Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Anfimia schrieb:Der erste Lösungsansatz wäre, die betroffenen Beamten aus dem Dienst zu entlassen.
Derzeit sind diese nämlich nur freigestellt und den Antworten der Frankfurter Polizeibehörde nach, sieht diese, diesen Schritt nicht vor.

Das liegt nicht in meiner Macht, aber eine Entlassung der Beamten ist scheinbar auch nicht ganz so einfach.

Anfimia schrieb:War doch alles nur Satire.

Abgesehen davon, das ich persönlich etwas anderes unter Satire verstehe, kann ich niemandem vorschreiben über was er zu lachen hat, bzw. über was er nicht lachen darf. Das die Polizisten jetzt so blöd waren und es in einer Whatsapp-Gruppe posteten, ist auf der einen Seite ein Glücksfall, aber auf der anderen Seite zeigt es, das auch Ordnungshüter (zumindest privat) nicht immer so sind wie man sich das vorstellen würde.

Tussinelda schrieb:welcher Lösungsansatz?

"Lösungsansatz" in Rahmen eines Diskussionsforums.

Anfimia schrieb:Na den mit Geschossen auf Migranten zu schießen.
Hast du die Memes etwa nicht gesehen?!

Unnötiger Bullshit. Weißte auch selbst...

Anfimia schrieb:Es geht im Endeffekt also nicht nur um den eigentlichen Skandal, sondern um das einbeziehen von Personen, die in einer solchen Gruppe eigentlich nichts verloren haben.

So wie ich das verstanden habe war das doch nur eine Gruppe unter Kollegen und keine explizit von der Polizei, oder?

DerThorag schrieb:Unnötiger Bullshit. Weißte auch selbst...

Hast natürlich recht, war aber zu passend, da es ein Meme in der Gruppe zur Lösung des Flüchtlingsproblems gab.
Wollte dir damit nichts unterstellen, sorry dafür.

DerThorag schrieb:wie ich das verstanden habe war das doch nur eine Gruppe unter Kollegen und keine explizit von der Polizei, oder?

Es war eine Gruppe von Polizeikollegen, in der aber auch eine (oder waren es zwei) Zivilisten aufgenommen worden sind.

Anfimia schrieb:Es war eine Gruppe von Polizeikollegen, in der aber auch eine (oder waren es zwei) Zivilisten aufgenommen worden sind.

das war die Lebensgefährtin von einem.....

DerThorag schrieb:Das liegt nicht in meiner Macht, aber eine Entlassung der Beamten ist scheinbar auch nicht ganz so einfach.

aber möglich

Alle Polizist:innen, die Mitglied in der Chatgruppe waren, sind bis heute Beamt:innen der Polizei Hessen. Nachdem die Chatgruppe „Itiotentreff” im September 2018 entdeckt wurde, dauerte es mehr als sechs Wochen, bis den beteiligten Polizist:innen die Führung der Dienstgeschäfte verboten wurde. In einem Fall folgte das Verbot erst nach drei Monaten. Die fünf Polizist:innen, die sich besonders aktiv in der Gruppe beteiligt haben, dürfen bis heute nicht in ihrem Job arbeiten, werden jedoch weiterhin fast alle in voller Höhe bezahlt. Ein Polizist erhält seit Mai 2023 nur noch 60 Prozent seiner früheren Bezüge. Insgesamt hat das Land Hessen in den fünf Jahren seit Entdeckung der Polizei-Chatgruppe Dienstbezüge in Höhe von rund einer Million Euro für die fünf Polizist:nnen bezahlt. Die Disziplinarverfahren gegen die Beamt:innen ruhen aktuell und sollen laut Frankfurter Polizei erst weitergeführt werden, wenn ein strafrechtliches Verfahren abgeschlossen ist. Dieses Vorgehen ist laut Disziplinargesetz möglich, jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. Die Polizei Frankfurt am Main könnte die Polizist:innen also aus dem Dienstverhältnis entfernen, wenn sie wollte.

Quelle: https://itiotentreff.chat/#chats

Anfimia schrieb:Hast natürlich recht, war aber zu passend, da es ein Meme in der Gruppe zur Lösung des Flüchtlingsproblems gab.
Wollte dir damit nichts unterstellen, sorry dafür.

Alles gut! :)

Ich verstehe ja auch die harte Kritik daran und finde es, wie gesagt, auch unterste Schublade. Leider hatte ich sowas häufig und auch von Leuten die man kennt. Die im "Real Life" aber auch ganz anders drauf sind. Daher nehme ich an, das in solchen Gruppen häufig eine komische Eigendynamik herrscht. Warum? Das können vielleicht Psychologen erklären.

Anfimia schrieb:Es war eine Gruppe von Polizeikollegen, in der aber auch eine (oder waren es zwei) Zivilisten aufgenommen worden sind.

Ich glaube aber nicht, wenn es nicht gerade um polizeiliche Daten ging, dass das irgendwie strafrechtlich relevant wird. Oder?

Tussinelda schrieb:aber möglich

Okay!

Ich habe letztens halt nur gelesen das es rechtlich schwierig sei. Den Link finde ich aber nicht mehr.

Ich frag mich halt nur, was die Sache allgemein so lange dauert. 2018 aufgeflogen und 2023 immer noch am Laufen. Gut, in den 2 Hardcore-Jahren von Corona wurde einiges aufs Eis gelegt, aber das ist ja auch schon fast wieder 2 Jahre her.

DerThorag schrieb:glaube aber nicht, wenn es nicht gerade um polizeiliche Daten ging, dass das irgendwie strafrechtlich relevant wird. Oder?

Da kann ich als Laie nicht mitreden.
Was natürlich ins Gewicht fallen könnte, ist das nicht melden von Holocaust Verharmlosung und die Verehrung von Hitler, mit den Glückwünschen zum 20.4

DerThorag schrieb:Na was nun?

Ich weiß, las sich wie ein Widerspruch.

Letztendlich bleibe ich dabei, dass jeder selbst für sein Denken und Handeln verantwortlich ist (von Sonderfällen mal abgesehen).

Aber zumindest ist es für mich nachvollziehbarer (aber damit will ich das nicht relativieren, nein), dass wenn Menschen zumindest aufgehetzt werden, diese dadurch auch leichter radikale Gedanken entwickeln können oder je nachdem auch darüber hinaus anfangen können radikal zu handeln und seis nur in Form von Hate-Speech als Oberbegriff.

Darum gebe ich einer bestimmten rechtsaußenstehenden Partei auch eine Mitschuld. Zumindest im moralischen Sinne. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Und diese eine Partei hat sogar wissentlich Wind gesät.

Merkel gar nicht. Merkel muss sich für nichts entschuldigen und sie hat in meinen Augen nichts getan, was Menschen hätte dazu veranlassen können radikaler zu denken und zu handeln.

Merkel hat die Menschen jedenfalls nicht aufgehetzt. Und schon gar nicht wissentlich wie eine bestimmte rechtsaußenstehende Partei das getan hat und weiter tut.

rhapsody3004 schrieb:Merkel hat die Menschen jedenfalls nicht aufgehetzt. Und schon gar nicht wissentlich wie eine bestimmte rechtsaußenstehende Partei das getan hat und weiter tut.

Kurz noch dazu, weil wichtig:

Klar hat Merkel wissentlich etwas getan und zwar humanistisch gehandelt, in dem sie Menschen geholfen und andere Länder entlastet hat.

Dass sie dadurch Menschen, (eigene zivile Staatsbürger als auch im Staatsdienst stehend und für/mit hoheitliche Aufgaben/Befugnissen bemächtigt), auch aufhetzen könnte - war ihr nicht so richtig wissentlich bewusst und ihr eigentliches Ziel schon mal gar nicht.

Ganz anders verhält es sich da mit dem Verhalten einer bestimmten rechtsaußenstehenden Partei.

rhapsody3004 schrieb:Klar hat Merkel wissentlich etwas getan und zwar humanistisch gehandelt, in dem sie Menschen geholfen und andere Länder entlastet hat.

Jeder kann von Merkels Entscheidungen halten was er will. Dennoch ist absolut nichts eine Entschuldigung oder Rechtfertigung für Hetze. Unzufriedenheit, von mir aus auch Verärgerung - steht jedem zu. Sich aber in einer solchen Art und Weise zu äußern, das ist die willentliche Entscheidung jedes Einzelnen, die bewusst getroffen wird. Da kann sich niemand rausreden.

Photographer73 schrieb:das ist die willentliche Entscheidung jedes Einzelnen, die bewusst getroffen wird. Da kann sich niemand rausreden.

Volle Zustimmung:

rhapsody3004 schrieb:Jeder ist selbst dafür verantwortlich, wen er wählt und welches Gedankengut er oder sie hegt oder angefangen hat zu hegen. Merkel ist daran nicht schuld.

Niemand hat irgendwen gezwungen sich zu radikalisieren.

Und auch wenn ich einer bestimmten Partei eine moralische Mitschuld an der Radikalisierung nach Rechtsaußen hin gebe oder auch die Relativierungen dieser Radikalisierungen und was bereits aus der Mitte heraus geschehen kann, also zu relativieren oder sich über menschenverachtenden Dreck mit tot zu lachen, - so gilt für mich dennoch:

rhapsody3004 schrieb:Letztendlich bleibe ich dabei, dass jeder selbst für sein Denken und Handeln verantwortlich ist (von Sonderfällen mal abgesehen).

Mit Sonderfällen meinte ich nur in wirklich anerkannter Unzurechnungsfähigkeit etwas getan zu haben.

Photographer73 schrieb:Jeder kann von Merkels Entscheidungen halten was er will.

Wohl kaum jemand hat über Merkel so viel nachgedacht, wie ich.

Menschenhasser stoßen mich dermaßen ab, dass ich Merkel in ihrer tatsächlichen historischen Situation nur "aus Versehen heilig" empfinden kann.
Verzeihung.

Hier stehe ich und kann nicht anders.
Ich werde nie zu einem anderen Ergebnis kommen!

Inspiriert bin ich von dem Film Wikipedia: Drei Tage im April

„Regisseur Oliver Storz entwirft in diesem Fernsehfilm das erschütternde Bild einer nach zwölf Jahren Nazizeit durch Passivität, vorauseilenden Gehorsam und Verblendung geprägten Generation.“

Quelle: s.o.
Merkel und ich sind auf völlig verschiedene Weisen innerhalb der Diktatur DDR sozialisiert worden.

Es muss doch noch etwas geben, auf das ich stolz sein kann, und nicht Populisten zuliebe, wegschmeiße!

Als der Hamburger SV am Freitag das Fußball-Zweitligaspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 1:0 gewann, hat die rechtsextreme Fan- oder Hooligangruppierung "Die Löwen" ein Banner ausgerollt. Der Verein vermied es, dieses abzuhängen, da sie ansonsten eine Eskalation der Lage befürchtete.

Meiner Meinung nach (bin ein HSV-Fan mit Migrationshintergrund) hätte man das Banner trotzdem abhängen sollen. Nazis haben meiner Meinung nach nirgendwo was verloren. In diesem Fall auch nicht beim Hamburger SV. Und auch nicht beim SV Werder Bremen oder bei Borussia Dortmund und auch nicht beim 1. FC Köln.

Rechtsextremismus ist eben auch nicht mehr das, was er mal war.

Elsässer will die DDR im Osten neu gründen und zwar als deutsches demokratisches Reich mit Reichskanzler Höcke und Poggenburg als Reichskommissar.

Tönte Elsesässer von einem Podium.
Vermutlich meinte er vornehmlich Sachsen, denke ich.

Bei uns im Kaufland steht die Gazette zum Erwerb - tue ich aber nicht!

eckhart schrieb:Tönte Elsesässer von einem Podium.

Hat er das ernst gemeint? Kommt mir fast ein wenig wie Satire vor. Die Frage wäre, was die neue DDR mit den vielen Leuten machen würde, die von der Idee nicht so begeistert sind (soll ja auch in Sachsen trotz rechtsextremer Umtriebe und hoher AfD-Zustimmung noch einige Menschen geben, die lieber in einer Demokratie leben wollen). Aber die frühere DDR hatte schon gezeigt, wie man das macht bzw. die Leute mundtot bekommt, die nicht mitmachen wollen.

eckhart schrieb:Elsässer will die DDR im Osten neu gründen und zwar als deutsches demokratisches Reich mit Reichskanzler Höcke und Poggenburg als Reichskommissar.

Also ich hätte nichts dagegen. Die Integration des Ostens ist sowieso gescheitert.

martenot schrieb:Hat er das ernst gemeint?

man kanns wirklich kaum glauben.

martenot schrieb:Kommt mir fast ein wenig wie Satire vor.

ich wills auch hoffen.

martenot schrieb:Die Frage wäre, was die neue DDR mit den vielen Leuten machen würde, die von der Idee nicht so begeistert sind (soll ja auch in Sachsen trotz rechtsextremer Umtriebe und hoher AfD-Zustimmung noch einige Menschen geben, die lieber in einer Demokratie leben wollen).

die gibts mit Sicherheit, ich denke so ca. 70% mindestens.
Aber die Medien pushen leider nur die AfD-Anhänger und tun so, als sei ganz Sachsen rechtsextrem - so kommts mir zumindest vor, wenn ich die Medien manchmal so höre und lese - vor allem auch hier im Thread.

martenot schrieb:Aber die frühere DDR hatte schon gezeigt, wie man das macht bzw. die Leute mundtot bekommt, die nicht mitmachen wollen.

ja leider, da hast du sowas von Recht.

Kies-Richard schrieb:Die Integration des Ostens ist sowieso gescheitert.

zum Integrieren gehören aber auch manchmal Zwei - nämlich auch welche, die nicht nur im Osten absahnen wollten (da gabs genug Unternehmer).
Sondern auch welche, die die Ossis ernsthaft als ebenbürtig aufnehmen wollen ... so alles bisschen auf Augenhöhe...
Aber dieses Fass möchte ich hier nicht aufmachen, jedoch wollte ich trotzdem mal auf gewisse Unwuchten aufmerksam machen. Es sind eben nicht nur die Ossis schuld wenn dieses und jenes nicht klappte.

Optimist schrieb:Aber die Medien pushen leider nur die AfD-Anhänger und tun so, als sei ganz Sachsen rechtsextrem - so kommts mir zumindest vor, wenn ich die Medien manchmal so höre und lese - vor allem auch hier im Thread.

@Optimist
Wenn Du mir Medien aufzeigen könntest, die bei ElsässersAuftritt dabei waren, wäre ich Dir dankbar.
Die Rechtsextremisten haben es offensichtlich allein vollbracht!
Rechtrextremisten ... weil

Seit Dezember 2021 listet der Bundesverfassungsschutz das Magazin als gesichert rechtsextrem.[2]

Quelle: Wikipedia: Compact (Magazin)

@Optimist
Googeln hat mir geholfen:

Die ehemalige DDR muss als „Demokratisches Deutsches Reich“ mit Björn Hoecke, dem Vorsitzenden der nationalkonservativen Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen, als Kanzler neu gegründet werden. Das ist der Vorschlag des Rechtsextremisten Jürgen Elsässer, Leiter der Zeitschrift „Compact“, während einer Kundgebung gestern in Gera. Im schwarzen Hemd fügte der Journalist hinzu, dass das „demokratische Deutsche Reich“ Beziehungen zu China aufnehmen solle, „um an Kapital zu kommen“ und dass es „die Amerikaner nicht brauche“.

Quelle: https://www.agenzianova.com/de/news/Der-Vorschlag-des-deutschen-Extremisten-bestand-darin%2C-das-demokratische-Deutsche-Reich-zu-gr%C3%BCnden/

Als Wessi möchte ich den Osten nicht weiter belasten. Wenn die Bürger im Osten eine Unabhängige Republik möchten, dann ist mir das natürlich sehr recht. Also ein Referendum in der ehemaligen DDR (plus Berlin) wäre ja grundsätzlich möglich. Würde mich mal interessieren wie das dann ausgeht.

Kies-Richard schrieb:Als Wessi möchte ich den Osten nicht weiter belasten

das ist echt großzügig. Wirkt aber wieder bissel ... "von oben herab" ist ein falsches Wort (ich weiß nicht wie ich es am besten ausdrücken soll).
Aber mit dieser Art fürchte ich, treibt man immer mehr Ossis in die Arme von "Rattenfängern".

eckhart schrieb:Googeln hat mir geholfen:

oje, der meints also tatsächlich ernst. :(

Bone02943 schrieb:Da würde es keine Mehrheit für geben.

das hoffe ich auch sehr.

Bone02943 schrieb:Elsässer kann sich ja eine Insel kaufen und dort sein Reich gründen. :D

genau :D

Kies-Richard schrieb:Als Wessi möchte ich den Osten nicht weiter belasten. Wenn die Bürger im Osten eine Unabhängige Republik möchten, dann ist mir das natürlich sehr recht. Also ein Referendum in der ehemaligen DDR (plus Berlin) wäre ja grundsätzlich möglich. Würde mich mal interessieren wie das dann ausgeht.

Da würde es keine Mehrheit für geben. Falls sowas überhaupt gesetzlich möglich wäre. Die Bayern wären den Schritt doch sonst schon längst gegangen. *pfeif
Elsässer kann sich ja eine Insel kaufen und dort sein Reich gründen. :D