Arm durch Arbeit

es geht ja auch nicht um das geld sich die bücher zu kaufen,sondern die zeit sie zu lesen wenn man den ganzen tag arbeitet um seine familie zu versorgen. mit dem kaufen und innen schrank stellen ist es schließlich nicht getan

@neo

ne0 schrieb:es geht ja auch nicht um das geld sich die bücher zu kaufen,sondern die zeit sie zu lesen wenn man den ganzen tag arbeitet um seine familie zu versorgen. mit dem kaufen und innen schrank stellen ist es schließlich nicht getan

Eigentlich muss ja JEDER den ganzen Tag arbeiten, um sein Geld zu verdienen, ( es sei denn, man hat geerbt uws. )

Das ist für mich kein Argument, nur eine Ausrede ;)

Undk klar, LESEN sollte man die Bücher schon, nicht nur als Staubfänger aufstellen .....

Und freie Tage hat auch jeder mal, und Urlaub :)

ja ey..es ist aber nen unterschied ob du mit deinen 800 netto nur dich versorgen musst, oder ob du noch 2 kinder hast...dann reicht nämlich wahrscheinlich der eine job den JEDER macht nicht aus und du wirst dir gedanken machen müssen wie du weiter kommst. was denkst du was dir dann wichtiger ist? den ganzen tag arbeiten in 1 oder 2 jobs, nach hause kommen, nen buch aufschlagen und dich weiterbilden, oder nach hause kommen und dich dem widmen für das du den ganzen blödsinn veranstaltest, nämlich deiner familie,deiner frau und deinen kindern...es gibt auch noch andere verpflichtungen im leben...man lebt schließlich nicht nur für sich^^
frag doch mal deine eltern oder freunde mit frau und kind wie sie das sehen...

@neo

Kein Mensch behauptet, dass dies einfach ist :)


Es gibt viele Alleinerziehende Mütter und auch Väter, ich kenne ein paar.
Sie müssen arbeiten, das Kind/er versorgen, den Haushalt machen usw. usw.
Und trotzdem lesen sie und bilden sich sogar weiter.
Alles eine Organisationsfrage, und auch eine Willensfrage, denke ich.

das kann man sehen wie man will...aber tatsache ist wohl das meine version den hauptteil der deutschen bevölkerung darstellt,denn wie wurde das nochmal so schön formuliert, seit geraumer Zeit in deutschland die formale qualifikation der erwerbsbevölkerung nicht mehr zu, oder auf deutsch gesagt...die deutschen werden immer dümmer :D

so traurig das auch ist...

hmm...da fehlt ein "nimmt" , nimmt in deutschland die formale blablabla^^

@neo

die deutschen werden immer dümmer

so traurig das auch ist...

Wie gut, dass ich inzwischen Schweizerin bin - nochmal Glück gehabt
die Dummheit hinter mir gelassen zu haben ;)

ne0 schrieb:aha...und...warum!? also ich kann jetzt nur aus persönlicher erfahrung sprechen und ich finde...bevor ich mich vor die arge stelle kann ich mich auch inner innenstadt aufm boden setzen und warten das mir nen job zufliegt...da sind die erfolgschancen größer^^

Öhm, neo, ich suche keine Arbeit, es ging darum wie man die Leute am besten erreicht um sie zu informieren, bzw für Aktionen zu gewinnen.

öhm..ich hab nur auf deinen post geantwortet, der da lautete :" Vor die Argen stellen ist auch eine gute Idee."

und darum fragte ich warum das eine gute idee sei o_0

aso meinteste das! jetzt hab ich verstanden^^

@ralf1986 In Deutschland, meinte ich auch,

Ist das in Österreich nich mehr?

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nein :)

und darum fragte ich warum das eine gute idee sei o_0 ne neO

sich vor argen stellen - - -

es gab schon in köln solche aktionen, weil gelder nicht rechtzeitig überwiesen, weil die antragsmodalitäten nicht rechtzeitig bearbeitet wurden usw.

lesmona beschreibt ein wichtiges problem: ich habe mit menschen zu tun, die hartz iv bekommen, mit menschen, die mit einem geringen auskommen u. staatlicher hilfe sich über wasser zu halten versuchen

trotz steter informationen über veranstaltungen meinerseits - keiner bewegt von ihnen seinen hintern - keiner sagt: lass uns hinfahren, mitmachen -

bequemlichkeit, desinteresse, gleichgültigkeit hat sich breit gemacht - ich fahre zu sozialen runden tische ohne wirklich botschaft von jenen, die ich betreue -

es schmerzt mich sehr - die wenigen die noch hoffnung in sich tragen, illussionen haben u. mit ihrer situation nicht zufrieden sind - die kann ich gewinnen, die kommen auch selbst mal auf eine idee und beteiligen sich

´die leihen sich sogar bücher aus - lese die presse, die da liegt (keine "bild") aber das sind keine 10 % von denen, die ich betreue................ könnte noch mehr aufzählen kulturelle veranstaltungen, die wir anbieten - wofür ich wirklich kämpfen musste - kein interesse daran - schade - es gibt keinen bedarf dieser 90 prozent teilhabe an der gesellschaft zu haben :(

Warum Kiki herrscht so großes Desinteresse daran, selbst mal was für den sozialen aufstieg zu tun ? Vollkaskomentalität?

nein - das ist kein vollkasko am rande des existenzminimus zu leben -

diese menschen haben jahrelange absagen auf bewerbungen erlebt, haben merkwürdige kurse absolvieren müssen, sie hangelten sich von 1 euro jobs zum nächsten halben jahr ohne eine sinnvolle tätigkeit

ich merke eine müdigkeit, eine neue ausrichtung auf die bestehende situation - sie haben sich aufgegeben, sie haben sich selbst interniert - keine ansprüche mehr zu haben sondern das zu nutzen, was sie bekommen (fernsehen)

damals, als es um dieses alg II ging, saßen wir an einem tisch zusammen und haben gefordert, dass diese menschen nicht fallen gelassen werden u. dies hieß ganz konkret: einmal wöchentlich für 5 stunden gemeinnützige arbeiten durchzuführen, ihnen zu signalisieren: du gehörst in diese gesellschaft

das gesetz kam sehr schnell ohne solche überlegungen - kommunen u. kreise setzten sich gar nicht mit dieser problematik auseinander u. jetzt haben wir diese menschen, die von anbeginn von hartz IV aus der gesellschaft ausgegliedert wurden -

Das sind aber alles keine Erklärungen für mangelnde Eigeninitiative. Im Gegenteil. Je weniger ich ohne eigenes Engagement bekomme, desto größer muß doch mein Bemühen um eine Verbesserung der Situation werden.
Da stellt sich doch die Frage, ob das bestehende soziale Netz nicht längst ausreichend dimensioniert ist.

zu einem sozialen netz gehört nicht nur die absicherung lebensnotwendiger unterstüzung, sondern vorausschau u. konkrete überlegungen menschen in der gesellschaft zu belassen - dies funktioniert bei einigen ausschließlich über sinnvolle beschäftigung mit sinnvollen aufgaben

vor allem auch mit: du tust was u. das wird dir gedankt, in dem du mehr geld in der tasche hast als das existenzminimum erlaubt -

also gehört auch dazu: wenn ich arbeite, liege ich über diesem satz und ich mache mich unabhängig von staatlicher leistung . . .

Warum sind es dann so wenige, die es wollen? Muss die Gesellschaft mich integrieren oder muss sie lediglich die Weichen für eine Integration stellen und der Rest sollte von den Betroffenen selbst erbracht werden?

an den "weichen" wurde nicht gearbeitet - viele der betroffenen, so habe ich es bei meiner tätigkeit erfahren, werden resignierter - 10 prozent sind und bleiben in dieser "falle"

sei es aus intelligenzmangel, trinkproblematik usw. dies ist eine statistische größe, die einfach nicht aus sich selbst kann usw.

aber ich merke so eine tiefe resignation auch bei anderen, die am anfang alles an möglichkeiten aufwanden um aus hartz iv zu kommen, die jede maßnahme ernst nahmen, die dies als chance aus diesem gefüge sahen - die sich stets bewarben, die auch arbeitsangebote annahmen, die nichts mit ihrer ausbildung zu tun hatten, die selbst sich als erntehelfer betätigten usw.

aber am ende steht stets: befristet, keine bessere lebenssituation, keine jobgarantie -

wie würdest du reagieren?

auswandern

ja - das ist eine option - die andere ist, dass selbst dafür voraussetzungen fehlen, u. ich selbst sehe meinen platz hier, habe meine freunde, meine familie - bin also in einem sozialen gefüge, dass ich nicht missen möchte . . .