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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

467 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Krieg, Irak ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gute Neuigkeiten aus dem Irak

02.12.2007 um 17:07
HEY HEY Leute nicht vergessen:


Die Amerikaner durften eigentlich NICHT den Irak angreifen.


Vergesst das nicht in dieser Diskussion!

Die Amerikanische Regierung hat da mal wieder die Regeln gebrochen


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

02.12.2007 um 17:18
Und Saddam durfte eigentlich NICHT die Kurden vergasen. Er durfte auch NICHT Kuwait angreifen und er durfte auch NICHT Israel beschießen, er durfte auch NICHT gegen anderweitige Menschenrechte verstoßen (lassen), was er dennoch mit Freude und Ständer tat.


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jalla ehemaliges Mitglied

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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

02.12.2007 um 17:34
> Er durfte auch NICHT Kuwait angreifen

Mme. Albright hatte ihm grünes Licht gegeben - schon vergessen?
Daß er in diese Falle tappte war sein Verhängnis, genauso wie die afghanische Falle das Ende der SU bedeutete.


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

02.12.2007 um 17:45
Trotzdem war die Kuwait Sache doch ein Angriffskrieg, wenn ich mich nicht irre.


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

02.12.2007 um 18:00
Im Irak gibt es zehn mal so viel Suizide als Opfer, das weißt du eh, oder?


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jalla ehemaliges Mitglied

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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

02.12.2007 um 19:15
Link: www.friedensrat.de (extern)

Für alle, die den Irak nur aus der Zeitung kennen, ein paar Hintergrundinformationen:

"Den eigenständigen Staat Irak gibt es erst achtzig Jahre, ein eigentliches Nationalbewusstsein fehlt. Großbritannien schuf ihn nach dem 1. Weltkrieg und dem Zerfall des Osmanischen Reiches aus den drei Verwaltungsprovinzen Mesopotamiens. Der Sohn des saudi-arabischen Statthalters von Mekka wurde zum König Feisal gemacht. Dieses Königreich war also künstlich konstruiert aus dem nördlichen sunnitisch-kurdischen Teil um Mosul und Arbil, aus dem zentralen sunnitisch- arabischen Teil um Bagdad, und dem südlichen schiitisch-arabischen Teil um Basrah. Zur Provinz Basrah hatte auch Kuwait gehört, das jedoch von einem britischen General einem kuwaitischen Scheich zugesprochen wurde, von Anfang an gegen den Protest von König Feisal. Bereits 1958, also schon nach 47 Jahren, wurde die Monarchie von einem irakischen General gestürzt, der kurze Zeit später durch einen Flugzeugabsturz ums Leben kam, wahrscheinlich war das ein Attentat. SADDAM HUSSEIN, der an dem Umsturz beteiligt war und Vizepräsident geworden war, wurde nun der neue Staatspräsident. Die Ölquellen wurden verstaatlicht und der Reichtum Iraks begann. In den folgenden zwanzig Friedensjahren 1960 bis 1980 wurde Irak unter Saddam Hussein zu dem bestsituierten Land des vorderen Orients. [...] Die Verwaltungsorgane funktionierten bestens, Bestechungen und Korruption gab es nahezu nicht, man sprach von Irak als dem 'Preußen Arabiens'. Das Regime war säkular und gegenüber anderen Religionen absolut liberal, der Islam war niemals 'islamitisch'. Dem Volk ging es gut, wenn es nicht opponierte, man war mit dem Regime zufrieden, das ja Wohlstand gebracht hatte. Im vorderen Orient gab es nur diktatorische Regime, abgesehen von Israel. Eine gebildete und wohlhabende Mittel- und Oberschicht bildete sich. Niemand hungerte, es gab nahezu keine Arbeitslosigkeit. Das war Irak bis 1990.
[...]
Durch den achtjährigen Irak-Irankrieg hatte Irak sich mit 90 Milliarden Dollar massiv verschuldet. Wie General Colin Powell in seinem Buch 'Mein Weg' beschreibt, habe Saddam Hussein nach 1988 die Vereinigten Arabischen Emirate, insbesondere Kuwait dafür verantwortlich gemacht, dass es dem Irak nicht gelang, seinen Schuldenberg abzutragen. Verhandlungen mit den Herrschern von Kuwait, die zu viel Öl verkauften und damit einen Preisverfall herbeigeführt und die Einkünfte Iraks vermindert hätten, waren gescheitert. Außerdem war Irak wütend darüber, dass Kuwait widerrechtlich Öl im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar aus dem Ölfeld Rumaila abgezapft habe, das an den zwischen beiden Staaten umstrittenen Grenze liegt. Man einigte sich nicht, und Irak begann mit Drohgebärden, nämlich 'Manövern', nahe der Kuwaitischen Grenze. Die US-amerikanische Botschafterin April Glaspie berichtete darüber nach Hause und erhielt die Anweisung, dem irakischen Präsidenten am 21. Juli auszurichten: 'The US has no opinion on the Arab-Arab conflicts like your border disagreements'. Diese Meinung wurde zehn Tage später bei Anhörungen im US-Kongress mit ähnlichen Worten, wenn auch einigen Vorbehalten, wiederholt. Kurz zuvor hatte Präsident George Bush an Saddam Hussein ein Telegramm gesandt und seine Hoffnung auf den weiteren Ausbau freundschaftlicher Beziehungen ausgedrückt.

Saddam Hussein glaubte daraufhin, dass Amerika auch diesmal wieder, wie beim Irak-Iran-Krieg, nicht intervenieren werde, zumal er ja mit den USA freundschaftlich verbunden war, und ließ seine Truppen zwei Tage später, am 2.August 1990, in Kuwait einfallen. Es sollte nun die 19. irakische Provinz werden. Damit hatte Saddam Hussein überreizt. Er wurde gleich am nächsten Tag mit der UN Resolution 660 von den Vereinten Nationen ultimativ aufgefordert, Kuwait wieder zu räumen, und drei Tage später verhängten die UN mit der Resolution 661 ein de facto totales Wirtschaftsembargo mit dem Verbot von Export und Import. Da die irakischen Auslandskonten sofort eingefroren wurden, war der Irak zahlungsunfähig. So konnten auch keine Medikamente, Hospitalbedarf, Lebensmittel und anderer täglicher Bedarf eingeführt werden, der nach dem Wortlaut der Resolution nicht unter die Sanktionen fiel. Saddam verlangte Verhandlungen, insbesondere mit den arabischen Ländern, doch die USA und UN lehnten ab."

Dies und mehr findet man bei http://www.friedensrat.de/gottstein.doc


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 11:21
Mme. Albright hatte ihm grünes Licht gegeben - schon vergessen?
Daß er in diese Falle tappte war sein Verhängnis, genauso wie die afghanische Falle das Ende der SU bedeutete.
......................................................................................................


Ab 1993 vertrat sie die USA als Botschafterin bei der UNO. Am 23. Januar 1997 wurde Albright als 64. Außenminister der USA vereidigt. Sie behielt diesen Posten bis zum Ende der Amtszeit Präsident Clintons 2001.




wenn dann bitte korrekte Zeiten einhalten.

Und es gab kein grünes licht, sonst hätte Saddam die Chance gehabt 6 monate Lang diesen Fehler zu korrigieren.


Und die SU ging nicht wegen des Afgahnistankrieges unter.


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 11:44
Das wird Rakim aber gar nicht gefallen, er möchte ja schließlich, dass das irakische Volk sich unter einem Alleinherrscher gegen die Amerikaner erhebt. Dummerweise gibt es im eigentlichen Sinne nicht ein irakisches Volk, sondern drei größere Volksgruppen, die mit Gewalt in dieses Staatengebilde gepresst wurden. (oder glaubt ihr, das Empire hätte vorher gefragt?). Wieder mal ein gutes Beispiel, wie der Kolonialismus auch heute noch Auswirkungen auf die Weltpolitik hat.

Die USA sind zwar nicht das Licht der Zivilisation, jedoch einer der mächtigsten Staaten unserer Zeit, der seine Interessen durchzusetzt.


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jalla ehemaliges Mitglied

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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 11:53
> wenn dann bitte korrekte Zeiten einhalten.

Ja, ich hatte mich schon korrigiert: Es war die amerikanische Botschafterin in Baghdad, April Glaspie, die Hussein zusicherte:
"We understand that and our opinion is that you should have the opportunity to rebuild your country. But we have no opinion on the Arab-Arab conflicts, like your border disagreement with Kuwait."

http://www.chss.montclair.edu/english/furr/glaspie.html (Archiv-Version vom 22.12.2007)

> Und es gab kein grünes licht

Selbst die New York Times weiß es spätestens seit dem 23.9.1990 besser.


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luge Diskussionsleiter
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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 14:19
Link: de.wikipedia.org (extern)

Einen guten Überblick über das vergangene Jahrhundert irakischer Geschichte vermittelt auch dieser Link zu wiki.


Nochmals: die Eroberung des Iraks und die Gründe (oder vielleicht auch Nicht-Gründe) sind eigentlich NICHT das Thema hier. Dazu findet ihr in allmy mehr als genug Threads.

Die Frage ist eigentlich, ob und wie das Land nun dauerhaft befriedet werden kann.
Ob es beispielsweise in den heutigen Grenzen weiterbestehen soll/ wird. Wie die Nachbarländer zu Irak stehen. Weshalb die schlimme Lage der hundertausenden von Flüchtlingen (Syrien, Jordanien speziell) nicht angegangen wird.

Wenn man im Internet nach solchen Fragen und Antworten sucht, findet man praktisch Null aktuelle Berichte oder Vorschläge (so letztjährige gibt's hunderte). Kann es sein, dass verschiedenste Interessengruppen (noch) gar keine Lösung finden wollen. Überlässt man den Irak sich selber?


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 14:27
@ luge
Zitat von lugeluge schrieb:Ob es beispielsweise in den heutigen Grenzen weiterbestehen soll/ wird.
Gibt es da schon Vorschläge?? ;)

Das zerbomten Landstriche bleiben da, wo sie sind.....die Ölquellen (um die es in diesem Krieg geht) gehen in den Besitz des 'Bush-Clans'....ääähh... der USA??? :D :D

-------
Zitat von lugeluge schrieb:Kann es sein, dass verschiedenste Interessengruppen (noch) gar keine Lösung finden wollen.
Wer gehört denn für Dich zu diesen 'Gruppen'?
Welche Idee steckt für Dich hinter dem Gedanken, keine Lösung zu finden??


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luge Diskussionsleiter
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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 14:39
Also ich meine damit ganz sicher den Iran, der lange Kriege mit Irak hinter sich hat und eine grosse ethnisch/ religiöse Masse im Süden Iraks zu seinem erweiterten "Interessengebiet" zählen kann. Vielleicht findet sich mit dem Iran eine Lösung in dieser Sache.

Ich meine damit vielleicht auch die Türkei, dessen Haltung zum Norden des Iraks ja allen klar sein dürfte. Die Kurden standen von Anbeginn an auf der Gegenseite zu Saddams früherem Irak. Auch dort muss eine Lösung auf den Tisch, die sowohl die Kurden, als auch die Türkei befriedigen wird.

Wenn Du die Geschichte des Iraks durchgehst, gibt es durchaus andere Lösungen als der Einheitsstaat. In der Richtung fehlen mir eben die Vorschläge der Europäer und der Nachbarstaaten des Irak. Bisher konnten die sich ja rauswinden mit Ideen, weil der Bürgerkrieg getobt hat. Wenn aber die Lage ruhiger wird, müssen doch jetzt Lösungen kommen auch von bisher "unbeteiligten". In andern aktuellen Kriegen wirft sich die Uno jedesmal sofort in die Reihen, um mind. die Zivilbevölkerung schützen zu können. Im Irak fehlt mir dieser Aspekt ganz klar. Ich verstehe nicht, weshalb!


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luge Diskussionsleiter
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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 14:43
Irak war vor der Invasion die stärkste Kraft in diesem Raum. ¨Will man die Unsicherheit so lange wie möglich rausziehen, damit man sich vom Kuchen was abschneiden kann?
Die Haltung der Türkei ggü den Kurden war immer schon klar und berechenbar. Aber im Falle internationaler Lösungsfindung im Irak ist es nicht sicher, ob sie militärische freie Hand gehabt hätten wie zuletzt bei den "Reinigungen" im Norden.


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 14:45
@ luge
Zitat von lugeluge schrieb:In der Richtung fehlen mir eben die Vorschläge der Europäer
Die Vorschläge, einiger wichtiger europäischer Staaten kamen bereits vor dem Krieg und lauteten:
Kein Krieg im Irak - wir setzen auf politischen Druck!!
Der Irakkrieg ist eine gigantische Geldmaschinerie für die USA! (Ölquellen, Rüstung und Wiederaufbau...)

Das Geld nehmen sie sich selbst - die Vorschläge (und am besten noch die Umsetzung) sollen aus Europa kommen??????


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luge Diskussionsleiter
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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 14:54
Es gab und gibt dutzende von Kriegen, die die Europäer nicht unterstützt haben! Ich sage es nochmals: der Krieg ist nunmal eingetreten.

Das war aber in Afghanistan, in vielen afrikanischen Ländern auch so!

Trotzdem kann es doch nicht angehen, dass man die Iraker alleine lässt, weil einem die Argumente zum Kriegsantritt nicht gefallen!

Die Amis einfach alleine weitermachen zu lassen, versteh ich nicht als europäische Haltung, sondern als Feigheit. Man könnte um die faire Verteilung des Öls auch mit Argumenten kämpfen. Wo ist der politische Druck überhaupt geblieben? (Womit wir bei meiner eigentlichen Kernfrage gelandet wären).


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jalla ehemaliges Mitglied

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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 15:00
> Ich sage es nochmals: der Krieg ist nunmal eingetreten.

Interessante Formulierung. So als sei Krieg eine Naturgewalt, für die niemand etwas kann.


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jalla ehemaliges Mitglied

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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 15:06
Mein Vorschlag: Die Koalition der Billigen entschuldigt sich beim irakischen Volk für den völkerrechtswidrigen Überfall, gelobt fürderhin Nichteinmischung und führt die widerrechtlich angeeigneten Ressourcen in Staatseigentum zurück. Dann wird nach südafrikanischem Vorbild eine Wahrheits- und Versöhnungskommission ins Leben gerufen:

"Die Idee der Wahrheits- und Versöhnungskommission ist in den letzten Jahren in weiteren Ländern umgesetzt worden. Unter anderem in Peru (Comisión de la Verdad y Reconciliación) und in Osttimor. In beiden Fällen gilt Südafrika als Vorbild. Vor einiger Zeit fanden sich Stimmen, die auch im Irak die Chancen einer Wahrheits- und Versöhnungskommission hervorhoben."

Wikipedia: Wahrheits- und Versöhnungskommission


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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 15:07
@ luge
Zitat von lugeluge schrieb:Man könnte um die faire Verteilung des Öls auch mit Argumenten kämpfen.
Wie???? 8)

Also, ist es bereits 'verteilt'! (unpassendes Wort, da der jetzige Besitzer ja eine Regierung ist! ;))

-------
Zitat von lugeluge schrieb:Trotzdem kann es doch nicht angehen, dass man die Iraker alleine lässt, weil einem die Argumente zum Kriegsantritt nicht gefallen!
Den Vorwurf an die europäischen Regierungen kann ich gut nachvollziehen. Immerhin hat es eine Weile gedauert, bis sich unsere Regierung entschloosen hat, mehr für eine Besserung im Irak zutun!

Aber, tu doch bitte nicht so, als ginge es Dir um das 'Wohl' der Menschen!

Ein europäisches Engagement ist doch nur ein 'Deckmantel' für die

Unfähigkeit, Arroganz, Ignoranz und Überheblichkeit

der 'US-Boys'! :}



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luge Diskussionsleiter
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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 15:08
@jalla: hat das jemand gesagt hier? Auch für Dich: zu Kriegsgründen gibt's genug Threads, da kannst Du dich auslassen, bis die Balken brechen.


Lest mal das:
"Es gibt viele Theorien, weshalb im Irak Krieg geführt wird. Tatsache ist, daß die UN-Embargopolitik europäische gegenüber US-Firmen benachteiligte. Schon vor dem ersten Golfkrieg hatte das US Army Corp of Engineers freihändig US-Firmen mit dem Wiederaufbau beauftragt. Damals hatten Firmenvertreter teilweise noch vor den Truppen die zukünftigen Baustellen erreicht. Doch im Irak selbst hatten die US-Firmen auf lange Sicht das Nachsehen.
Mit jeder Lockerung der Sanktionen konnte vor allem Frankreich sein Handelsvolumen ausbauen, französische Firmen stellten das größte Kontingent auf der Handelsmesse in Bagdad und demnächst hätte TotalFinaElf neue Ölförderverträge unterschrieben.
Internationale Agenturen und Konzerne haben für den Irak schon längst ein Megabusiness durchgerechnet. Reparatur von Kriegsschäden ist zum Supergeschäft geworden. Der Libanon erhielt innerhalb von zehn Jahren noch vergleichsweise mickrige 4 Mrd. US$, Bosnien in fünf Jahren schon 5,4 Mrd. US$. In Afghanistan mit seiner kaum vorhandenen Infrastruktur wurden schon 15 Mrd. US$ gesteckt. Jetzt ist die Bonanza in Sicht: 100 Mrd. US$. Den Anfang macht die US-Entwicklungshilfeorganisation USAID, die schon jetzt 900 Mio. US$ vergibt.
Aber auch europäische Konzerne kommen nicht zu kurz. Der „Wiederaufbau“ des Kosovo brachte ein Füllhorn von 2,3 Mrd. US$, die von der Europäischen Kommission spendiert wurden.
Für den Irak sind die großen Anwärter schon ausgemacht. Etwa der US-Konzern Bechtel, Costain und Balfour Beatty aus Großbritannien, und Spie aus Frankreich. Dazu werden auf jeden Fall die Warenkontrollfirma SGS mit Konzernzentrale Schweiz kommen. British Crown Agents aus Großbritannien hat schon einen Auftrag in der Tasche.
Frankreich hat zunächst einmal bescheidene 11 Mio. US$ als erste Rate reklamiert, nämlich für den erneuten Aufbau des Abwasser- und des Telefonsystems, das französische Firmen schon nach dem ersten Golfkrieg wieder aufgebaut hatten. Währenddessen rittern bereits 80 britische Firmen um Aufträge, die sich auch bitter darüber beklagen, daß im Kosovo vor allem französische und deutsche Firmen trotz größeren Kriegseinsatzes Großbritanniens zum Zug kamen.
Entscheidend für die Beziehungen werden jedoch die Ölkonzessionen sein. Im jüngsten Korruptionsprozess hat der ehemalige Präsident von Elf, nunmehr TotalFinaElf, Le Floch-Prigent gestanden, daß Elf während der Präsidentschaft Mitterands alle Parteien geschmiert hatte. Laut Le Floch bestand Mitterand sogar persönlich darauf, daß nicht nur die SP, sondern auch Chiracs Partei Schmiergelder erhalte. Außerdem schmierte Elf zwischen 1989 und 1993 auch Staatspräsidenten von 19 afrikanischen Ländern. Bei Elf gab es einen Referenten für die Bestechung linker, einen für die Bestechung rechter Parteien. Chirac lehnt jede Stellungnahme zu dem Prozeß ab."

Von Frankreich haben wir bisher noch gar nie gesprochen.


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luge Diskussionsleiter
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Gute Neuigkeiten aus dem Irak

03.12.2007 um 15:12
@jalla
Bin mal froh, dass Du über meine Beweggründe zum Wohl der Menschen Bescheid weisst. Hauptsache Du hast sie. Kann man ja lesen.


Die Idee einer Wahrheitskommission für den Irak finde ich hervorragend. Habe ich bisher nichts davon gehört.
Weiss jemand, ob es da konkreteres gibt?


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