleichmachenden Bürokratie sind, ganz zu schweigen.

Esgeht hier nicht darum, Sebastian B. zu heroisieren. Denn natürlich wirkt seinIndividualismus etwas aufgesetzt. Und er verträgt sich auch nicht ganz mit der Sehnsuchtnach Anerkennung, die er nicht zuletzt durch sein kommendes Handeln zu befriedigensuchte. Und richtig, es ging ihm – so ist es bei jedem Täter – ein Stück weit auch umganz profane Dinge wie eine nicht erwiederte Liebe des Mädchens, das sich ausgerechnetfür den bis dahin besten Freund entschied. „Basti“, wie ihn seine Mitschüler nannten, hatnicht minder wütend gemacht, dass manche ihn an der Schule gemobbt haben. Er sprichtsogar von Folter.

Selbstverständlich ist auch sein Anarchismus schwärmerisch undnicht an jeder Stelle konsequent oder auch nur durchdacht, etwa wenn erGeschwindigkeitsbegrenzungen oder den Konsum anderer geißelt oder das Töten unschuldigerMenschen indirekt rechtfertigt. Schließlich wirft er dem Staat den Zwang und die Gewaltvor, die er gegenüber anderen anzuwenden beabsichtigt.

Aber Sebastian B. warschließlich weder Doktor der Philosophie noch hatte er in Jura habilitiert. Er war ein18-jähriger Realschüler, der zudem zweimal die Klasse wiederholen musste.

Undspätestens an dieser Stelle werden Briefe, Tagebücher, Interneteinträge und seinAbschiedsvideo noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive interessant. Schreibt undspricht so – teilweise in recht perfektem Englisch – ein dummer Junge? Oder wirkt ernicht in Ausdrucksweise, Sprachvermögen und seinem politischen und philosophischenVerständnis für einen 18-jährigen Realschüler eher besonders weit undüberdurchschnittlich begabt? Wie konnte dieser Junge zweimal sitzenbleiben? Hat nichtvielleicht doch die Schule in seinem Fall derart stark versagt, wie Sebastian gerade diesan vielen Stellen beklagt? Oder liegt die mangelnde Förderung eines Talents sogar amstaatlichen Schulzwang und am schulbürokratischen Eintopfsystem selbst, welches Sebastianebenfalls so heftig kritisiert?

ResistantX hatte am Ende ganz offensichtlichstarke Gewissensbisse und kündigte seine Tat wohl auch deshalb an vielen Stellen an, umvielleicht doch gestoppt zu werden. Er hatte sich große Fachkenntnis in den BereichenWaffenkauf, Waffentechnik und vor allem Waffenanwendung – und Treffsicherheit – erworben.Er ging am 20. November schwer bewaffnet in eine mit Schülern und Lehrern voll besetzteSchule. Und dennoch starb wie durch ein Wunder kein einziger Mensch außer er selbst. Istes abschließend allzu vermessen, daran zu zweifeln, ob er die Menschen überhaupt tötenwollte? Spätestens bei der Tat selbst müssen seine Skrupel ganz offensichtlich so großgeworden sein, dass er einen tödlichen Schuss lediglich auf sich selbst richtete.

Sebastian B. war alles andere als ein irres Monster. Zwei Tage vor der Tat schloss erseinen Tagebucheintrag mit den Worten: „Ich will frei sein! Tod oder Freiheit!“ Er wählteden Tod – für sich. Andere wollte er „aufschrecken“. Es gab schon schlechtere „Märtyrerfür die Freiheit“.

Was bleibt? Nach dem nächsten kleinen 9/11 verbieten wirendlich auch den Akkubohrschrauber. Frau Christiansen, übernehmen Sie!


http://www.ef-online.de/?p=44

mal aus nem anderen Forum geborgt..


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07.12.2006 um 10:50
"Laut Alice Miller werden brutale Filme (und Videospiele) gierig von Kindern aufgenommendie sich gegen grobe oder subtile Quälereien zu Hause nie wehren durften.
Sie meint,dass ein Kind das keine aufgestaute Wut in sich trägt kein Interesse an brutalen Filmen(oder Videospielen) zeigen wird.

Grausamkeit lerne das Kind nicht durchZuschauen (Filme, Videospiele) sondern immer durch Erleiden und Verdrängen. "

@jafrael

das ist wohl alice im wunderland...

im echten leben siehtdas nämlich ganz anders aus.
ich kann diese psychologen und möchtegern-psychologennicht ab, denn sie wollen alles besser wissen, dabei haben sie gar keine ahnung.
jeder mensch ist verschieden, und hat andere denkstrukturen, deswegen kann man auchnicht sagen, dass kinder, welche keine aufgestaute wut in sich tragen, kein interesse anbrutalen filmen und videospielen zeigen wird!!!
ich hatte meistens keine aufgestautewut in mir, und habe trotzdem "böse killerspiele" gespielt, einfach just 4 fun, und nichtum meine wut zu entladen.
diese frau hat nix verstanden!!!


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07.12.2006 um 10:53
Witzig, dass sich alle hier so aufregen, aber im Grunde die wichtigen Aspekte aussen vorlassen.. Es wurde schon mehrfach erwähnt..

ELTERN ELTERN ELTERN ELTERN

Können wir mal darüber sprechen? Denn solange die Ihren Pflichten nicht nachkommenund den PC (Konsole) als Babysitter missbrauchen, nützt jedes Verbot nichts!


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07.12.2006 um 10:53
"dass kinder, welche keine aufgestaute wut in sich tragen, kein interesse an brutalenfilmen und videospielen zeigen wird!!!"

"zeigen werden" soll es heissen


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