Zukunftsvision: Kein EU-Beitritt der Türkei

@Valentini

Das alles ist mehr als logisch. Die Türkei besteht aus Menschen die sich mehr dem Westen witmen und Menschen die mehr dem Islam und älteren Traditionen gebunden sind.
Lange Zeit hat haben die Kemalisten die Macht gehalten und diese muslimischen Strömungen am Boden gehalten.
So wie heute die AKP hunderte Personen aus Ämtern und Militär verhaftet wegen angeblicher Verschwörung verhafteten früher kemalistische Parteien die die Macht hatten hunderte "Islamisten" aus Ämtern und Militär.


Nun ist dieser Machtkampf deutlich gekippt erstmal und die Türkei orientiert sich auch wieder mehr im Osten bzw. Süden.
Allerdings wäre die AKP vielleicht wirklich Bereit auch dem Westen näher zu kommen, würden sie das Gefühl haben das die EU wirklich den Willen hat die Türkei aufzunehmen.
Aber ich glaube die AKP glaubt nicht daran und die Bestrebungen für die EU sind nur Politik für die westlich gestimmten Türken die man damit auch etwas besänftigen kann, auch die ganzen gemäßigten Muslime die aber auch nicht zu westlich sind die Islam aber auch westliche Werte wollen.


Die AKP will angeblich nach der Wahl auch die Staatsform der Türkei reformieren und die USA als Vorbild nehmen, damit würde die Macht der AKP weiter wachsen.

Aber man kann nie wissen, vielleicht geht diese Entwicklung 10 Jahre so und irgendwann übernehmen wieder die Kemalisten bzw. westlichen Türken den Leitpfaden.

Allerdings fördert Europa nicht gerade westliche Strömungen wenn sie den Türken das Gefühl gibt verarscht zu werden in den EU Gesprächen.
Anderseits kann ich auch verstehen das die EU bei allem westlichen an der Türkei auch an das viel nicht-westliche denkt das man auch damit holt.

Lightstorm schrieb:Lange Zeit hat haben die Kemalisten die Macht gehalten und diese muslimischen Strömungen am Boden gehalten.

Der Kemalismus hat nie richtig regiert weil es hat sich mit dem NATO Beitritt erledigt,
die Militärs haben dann regiert und es war nur ein Pfeiler des Kemalismus sollte aber nicht überwiegen, die USA haben das Militär intensiv unterstützt und dadurch wurde die Demokratie unterdrückt wegen den Umständen der damailigen Zeit ( KK ) !

@Lightstorm

Kemalismus bedeutet in Wahrheit " wir haben Gott nicht nötig " aber verstanden haben ihn die wenigsten !

@SoundTrack
Wahrscheinlich beziehst du dich bei deiner Ausage

SoundTrack schrieb:" wir haben Gott nicht nötig "

auf den Laizismus, den aber nur einer der 6 Pfeile des Kemalismus darstellt.
Laizismus (laiklik) bedeutete in der Türkei die Nichteinmischung religiöser Würdenträger in staatliche Belange. Erreicht wurde dies primär durch die Kontrolle des religiösen Apparats und das Verbot religiöser Parteien. Zwar bestimmte die erste Verfassung der Türkei, dass die Religion des türkischen Staates der Islam sei, aber dieser Passus wurde bereits vier Jahre später gestrichen.

Folgende Reformen zeigen den Versuch, die Gesellschaft zu säkularisieren: Abschaffung des Kalifats, Vereinheitlichung des Schulwesens, Verbot der Polygamie, Aufhebung des islamischen Rechts, Kopftuchverbot, Einführung westlicher Kleidung (Hutgesetz), des lateinischen Alphabets und des gregorianischen Kalenders und das Verbot religiöser Parteien. Für religiöse Fragen wurde eine staatliche Religionsbehörde geschaffen: das Präsidium für religiöse Angelegenheiten. Das sogenannte Diyanet bezahlt die Imame und schreibt die Freitagspredigten.
Für den Beitritt der Türkei zur EU ist aber völlig egal, welcher -ismus gerade das Ruder in der Hand hat.
Aber da die Türkei bzw. die Türken nicht in die EU wollen (vorherrschender Tenor der Posts der hier anwesenden Türken) und die EU gerade auch nicht brennend an der Türkei interessiert ist, stellt sich das Problem momentan doch gar nicht.

Die Türkei hätte allerdings in der EU ähnlich wie Deutschland und Frankreich viel Einfluss.

Die Sitzverteilung im EU-Parlament richtet sich nach der Bevölkerungsgröße der einzelnen Länder:

Die Zahl der Sitze, die bei den Europawahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten verteilt werden, spiegelt nicht alle Wählerstimmen gleich wieder: Größere Staaten haben grundsätzlich mehr Abgeordnete als kleinere Staaten, allerdings haben kleinere Staaten mehr Abgeordnete pro Einwohner als größere Staaten. Dieses Prinzip wird als „degressive Proportionalität“ bezeichnet. Es geht auf die Anfangszeit des Parlaments zurück und wurde seitdem beibehalten. Nach dem im Vertrag von Lissabon ausgehandelten Schlüssel bilden dabei Deutschland als das bevölkerungsreichste und Malta als das bevölkerungsärmste Land der EU die Extremfälle: So entfallen auf Deutschland (82,5 Mio. Einwohner) 96 Sitze, d. h. ein Sitz auf 859.000 Einwohner, auf Malta (0,4 Mio. Einwohner) 6 Sitze, d. h. ein Sitz auf 67.000 Einwohner.
Wikipedia: Europäisches Parlament#Sitzverteilung nach L.C3.A4ndern


Die Türkei mit 72 Mio. Einwohnern würde direkt hinter Deutschland stehen die 81 Mio. Einwohner haben.

Allerdings würde man wie Deutschland auch wohl hin und wieder sehr viel für die EU bezahlen müssen, das wäre der Preis dafür.

@Lightstorm

Nein, denn die Türkei würde zum größten Nettoempfänger werden schon alleine wegen ihrer unsäglichen Landwirtschaft

Erdogönchen hat mal wieder etwas gesagt und wie zu erwarten, hat es für einen Eklat gesorgt

Oppositionsführer Deniz Baykal von der linksnationalen Partei CHP hatte vergangene Woche seinen Widerstand gegen das Verfassungspaket der AKP mit dem Kampf Großbritanniens gegen Nazi-Deutschland verglichen und Erdogan implizit mit Adolf Hitler gleichgesetzt.

Erdogan konterte am Wochenende, der wahre Hitler-Anhänger in der türkischen Politik sei Ismet Inönü gewesen, ein CHP-Politiker und Staatspräsident von 1938 bis 1950, der „Chef der Nation“ genannt wurde. Erdogans Hinweis sorgte am Montag für Schlagzeilen, denn Inönü war ein Mitstreiter und enger Vertrauter des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk.

http://www.welt.de/politik/ausland/article7451945/Erdogan-wehrt-sich-gegen-Hitler-Vergleiche.html

Einer der schweren Verfassungsänderungen die Erdi anstrebt besteht darin, die Ketten der Imame zu sprengen und ihnen und dem Islam mehr macht im Staate zu geben. Was aber auch nicht besonders verwundert denn immerhin entspringt die Partei des vorbestraften Erdis

Die gegenwärtige Regierungspartei AKP ist islamisch geprägt, entstand gar aus einer fundamentalistisch eingestellten Vorgängerpartei.

http://www.welt.de/politik/ausland/article7092820/Tuerkischer-Islam-will-Fesseln-des-Staates-sprengen.html

@Valentini

Die Verfassungsreform wird seitens der EU begrüßt. Denn die kemalistisch geprägte Verfassung ist mehr nationalistisch als demokratisch.

Damit wird sicher die Freiheit für den Islam wachsen und normalerweise generell für die Religionen.

@Lightstorm

Ich glaube nicht daran denn ich sehe ja wie die Reformbestrebungen immer weiter abnehmen und die jetzigen angestrebten Reformen wollen vor allem den Islam in der Türkei mehr Macht geben.

Ich bin der Meinung wenn die Mehrheit der Türken eine islamischere Politik wollen dann sollen sie das auch kriegen.

Ich halte vom Säkularismus bzw. Laizismus nichts, das sind undemokratische Komponenten die ein Wandel in der Gesellschaft nicht verhindern können und höchstens zu Instabilität des Staates und Unruhen führen wenn große Teil des Volkes damit nicht harmonieren.

@Lightstorm

Da bin ich auch deiner Meinung. Wenn sie es so wollen dann sollen sie sie auch haben aber dann gibt es eben auch definitiv keinen Weg in die EU

@Valentini

Fast will ich na und sagen. Das Volk hat die AKP gewählt und ich denke mal die Wähler wussten was für Politiker sie wählen und was diese machen.

Jede Gruppe untermauert seine Ideologie. Die Kemalisten waren auch nicht besser und haben auch überall ihre Macht gefestigt, im Parlement, in der Verfassung, im Militär, in den Moscheen, in den Schulen.

Überall dieser ätzende nationalistische Müll der allen eingetrichtert wurde.

So wie Islamisten den Islam nicht in Frage gestellt sehen wollen wollen die Kemalisten die Ideologie ihres Atatürks nicht in Frage stellen lassen.

@Valentini

Nachdem was ich weiß nähert sich die Türkei von der Justiz her der EU weiter an.

Was manche nur nicht verstehen, europäische Standards geben dem Islam teilweise mehr Freiheiten als die Gesetzgebung den die Kemalisten aufgebaut haben.

Mustafa Kemal hat das Land nicht nur reformiert, er musste auch viele Maßnahmen gegen die Muslime ergreifen damit sie nicht zu viel Einfluss hatten.

Diese Maßnahmen sind aber intolerant und undemokratisch.

Vielmehr kontrollierte der Staat die Religion immer statt sich davon zu distanzieren.

Beispielsweise auch wenn das problematisch klingt für manche. In Großbritannien haben oder hatten Islamisten mehr Freiheiten als in einigen arabischen Ländern wo der Staat unter Missachtung jeglicher eigener Gesetze diese Menschen verfolgt und unterdrückt, foltert...

Ähnlich wurden die politischen Muslime in der Türkei lange Zeit verfolgt.


Es gibt Leute die der Ansicht sind das solche Maßnahmen gegen extremistische Gruppen nichts bringen und diese Gruppen nur noch stärken.
Auch wenn es riskant klingt, nur die Eingliederung solcher gesellschaftlicher Strömungen in die Politik sorgt dafür das diese sich mäßig verhalten.

Wer aber nichts darf und verfolgt wird wird wie ein verfolgtes Tier in der Ecke immer aggressiver.

Soll die Türkei ihren Weg gehen mit der islamischen Politik die sie wollen aber sollen einfach der EU fern bleiben. Partner gerne aber Hochzeit nein Danke

AKP scheitert im Parlament

Istanbul - Die türkische Regierungspartei AKP ist mit ihrem Versuch einer Verfassungsänderung vorerst gescheitert. Die islamisch-konservative Partei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wollte erreichen, dass Parteienverbote künftig schwieriger werden. Sie erhielt am Montag nur 327 Stimmen, für eine Verfassungsänderung wären mindestens 367 notwendig gewesen. Die AKP verfügt im Parlament über 336 Abgeordnete. Sie verfehlte damit auch die Schwelle von 330 Ja-Stimmen, die eine Volksabstimmung über den Artikel herbeigeführt hätte. dpa

Erdi hat die Abweichler sogar in den eigenen Reihen. Fraglich, ob er ein ähnlich "gutes" Ergebnis nach der nächsten Wahl noch erzielen kann.

@emanon

Das sie DIESE Änderung gerne gewollt hätten, verwundert nicht angesichts der Tatsache dass sie evtl. demnächst wieder wegen einem Verbotsantrag vor dem Richter stehen werden

emanon schrieb:Istanbul - Die türkische Regierungspartei AKP ist mit ihrem Versuch einer Verfassungsänderung vorerst gescheitert. Die islamisch-konservative Partei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wollte erreichen, dass Parteienverbote künftig schwieriger werden.

Die gleichen Leute, welche Erdogan wegen dieser gewünschten Verfassungsänderung angreifen, schreien dann wieder am Lautesten, wenn wieder einmal eine der kurdisch- nationalistischen Parteien verboten werden.

Heuchler!

Damit eine (kurdische) Partei nationalistisch eingestellt werden kann, muss es erstmal eine entsprechende (kurdische) Nation geben. ;) @DahamImIslam

@DahamImIslam
Nimm mal deine Herztropfen und komm runter, du verquickst mal wieder Dinge die nichts miteinander zu tun haben.