Ein Jahr danach: Der Karikaturenstreit
30.10.2007 um 07:20
Respekt? Wofür?
Der Islam fordert immer wieder Respekt — für sich, nicht für andere. Er fordert den Respekt von uns, aber er sagt nicht, wofür.
Respekt ist keine Sache, die man einfach so erhält, “für nichts”, Respekt muss man sich erwerben.
Dem Neugeborenen gehört die bedingungslose Liebe der Eltern, aber nicht deren Respekt. Es gibt keinen Respekt für das Einfach-nur-Dasein. Das Kleinkind erwirbt sich den Respekt der Eltern, zusätzlich zu deren Liebe, dadurch, indem es sprechen lernt, indem es laufen lernt, die ersten Gedanken formuliert.
Auch später: im Kindergarten, in der Schule, auf dem Sportplatz, auf der Universität, im Beruf: Respekt muss erworben werben, durch Bravsein, durch Mitspielen, durch Lernen, durch Toreschießen, durch berufliche Leistungen. Kein Chef sagt: “Ich respektiere Sie, weil Sie blaue Augen haben!” Er sagt: “Ich respektiere Sie, weil Ihr Referat toll war, weil Sie Umsatz machen, weil Sie kommunikativ sind.”
Die Muslims möchten Respekt, aber wofür? Für ihren Glauben?
Für einen Glauben, dessen “Heiliges Buch”, deren Gott “Allah” sagt: Dem Dieb oder der Diebin schneidet die Hände ab! (Und zwar öffentlich, mit gaffendem und kreischendem Publikum, zur Abschreckung.) Das sind nicht unsere Werte, das sind nicht unsere Regeln, das sind nicht unsere Gesetze. Diebe werden nach dem Strafgesetzbuch verurteilt, nicht nach irgendwelchen “Heiligen Büchern”. Und: unser Grundgesetz, der Pfeiler unserer Gesellschaft, gewährt die Unversehrtheit von Körper, Geist und Seele. Verstümmelnde Strafen sind nicht vorgesehen, darüber kann es überhaupt keinen, wie auch immer gearteten, Dialog geben.
Wie könnten wir Menschen respektieren, die unser Grundgesetz missachten?
Das Grundgesetz sagt: Vor dem Gesetz sind die Menschen gleich. Der Koran sagt: Es gibt Gläubige und Ungläubige; die Zeugenschaft eines Ungläubigen zählt nur halb so viel wie die eines Gläubigen.
Die “Ungläubigen”, das sind wir, ganz gleich, ob Atheisten, Christen, Juden, Buddhisten, Taoisten oder sonst was.
Wie könnten wir Menschen respektieren, die daran glauben, unsere Zeugenschaft sei vor Gericht nur halb so viel wert wie die ihre?
Unser Grundgesetz sagt: Mann und Frau haben die gleichen Rechte. Der Koran sagt: Gott “Allah” habe den Mann der Frau vorgezogen und deswegen sei der Mann mehr als die Frau. Er erbt von den Eltern das größere Vermögen als seine Schwestern, er darf bis zu vier Frauen heiraten und er darf seine Ehefrauen körperlich züchtigen, wenn sie ihm zum Beispiel widersprechen.
Wie könnten wir Menschen respektieren, die auf unsere Gesetze spucken?
Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt die Ehescheidung von Mann und Frau. Ehebruch ist kein Strafbestand, Ehebruch ist eine Sache der Betroffenen. Der Koran, das “Heilige Buch” derer, die von uns Respekt einfordern, sieht für den Ehebruch grauenhafte Strafen vor. Gott “Allah”, an den jene glauben, die von uns jetzt Respekt verlangen, sagt: Die untreue Frau soll eingemauert werden, bis sie stirbt oder ich ihr einen Ausweg eröffne. Der “Prophet” Muhammad, an den jene, die von uns respektiert werden wollen, ebenfalls glauben, hat für die Ehebrecherin und den Ehebrecher die Todesstrafe durch Steinigung eingeführt und die meisten der aktuellen islamischen “Rechtsschulen” folgen ihm darin.
Wie könnten wir Menschen respektieren, die an so etwas glauben? Die solches praktizieren, oder, ließe man sie, praktizieren würden?
Sie fordern Respekt von uns, ohne uns zu respektieren.
Sie verdienen ihn nicht.