12 Jahre zum Abi

144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Abitur, Überforderung, Schulstress ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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Waldfreund ehemaliges Mitglied

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12 Jahre zum Abi

22.03.2010 um 15:14

@fremdling
„Und auch der Verweis darauf, das man es später mal brauchen wird schafft vielfach wohl eher Zukunfts-Unlust als wirklichen Anklang……….“

Das man irgend etwas später gebrauchen könnte, sagen sie immer. Ein alter Trick. Nach dem BWL Studium, habe ich erst einmal ein Drittel davon entsorgt.

Das einzige was mir das Studium gebracht hat ist, das ich mit meinem Geld immer auskomme. Und die Rechtsfächer haben mich davor bewahrt, das ich abgezockt wurde.

Dann habe ich noch eine 12 Monate lange Ausbildung mit Schwerpunkt Psychologie gemacht. Da kann ich mich jetzt selber therapieren. Und bei meiner komplizierten Familie ist das auch ganz nützlich.

So gesehen stimmt bei mir der Spruch. Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.

Aber das 12 jährige Abi und auch die Studienreform haben wohl mehr den Sinn angepasste Menschen hervorzubringen, die 100 % ins System passen. Bereits unsere Kinder sollen ja schon dementsprechend optimiert werden, und möglichst früh in die Schule geschickt werden.

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12 Jahre zum Abi

17.08.2010 um 04:48

Ich als Diskussionsleiter möchte das Ganze eigentlich nicht pushen, weil es nunmal schon 5 Monate alt ist.
Aber ich bin nun ca. nen halbes Jahr nicht mehr auf Allmystery aktiv gewesen und finde gut, dass sich hier zur Thematik einige Beiträge gesammelt haben

Für ganz entscheidend halte ich den von @Waldfreund genannten Leistungsdruck, dem die Schüler ausgesetzt sind. Durch diesen entstehen in der Folgehandlung wahrscheinlich psychische Anomalien. Viele Kinder (1/3) sind sowieso schon in dieser Hinsicht auffällig (größtenteils hyperaktiv, ADHS, ...).
Meine Cousine schafft das G8 Abi gut. Sie schafft es, ihren 2er Schnitt zu halten und das trotz Pubertätsproblemen. Nebenbei kann sie Trompete spielen und ihren Hobbys nachgehen. Wenn auch nicht ohne das lästige Lernen. Für dieses Kind ist aber auch fast rund um die Uhr eine sehr intelligente und fürsorgliche Mutter da, die für viele Probleme eine Lösung kennt und dazu noch selbst Pädagogin ist.
Was ist mit den Schülern, deren Eltern beide berufstätig, getrennt oder privat zu ausgelastet sind?
Wie geht es mit diesen Schülern weiter? Sie bekommen eine noch kleinere Chance den höheren Bildungsabschluss zu bekommen, weil sie da mehr oder weniger ganz allein stehen. Da kann es Nachhilfe, Zusatzunterricht oder noch und nöcher geben. Ein Kind braucht auch den Rückhalt der Familie, um wenigstens einigermaßen effektiv lernen zu können.
Der Staat will die Schüler gut an das System anpassen, jedoch ist die Anpassung zu wenig auf Individualitäten gelegt. Vielmehr ist es zum Nachteil derer, welche nicht in guten, vollständigen oder zumindest fürsorglichen Händen sind.
Es ist schön, wenn Kinder leistungsfähiger sind. Aber muss es denn sein, dass sich die Pharmaindustrie im Nachhinein an den ehem. G8-Kindern durch die Herstellung von Psychopharmaka eine goldene Nase verdient? (Im übertragenen Sinne sollte dies natürlich nur auf den Preis, den wir für die Integrität in das tolle System zahlen, hinweisen.)

Ich wünsche allen einen guten Tag; auch wenn ich jetzt schlafen gehe.

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